Natur genießen: Wanderung zum Wahrzeichen des Bergischen Landes

Von Rittern und Räubern im finsteren Walde

Es ist Juli geworden und  unser Bundesland steckt voller sommerlicher Überraschungen. Die Anzahl der Touristen, die NRW besuchen, ist enorm. Nach Bayern ist NRW das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Großstädte wie Düsseldorf, Köln und Bonn ziehen zusammen mit der Rhein-Ruhr-Region die Besucher  in Scharen an. Geschichtsträchtige Rückzugsorte im Grünen bieten uns eine herrliche Auszeit vom Alltag. Los geht's! Zum Wahrzeichen des Bergischen Landes mit spannenden Geschichten zur Geschichte, vielseitigen Highlights  und erlebnisreichen Stunden. Hier gibt's was zu entdecken, soviel kann ich allen  großen und kleinen Entdeckern jetzt schon einmal versprechen....


Wasserfälle an der Wupper: der Amazonas des Bergischen Landes
Wasserfälle an der Wupper: der Amazonas des Bergischen Landes

Anfahrt

Mein favorisierter Parkplatz ist auch gleichzeitig der Wohnmobilstellplatz an der Talsperrenstraße, da das Parken hier kostenlos ist. Von der Kölner Domplatte bis zur Talsperrenstraße sind es nur 36 Kilometer und ca. 35 Minuten Fahrt.

 

Weitere Kostenlose und kostenpflichtige Parkplätze sind ausgeschildert und einige befinden sich in Unterburg auf der Hasencleverstraße.

 

Die Anfahrt erfolgt über die BAB 1 in Richtung Dortmund bis Abfahrt Wermelskirchen/ Schloß Burg und führt uns nach Oberburg, wo wir den Wagen stehen lassen. 


Zur Empfehlung noch mehr Touren im Bergischen Land:

  1. Bergische Schweiz- 1. Teil
  2. Bergische Schweiz- 2. Teil
  3. Bauernhofweg, der perfekte Familienwandertag
  4. Altenberg: Die Wiege des Bergischen Landes
  5. Bensberger Schlossweg- das Nonplusultra in Wellness und Kulinarik
  6. Radtour durch die Wupperauen mit Bergischer Kaffeetafel
  7. Der Korallenwanderweg durch 85 Millionen Jahre Erdgeschichte

Highlights

Hier folgen die Highlights im Kurzüberblick, die Euch diesen Tag zu einem besonderen Tag werden lassen:

  • Schloß Burg an der Wupper, eine Ritterburg wie aus dem Bilderbuch
  • Das Bergische Museum auf der Burg mit Burgbesichtigung inklusive Verlies
  • Minigolfplatz in Glüder
  • Seilbahnfahrt von Unterburg hinauf zum Schloß, oder Hinauf und Hinab, erschließt den Besuchern den Burgberg ganz ohne Anstrengungen und ist eine der ganz wenigen Bergseilbahnen in NRW.
  • Ritterspiele, Kunsthandwerkermarkt oder Weihnachtsmarkt in der Adventszeit: viele Veranstaltungen verführen  zu bestimmten Anlässen zu einem Besuch auf der Burg
  • Die Bergischen Drei, Wuppertal, Solingen und Remscheid sind die größten Städte des Bergischen Landes und lohnen einen Besuch.
  • Der Botanische Garten in Solingen, ist ein Garten-Highlight im Bergischen Land und gehört zur Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas. 
  • Die Bergische Kaffeetafel genießen, wenn nicht hier wo dann?! Zahlreiche Angebote vor Ort, mein Tipp: Restaurant/Kaffeehaus Voigt auf dem Burghof mit schöner Aussicht und E-Bike Verleih und Fremdenzimmern.

Nützliche Weblinks

Hier kommen wieder die berühmten weblinks, die Euch die Planung des Aufenthaltes so unkompliziert wie möglich gestalten sollen:



Kleine Collage einiger Highlights
Kleine Collage einiger Highlights

1.Tag:  Naturerlebnis auf einer Rundwanderung bei Schloss Burg

Aussichtstempel auf der Wanderung
Aussichtstempel auf der Wanderung

Die folgende Rundwanderung ist im ganzen knapp 10 Kilometer lang und somit als Halbtagestour zu bezeichnen. Bleibt also noch genug Zeit für eine Burgbesichtigung und eine kräftige Stärkung. In welcher Reihenfolge dies geschehen sollte hängt wohl von der Ankunftszeit und dem Wetter ab. 

 

Was hatte ich wieder für ein Glück mit dem Wetter! 28 Grad und ganztägig Sonne verwöhnte mich bei meiner Tour und diese beginnt direkt mit einem Paukenschlag. Wir parken unser Wohnmobil auf dem Stellplatz Talsperrenstraße und laufen mit der Wanderkennzeichnung des Brezel-Wanderweges zurück zur Hauptstraße und dort links hinunter direkt auf die Burg zu. Unmittelbar vor dem ersten Burgtor befindet sich auf der linken Seite ein gebührenpflichtiger Parkplatz mit Schranke den wir mit A1,  A5 und X nach links überqueren und  am linken Ende dem Weg in den Wald folgen.

 

Ich war recht früh am Morgen unterwegs und sparte mir die Burgbesichtigung also für den Nachmittag auf. In diesem Fall empfehle ich Euch die Öffnungszeiten des Museums zu beachten. Die Wanderung wird ca. 3 Stunden reine Gehzeit ohne Pausen beanspruchen. Besondere Anforderungen stellt diese Rundwanderungen an geübte Wanderer nicht, lediglich einige Steigungen sind zu bewältigen - schließlich sind wir hier im Bergischen!

 

So folgen wir dem Weg zunächst ein Stück hinab, halten uns bergauf an der Gabelung mit der genannten Kennzeichnung rechts und gelangen so nach wenigen hundert Metern schon zum Kriegerdenkmal der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) und zum Ehrenmal der Gefallenen des 1. Weltkrieges (1914-18) des Bergischen Feldartillerie Regimentes Nr. 59, welches von 1899-1919 bestand.

In den Wintermonaten, wenn die Bäume kein Laub mehr tragen, hat man von hier einen fantastischen Blick auf die Burg, im Sommer wird dieser durch dichtes Laub verhindert.

Die Stufen hinunter, den Turm zur linken folgen wir dem schmalen Wanderpfad hinab durch die Böschung  erreichen über den engen Pfad weiter rechts abwärts eine T-Kreuzung auf einem Waldweg dem wir hier bequem weiter nach links mit A5 folgen.


"Roemeyke Berge" -Schlachtruf und Namensgebung des Ehrenmals des Bergischen Feldartillerie Regiments 59
"Roemeyke Berge" -Schlachtruf und Namensgebung des Ehrenmals des Bergischen Feldartillerie Regiments 59

So erreichen wir in einer Kehre den Diedrichstempel von 1896, einen schönen Aussichtspunkt auf Schloss Burg und Teile Unterburgs. In der bemalten Innenkuppel des Tempels erblicken wir die Wappen des Bergischen Herrschaftsbereiches -  der Grafen und Herzöge zu Berge, gekennzeichnet durch den Bergischen Löwen mit den doppelten Schwanzspitzen. 

 

Dem Wanderweg A 5 weiter folgend kommen wir erneut zu einer Wegkreuzung bei einer Bank. Viele Wandermöglichkeiten sind dort ausgeschildert. An der Bank verlassen wir A 5 (der nach links abbiegt) und biegen nach rechts ab, nicht jedoch abwärts zur Wupper, sondern auf gleicher Höhe bleibend um den Berg herum, gekennzeichnet

mit A 1.

 

Nach kurzer Wegstrecke kreuzt der Bergische Weg mit Wegkennzeichnungen nach Leichlingen und zur Müngstener Brücke. Wir ignorieren diese, halten uns weiter geradeaus und laufen bald durch schönen Fichtenwald. Nach einem dreiviertel Kilometer treten wir aus dem Wald hinaus und erblicken zu unserer Rechten nochmals die Burg in schöner Lage. Tief unterhalb der nun steilen Böschung können wir die Kläranlage erkennen,  die wir auf unserem späteren Wegeverlauf zurück nach Unterburg  auf dem Rückweg passieren werden. Bald stößt von links der Wanderweg A 4 zu uns und gut 100 Meter weiter verlassen wir den Weg nach rechts hinab (in Gegenrichtung mit A 4 markiert) bis wir im Talgrund das Ufer der Wupper erreichen. Dort geht es nach links weiter parallel zum Fluß.

 

Lauschig ist es hier, das satte Grün der Laubbäume spiegelt sich im Wasser des träge dahinfließenden Flusses. Vögel zwitschern und ich bin sehr angetan von dem schönen Verlauf des Weges.

Mit Teleobjektiv auf Spiegelreflexkamera ein unschlagbar guter Fotoshot
Blick zurück auf Schloss Burg vom Wanderweg aus

Bald erreichen wir eine Brücke, die uns nach rechts zum Biergarten des Tierheims Solingen führt. Bei schönem Wetter und an Wochenenden hat dieser Garten wohl für Wanderer geöffnet. Leider ist aufgrund der Baufälligkeit der Fußgängerbrücke im weiteren Verlauf hinter dem Tierheim nun Sackgasse - die Brücke ist gesperrt.

 

Wir gehen also zurück über die erste Brücke und folgen der schmalen Teerstraße, vorbei an Austellungsobjekten zur rechten Seite und den Solinger Wasserwerken zur linken Seite ca. 5 -10 Minuten solange bis wir die Landstraße nach Glüder erreichen. Hier biegen wir nun nach rechts ab, überqueren die Wupper und sehen auf dem gegenüber liegenden Wupperufer vor uns auf der linken Seite den einzigen Campingplatz im Städtedreieck Solingen, Remscheid, Wuppertal - meine Camperempfehlung für heute. Dafür müssen wir  tatsächlich 'über die Wupper gehen' - ich hoffe jedoch Ihr kommt trotzdem wohlbehalten ans Ziel. Direkt vis-à-vis befindet sich der Minigolf-Parcours mit großem Parkplatz.

 

Dort gönnen wir uns eine schöne Pause und spielen eine Runde Minigolf, Erfrischungen und Speisen zu volkstümlichen Preisen inklusive. Der Inhaber, Herr Olaf Wieden, war 16 Jahre lang Inhaber des Campingplatzes bevor er auf die andere Straßenseite wechselte. Als Erbe seines  Großvaters, setzte er den Minigolfplatz in Stand und führt so nun dessen Lebenswerk in die nächste Generation. Ihr seid herzlich willkommen -er freut sich auf Euren Besuch!

 

Am Ende des Parkplatzes bei der rot/weißen Schranke im hinteren Bereich führt der Wanderweg uns nun gekennzeichnet mit Raute 6, (Wasserwanderweg), N, B und A 4 zum Ufer der Wupper und fortan, parallel zum Fluß, zurück bis nach Unterburg.

 

Schon nach kurzer Strecke bietet sich eine sehr idyllischer Picknickplatz. Wir betreten rechts hinunter abseits des Weges  eine Felsformation, die  bis in das Wasser hineinreicht. Ein geradezu idealer Pausenplatz für diejenigen, die einfach nur Stille und Ruhe suchen. Insbesondere die Stimmung, die mich genau hier beispielsweise an den Schwarzwald erinnerte, hat mir sehr gefallen. Zurück auf dem Weg erblicken  wir kurz darauf  die 'Wupper-waterfalls', die gleißend in der Sonne mit weißer Gischt in ganzer Flußbreite  über eine Steilstufe stürzen.

 

Ein erneut malerischer Ort, sogar mit Fischtreppe, denn die Fische sind nach Jahrzehnten der Wasserverseuchung und nun strengen Umweltauflagen zum Glück zurückgekehrt! Wir lesen auf der Hinweistafel das es noch bis 1875 Familien gab, die vom Fischfang in der Wupper leben konnten. Mit dem Beginn der Industrialisierung verschlechterte sich die Wasserqualität derart, dass es bald aufgrund der toxischen Wasserverschmutzung keine Fische mehr in der Wupper geben sollte - und das für einen Zeitraum von über 100 Jahren.

 

Heute können wir uns glücklich schätzen die Wupper in diesem Zustand erleben zu können. Wie es hier einmal gerochen haben dürfte wird uns beim passieren der Kläranlage schnell deutlich. Aber genau diese trägt dazu bei, dass sich seit 1975 bis heute die Wasserqualität wieder deutlich verbessert hat und man hofft, dass sogar Lachse wieder in diesen Fluß zurückkehren. Wer weiß? Große Informationstafeln weisen uns auf die Arbeit und deren Ergebnisse der Umweltbehörden hin. Bis vor wenigen Jahren hieß die Diagnose noch "biologisch tot", heute zählt die Wupper zu den erfolgreichsten Renaturierungsprojekten bundesweit!  Wer sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte dem empfehle ich das Buch: "Die Wupper- Amazonas des Bergischen Landes"  von Sigurd Tesche und Natalie Tesche-Ricciardi.

 

Es sind nur wenige Minuten bis wir die Kläranlage im Wald hinter uns gelassen haben und so erreichen wir am Ausgang des Waldes die Hasencleverstraße. Unvermittelt haben wir einen schönen Blick auf die hoch oben liegende Burg der Grafen von Berge und gelangen über die ruhige Anwohnerstraße nach Unterburg. Dabei kommen wir auch an der unter Denkmalschutz stehenden, wunderschönen Villa Bisco vorüber, eine meiner Übernachtungsempfehlungen (weblink siehe oben).

 

Diejenigen die jetzt schon müde geworden sind von der Wanderung erwartet der letzte Höhepunkt der heutigen Wanderung: die Fahrt mit der Seilbahn hinauf zur Burg! Die Hasencleverstraße mündet in die Ortsumgehungstraße genau dort, wo sich gegenüber die Talstation der Seilbahn befindet. Für 2,80 Euro pro Person (Stand 07.2018) ist die Auffahrt in kürzester Zeit erledigt. Eine abwechslungsreiche Wanderung findet einen schönen, gelungenen Abschluss.


Kurze Geschichte zur Burg und zu einem blutrünstigen Hinterhalt

Schloss Burg an der Wupper
Schloss Burg an der Wupper

Schloss Burg ist eine der größten Burgen Westdeutschlands und die größte rekonstruierte Burganlage in Nordrhein Westfalen. Sie war seit dem 11. Jahrhundert Herrschaftssitz und Stammburg der Grafen und Herzöge von Berg, nachdem die zuvor existierende Burg Berge im Tal der Dhünn von Graf Adolf II. den Zisterziensermönchen aus Burgund als Bleibe überlassen wurde. Machtpolitische Hintergründe veranlassten die Grafen von Berg ihren Stammsitz auf Schloß Burg zu verlagern, die zu dieser Zeit jedoch wesentlich kleiner war, als wir sie heute besichtigen können. Im Gegenzug erbauten die Zisterziensermönche im Tal der Dhünn einen Dom in gothischer Bauausführung, wobei sie die Burg Berge als Baumaterial abtrugen. So sicherten sich die Herren von Berg ihre erste Grablege im Altenberger Dom. (siehe auch Tour Nr. 3 hier im Blog)

 

Ende des 13. Jahrhunderts verlor nach der Schlacht von Worringen (1288) bei dem auch die Herzöge von Berg siegreich mitkämpften Schloss Burg seine Bedeutung, denn sie erhoben ein kleines Dorf am Zufluss der Düssel in den Rhein zur Stadt: Düsseldorf. Die dort im Jahre 1260 auf einer kleinen Insel errichtete Niederungsburg  wurde im Zuge der Stadterhebung Düsseldorfs in den folgenden Jahrhunderten zum Schloss und neuem Stammsitz ausgebaut. Parallel wurde ab 1288 die Lambertuskirche erbaut und mit päpstlicher Zustimmung zu einer Wallfahrtskirche und neuen Grablege des Grafengeschlechtes. Heute noch sind die Lambertuskirche und der verbliebene Schlossturm -das Schloss ging in der Nacht vom 18. auf den 19. März 1872 in Flammen auf- die Wahrzeichen der Altstadt Düsseldorfs. Die Herren von Berg hatten im Laufe Ihrer Familiengeschichte manch Erstaunliches geleistet. 

 

Wenn wir heute den Burghof von Schloss Burg betreten empfängt uns in stolzer Haltung hoch zu Pferde ein stattlicher Ritter. Es ist kein geringerer als Graf Engelbert II., Erzbischof und Reichsstatthalter, der Schloss Burg zu seiner größten Blüte brachte. Bis zum Jahr 1225 hatte er die Burg  zu Repräsentationszwecken erheblich erweitern lassen. Rittersaal, Kemenate , doppelte Ringmauern, Türme und weitere Tore sowie eine Burgkapelle wurden errichtet. Als Erzbischof war er nach dem Tode Kaiser Friedrichs II. zum Vormund dessen minderjährigen Sohnes  zu einer der mächtigsten Personen des römisch-deutschen Reiches erhoben worden. Durch machtpolitische Intrigen motiviert ereilte ihn ein wahrlich schreckliches Ende: in der Abenddämmerung des 7. November 1225  geriet er mit seinen Männern auf einer Reise nach Schwelm, wo er am 09. November eine Kirche einweihen wollte, in einen Hinterhalt. In einem Hohlweg durch den Wald bei Gevelsberg lauerten die Häscher ihm und seinen Männern auf.  Sein Biograf Caesarius von Heisterbach schildert sehr detailliert die Abläufe. Engelbert war ein ausgezeichneter Schwertkämpfer und muss sich gegen die Übermacht erbittert zur Wehr gesetzt haben. Der Leichnam wies einen eingeschlagenen Schädel und 47 Einstiche, sowie eine abgetrennte Hand auf. Den Auftrag zum Mord erteilte sein eigener Vetter, Friedrich zu Isenberg, den er zuvor besucht hatte. Dieser  floh nach dem Attentat quer durch Europa, besuchte den Papst in Rom, wo der über ihn verhängte Kirchenbann aufgehoben wurde. Dies änderte jedoch an seiner Vogelfreiheit und Verfolgung im Reich nichts. Im Winter 1225/1226 wurden auf Befehl des Nachfolgers von Engelbert, Heinrich von Molenark,  die Burgen  Isenberg bei Hattingen an der Ruhr (heute Bodendenkmal) und Burg Nienbrügge  nördlich der Lippe dem Erdboden gleichgemacht. Bei der Rückkehr aus Rom wurde Friedrich zu Isenberg in Lüttich von dem Edelmann Balduin von Gennep erkannt.  Dieser lud Friedrich zu einem Essen ein und setzte ihn gefangen, da auf sein Ergreifen ein Kopfgeld ausgesetzt war.

Balduin verkaufte seinen Gefangenen für 2.100 Mark Silber an den Grafen von Geldern. Friedrich wurde nach Köln gebracht, denn auch der

Erzbischof hatte eine Belohnung zur Ergreifung ausgesetzt.  

 

Ein Jahr nach dem Mord an Engelbert wurde Friedrich am 14. November 1226 vor dem Kölner Severinstor ( eines von 4 heute noch erhaltenen Stadttoren) auf den Rad hingerichtet. Zuvor hatte man ihm Arme und Beine zerschlagen, ihn auf ein Rad gepflochten und anschließend seinen geschundenen Körper an einen Pfahl gebunden  und der Öffentlichkeit zur Schau gestellt. Er starb am folgenden Tag und seinen Leichnam überließ man den Vögeln zum Fraß.


Impressionen vom Burgherrn Engelbert bis zur Wupper - einfach schön.
Impressionen vom Burgherrn Engelbert bis zur Wupper - einfach schön.

2.Tag Besuch des Botanischen Gartens Solingen



Der Botanische Garten in Solingen ist ein wahres Kleinod der berühmten Klingenstadt. Im Jahr 2010 wurde der Landschaftsgarten in die Denkmalliste der Stadt eingetragen und zählt zu den besuchenswerten Gärten unseres Bundeslandes.

 

In meinen vorherigen Blogberichten habe ich Euch schon diverse schöne und sehenswerte Gärten in NRW vorgestellt. Da darf dieser, wenn wir schon einmal in Solingen unterwegs sind natürlich nicht fehlen, denn der Botanische Garten der Stadt Solingen gehört zur Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas.

 

Neben beeindruckenden alten Bäumen und schönen Blumenrabatten finde ich passend zur Geschichte des Mittelalters und der menschlichen Frühgeschichte hier zwei Dinge besonders bemerkenswert:

  • Es gibt einen Biblischen Garten mit Blumen, Pflanzen und Gewächsen mit biblischem Hintergrund
  • Es gibt einen Heil- und Kräutergarten, der uns die Wirkung und den medizinischen Nutzen von Kräutern und Gewürzen erklärt. Ein Wissen welches schon zum Mittelalter bekannt war und durch Hildegard von Bingen genauestens erforscht und beschrieben wurde.

In diesem Jahr fanden Umbaumaßnahmen im Garten statt. So gibt es künftig ein sehr ansprechendes neues Sanitärgebäude, einen Kiosk, Pergolen mit Ruhebänken, Skulpturen und Teiche, einen Wildbach und schöne Pfade. 

 

Sollte das Wetter einen Besuch im Botanischen Garten weniger attraktiv erscheinen lassen, empfehle ich Euch den Besuch des Klingenmuseums. Denn die Schmiedekunst von Klingen in Solingen war auch zum Mittelalter über die Grenzen hinaus bekannt.

 

Auch heute noch stellt Solingen mit den Zwillingwerken einen Standort für die Produktion von Essbestecken und Chirurgischen Instrumenten - Schwerter, Degen und Dolche sind da heute wohl nicht mehr so im Fokus.

 

Ich wünsche Euch viel Spaß bei Eurem Wochenende in Solingen!


Fazit meiner Tour nach Solingen und Solingen Burg

Das Bergische Land ist immer voller Überraschungen. Burgen, Schlösser, Wälder, Flüsse und Stauseen bieten reichlich Entdeckungspotential für Kultur - und Naturbegeisterte.

Mit dieser nun 42. Tour empfehle ich Euch bereits den  fünften Ausflug in diese Region.

Die Bergischen Wahrzeichen Schloss Burg, der Altenberger Dom, die Wuppertaler Schwebebahn, oder Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke in Müngsten sind eine Reise wert. Nahezu unzählige Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren auf ausgezeichneten Tages- und Rundtouren gibt es zu erkunden. 

Rittergeschichten, die der Realität entsprechen, bieten Stoff für den besten Hollywood-Blockbuster. Ich hoffe, dass Euch meine Geschichte von Schloss Burg und dem Grafen Engelbert ebenso fasziniert hat, wie mich.

Die Wandbemalungen der Kemenate und des Rittersaals lassen die Vergangenheit wieder lebendig werden und geben unserer Fantasie und Neugierde neuen Schwung. Das sorgt für Erinnerungen an eine tolle Auszeit vor den Toren der Großstädte Köln und Düsseldorf. Lasst von Euch hören, wie es Euch gefallen hat. Mit herzlichen Grüßen, bis bald! Euer Matthias


Hier noch einige Eindrücke von meiner Tour:


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