Diese Rundwanderung bringt Euch zu den schönsten Plätzen des Siebengebirges und eröffnet fabelhafte Aussichten aus immer neuen Perspektiven auf das romantische Rheintal. Dabei erleben wir auf einer anspruchsvollen Tour die Vielfalt des ältesten Naturparks von Nordrhein-Westfalen gespickt mit kulturellen Highlights wie Burg- und Kirchenruinen sowie einem Schloss wie aus dem Märchen. Vielzählige Einkehrmöglichkeiten locken immer wieder zu einer Rast, so wird es ein garantiert unvergesslicher Tag!
Es ist doch klar: eine einzige Tour um Düsseldorfs Highlights kennenzulernen reicht nicht, ein Tag auch nicht. Alleine meine Heimat, der Süden der Landeshauptstadt weiß mit einem bezaubernden Schloß und Gärten von europäischem Rang zu begeistern. Zu allen Jahreszeiten zieht uns dieses schöne Fleckchen Erde an, vereint es doch einen Blick in den mondänen Lebenstil vergangener Jahrhunderte mit einem Blick in die noch ältere, mittelalterliche Stadtfeste Zons und in die wahrlich einzigartige Natur- und Rückzugszone, des einzigen Schwemmlandes unseres Vater Rheins, zwischen den Großstädten Düsseldorf und Köln: der Urdenbacher Kämpe.
Seit Sommer 2021 steht es fest: NRW hat seine sechste nominierte UNESCO Weltkulturerbestätte: den Niedergermanischen Limes aus römischer Zeit! Damit gehört das alte Römerlager Castra Vetera bei Xanten definitiv zum Weltkulturerbe. Was es sonst noch so zu entdecken gibt? Da sind Adelssitze in Form romantischer Wasserburgen, Schlosshotels in englischen Landschaftsparks mit holländischen Elementen, oder ein Wildtierpark mit Einflüssen aus der Schweiz zu nennen. Für die Nord- und Südsee müssen wir NRW gar nicht erst verlassen, obwohl dieses Bundesland an keiner Küste liegt. Wie geht das? All diese Fragen und Highlights werde ich Euch im dritten Teil der Trilogie vorstellen und beantworten. Es wird also wieder einmal sehr abwechslungsreich und äußerst reizvoll.
Lasst Euch entführen und kommt mit nach Xanten!
Wusstet Ihr eigentlich, dass wir in NRW einige der schönsten Gärten Europas finden können? Diese sind sogar zertifiziert und miteinander verbunden durch das Europäische Gartennetzwerk, kurz EGHN (European Garden Heritage Network). In Verbindung mit Schlössern und Adelssitzen strahlen sie hohe Gartenkunst aus und verführen uns zum träumen, staunen und spazieren. Wenn also auch Euer Urlaubstag mal mit Regenschauern beginnt solltet ihr keinesfalls die "Flinte ins Korn werfen".
Genau davon erzähle ich Euch im folgenden neuesten Reisebericht und wünsche viel Spaß beim Lesen.
Habt Ihr Lust auf eine kleine Ausflugsfahrt? Oder doch lieber eine Rundwanderung? Wie wäre es mit einer Paddeltour auf der Ruhr inklusive Transferservice? Als Alternative dazu bleibt auf jeden Fall noch genug Zeit für den Besuch von vier kostenfreien, hochinteressanten Museen. Okay, alles zuviel "Action"? Dann schlage ich einen herzhaften Brunch in einer alten Ritterburg vor, oder einen gemütlichen Nachmittag im Biergarten der Burg Kemnade. Die Stadt Bochum wird 700 Jahre alt und feiert Jubiläum am 08. Juni 2021 auf Burg Blankenstein und ich war schon da, los geht's!
"Wanderzeit im Ruhrgebiet", so heißt ein wirklich gelungener Reiseführer, geschrieben von Ann Baer, der im Dumont Verlag erschienen ist. Heute folgten wir einer Wanderung aus jenem Buch mit kurzweiligen Erlebnissen: Zwei Schlösser, eine Burg, ein verwunschener Garten, Bergpfade durch Wald, weite Aussichten über die Ruhrhöhen und dann auch noch einen Märchenbrunnen. Während zwei der Baudenkmäler sich in Privatbesitz befinden und daher nur als fotogene Kulisse herhalten, ist das dritte Schloss heute ein Hotel der 5-Sterne Kategorie. Es beherbergt ein gemütliche Gastronomie in der Vorburg, die den perfekten Ausklang des heutigen Kurztrips bildet und auch Besuchern, die nicht zu den Hotelgästen zählen, offen steht.
Die Anfahrt mit PKW ab Kölner Domplatte zum Wanderparkplatz am Ausgangspunkt bei Schloss Landsberg beträgt 62,5 Kilometer und dauert ca. 45 Minuten. Die Adresse für die Navigation lautet.
Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist problemlos möglich, in Essen Strang befindet sich eine Bushaltestelle. von dort ca. 15 Minuten Fussweg zum Einstieg in die Wanderung. Die Fahrpläne findest Du hier bei mobil.nrw.
Bei einer Anfahrt mit dem Wohnmobil empfehle ich hier gerne zur Übernachtung den Campingplatz Cammerzell, seit 1933 im Ruhrtal! Reservierung ist immer sinnvoll, je nach Saison!
Hier kommen die Highlights, die diese Wanderung zu einem unvergesslichen Tag machen werden:
Komootlink für diese Wandertour - hilft bei der Orientierung ungemein!
Hier kommen einige für Euch recherchierte WEBLINKS, die Euch den Aufenthalt erleichtern werden:
Die Tourfacts vorab: es handelt sich um eine Rundwanderung mit gleichem Start und Ziel am Schloss Landsberg. Die Distanz beträgt rund 11 Kilometer und dauert je nach Kondition ca. 3-3 1/2 Stunden. So kann man von einer Halbtagestour sprechen, bei der anschließend noch genug Zeit bleibt für eine kulinarische Einkehr, oder einen Besuch von Essen-Kettwig.
Rechts vom sehenswertem Tor, das zum Schloss Landsberg hinauf führt, gehen wir mit der Wegekennzeichnung A 6 und der des Neanderlandsteigs über den steilen Waldpfad hinauf. Wir kommen an einer romantischen Waldtreppe vorbei und halten uns kurz darauf rechts, um mit dem Wanderweg bis zur Essener Straße zu gelangen, der wir einige Meter nach links folgen bis wir den zweiten Wirtschaftsweg auf der gegenüberliegenden Straßenseite nach rechts einbiegen und die Essener Straße damit wieder verlassen. Wir passieren einen Reiterhof und halten uns bald darauf links, gehen mit der Straße "Am Fußbein" geradeaus über die luftigen Ruhrhöhen mit schönen Aussichten.
Aus "Am Fußbein" wird nach einem rechts-links-Schwenk die Straße "Schneeweiß" die uns direkt zum Waldfriedhof führt. Es geht vorbei an der in weiß getünchten Kapelle, durch das Törchen hindurch und geradeaus über den Waldfriedhof hinweg. Schon bald können wir das Schloss Linnep durch die noch laublosen Bäume und Sträucher im Wasser blitzen sehen.
Schloss Linnep, so verrät uns die aufgestellte Informationstafel geht auf einen Rittersitz zurück und wurde bereits im Jahre 1296 als "castrum Lynp" erstmal erwähnt. Es handelt sich um eine mehrteilige Anlage bestehend aus einer Haupt- und Vorburg. Der im Zentrum der Anlage noch bestehende Turm kann grob auf das 13./14. Jahrhundert datiert werden. Die Burg diente den Herren von Linnep bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts als Wohnsitz, seit 1855 nennen die Grafen von Spree sie ihr Eigentum und daher ist sie nicht zu besichtigen.
Wir setzen uns auf einen Baumstamm in die ersten Sonnenstrahlen des neuen Jahres und genießen einen heißen Tee aus der mitgebrachten Thermoskanne, dabei essen wir einige Kekse und einen Apfel aus unserem Wanderproviant.
Schön ist es hier, in der ruhigen Einzellage des Schlosses. In der Gräfte tummeln sich die ersten Haubentaucher, am Himmel durchzieht mit lautem Gekreische ein pfeilspitzer Verbund Wildgänse das (noch) wolkenlose Blau.
Wir müssen weiter, denn gegen Nachmittag ist stärkere Bewölkung mit vereinzelten Regenschauern vorher gesagt. Bis dahin wollen wir mit der Tour durch sein.
Wir folgen dem Linneper Weg ein kurzes Stück, nur um dann wenig später links abzubiegen in Richtung Siepenkothen. Der Wald wird lichter, höher und wir steigen leicht bergan. Entlang des Weges fallen uns plötzlich eine Vielzahl von bunt bemalten Steinen auf. Hier müssen Kinder ganzer Schulklassen kreativ tätig geworden sein. Natürlich nehmen wir keinen der Steine an uns, erfreuen uns aber an der bunten Vielfalt und den humorvollen Botschaften.
Dann treten wir bei einer Lichtung und Wegspinne aus dem Wald heraus. von links mündet der Blomericher Weg ein, rechter Hand liegt der alte Jüdische Friedhof der Jüdischen Gemeinde von Kettwig vor der Brücke. Ein verträumter, stiller Ort. Die Mehrzahl der noch erhaltenen 44 Grabsteine (von ehemals 48) stammt aus dem 18. Jahrhundert. Ein mystischer Ort. Die Beschriftung erfolgte teils in hebräisch, teils in deutscher Schrift. Einen Weblink dazu findest Du unter den Highlights. Darin sind auch - bei Interesse- die Übersetzungen der hebräischen Texte zu finden. Ein Grabstein hat mich besonders berührt. Er erzählt von einer jungen makellosen Frau, die im jungen Alter von 25 Jahren und 9 Monaten viel zu früh verstarb.
Wir gehen an der Wegspinne weiter geradeaus und gelangen so nur wenig später zum Märchenbrunnen mitten im Wald.
Nächster Halt: Froschkönigs Brunnen. Mitten im Wald gelegen ist es ein märchenhafter Ort, oder wurde zumindest zu einem solchen umgestaltet, denn am Rande des Brunnenfragmentes sitzen die kleinen grünen Kitschamphibien in allerlei Formen, um den Weitgewanderten Glück zu spenden - und nicht selten werden sie, so wird berichtet, gar heimlich geküsst.
Manch ein Besucher freut sich so über das unverhoffte Glück, das die Population mal gewollt, mal ungewollt ab- und dann wieder zunimmt.
Das hat sogar nebenstehendes "Fahnungsplakat" ins Leben gerufen, über welches ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Na gut, wenn es denn geholfen hat.....wer weiß denn schon welche mysteriösen Dinge hier so passieren und welch lang gehegte Wünsche auch plötzlich in Erfüllung gingen. Man sollte ja, so die Sage, Stillschweigen darüber bewahren, nicht wahr?
Über wurzelige, in manchen Bereichen steile Waldpfade geht es nun zum Schloss Landsberg.
Schloss Landsberg blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück, Im Jahre 1276 von Graf Adolph V. von Berg als Grenzfeste seines Bergischen Landes auf einem Bergsporn erbaut, galt sie bis ins späte 16. Jahrhundert als uneinnehmbar.
Erst in den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Burg sukzessive zu einem Schloß umgebaut, barocke Gartenanlagen kamen hinzu, dennoch verwahrloste das Gemäuer zusehends im ausgehenden 19. Jahrhundert. Der Großindustrielle August Thyssen kaufte 1903 das Schloß und blieb bis zu seinem Tode 1926. Er gestaltete Schloß Landsberg zu seinem repräsentativen Wohnsitz. Dazu gehörten neben vielen architektonischen Umbauten auch die Einbauten von Heizungen, elektrischem Strom und einer Warmwasserversorgung nebst dem sogenannten Pariser Bad, welches auf der Weltaustellung 1900 gezeigt wurde, eine Badehalle mit Jugendstilelementen, für die damalige Zeit ein einmaliges Vorhaben.
Nach seinem Tod 1926 wurde das Schloss in die August-Thyssen-Stiftung, einer Familienstiftung überführt und dient heute als Veranstaltungsort für Seminare. Im Bergfried befindet sich die Krypta und Grablege der Familie Thyssen.
Im Garten können wir uns frei bewegen, der Eintritt ist frei, das Schloß ist nicht zu besichtigen. Es lohnt sich jedoch den stillen Garten zu betreten und hier eine Pause einzulegen.
Im Sommer sind natürlich die Springbrunnen in Betrieb und die Wasserbassins gefüllt. Darauf müssen wir so früh im Jahr wegen der Frostgefahr noch verzichten. Ich habe in diesem Garten schon ein gemütliches Picknick gemacht, oder wurde Zeuge eines außergewöhnlichen Fotoshootings. Ansonsten ist man hier sehr häufig ganz alleine.
Mit der Auffahrt zum Schloss gelangen wir hinunter durch ein großes Steinernes Tor auf die August-Thyssen-Strasse (wie könnte sie auch anders heißen?) mit der nach links abzweigend wir nach nur wenigen hundert Metern, das nächste und für heute letzte Schloß erreichen: Schloß Hugenpoet. Die Ausschilderung ist nicht zu übersehen. Im Schloss selbst gilt ein angemessener Dresscode und eine vorherige Anmeldung als selbstverständlich, in der Remise oder Vorburg geht alles etwas legerer zu. Am Schloss ist ein kostenfreier Parkplatz vorhanden, der genutzt werden kann, wenn nicht gerade eine Veranstaltung (z.B. Hochzeitsfeier) im Schloss stattfindet. Zwei Gastro-Tips möchte ich Euch auf alle Fälle noch mit auf den Weg geben. Aus dem Landsberger-Schlosstor heraustretend, finden wir nach ca. 1 Kilometer das italienische Feinkostrestaurant Teatro am Esel mit einer guten Weinauswahl und einer 100 prozentigen 5-Sterne Bewertung auf Tripadvisor, was ich bemerkenswert finde. Alternativ gibt es, wenn wir uns rechts wenden ein ebenfalls italienisches Restaurant Gallo Nero mit uriger Gemütlichkeit. Ja, wer die Wahl hat, hat die Qual nicht wahr? Wiederkommen lohnt sich, versprochen!
Ein abwechslungsreicher Tag mit vielen neuen Eindrücken darf in die Kategorie "Besonders!" aufgenommen werden. Vieles hier beschriebene ist dem öffentlichen Mainstream eher unbekannt, da es sich um sehenswerte Kleinode und nicht um die Top-Locations in NRW handelt. Gut, Schloss Hugenpoet mal ausgenommen. Dieser Mix macht aber gerade den Reiz dieser Tour aus, der auch Familien mit wanderaffinen Kindern einen schönen Wandertag, oder auch nur Ausflug vermitteln soll. Schließlich zählt Essen-Kettwig zwar nicht mehr zu den Geheimtips im Ruhrgebiet, ist aber sicherlich einer der schönsten Stadtteile Essens mit seiner denkmalgeschützten Altstadt. Das Ruhrtal bietet sich für weitere Wanderungen und Ausflüge, beispielsweise auch für Rad- oder Bootstouren an. Einem mehrtägigen Aufenthalt steht also jede Menge Abwechslung gegenüber und dann kann man sicher auch alle Gastronomien mal nacheinander austesten. Ich jedenfalls bin begeistert, und da ich weder eine bezahlte Werbepartnerschaft noch eine Kooperation habe, ist dies der erste Artikel im Blog der zur Einstimmung auf Euer Abendprogramm mit gleich zwei KI-generierten Bildern zum Abschluss kommt. Alle übrigen Bilder wurden natürlich wieder von mir persönlich vor Ort aufgenommen. Nun wünsche ich Euch viel Freude mit dieser und den künftigen Touren hier im Blog und bedanke mich für Eure Unterstützung!
Das Beste kommt zum Schluss! Wieder neigt sich ein Kalenderjahr dem Ende zu und es war ein reich beschenktes Jahr mit vielen Touren, Erlebnissen und Reisen. Die schönsten davon habe ich für Euch beschrieben und veröffentlicht, das hat mir große Freude bereitet. Vieles blieb auch unveröffentlicht, bleibt also neugierig, was das neue Jahr 2025 für Euch so an Vorschlägen bringen wird. Ich verspreche an dieser Stelle schon mal: es bleibt spannend. Kommst Du mit auf eine inspirierende Zeitreise?
Die erste Tour 2024 bietet Euch eine Winter-Wanderung in dem Naturpark Maas-Schwalm-Nette im Westen des Landes und führt Euch zu Seen, Schlössern und typisch niederrheinischer Landschaft durch zwei Jahreszeiten, denn ich war mehrmals da! Das besondere an dieser Tour: sie ist zertifiziert barrierefrei (okay vielleicht nicht unbedingt im Winter, aber sonst) und als Rundwanderung mit Einkehr immer eine Reise wert. Da die Region einen längeren Aufenthalt lohnt, sind hier direkt drei weitere Touren verknüpft, also vier auf einen Streich!
Die dritte Tour 2024 greift erstmals in sieben Jahren Reiseblog-NRW ein besonderes Thema auf: Pilgern auf dem Jakobsweg. In diesem Jahr feierte Hape Kerkeling seinen 60. Geburtstag und war damit in aller Munde. Das der TV-Star mit einem Buch über seine Pilgerreise "Ich bin dann mal weg" 2006 einen Bestseller schreiben würde, der den Nerv der Zeit traf und sich mehr als 5 Millionen mal verkaufte zeigt mir, das Pilgern voll im Trend liegt. Komm mit, wir üben Pilgern und marschieren durchs Rheinland!
Die fünfte Tour 2024 führt Euch in den kleinsten und ältesten Naturpark des Landes. Mit dem Beethoven Wanderweg geht es auf 16 Kilometern und 610 Höhenmetern zu den schönsten Sehenswürdigkeiten des Siebengebirges. Diese anspruchsvolle und aussichtsreiche Tour nimmt Euch nicht nur mit zu einem der meistbesuchten Hotspots von NRW sondern verrät auch so manche Geheimtipps. Gekrönt wird die Tour von mehrfachen Weinproben bei regionalen Winzern und einer Übernachtung im wahrhaften Märchenschloss von NRW = absolut TOP!
Die siebte Tour 2024 führt uns nach Solingen ins Bergische Land. Dieser Sommer brachte mit den Tagen der offenen Gartenpforte wieder einmal ein mir bis dahin unbekanntes Gartenparadies zum Vorschein, welches mir einen eigenen Artikel wert war. Ergänzend besuchen wir die größte rekonstruierte Burg im Westen Deutschlands, fahren mit der Seilbahn und genießen dabei schöne Aussichten und bergische Spezialitäten. Eine Tour für Gartenliebhaber, Kulturfans und Genießer, seht selbst!
Die neunte Tour 2024 bringt uns ins Ruhrgebiet südlich der Stadt Essen. Ist der Ruhrpott eine Reise wert und lohnt es sich hier zu wandern? Wir gehen diesen Fragestellungen nach und erlaufen uns mit der ersten Etappe des Deilbachsteiges die Elfringhauser Schweiz bis zur Bücherstadt Langenberg bei Velbert. Dabei überraschen uns die Ruinen einer Burg, schöne Talblicke, alter, mächtiger Buchenwald, ein Waldbiergarten und die Wahrzeichen der Stadt Langenberg. Mehr erfährst Du hier:
Die zweite Tour 2024 entstand aus der Kooperation mit mobil.nrw und führt uns in den einzigen Nationalpark von Nordrhein-Westfalen. Auch hier war es mir ein persönliches Anliegen eine zertifiziert barrierefreie Tour zu beschreiben, denn das Thema Inklusion geht uns alle an und wird an Bedeutung weiter zunehmen. Paula und ich haben es geschafft, insbesondere sie mit ihrem Rollie diesen Wilden Weg zu ebnen - tolle Aussichten von der Hirschley auf den Rursee waren die Belohnung!
Die vierte Tour 2024 entführt euch auf alten Schmugglerpfaden in das Grenzgebiet zwischen holländisch Limburg und der westlichen Grenze in den Naturpark Maasduinen. Dabei entdecken wir die letzten Heide- und Moorlandschaften dieser Region, Binnendünen und Waldschluchten auf sandigen Pfaden, ein Aboretum mit riesigen Mammutbäumen und einen geo- hydrologischen Wassergarten. All dies waren Gründe warum die Instagram-Community vom mobil.nrw diese Tour zur Besten Tour des Jahres 2024 gewählt hat!
Die sechste Tour 2024 ist gleichzeitig die erste Fahrrad-Tour 2024 und damit die bereits 13. Radtour hier im Reiseblog. Wir starten in Westfalens heimlicher Hauptstadt Soest und radeln auf der Triovelo-Route nach Bad Sassendorf. Dort gehen wir dem Geheimnis des weißen Goldes auf die Spur und besuchen das interaktive Museum auf dem Hof Haule. Dann geht es durch die Soester Boerde zum Lieblingssee von NRW: wir erreichen den Möhnesee. Mit schönen Aussichten geht es zurück nach Soest zur kulinarischen Einkehr mit Verwöhnprogramm...
Die achte Tour 2024 führt uns in den Westerwaldkreis, in die schöne Stadt Hachenburg und auf den Premiumwanderweg Westerwald-Steig! Diese Rundwanderung geleitet dich zu einigen schönen historisch bedeutsamen Stätten: das Kloster Marienstatt blickt auf eine mehr als 800jährige Geschichte zurück. Wir erwandern uns die Kroppacher Schweiz, speisen wahlweise im Brauhaus des Klosters oder im ältesten Gasthaus Hachenburgs, campen am See, oder genießen die Gastlichkeit eines Boutique-Hotels - ganz nach Belieben.
Die zehnte Tour 2024 gibt einen Überblick über die schönsten Weihnachtsmärkte von Nordrhein-Westfalen. Hier entführe ich euch zu besonders schönen Locations, die in aller Regel nicht hoffnungslos überlaufen sind und mit Ihrem Ambiente, bedingt durch ein schönes Schloss oder eine schöne Burg auch mit ihrem Kunsthandwerk und den ausgesuchten kulinarischen Verlockungen zu begeistern wissen. Dabei treffen wir wahlweise den Weihnachtsmann, oder das Christkind mit etwas Glück ;o)
Ein ganz besonderer Dank gilt der Kooperation mit CP Compartner Essen, dem Marketing Kompetenz Center NRW und mobil.nrw. Danke für viele tolle Inspirationen, Aufträge, Foto-shootings, Begegnungen, Gespräche und Ideen. Das ist Arbeit, die die Bezeichnung Arbeit gar nicht wirklich verdient, weil sie einfach Freude bereitet. Das macht einfach Lust auf mehr nach 2023 und 2024! Vielen Dank auch an die Instagram-Community von mobil.nrw, die in 2023 und 2024 meine Wandertouren zur Besten des Jahres in zwei aufeinander folgenden Jahren gewählt haben. Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut! Wir sehen uns sicher wieder und ich wünsche Euch allen einen "Guten Rutsch" in ein neues Jahr 2025!
Das Jahr 2024 verging wie im Fluge. Ich glaube mit zunehmendem Alter, dass die Jahre irgendwie noch schneller vergehen als in den Jugendjahren. Als wir am 09. November bereits zum 35. Mal den Fall der Mauer feierten, dachte ich nur: " Da war ich doch dabei, wo sind die 35 Jahre geblieben?" Ebenso die Tatsache, dass in wenigen Tagen 2025 im Kalender stehen wird. Ist denn dieses neue Jahrhundert tatsächlich schon 25 Jahre alt? Der Milleniumswechsel war doch gefühlt gerade erst, die Angst, die Computer würden ausfallen, die Geldausgabeautomaten würden kein Geld mehr ausgeben und all der Trubel um diesen einen, ach so besonderen Jahreswechsel, der ein Jahr, ein Jahrzehnt, ein Jahrhundert und ein Jahrtausend beendete und die Türe in ein eben solches Neues für uns öffnete. Es ist viel geschehen in diesen vergangenen Jahren. Technische Innovationen, Elektroautos, künstliche Intelligenz und Vieles mehr. Ich freue mich darauf Euch in 2025 und den kommenden Jahren wieder weitere Touren präsentieren zu können. Ich freue mich auf gesunde Zeiten, liebevolle und freundliche Begegnungen, fruchtbare geschäftlich erfolgreiche Kooperationen, viele schöne Reiseerlebnisse, positive Impulse und jede Menge Abenteuer. In diesem Punkt werde ich wohl niemals erwachsen ;o). Die Philosophie meines Reiseblogs gilt dabei auch in Zukunft: "Gib jedem Tag die Chance ein außergewöhnlicher Tag zu werden und ich verspreche Dir er wird Dir in Erinnerung bleiben!" Denn es gibt einen Unterschied zwischen gelebter und ERLEBTER Zeit.
Vielen Dank an Euch, liebe Leserinnen und Leser dieses Reiseblogs. Ohne Euch ist dies hier Hobby und brotlose Kunst! Vielen Dank an CANON DEUTSCHLAND für fünf Jahre Begleitung, vielen Dank an den DJH RHEINLAND für fünf Jahre Unterstützung, vielen Dank an Rundfunk, TV und Presse für den Support in den vergangenen Jahren.
Ich verabschiede mich für heute mit Erich Kästners Worten: "Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit." In diesem Sinne Euch allen ein frohes, gesundes NEUES Jahr. Wir sehen uns!
Herzliche Grüße
Euer Matthias
Diese winterliche Reise wird Euch zu den von mir gekürten schönsten Weihnachtsmärkten in Nordrhein-Westfalen führen. Dabei habe ich unter der schier endlosen Vielzahl aller saisonalen Weihnachtsmärkte diejenigen für Euch ausgewählt, die immer eine Reise wert sind. Also nicht verzagen, auch 2024 ist garantiert wieder Weihnachten und Vorfreude ist ja bekannter Maßen die schönste Freude. Komm mit, vielleicht ist ja auch für Dich noch etwas ganz Neues dabei. Ich wünsche Euch allen, liebe Leserinnen und Leser, eine schöne Weihnachtszeit und ein frohes Fest!
Die Anfahrt gelingt in den meisten Fällen ganz problemlos mit Bus und Bahn. Dies erspart das lästige Parkplatz suchen, zusätzliche Parkkosten, die schon auf dem Weihnachtsmarkt investiert werden können und sind in den jeweiligen Verkehrsverbünden, oder ganz einfach unter mobil.nrw zu finden.
Jetzt kann man auch ganz ohne Reue einen Glühwein genießen, was nach meiner Einschätzung auf alle Fälle dazu gehört.
Ganz häufig haben die von mir hier zusammengestellten Märkte, die ich selbstverständlich alle selbst besucht habe auch eine Internetpräsenz, wo weitere Tipps und Hinweise zu finden sind: ich habe sie für Euch schon zusammengetragen, siehe rechts, bzw. weiter unten (mobil)
Hier kommen die Highlights, die für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Wie immer an dieser Stelle die Weblinks für ein gutes Gelingen und mehr Romantik:
Meiner Nominierung zu den schönsten Weihnachtsmärkten des Landes gingen einige Überlegungen zu den Auswahlkriterien und Grundvoraussetzungen voraus. Da nahezu jede größere Innenstadt heutzutage einen Weihnachtsmarkt für seine Einwohner und Besucher präsentiert, wollte ich hier beispielsweise nicht über Duisburg, Aachen, Essen, Düsseldorf, Münster oder Köln schreiben. Dort herrscht wuseliges Gedränge und an den Wochenenden schieben sich die Menschen an den Ständen vorbei, oder sammeln sich lange Schlangen an den Glühweinständen mit neuen Rekordpreisen.
Schön und sehenswert sind sie alle mal, insbesondere an den Weihnachtsmarkt in Aachen habe ich unzählige schöne Erinnerungen aus Jugendjahren. Und alle Weihnachtsmärkte kann man ja auch nicht auf einmal besuchen, da wird schnell die Zeit zu knapp. Also komme ich auf die Auswahlkriterien zurück:
Selbst bei dieser Vorauswahl kommen noch eine Menge Märkte in Betracht, da wird es schon ganz schön unübersichtlich, zumal diese an verschiedenen, einzelnen Wochenenden, oder gar über die gesamte Adventszeit geöffnet haben. Weitere Besonderheiten haben den Ausschlag für die Platzierungen gegeben, da es sich um Alleinstellungsmerkmale handelt, die auf den übrigen Märkten so nicht zu sehen waren und deswegen eine Berücksichtigung gefunden haben. Wo begegnet man schon Engeln , dem Christkind oder gar dem Weihnachtsmann persönlich?
Schon gewusst? Die Adresse für Weihnachtswünsche liegt natürlich in Nordrhein-Westfalen. Kein Quatsch! Und zwar nicht etwa die Adresse für den Nikolaus, oder für Knecht Ruprecht mit der Bitte die Sünden und Versäumnisse des vergangenen Jahres ungestraft zu lassen, nein auch nicht die heiß begehrte Adresse des Weihnachtsmanns!
Viel spannender, denn ich verrate Euch jetzt die Adresse des Christkindes:
Das Weihnachtspostamt im nordrhein-westfälischen Engelskirchen nimmt alljährlich seinen Betrieb auf zur Weihnachts- und Adventszeit und schreibt allen Kindern zurück, die ihren Wunschzettel bis zum 20. 12.des Jahres an die Adresse "An das Christkind, 51777 Engelskirchen" schicken und eine Absenderadresse angeben. In diesem Falle gibt es eine Antwort bis Heiligabend vom Christkind höchstpersönlich - wenn die Post nicht streikt ;o)
Wir alle haben wohl neben den kommerziellen Anliegen solcher Weihnachtsmärkte auch ganz persönliche Sehnsüchte und Erinnerungen. Genau wegen dieser Traditionen und eigenen Kindheitserinnerungen lieben wir es wahrscheinlich auch so sie alljährlich zu besuchen.
Der Duft nach Leckereien weht durch die Luft, heute bleibt zu Hause die Küche kalt, wir genießen Geselligkeit und Gemeinsamkeit und wärmen die kalten Hände an heißen Tassen - einfach schön! Die Kinder erfreuen sich an Karussellfahrten, bunten Lichtern und Figuren, mal aus Holz mal aus Eis geformt und mancherorts werden sogar extra Kunsteisbahnen zum Schlittschuh fahren aufgebaut, wie in meiner Heimatstadt Monheim beispielsweise: klein aber fein!
In der Düsseldorfer Altstadt oder im Centro Oberhausen darf eine Fahrt mit dem Riesenrad natürlich nicht fehlen: dort erblicken wir aus schwindelnder Höhe das bunt erleuchtete Treiben in den Budengassen der Märkte - romantisch!
In Dortmund können wir den höchsten Weihnachtsbaum der Welt bestaunen: er ist stattliche 45 Meter hoch, aus 1.700 Rotfichten zusammen gesetzt, 90 Tonnen schwer und mit 48.000 Lichtern geschmückt! Da muss man einmal davor gestanden haben und es mit eigenen Augen gesehen haben - gigantisch!
Auf dem Cranger Weihnachtszauber, einer einmaligen Mischung aus Kirmes und weihnachtlicher Festlichkeit, begegnen wir leibhaftig den Märchenprinzessinnen Schneewittchen, Cinderella oder Belle aus diversen Disney-Abenteuern - leuchtende, staunende Kinderaugen garantiert! Der Cranger Weihnachtszauber hat sogar in diesem Jahr noch bis zum 30. Dezember geöffnet.
Wer noch mehr atemberaubende Aktion wünscht und nicht genug bekommen kann von Events und Aufführungen besucht den Wintertraum im Phantasialand in Brühl bis 26. Januar 2025. Tickets ab 44,00 Euro . So ganz einfach ist es mit der Auswahl der "richtigen" Location wohl nicht, denn es ist für jeden Geschmack etwas dabei!
Die Auswahl fiel mir nicht leicht, denn alle hier genannten und verlinkten Weihnachtsmärkte sind eine ausdrückliche Empfehlung. Dabei hat die Nennung und Auflistung noch nicht einmal annähernd den Anspruch auf Vollständigkeit, denn in diesem Reiseblog werden nur Touren und Sehenswürdigkeiten beschrieben, die ich auch persönlich besucht habe und von denen ich mir ein authentisches eigenes Bild machen konnte. Es gibt so viele Quellen in Print- und Onlinemedien, da wäre es ein leichtes einfach abzuschreiben oder Meinungen zu übernehmen. Aber dann wäre der Reiseblog NRW nicht das, wofür ich seit über 7 Jahren und mit mehr als 100 veröffentlichten Touren werbe: einen eindeutigen Mehrwert für seine Leser zu bieten, die Euch unvergessliche Tage bescheren und beim Lesen schon Spaß machen und Freude bereiten sollen.
Platz Drei, ist unsere Neuentdeckung aus dem Jahr 2022. Bis dahin war mir die Existenz dieses Schlosses verborgen geblieben. Aus reiner Neugierde besuchten wir daher den Weihnachtsmarkt auf Schloss Eulenbroich im Niederbergischen Land und wurden nicht enttäuscht. Ich erlaube mir von der Schlosseigenen Homepage zu zitieren:
"Am ersten und zweiten Adventswochenende findet vor traumhafter Schlosskulisse der romantische Weihnachstmarkt auf Schloss Eulenbroich statt. Über 100 Aussteller aus den Bereichen Kunst, Handwerk, Mode, Design, Dekoration, Floristik und Kulinarik laden zum Stöbern und Genießen ein. Eine aufwendige Beleuchtung setzt das Schloss und die Bildungswerkstatt in den Abendstunden besonders in Szene."
So ist es: illuminierte Bäume und Sträucher, zum Aufwärmen Feuerkörbe und französische Oldtimer als Verkaufsstand für original belgische Pommes.
Wir begegneten dem Weihnachtsengel und dem Weihnachtsmann höchstpersönlich und konnten auch noch einige Wünsche äußern. Prädikat: Stimmungsvoll, nicht überlaufen und jede Menge schöne Dinge jenseits von Kommerz.
Platz Zwei, liegt nur wenige Minuten von meinem Zuhause entfernt, hat sich aber in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Was mit einigen Holzbuden in kleinem Rahmen begann, wurde inzwischen zu einem richtig schönen Weihnachtsmarkt: Vor der Kulisse von Düsseldorfs schönstem Schloss, Schloss Benrath, findet am dortigen großen Schlossweiher alljährlich der gratis zu besuchende Weihnachtsmarkt statt. Ich zitiere auch hier:
"Stimmungsvolle Lichter und gemütliche Holzhütten verzaubern in der Adventszeit den Schlossvorplatz. Der Weihnachtsmarkt Schloss Benrath begeistert Besucherinnen und Besucher mit kulinarischen Köstlichkeiten und wärmenden Getränken, während außergewöhnliche Kunsthandwerke zu kreativen Geschenkideen inspirieren. Die traditionelle Eisenbahn bringt auch in diesem Jahr Kinderaugen zum Leuchten.
Aber nicht nur für den einzigartigen Weihnachtsmarkt vor traumhafter Kulisse lohnt sich der Ausflug, auch laden Sonderführungen und Konzerte dazu ein, das Schloss von innen kennenzulernen und das winterliche Treiben zu beobachten."
So ist es auch und während in der Düsseldorfer Altstadt sich an manchen Tagen wahre Massen über den Markt bewegen ist es hier zumindest an den Wochentagen eindeutig weniger überlaufen.
Kommen wir nun nach all den schönen Eindrücken und Erlebnissen ohne weitere Umschweife zu unserem nominierten ersten Platz. Was macht ihn so einzigartig? Das Schloss Merode ist für mich ein sprichwörtlich leuchtendes Beispiel für einen romantischen Weihnachtsmarkt. Allein das Drohnenfoto auf der diesjährigen Titelseite der Homepage macht Lust darauf sofort wieder hinzufahren. Zahlreiche Programmpunkte erwarten uns in der kommenden Adventszeit bis zum Ende am 22. Dezember.
Schloss Merode wurde im 12. Jahrhundert erbaut und blickt damit auf eine mehr als 800- jährige und wechselvolle Geschichte zurück. Im Jahre 2000 wurde das Schloss durch einen Brand schwer beschädigt, wovon dank behutsamer Sanierungsmaßnahmen nichts mehr zu sehen ist. Das Schloss wird bis in unsere Tage privat bewohnt und unterhalten. Deswegen öffnet es nur zu bestimmten Anlässen und Veranstaltungen seine Pforten für die Öffentlichkeit. So bietet der Weihnachtsmarkt eine einmalige Gelegenheit den privaten Park zu betreten und entlang der Buden des kunsthandwerklichen Weihnachtsmarktes das Schloss zu umrunden. Eine wirklich sehr schöne Kulisse, die auch Besucher jenseits der Landesgrenzen von Nordrhein-Westfalen anzieht. Ein Geheimtipp ist es daher nicht, dennoch war der Markt während meines Besuches nicht überlaufen und man hatte genügend Zeit und Platz sich alles in Ruhe anzuschauen. Eine bedeutende Rolle spielt beim "Romantischen Weihnachtsmarkt auf Schloss Merode" das hochwertige Rahmenprogram. Hier führt ein Zitat der Homepage zu weit, daher kann derjenige der sich mehr Informationen hierzu wünscht diesem WEBLINK folgen.
Unnötig zu erwähnen ist, dass es noch viele weitere Schlösser und Burgen in Nordrhein-Westfalen gibt, die ebenfalls einen Weihnachtsmarkt ausrichten. Mehr dazu erfahrt Ihr unter den nützlichen Weblinks am Beginn dieser Weihnachtsgeschichte.
Ein bewegendes Jahr neigt sich dem Ende zu. Da es nicht immer friedlich in dieser Welt zugeht und wir uns nichts sehnlicher wünschen wie Frieden und Harmonie in der Weihnachtszeit, hoffe ich das ich mit diesem Artikel einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte deutlich zu machen, wie privilegiert wir hier in Nordrhein-Westfalen leben dürfen.
Dabei möchte ich mich bei Euch Lesern dieses Reiseblogs bedanken, für den Zuspruch, die Unterstützung und das nicht endende Interesse! In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein frohes Weihnachtsfest, schöne Feiertage im Kreise Eurer Familien und Liebsten bei Geselligkeit, Gemütlichkeit, gutem Essen und einem guten Glas Wein.
Euer Matthias
Wenn Euch diese Geschichte angesprochen hat und Ihr nun Lust bekommen habt auf besondere Touren im Rheinland und durch Nordrhein-Westfalen, dann empfehle ich Euch mein erstes und komplett selbst produziertes Buch "NRW NEU ENTDECKT - Raus aus dem Alltag" mit 19 weiteren einmaligen Touren und über 150 Tipps zum schmökern, verschenken und entdecken:
Lust auf Natur und Kultur? Eine schloßgekrönte historische Altstadt, eine Zisterzienserabtei und als Krönung eine Wanderung auf dem Westerwaldsteig in die als "Kroppacher Schweiz" titulierte Tallandschaft mit felsigem Aussichtspunkt. Das sind die Highlights dieser neuen Tour. Die obligatorische Einkehr im Gartenlokal der Abtei lässt uns an Sommerurlaube in Bayern denken - eine perfekte Auszeit aus dem Alltag, nur eine gute Stunde hinter Köln gelegen und doch den meisten Menschen eher unbekannt.
Die Anfahrt nach Hachenburg - Zentrum beträgt ab der Kölner Domplatte 99,39 Kilometer und dauert ca 1:10 Stunde über die A 3.
Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln findest Du unter www.mobil.nrw
Bei der Anreise mit dem PKW kannst Du hier günstig parken:
Bei der Anreise mit dem Wohnmobil lautet die Adresse vom Stellplatz:
Der Wanderweg ist ab Hachenburg Zentrum durchgehend ausgeschildert. Ein alternativer Startpunkt verkürzt die Route. In diesem Fall startet Ihr direkt am Kloster Marienstatt. Parkplätze sind vor Ort ebenfalls vorhanden.
Knapp vorbei ist nur daneben: Direkt hinter der Landesgrenze liegt Hachenburg mit etwa 6.000 Einwohnern schon in Rheinland-Pfalz.
Hier kommen die Highlights, die diese Tour zu einem unvergesslichen Tag machen werden:
Hier kommen wieder die nützlichen Weblinks, die Euch einen unkomplizierten Aufenthalt garantieren:
"Inmitten von weitläufigen Tälern und glänzenden Seen, umgeben von dichten Wäldern und Wiesen liegt die Perle des Westerwalds - Hachenburg.
Zwischen Köln und Frankfurt bilden die drei Naturschutzgebiete Kroppacher Schweiz, die Westerwälder Seenplatte , und das Obere Wiedtal den schönen Hachenburger Westerwald"
So beginnt die Schilderung unserer heutigen Wanderregion auf der Seite der Touristen Information Hachenburg und eine schönere Einleitung hätte ich selbst gar nicht finden können. Wir parken auf dem öffentlichen und kostenlosen Parkplatz (ohne Gewähr, Stand 07.2023) am Burgpark Hachenburg und finden beim Durchschreiten gleich auch die Hinweistafeln auf den Westerwaldsteig und seine zuverlässige Wegekennzeichnung, die uns eine unverlaufbare Rundwanderung ermöglichen wird. Unterhalb des Kurparks gibt es auch einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz für acht Mobile (weblink dazu weiter oben).
Die vor uns liegende Rundwanderung beträgt ca. 4 1/2 Stunden für max. 15 Kilometern auf denen 290 Höhenmeter überwunden werden müssen. Die Strecke ist nicht barrierefrei - WesterwaldSTEIG eben.
In Sichtweite des Hachenburger Schlosses, welches heute ein Schulungszentrum der Deutschen Bundesbank beherbergt und daher nicht besichtigt werden kann, liegt der Burggarten.
Er wurde bereits im 15. Jahrhundert angelegt und unterzog sich im Laufe der Zeit vielen Veränderungen. Heute ist er die grüne Lunge der Stadt und gratis zu durchstreifen. Dabei ziehen die vier Lusthäuser, der Weiher, die Orangerie und das alte Steinkistengrab unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Im Sommer ist er Herberge für zahlreiche Feste, im Herbst lädt der Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens mit seinem alten Baumbestand zum Träumen ein, im Winter wird er durch Schneemänner und Weihnachtsstimmung erfüllt und im Frühling leuchtet er durch sein blühendes Farbenspiel.
Von besonderem Interesse ist das angegliederte Landschaftsmuseum Hachenburg mit seinen acht historischen Bauten die uns auf eine Zeitreise zurück vor der Industrialisierung mitnehmen. Kern des Museums ist das barocke Jagdzeughaus des Grafen von Sayn-Hachenburg. Für Erwachsene und Kinder ein ausgezeichneter außerschulischer Lernort in dem wir auf spannende Geschichten zur Historie des Westerwaldes geleitet werden - die perfekte Einstimmung für diesen Wandertag.
Der Wegekennzeichnung des Westerwaldsteiges folgend erreichen wir am rückwärtigen Ausgang den historischen Stadtkern mit seinem Alten Markt. Umgeben von spätmittelalterlichem Fachwerkbauten steht in der Mitte der Brunnen mit dem Wahrzeichen der Stadt Hachenburg: dem goldenen zweischweifigen Löwen.
Besondere Beachtung verdienen die Schlosskirche und die barocke Franziskanerkirche mit ihren aufwendig ausgemalten Kirchenfenstern. Das Hotel zur Krone lädt zur Einkehr, jetzt oder später, die Touristen Information befindet sich ebenfalls am Alten Markt 6. Hier können wir uns mit kostenlosen Flyern und weiteren Inspirationen eindecken, für einen längeren Aufenthalt - oder eine spätere Wiederkehr.
Nach einer guten Stunde Fußmarsch erreichen wir das romantisch im Tal der Nister gelegene Arial des Klosters Marienstatt. Dazu folgen wir nach unserem Stadtrundgang vom Burggarten dem Wanderweg. Es geht vorbei an einem alten Steingrab hinab ins Tal der großen Nister. Durch den gleichnamigen Ort Nister führt der Westerwaldsteig zur Nistermühle.
Die 1234 erstmalig erwähnte Nistermühle gilt als der älteste urkundlich erwähnte Gewerbebetrieb im oberen Westerwald. Hier fand Konrad Adenauer im September 1944 drei Wochen Unterschlupf als die Gestapo - als Folge des Attentats und Aufstands gegen Adolf Hitler vom 20. April 1944 - den früheren Kölner Oberbürgermeister inhaftieren wollte.
Ab der Nistermühle folgt der Westerwaldsteig der großen Nister bis zur Zisterzienser-Abtei Kloster Marienstatt. Diese liegt umrandet von mittelalterlichen Bruchsteinmauern, inmitten eines barocken sehr gepflegten Klostergartens.
Die ersten Zisterziensermönche, die aus dem Kloster Heisterbach im Siebengebirge kamen, gründeten 1212 etwa 10 Km von der heutigen Marienstatt entfernt eine erste Niederlassung. Um die Verlegung des Klosters an seinen heutigen Ort rankt sich die Legende, das dem ersten Abt Hermann im Traum die Gottesmutter Maria erschienen sei und ihm auftrug, das Kloster an jene Stelle zu verlegen, die sich durch einen im Winter blühenden Weißdornstrauch zeigen werde.
Daher leitet das Kloster auch seinen Namen ab: " Locus Sanctae Mariae", = Stätte Mariens = Marienstatt. Ein Weißdornstrauch steht links vor dem Abteigebäude bei der Figur des heiligen Josef.
So blickt das Kloster auf eine mehr als 800-jährige Geschichte zurück und beeindruckt den Besucher durch seine Schönheit, seine Kunstwerke im Inneren der Klosterkirche und lädt den Besucher ins klostereigene Brauhaus mit Biergarten ein.
Die Kroppacher Schweiz - nie vorher gehört? - Ich jedenfalls nicht, bis zu dem Tag auf der Tour Natur in Düsseldorf, als ich die kostenfreien Broschüren und Magazine zum Westerwald am Tourismusstand dieser Region auf der Messe in die Hand bekam. Darin stand zu lesen:
"Eine wildromatische Landschaft, die von der Nister durchflossen wird. Dem steil aufragenden Schiefergestein und dem Ort Kroppach verdankt sie ihre Bezeichnung.
Ein perfektes Wandergebiet mit zahlreichen Naturschönheiten und attraktiven Ausblicken..." wohl klar das anhand dieser werbewirksamen Beschreibung meine Neugierde geweckt war und somit ein Besuch der Kroppacher Schweiz nicht länger auf sich warten ließ.
Was folgte? Na ja, Ihr ahnt es vermutlich schon beim Lesen dieser Geschichte, denn selbstverständlich wurden wir nicht enttäuscht und fühlten uns am Ende des Tages wie nach einem Kurzurlaub - meine Erwartungen wurden erfüllt!
Nach einer ausführlichen Besichtigung des Klosters und seines Gartens folgten wir dem Westerwaldsteig entlang der kleinen Nister hinüber nach Streithausen, um dann wenig später hinter dem Weiler Limbach zu einem weiteren Highlight dieser Tour zu gelangen: dem Aussichtspunkt Hohe Ley auf einem Schieferfelsen hoch über dem Nistertal.
Hier ermöglicht uns die Aussicht eine Fernsicht über nahezu das gesamte Wanderareal der Kroppacher Schweiz.
Von diesem Aussichtspunkt gibt es wahlweise die Möglichkeit über den Mariawalder Rundweg nach rechts direkt zum Kloster zurück zu gehen, oder links haltend weiter talwärts zu laufen , dann zur Straße und über die Nisterbrücke zur Asterter Straße. Vor dem Ort dem Weg in den linken Waldrand folgen und nun durch den Nistertalhang wieder zurück . Unterwegs kommen wir im Wiesengrund an einer "Kaiserlichen Grabstätte" vorbei.
Bevor wir mit dem Wanderweg am Parkplatz des Klosters Marienstatt wieder heraus kommen gibt es noch zwei Bonustipps für Wanderer mit mehr Kondition und Zeit-Reserve.
Damit komme ich auch schon auf das heutige Finale dieses wirklich vielseitigen Wandertages zu sprechen.
Es ist Nachmittag geworden und was bietet sich da besseres an als eine Einkehr im klostereigenen Brauhaus? Zünftig geht es zu, denn nachweislich wird hier seit mehr als 500 Jahren eigenes Bier gebraut: Hell oder dunkel? Klar oder unfiltriert?
Da hilft nur probieren! Dazu eine Speisekarte mit zünftigen Speisen. Die Bestellung erfolgt per Selbstbedienung, das Essen wird an den Tisch gebracht. Gut besucht ist es und die online-Rezensionen sind mehrheitlich positiv! Das möchte ich gerne bestätigen, was natürlich keine Garantie für zukünftige, eigene Erfahrungen sein kann. Wie auch immer: für mich muss eine Genusswanderung folgendes beinhalten: Kultur, Atmosphäre, Natur, Historie, Aussichten, lauschige Wanderwege und am Ende lecker essen - so lasse ich mir einen freien Tag gefallen!
Entdecke die Magie des Westerwald Steigs: Ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber
Der Westerwald Steig ist ein beeindruckender Fernwanderweg, der sich über etwa 235 Km und 16 Etappen erstreckt. Er führt von Herborn in Hessen bis nach Bad Hönningen am Rhein und bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus weiten Höhen, romantischen Schluchten und idyllischen Tälern.
Der Weg ist als Qualitätswanderweg "Wanderbares Deutschland" zertifiziert und zählt zu den besten Wanderwegen in Deutschland. Auf dem Westerwaldsteig kannst du grandiose Aussichten, malerische Felsenlandschaften, idyllische Seen und charmante Fachwerkdörfer erleben. Jede Etappe bietet einzigartige Erlebnisse , von historischen Städten wie Herborn bis hin zu Wundern wie der Tropfsteinhöhle Herbstlabyrinth.
Tauche ein in die unberührte Natur des Westerwaldes und erlebe die Vielfalt dieses einzigartigen Wanderparadieses. Hier sind die Top 7 Highlights, die du auf deiner Reise nicht verpassen solltest:
Mach dich auf den Weg und entdecke die Schönheit und Vielfalt des Westerwald Steigs. Jeder Schritt bringt dich näher an die Natur und lässt dich die Wunder dieser einzigartigen Region erleben. Pack deine Wanderschuhe ein und lass dich von der Magie des Westerwaldes verzaubern! Was mich dazu bringt es Dir zu versprechen: weitere Touren mit persönlichen Erfahrungen aus dieser Ferienregion werden und müssen folgen. Dabei bitte ich um etwas Geduld ;o)
Gib jedem gewöhnlichen Tag die Chance ein außergewöhnlicher Tag zu werden und ich verspreche Dir mit den Touren hier im Blog und in meinem Buch: er wird Dir in Erinnerung bleiben.
Dies war meine erste Wanderung im Westerwald. Nun wäre das keiner besonderen Erwähnung wert gewesen, wenn ich Anfang 20 wäre, aber dass es mehr als fünf Jahrzehnte dauern musste, bis ich erstmals diese Region bereisen würde ist wahrscheinlich beispielhaft für Leute meiner Generation.
Kaum hatten wir den Führerschein in der Tasche wurden auch schon Reisen in den Süden Europas geplant, später dann Flugreisen in alle Welt, nur zu Hause in der Heimat, da kannte man sich nicht wirklich so gut aus. Das hatte den Ruf von Spießigkeit, Kaffeefahrten, Kleinbürgertum und Kegelklub-Reisen, wir jedoch wollten die weite Welt entdecken und das große Abenteuer erleben.
Völlig zu Unrecht, wie ich heute mit dieser Tour bestätigen kann, denn schöne Erlebnisse passieren immer dann, wenn wir es zulassen, wenn wir uns die Zeit einfach nehmen. Denn die Zeit die du dir nimmst, ist die einzige Zeit, die dir etwas gibt.
Als bekennender Genusswanderer kam ich an diesem schönen Sommertag wieder voll auf meine Kosten. Während das Kloster gut besucht war und natürlich auch der Biergarten, waren wir auf der Wanderung fast alleine und trafen vielleicht eine Handvoll gleichgesinnter Wanderer. Erstaunlich!
Da möchte man gleich länger bleiben, und das funktioniert ganz prima. Dazu sei nochmals ausdrücklich der wirklich schön gelegene Campingplatz Haus am See erneut zu nennen, oder das Boutique-Hotel, das schon manch prominenten Gast beherbergte. Einfach urgemütlich und mitten im Zentrum gelegen ist es ein perfekter Ausgangspunkt für Erkundungstouren in die nähere Umgebung.
So gelingt die perfekte Auszeit vom Alltag und wenn Euch diese Geschichte gefallen hat, dann schaut doch mal im Online Shop vorbei. Hier könnt Ihr mein erstes Buch finden und erwerben und damit weitere Touren und Ideen in die Umsetzung bringen.
Ich darf mich an dieser Stelle bedanken für Eure Unterstützung und Euer Interesse und verabschiede mich für heute.
Vielen Dank auf bald Euer Matthias
Der Westerwald rockt! Erstmals im Reiseblog-NRW gibt es jetzt als direkten Weblink eine akustische Reisebeschreibung, die aktuell in diesem Jahr aufgezeichnet wurde. Bei dieser Radioreise nimmt Euch Alexander Tauscher mit auf eine Reise durch den Westerwald und auf eine Wanderung über den Westerwaldsteig. Ich finde es sehr gelungen! Wenn Ihr dem Weblink folgt bekommt Ihr einen ansprechenden Artikel und die Radioreise von gut 50 Minuten kostenfrei auf die Ohren. Das ist gute Unterhaltung für zu Hause oder gleich zur perfekten Einstimmung während der Anreise. Hier nun der Weblink und viel Spaß! :
Alljährlich locken die Tage der offenen Gartenpforte Liebhaber in die schönsten, teils privaten Gärten des Bergischen Landes des Rheinlandes, oder des Münsterlandes. Dass man Nordrhein-Westfalen für wunderschöne und historische Gärten gar nicht erst verlassen muss, davon handelt nun auch dieser neue Artikel. Dabei betreten wir erneut ein von Menschenhand geschaffenes Terrain, welches uns mit englischen, französischen und sogar italienischen Impressionen dieser Landschaftsgärten überrascht.
Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist problemlos möglich und die dazu passende Fahrplanauskunft findest Du unter www.mobil.nrw.
Die Zieladresse für den Garten Ulbrich lautet:
Die Zieladresse für Schloss Burg lautet:
Anreise mit dem Wohnmobil:
Sucht Euch zur Besichtigung des Gartens besser einen Parkplatz entlang der Burger Landstraße und geht den Rest des Weges zu Fuss, der Bertramsühlenweg ist recht schmal und eine reine Anliegerstraße ohne Parkmöglichkeit für größere Wohnmobile.
Bei Schloss Burg gibt es einen Stellplatz auch zum Übernachten. Von dort kann man die Burg zu Fuss aus erreichen:
Hier kommen die Highlights, die garantiert für einen schönen Urlaubstag sorgen werden:
Diese nützlichen Weblinks werden Euch die Planung Eures Aufenthaltes deutlich erleichtern und verschönern:
BEI DIESEM ARTIKEL HANDELT ES SICH UM UNBEZAHLTE WERBUNG - Er gibt meine persönliche Meinung und Empfindungen wieder. Natürlich gibt es eine eigene Homepage dazu, die mindestens einmal im Jahr aktualisiert wird: unter www.offene-gartenpforte-rheinland.de findet Ihr alle wichtigen Termine für das neue Jahr. Viel Vergnügen und tolle Erlebnisse wünsche ich Euch!
Wer kennt sie nicht, die Tage der offenen Gartenpforte in Nordrhein-Westfalen? Ich kann es alljährlich kaum abwarten, wenn sich in den Sommermonaten die Gartenpforten unseres Landes für den Besucher und Gartenliebhaber zu bestimmten Terminen öffnen. Ihr habt davon noch nicht gehört? Dann wird es spätestens mit dieser Geschichte um Euch geschehen sein.
Dazu möchte ich gleich vorweg ein berühmtes Filmzitat aus dem oskarprämierten Spielfilm Forrest Gump zitieren, wo Tom Hanks in der Rolle des Titelhelden Forrest auf einer Gartenbank sitzend sinnierend spricht: " Meine Mama hat immer gesagt, das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man bekommt." Das ist wohl auch auf die Gärten zutreffend, denn ich bin jedes Mal aufs Neue fasziniert, was sich so hinter mancher Gartenpforte für kleine und auch größere Paradiese verbergen. So war es auch an diesem warmen Sommertag im Juni 2024 als wir, einer Empfehlung folgend, den Garten Ulbrich in Solingen besuchten.
Wer hier nicht Kunde, oder ortsunkundig ist, würde wohl niemals in dieser unscheinbaren Anliegerstraße ein solches Gartenparadies vermuten. In jahrzehntelanger Arbeit ist es den Gestaltern gelungen auf einem riesigen, 8.000 m² großen Grundstück in Hanglage eine Gartenlandschaft mit zwölf ganz unterschiedlichen Gartenzimmern zu gestalten. Wir fühlen uns jedenfalls plötzlich in eine andere Welt versetzt. Der traditionsreiche Garten- und Landschaftsbau Betrieb wird von Thorsten Ulrich zusammen mit seinem Partner Marcus Vogel nun schon in der dritten Generation geführt und die beiden derzeitigen Inhaber haben in den letzten 12 Jahren Beeindruckendes geschaffen. Davon dürfen wir uns ein Bild machen. Wir erleben einen Klostergarten in dessen Mitte ein alter Klosterbrunnen aus dem 17./18. Jahrhundert munter vor sich hinplätschert. Wieder aufgemauerte Ruinen aus Sandstein werden romantisch in Szene gesetzt.
Bauwerke, die halb zerfallen wirken, lassen sich selbst in kleinen Gärten verwirklichen und verzaubern den Betrachter mit ihrem pittoresken Charme. Dabei sorgen Fenster und Tore für Durchblicke. Hier wurde beispielsweise nach alten Vorbild ein mittelalterlicher Klostergarten nachempfunden, der mit seinen Abgrenzungen und seiner Stille gerade zum Träumen einlädt. Die plätschernden Brunnen hüben und drüben sorgen für eine akustische Untermalung und für angenehme Luft. Es ist schön anzuschauen, wie sich das Licht im Wasser spiegelt. Wir beobachten kleine Rotkelchen und Spatzen beim Bad in der Sonne.
Das unterschiedliche Grün der abwechslungsreichen Bepflanzung spendet an heißen Tagen genügend Schatten und im Herbst leuchtet ein Feuerwerk der verschiedenen Herbstverfärbungen in gelb grün und rot. Nichts wurde hier dem Zufall überlassen. Nadelhölzer wechseln sich ab mit immergrünem Ilex, dazwischen blühen unterschiedliche Rosenarten, Zwiebelgewächse und Rabatten mit wiederkehrenden Staudengewächsen.
Im "english sunken garden" wird der Betrachter beim Betreten dieses Gartenzimmers überrascht von einem geometrisch-rechteckigen Bassin an dessen Umrahmung Gräser wachsen und an dessen Ende sich eine kleine Kapelle befindet. Unweigerlich denke ich an die Gärten von Südwestengland. Liegestühle und Bänke laden zur Rast und Erholung vom Hamsterrad des Alltags ein - ein weiterer Ort zum Träumen. Wer möchte bringt sich etwas zu lesen mit, denn hier mag man die Zeit vergessen. Und zu meinem Erstaunen ist es auch nicht überlaufen, sondern die Leute, die den Garten besuchen verteilen sich im Gelände so unauffällig, eben weil er so gestaltet wurde, dass sich 12 unterschiedliche Gartenzimmer ergeben. Kunstvolle Reliefs, Skulpturen, Brunnen und Statuen treffen dabei auf klassische Elemente und einen harmonischen Mustermix.
Die Kapelle als Ort zur inneren Einkehr ist geschmückt mit üppiger Blumendekoration, ein kleiner Wandbrunnen an der Fassade versetzt uns imaginär nach Italien und dem Wiesenweg folgend geht es den Hang etwas bergab in das nächste Gartenzimmer. Hier steht eine massive Holzbank mit geschwungener Rückwand, und vermittelt asiatisch-orientalisches Flair.
Vis-a-vis stehen Rattanmöbel im Halbschatten und bieten einen idyllischen Platz während in einem der Gartenzimmer Holzliegen aus tropischen Harthölzern zum Sonnenbaden einladen, bieten rustikale Steinbänke mit geschwungenen Füßen Platz zur Pause am Wasserbecken. Im Schatten des Klostergartens sind es Schmiedeeiserne Stühle und Tische und wenn wir den verschlungenen Pfaden vorbei an großen prächtig blühenden Fingerhüten folgen gelangen wir zu einem kleinen Gartencafé, wo wir Kaffee und Kuchen oder Erfrischungsgetränke nach Wahl zu uns nehmen können.
Dieses kleine Café liegt wunderbar eingebettet in der Gartenlandschaft, direkt daneben befindet sich ein großer Gartenteich an dessen gegenüberliegendem Ufer steinerne Nymphen ein Bad nehmen neben einem kleinen künstlichen Wasserfall. Der Ideen für Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Gartens sind hier keine Grenzen gesetzt und sie sind so vielfältig, dass es schwer fällt zu entscheiden, was man nun schöner finden soll. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. So verfliegt die Zeit wie im Fluge und es ist inzwischen Nachmittag geworden. Einige Gewächshäuser sind zu Ausstellungsflächen umfunktioniert worden in denen aufwendig arrangiert weitere Gartendekoration und Accessoires auf ihre Mitnahme warten: Topfpflanzen, Ziergräser, Gartenkräuter, Übertöpfe und allerlei Blumen und Stauden runden die Angebotspallette ab, hier wird jeder fündig. Ein besonderes Fleckchen ist dieser Traumgarten, den ich zur eigenen Entdeckung nur empfehlen kann!
Nach der Besichtigung des Garten bleibt noch genügend Zeit den schönen Ortsteil Solingen Burg zu erkunden. Dieser teilt sich auf in die Ortsteile Oberburg und Unterburg und beide sind geprägt von typisch bergischen Fachwerkbauten mit verschieferten Giebeln und grünen Fensterläden.
Beide Ortsteile sind verbunden mit der Seilbahn, so dass man bequem beide erreichen kann. Viele verschiedene Einkehrmöglichkeiten, vom Imbiss über Eis bis zu den typischen bergischen Waffeln laden zur Stärkung ein. Beim Bummel durch die schönen Gassen und kleinen Läden kommt Urlaubsfeeling auf. Die Gartenterrasse zur Schönen Aussicht ist ein Klassiker unter den Burger Gasthäusern und wer die Zeit hat solle den Besuch des Burgmuseums nicht versäumen. Ich berichtete darüber bereits an anderer Stelle und werde Euch diese Blogstories als internen Bloglink am Ende dieser Reisegeschichte verlinken.
Wer über Nacht bleiben möchte findet schöne Ferienwohnungen oder andere Unterkünfte in den hilfreichen Weblinks am Beginn. Die schöne Natur des Bergischen Landes ist ein ideales Revier für Wanderer und auch für Radtouren ist das Tal der Wupper am Fuße der Burg ein ideales und in weiten Bereichen auch verkehrsbefreites Tourengebiet.
Zur Zeit werden an Schloss Burg umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, so dass größere Teile der Fassade eingerüstet sind. Auch der Burghof ist teilweise gesperrt, das trübt zwar etwas das Gesamtbild, aber nach Fertigstellung wird es umso schöner werden.
Kleine Fachgeschäfte bieten Kunsthandwerk und eine Töpferei ihre handbemalte Keramik in Form von Tassen, Tellern, Übertöpfen u.v.m. an. Am Wochenende herrscht hier ein buntes Treiben von Mountainbikern, Motorradfahrern und Familienausflüglern, insbesondere an den Terminen der Mittelaltermärkte und später beim Weihnachtsmarkt.
Altbekanntes und völlig neu entdecktes verbinden sich zu einem harmonisch, gelungenen Urlaubstag. Das Wetter spielte mit, wie man den Bildern hoffentlich entnehmen kann und am 13./14. Juli 2024 sowie nochmals im September 2024 finden erneut die Tage der offenen Gartenpforte statt., die sich alljährlich wiederholen. Wann und in welchem Umfang der Garten Ulbrich an den übrigen Tagen zu besichtigen ist klärt Ihr am Besten vor Ort ab.
Ich darf Euch heute schon verraten, dass dies nicht der einzige sehenswerte Garten im Bergischen Land ist und so wird es ganz sicher eine Fortsetzung zu dem Thema Gartenreisen geben. Bis dahin verkürze ich Euch die Wartezeit mit zwei Bloglinks zu einer Rundwanderung rund um Solingen Burg und einer Fahrradtour. Selbstverständlich gibt es auch weitere Gartenreisen, die Ihr auch in meinem Reiseführer NRW NEU ENTDECKT nachlesen könnt, wo ich Euch mindestens fünf weitere Gärten ausführlich vorstelle.
Bis dahin wünsche ich Euch viel Freude bei Euren eigenen Entdeckungen, liebe Grüße Euer Matthias
Genießerinnen und Genießer aufgepasst! Jetzt gibt es einen Geheimtipp, den es an einem Tag mit dem Rad zu entdecken gilt. Mittelalterliche Stadtbilder, ein heilklimatischer Kurort mit Gradierwerk, die landschaftlich reizvolle Soester Börde und das Westfälische Meer: Ab auf die TrioVelo-Route!
Die Anfahrt erfolgt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Start- und Zielbahnhof Soest.
Linien: Re11 (RRX), RB 59, RB 89
Taktung hablstündlich, stündlich
Fahrplanauskunft: www.mobil.nrw
Die Anfahrt mit dem Wohnmobil ab Kölner Domplatte zum Wohnmobilstellplatz in Soest beträgt 132 Kilometer und dauert ca. 1:25 Stunde. Die Adresse lautet:
Alternative Antriebe: Die Radstation am Bahnhof Soest verleiht ab 8,00 Euro pro Tag Fahrräder, Öffnungszeiten: Mo-Fr. 9-18:00 Uhr, samstags 09:30-13:00 Uhr, sonntags geschlossen. Telefonische Reservierung: 02921 14441
Die Adresse der Touristeninformation lautet: Teichmühlengasse 3, 59494 Soest, Telefon: 02921/103 6110
Hier folgt der Kurzüberblick über die Highlights, die diese Reise zu einem unvergesslichen Tag werden lassen:
Hier habe ich Euch einige nützliche Weblinks zusammengestellt, die bei der Planung Eurer Reise eine Hilfe sein können:
Diese und weitere zwei Touren entstanden in erneuter Kooperation mit CP COMPARTNER Agentur für Kommunikation GmbH in Essen, vertreten durch Julia Wild. So wie im vergangenen Jahr 2023 durfte ich als Protagonist, Autor und Fotograf für Euch auch in diesem Jahr drei neue Natur Touren in unserem schönen Nordrhein-Westfalen erkunden, beschreiben und vorstellen. Diese findet Ihr auf dem Internet Portal www.mobil.nrw und die dazu ganz aktuell veröffentlichte Broschüre an jedem größeren Bahnhof in NRW. Die gibt es für ganz Ungeduldige auch schon online als kostenfreies E-Paper.
Und jetzt wünsche ich Euch ganz viel Spaß beim schmökern, denn jede schöne Reise beginnt mit einer schönen Geschichte.
Wir haben auf unser Frühstück zu Hause verzichtet und kommen morgens schon am Bahnhof Soest an. Dort nehmen wir die bereits reservierten Fahrräder in der Radstation gleich neben dem Bahnhof in Empfang. Es ist noch früh, Zeit genug hinab in die Soester Altstadt zu rollen und sich dort zuerst einmal mit einem ausgiebigen Frühstück zu stärken – mein Tipp dazu: das Café am Dom. Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zur Tourist-Information, welche direkt am großen Teich liegt. Dort gibt es einen kostenlosen Flyer zur Trioveloroute, die ab hier perfekt ausgeschildert ist mit einem eigenen Logo, dem bunten Herz in drei Hauptfarben: Rot für Soest, Grün für Bad Sassendorf und Blau für Möhnesee.
Mit ersten Eindrücken verlassen wir über die Wiesenstraße und Osthofenstraße der Kennzeichnung folgend die Stadt, natürlich nicht ohne beim imposanten Osthofen-Tor an der alten Stadtmauer ein erstes Foto zu machen. Der weitere Streckenverlauf ist dank ausgeklügeltem Knotenpunktsystem ganz simpel, denn es macht ein radeln nach Zahlen möglich. Dabei gelangen wir über KP (Knotenpunkt) 43 und 93 direkt zu unserer zweiten Station in Bad Sassendorf. Dort nehmen wir uns die Zeit im Hof Haulle, einem landwirtschaftlichen Gutshof aus dem 17. Jahrhundert, die Ausstellung der Westfälischen Salzwelten zu besuchen. Unter dem vielversprechenden Titel: „Dem Geheimnis des weißen Goldes auf der Spur“ werden wir durch eine interaktive Ausstellung geleitet. Spannend! Wer noch die Zeit findet, schaut sich in Bad Sassendorf das Gradierwerk im Kurpark an, ansonsten geht es von KP 93 weiter zu KP 40, wo wir einem Richtungswechsel nach Süden folgen.
Nun geht es in stetiger, aber moderater Steigung über die KP 41, 42 durch die Soester Boerde zu KP 69. 270 Höhenmeter sind zu überwinden! Die Aussichten werden zur Belohnung immer weiter und reichen bis zu den Höhenzügen des Arnsberger Waldes. Kurz vor der Abfahrt zum Möhnesee komme ich an Blumenwiesen, Sonnenblumen und Obstplantagen vorbei, dann bieten sich die ersten schönen Ausblicke auf den See. Meist auf Rad- und Wirtschaftswegen ist uns bis hierhin kaum ein Auto begegnet, allenfalls mal ein Traktor. Bei Warmel erreichen wir das nördliche Seeufer. In Richtung KP 70, dann KP 71 folgen wir dem Ufer begleitenden Seeradweg vorbei an Stockum nach Körbecke. Hier lädt der schöne Seepark zur Einkehr und Pause ein. Weiter geht es nach Deleke mit weiteren Einkehrmöglichkeiten vorbei an einer Eisdiele im Kreisverkehr, bald wieder in nördlicher Richtung bergauf zum Knotenpunkt 98. Jetzt ist die letzte Steigung geschafft, ein Blick zurück lohnt auf den tief unter uns liegenden See inmitten der Waldlandschaft – einfach schön! Die Abfahrt nach Soest ist definitiv ein Highlight dieser Tour. In der Ferne können wir unser Ziel schon sehen: die Kirchtürme des Doms St. Patrokli und St. Petri. Bis dahin geht es über 8 Kilometer fast nur bergab! Da kommt Tempo auf und Vorsicht ist geboten. So erreichen wir mit reichlich Fahrtwind im Gesicht von KP 98 über KP 95 bei KP 49 wieder die Soester Altstadt. Nun haben wir uns ein Belohnungsbierchen im Soester Brauhaus Zwiebel auf der Ulrichstr. 24 wirklich verdient. Hier kann man auch gut speisen. Mir hat es so gut gefallen, ich habe noch ein zweites Bier getrunken. Am nächsten Tag bietet sich zur Entspannung ein Besuch der Boerde Therme in Bad Sassendorf an – Erholung pur!
Entdecke die Schätze von Soest, der Soester Börde und dem Möhnesee!
Die Region rund um Soest, die Soester Börde und den Möhnesee bietet eine Fülle an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten für jeden Geschmack. Ob Naturliebhaber, Kulturfans oder Abenteurer – hier kommt jeder auf seine Kosten.
Ob Kultur, Natur oder Entspannung – Soest, die Soester Börde und der Möhnesee bieten eine abwechslungsreiche Mischung für Deinen nächsten Ausflug. Tauche ein in die Geschichte, genieße die Landschaft und lass Dich von der herzlichen Atmosphäre verzaubern!
Wenn Euch diese Geschichte angesprochen hat und Ihr nun Lust bekommen habt auf besondere Touren im Rheinland und durch Nordrhein-Westfalen, dann empfehle ich Euch mein erstes und komplett selbst produziertes Buch "NRW NEU ENTDECKT - Raus aus dem Alltag" mit 19 weiteren einmaligen Touren und über 150 Tipps zum schmökern, verschenken und entdecken:
Hier geht es heute in den einzigen Nationalpark von NRW! Mit einer zu 100 Prozent barrierefreien Tour erkunde ich mit meiner liebenswerten Begleiterin Paula die Wildnis auf dem wilden Kermeter und erlebe Waldbaden, Aussichten und neue Erkenntnisse. Mit dem klick auf den Button erfährst Du mehr:
Hier geht es heute in die niederrheinisch-holländische Grenzregion im äussersten Westen von NRW. Auf alten Schmugglerpfaden durchstreifen wir den grenzüberschreitenden Naturpark Maas-Schwalm-Nette und erleben ein Aboretum mit Pflanzen aus aller Welt!
Diese Rundwanderung bringt Euch zu den schönsten Plätzen des Siebengebirges und eröffnet fabelhafte Aussichten aus immer neuen Perspektiven auf das romantische Rheintal. Dabei erleben wir auf einer anspruchsvollen Tour die Vielfalt des ältesten Naturparks von Nordrhein-Westfalen gespickt mit kulturellen Highlights wie Burg- und Kirchenruinen sowie einem Schloss wie aus dem Märchen. Vielzählige Einkehrmöglichkeiten locken immer wieder zu einer Rast, so wird es ein garantiert unvergesslicher Tag!
Die Anfahrt mit dem PKW ab Kölner Dom bis zur Drachenfelsbahn nach Königswinter dauert 33 Minuten für 41 Kilometer. Es gibt dort kostenpflichtige Parkplätze. Wir standen sehr günstig auf P 7 und zahlten für sechs Stunden zwei Euro. (Angaben ohne Gewähr, Stand Mai 2024)
Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist problemlos möglich. Beispielsweise mit dem RE8 ab Köln HBF nach Königswinter BF in 51 Minuten. Ab dort zu Fuss in 8 Minuten bis zum Start der Wanderung am Nachtigallental. Den Fahrplan findest Du wie immer auch unter www.mobil.nrw
Die Anfahrt mit dem Wohnmobil ist problemlos möglich. Folgt der Ausschilderung Richtung Drachenfels und stellt dann das Wohnmobil ab auf P 7, dort ist Platz für jede Größe!
Der Start- und Zielpunkt der Wanderung ist der Eingang zum Nachtigallental, welches wir in nur wenigen Gehminuten vom Bahnhof oder Parkplatz aus erreichen.
Bildhinweise: Anfahrt :Szene im Nachtigallental; Highlights: Abstieg vom Drachenfels zur Aussichtskanzel; Weblinks: Chorruine Heisterbach, Detail. Alle Bilder copyright von Matthias Berns
Hier kommen die Highlights dieser Wanderung, die für ein besonders Naturerlebnis sorgen werden:
Hier kommen einige Weblinks, die Euch bei der Planung Eures Kurztrips gute Dienste leisten werden:
Nach diesen ersten Eindrücken und Ideen kommen jetzt erstmal die Tourfacts: Es handelt sich um eine knapp 16 Kilometer lange Rundwanderung mit Start und Ziel am Zugang zum Nachtigallental (also nicht die Talstation der Drachenfelsbahn!). Die reine Gehzeit beträgt dabei 4-5 Stunden, daher sollte man den ganzen Tag einplanen. Dabei sind 610 Höhenmeter im Aufstieg und ebenso 610 hm im Abstieg zu bewältigen. Eine gewisse Grundkondition auf dieser recht anspruchsvollen Wanderung sollte vorhanden sein, gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind auf den schmalen Pfaden und Stiegen von Vorteil. Die Wegekennzeichnung ist ein schlichtes weißes B auf grünem Grund, mal eingemeißelt auf den Wegemarkierungen, mal aufgemalt auf Bäumen und Pfählen, an einigen Stellen fehlte die Markierung jedoch. Aus diesem Grunde ist der Komoot-link hilfreich, wenn man sich nicht so gut auskennt. Ich habe es auch ohne geschafft, kenne mich im Siebengebirge aber auch sehr gut aus.
Wir starten mit dem Aufstieg auf den Drachenfels durch das Nachtigallental. Hier hat man der Natur ein wenig nachgeholfen. Im Sinne der aufkommenden Rheinromantik wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Bachlauf mit Uferbefestigungen verschmälert und einige künstliche Fallstufen sorgen für ein munteres Plätschern. Heute steht das Nachtigallental als Flora-Fauna-Habitat unter besonderem Naturschutz, deshalb bitte die Wege nicht verlassen und keine Blumen pflücken.
Bei Schloss Drachenburg angekommen verlassen wir das Tal, überqueren die Gleise der Drachenfelsbahn und halten uns nach der Haltestelle links bergauf auf dem Eselsweg, um mit diesem das Drachenfelsplateau zu erreichen. Oben angekommen sind wir perplex von den weiten Aussichten einerseits zurück auf Bonn, mit Blick auf die Ruine der Burg und andererseits auf die Weite des vor uns liegenden Rheintals, welches zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt. Hier machen wir eine erste Pause.
Natürlich sind wir oben gegen 10:30 Uhr nicht mehr alleine, das schöne Wetter lockt Touristen aus aller Welt und Einheimische gleichermaßen, denn hier ist ja auch die Endstation der Drachenfelsbahn. Schließlich ist der Drachenfels mit seinem Bezug zu den Nibelungen, Sagen und Legenden einer der touristischen Hotspots in NRW überhaupt! Auf 321 Metern Höhe, die wir schon wandernd erreicht haben genießen wir eine Erfrischung bevor es mittig von der Terrasse über einen schmalen Auslass und eine Treppe an der Flanke des Berges hinab geht zur Aussichtskanzel am Drachenfels, wo uns der Wanderweg vorbei führt. Und da passiert dann das faszinierende Erlebnis welches nur Wanderern vorbehalten ist: während auf der großen Terrasse alle die Aussicht genießen wollen und sich lustige Szenen abspielen von Großeltern mit Familien-Erinnerungsfotos, Selfies von Instagrammern, oder Frischverliebten, Wanderern oder Mountainbikern, haben wir diese Aussichtskanzel (fast) für uns alleine!
Ob der berühmte Komponist Ludwig van Beethoven nun wirklich hier gewandert ist? Das ist fraglich. Sicher hingegen ist, dass er als junger Mann mehrfach mit einem Kahn von Bonn kommend in Richtung Siebengebirge den Rhein querte und übersetzte, um die landschaftlichen Reize dieser Vulkanlandschaft zu erkunden. Seine Reaktion darauf ist in einem Zitat überliefert:
"Kein Mensch kann das Land so lieben wie ich, geben doch Wälder, Bäume, Felsen den Widerhall den der Mensch wünscht."
Und mit dem weltweit meist gespielten Komponisten lässt sich auch der Tourismus ankurbeln. So wandern wir heute durch die "BTHVN-REGION", unterstützt durch mehrere Infostelen und QR-Codes geben sie Informationen zum Leben und Wirken des Meisters, der 1770 in Bonn geboren wurde und bis zu seinem 22. Lebensjahr auch in Bonn blieb, bevor er 56-jährig in Wien im Jahre 1827 verstarb. In Bonn können wir sein Geburtshaus in der Bonngasse besuchen; heute Museum zeichnet es das Leben und Wirken anhand der weltweit größten Sammlung von Originalmanuskripten nach.
Wir reißen uns los von dieser schönen Aussichtskanzel und folgen dem schmalen Pfad der später in einen breiteren Weg mündet. Dieser bringt uns zum Milchhäuschen. Dabei ist der Weg in vielen Teilen identisch mit dem Rheinsteig- insofern erübrigt sich mancherorts sogar die Suche nach dem "B". Nachdem wir das Milchhäuschen als weitere Einkehrmöglichkeit passiert haben umrunden wir linker Hand den Berg "Wolkenburg", nur um dahinter nach rechts abbiegend steil bergan den Geisberg zu erklimmen. Gebt acht, an der Markierung ist man schnell vorbei gelaufen ;o). Zunächst kommen wir an einer oktogonalen von Säulen getragenen Schutzhütte vorbei, deren ehemals schöne Aussichten heute zugewachsen sind, um dann die Robert Guillaume Hütte auf dem Geisberg zu erreichen. Was für ein tolles Panorama entschädigt uns dort für die Mühen des Aufstiegs! Das hat sich gelohnt, und kurz pausieren können wir hier auch.
Hinter der Hütte geht es unvermittelt gleich wieder bergab auf schmalem wurzeligen Bergpfad. Obacht ist geboten, erst hinab dann wieder mit Pfad hinauf und mit einem linksknick dem Weg folgend (Hauptweg, meist begangen) kommen wir bergab zur Lietschen-Hütte. Hier gelangen wir an eine T-Kreuzung, gehen links und nach knapp 100 Metern folgen wir der dann wieder vorhandenen Ausschilderung nach rechts weiter talwärts. Das tut gut, nach den Bergpfaden jetzt mal etwas auslaufen zu können. Ginster blüht im Mai links und rechts des Wegs, hochgewachsene Tannen und Kiefern geben der abgestorbenen Fichtenschonung ein neues Erscheinungsbild - dabei erkennen wir: nichts ist beständiger als die andauernde Veränderung! Bei der Herbert Krämer Hütte an einer Y-Kreuzung ankommend halten wir uns nach rechts um mit der Seufzerbrücke die Landstraße zu überqueren. Gegenüber nimmt uns sofort der Wald wieder auf nur um erneut bergan zum nächsten Etappenziel zu führen. Rechts vorbei an der nächsten Schutzhütte auf halber Höhe geht es durch lichten Wald bergauf, bald links der Kennzeichnung folgend ersteigen wir uns schnaufend auf 326 Metern Höhe die Ruine der Burg Rosenau.
Schloss Drachenburg, Drachenfels und Löwenburg, das sind die bekannten Burgen im Siebengebirge. Die Ruine der Burg Rosenau ist eher unbekannt, da bis heute lediglich die Fundamente verblieben sind. Bereits im 12. Jahrhundert wurde sie urkundlich erwähnt und schon im 13. Jahrhundert von den Zisterziensermöchen des Klosters Heisterbach gekauft, um dann als Baumaterial abgetragen und zerstört zu werden. Heute ragen nur noch die Fundamentmauern aus Trachyt bis zu sechs Meter Höhe aus dem Wald empor. Wir nutzen die letzte verbliebene Treppe um auf das Burgplateau zu gelangen, wo sich im Schatten einer Kastanie ein idyllischer Picknickplatz befindet. Die Aussichten sind fast zugewachsen, schön ist es trotzdem. Zwei Informationstafeln erzählen kurz die Geschichte dieses Ortes, dann steigen wir auf der anderen Seite des Aufstiegs nach links den Berg wieder hinab um nach ca. 10 Minuten beim Einkehrhaus eine weitere Gastronomie zu erreichen. Inzwischen ist es Mittag geworden und Ausflügler stehen hier sogar Schlange für einen freien Platz im Biergarten. Das ist nichts für mich, ohne Foto und ohne Einkehr ziehe ich schnell weiter, um dem Trubel zu entgehen. Bald hat mich die Stille des Waldes wieder aufgenommen, doch dann ändert sich die Landschaftsszenerie unvermittelt. Mit der moderaten Steigung des Wanderweges habe ich den ehemaligen Steinbruch auf dem Stenzelberg erreicht. Dieser wurde bereits seit dem 12. Jahrhundert bis 1931 als Steinbruch genutzt und nachweislich sind einige Kirchenbauten in den umliegenden Gemeinden mit den hier gewonnenen Baumaterialien errichtet worden - die bekannteste und sehenswerteste von allen ist sicherlich das aus dem 12. Jahrhundert stammende Bonner Münster mit seinem bis heute erhaltenen Kreuzgang. Die fast alpin anmutende Szenerie bietet seltenen Tierarten wie Schlingnatter und Mauereidechsen einen Lebensraum. Mit schönen Aussichten nach Bonn auf den langen Eugen und den Posttower überqueren wir den Berg und tauchen auf der anderen Seite wieder ein in den dort fast märchenhaften Wald.
Nach der Überquerung des Stenzelbergs gelangen wir in einen Wegabschnitt durch den Wald hinab, der unsere Fantasie anregt. Farne zwischen Felsspalten, eine kleine Schlucht, riesige Felsmonolithen, dazwischen unser Wanderpfad im grünen Schatten hoch aufragender Bäume - die Szenerie erinnert an einen Märchenwald. Dann muss ich lachen, denn mir kommt die Szene aus Otto Walkes Filmkommödie in den Sinn: 7Zwerge - Männer alleine im Wald "Hey Zwerge, ho Zwerge, Hey Zwerge ho"...
Am Fuße des Stenzelbergs angekommen treffen wir auf eine Wegspinne an der vier Wege aufeinander treffen. Hier führt uns der Beethovenwanderweg nach rechts, man kann aber auch geradeaus laufen, denn das nächste Ziel erreichen wir auf beiden Wegen: Das Kloster Heisterbach im Heisterbacher Rott. Hier lohnt sich auf jeden Fall der Besuch, denn die idyllische Chorruine der ehemaligen Klosterkirche ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Siebengebirge. Die Kirche wurde bereits 1237 geweiht und diente mehr als 600 Jahre dem Gebet. Mit 88 Metern Länge und 44 Metern Breite übertraf sie an Größe alle romanischen Kirchen Kölns mit Ausnahme des Doms. Im Zuge der Säkularisierung wurde das Kloster 1803 aufgegeben, 1804 erfolglos zum Kaufe angeboten und ab 1809 zum Abbruch freigegeben. 1820 stand nur noch die Ruine des Chors und im Zuge der aufkommenden Rheinromantik wurde ein englischer Garten innerhalb der Klostermauern angelegt. Als 1984 die Cellitinnen das Kloster übernahmen, zog wieder klösterliches Leben in den Mauern ein. Heute finden hier Trauungen, Veranstaltungen, Messen und Andachten unter freiem Himmel statt, in der Klosterstube kann der Besucher einkehren und sich verwöhnen lassen. Die gesamte Anlage lohnt einen Aufenthalt, man kann sich auch einen Audioguide ausleihen und so durch die Gartenanlage streifen. Wir aber wollen weiter, denn auf uns wartet der letzte Berg für heute: den Petersberg werden wir nun auf einem alten Bittweg ersteigen, und der hat es nochmal in sich.
Die gepflegte Gartenanlage in dem Klosterhof betreten wir durch die Klosterpforte aus dem Jahre 1750. Eine besondere Stimmung herrscht hier und mit einem Blick auf die Uhr stelle ich fest: es ist Kaffeezeit geworden. In Ruhe schaue ich mich auf dem gut besuchten Gartengelände um, besuche die Klosterstube und fühle mich hier sehr wohl. Eine gute Gelegenheit für eine Stärkung, denn wir sind mit unseren Bergbesteigungen für heute noch nicht fertig.
Frisch gestärkt werden wir die letzte Bergetappe nun in Angriff nehmen. Dabei sind auf der 1,9 Kilometer langen Strecke zur Biergartenterrasse des Steigenberger Grandhotels auf dem Petersberg gut 200 Höhenmeter im Aufstieg und nach Königswinter hinab nochmals 250 Höhenmeter im Abstieg zu überwinden. Dazu verlassen wir die Klostergärten wieder durch die Klosterpforte und halten uns links entlang der Umfriedungsmauer bis wir hinter dem Parkplatz wieder auf unsere Wegkennzeichnung treffen.
Der Aufstieg auf den Berg folgt dem alten Bittweg,
denn der Petersberg steht bis heute in enger Verbindung zur klösterlichen Vorgeschichte. Es waren die Zisterziensermönche des 12. Jahrhunderts, die am 22. März 1189 in ein verlassenes Gebäude des Augustinerordens auf dem Petersberg zogen. 12 Mönche waren vom Kloster Himmerod aus der Eifel entsandt worden, um hier im Siebengebirge ein Tochterkloster zu errichten. 1197 begannen die Bauarbeiten bevor sie im zweiten Anlauf den Bauplatz im Heisterbacher Rott den Vorzug gaben und in die Tallage umzogen. 1202 war es so weit doch es dauert noch bis 1237 bis die Kirche geweiht werden konnte.
Zurück im Hier und Jetzt erkennen wir, dass der Bittweg zur Vergebung der Sünden kein Spaziergang wird und bekommen nur in den Verschnaufpausen die Schönheit dieses Naturschutzbereichs wirklich bewusst mit. Durch grüne Tunnel und hochgewachsene hundertjährige (und ältere) Buchen geht es stetig in Serpentinen bergan. Erste Wegkreuze mehrheitlich aus dem 18. Jahrhundert, mit Votivtafeln kennzeichnen den Weg und stehen unter Denkmalschutz.
Was habe ich heute doch für ein Glück mit dem Wetter gehabt! Den ganzen Tag ist es sonnig, dabei nicht zu warm und nicht zu schwül, der frühe Aufbruch am Morgen schenkte mir genug Zeit für genüssliche Pausen, ich musste nicht gegen die Uhr wandern, was ich sowieso nicht mag, sondern konnte mir viel mehr Zeit nehmen für Gespräche und Fotos.
Schon jetzt weiß ich eines ganz sicher: ich freue mich auf den Biergarten des Steigenberger Grandhotel mit seiner umwerfenden Aussicht von der Terrasse. Während im Hotel First Class groß geschrieben wird gibt es - im nicht minder schönen Biergarten - Selbstbedienung. Und siehe da, die Schlange ist trotz guter Auslastung übersichtlich, das Personal freundlich und gut aufgelegt, bekomme ich, geschwitzt wie ich bin, ein schattiges Plätzchen unter Platanen in der zweiten Reihe , dann 10 Minuten später durch einen frei werdenden Tisch den Logenplatz in der ersten Reihe. Mit schweren Beinen und einem kalten Getränk vor mir in der angenehm warmen Spätnachmittagssonne sitzend kommt mir da nur ein Gedanke in den Kopf: " Hier bin ich - hier bleibe ich!" Jetzt für einen Moment die Zeit anhalten bitte - was für ein perfekter Tag! Einfach mal raus kommen aus den Alltagssorgen und den Gewohnheiten. Ja da ist es wieder, dieses Bewusstwerden des Unterschieds zwischen gelebter und erlebter Zeit: einfach unbezahlbar!
Gegen 17:45 Uhr breche ich nach 45 Minuten Pause auf um die Wanderung zu vollenden. Ich verlasse den Biergarten in Richtung Parkplatz und Auffahrt, an der Bergkapelle linker Hand vorbei finde ich 100 Meter weiter meinen Bittweg wieder, dieses Mal den Abstieg nach Königswinter und stelle fest: der hat es in sich! Hinzu kommt das nicht an jeder Wegkreuzung Kennzeichen vorhanden sind, so dass eine gute Orientierung im Gelände, oder aber der Komootlink helfen werden, die richtigen Abzweigungen zu wählen. Am Ende dieses Bergpfades erreichen wir fast den Bahnhof von Königswinter und halten uns links, wo wir den Ausgangspunkt nach weiteren 40 Minuten gegen 18:30 Uhr ziemlich k.o. aber glücklich erreichen.
Das Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg blickt auf eine lange, internationale und wechselvolle Geschichte zurück. In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg war der damalige Reichskanzler Adolf Hitler zwischen 1935 und 1937 mindestens vier Mal auf dem Petersberg. Er traf sich hier im Jahr 1937 mit dem britischen Premier Minister Neville Chamberlain. Im Jahre 1937 gab es auf dem Petersberg bereits eine eigene Tankstelle, Autowerkstatt, Dampfwäscherei und Schneiderei. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs kam es unter dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik, Konrad Adenauer, mit den hohen Kommissaren zur Unterzeichnung des Petersberger Abkommens (Quelle Wikipedia). Die gesamte Historie kann und soll hier nicht vollumfänglich beleuchtet werden, denn das würde in diesem Kontext einfach zu weit führen. Aber unnützes Wissen zur Förderung der Allgemeinbildung schadet nicht, sagte mein Deutschlehrer und so komme ich auf die Zeit zu sprechen als Bonn Regierungssitz einer westdeutschen Bundesrepublik in Abgrenzung zur DDR bis 1989 war. In dieser Zeit war der Petersberg das Gästehaus der Bundesregierung und damit eine Hochsicherheitszone, was es zur ersten Adresse im westdeutschen Nachkriegs-Deutschland machte. In dieser Zeit waren gekrönte Häupter und Staatspräsidenten zu Gast. Die Liste umfasst die Queen of England, Elisabeth II. , Boris Jelzin, der erste demokratisch gewählte Präsident Russlands, den japanischen Kaiser Akihito, US-Präsident Bill Clinton, nach dem sogar ein Joggingpfad benannt wurde, Soraya von Persien und Leonid Breschnew. (Natürlich hat diese Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Im Jahr 1995 heirateten in der Kapelle und im Hotel Petersberg unser Formel-1-Held und fünffacher Weltmeister Michael und Corinna Schumacher. Die wohl skurrilste Geschichte reicht bis in das Jahr 1973 zurück, als der damalige Bundeskanzler Willy Brandt dem mächtigen Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion Leonid Breschnew einen Mercedes schenkte, wohlwissend das dieser ein Autonarr war. Sogleich musste das "Geschenk" ausprobiert werden und bei der steilen Serpentinenstrecke hinab vom Petersberg verlor der Staatschef die Kontrolle über den Wagen und landete im Wald. Dabei wurde der Mercedes geschrottet, Breschnew blieb glücklicher Weise unverletzt, so konnte ein weltweiter Skandal vermieden werden.
Auch heute ist das Steigenberger Grandhotel eine 5-Sterne Unterkunft für höchste Ansprüche. Der wohl berühmteste Koch, der hier mal den Kochlöffel schwang ist definitiv der als "Koch des Jahrhunderts" titulierte Österreicher Eckart Witzigmann gewesen, denn keiner der hier Küchenchef war, hatte so viele Auszeichnungen und Michelin-Sterne vorzuweisen, wie dieser österreichische Spitzenkoch. Lang ist es her, und so könnte man noch manche abendfüllenden Geschichten aus vergangenen Tagen erzählen, doch das würde zu weit führen. Es soll lediglich ein Gefühl dafür vermitteln an was für einem besonderem Ort wir uns hier befinden, welcher über Jahrzehnte nur der 'feinen Gesellschaft' vorbehalten war. Kommen wir vielmehr zu einem Thema das uns die Genüsse der Gegenwart eher näher bringen wird. Bitte schön!
WEIN IST POESIE IN FLASCHEN - Robert Louis Stevenson
Ludwig an Beethoven trank gerne Wein. Beinahe täglich, so ist zu lesen. Da ist es nur eine logische Konsequenz, dass wir heute nach dem Wandern auch über Wein reden - schließlich sollte man im Naturpark Siebengebirge bestenfalls länger als nur einen Tag verweilen, denn es gibt etwas zu entdecken!
Das einzige Weinanbaugebiet Nordrhein-Westfalens befindet sich zwischen Niederdollendorf und Oberdollendorf direkt an den Weinhängen z.B. des Heisterbergs und des Naturparks oder direkt am Drachenfels. Das Besondere dabei ist, dass es aufgrund seiner relativ kurzen Existenz ab dem Jahr 2000 seit der Rekultivierung der Rebhänge der breiten Öffentlichkeit nahezu unbekannt ist. Die alten Weinbergterrassen am Jugendhof Rheinland (unbezahlte Werbung, dem link folgend kannst Du Dir ein Hotelbett inmitten der Weinreben buchen) in Niederdollendorf wurden im Jahr 2000 durch eine Initiative des Landschaftsverbandes Rheinland rekultiviert. Dort wurden fünf Rebsorten auf 0,7 ha angepflanzt, 2013 lag die Fläche erneut brach. Eine glückliche Fügung ergab sich als der Kölner Autodidakt Kay Markus Thiel in 2015 die Bewirtschaftung erneut aufnahm und die Rebflächen auf insgesamt 3,5 ha ausweiten konnte. Inzwischen baut er auf dieser Fläche 6 verschiedene Rebsorten an, davon 3 weiße (Riesling, Elbling und gelber Malinger) sowie 3 rote Rebsorten: Frühburgunder, Spätburgunder und Dornfelder. Im vergangenen Jahr 2023 wurde sein Weingut im Vinum Wineguide, dem wichtigsten deutschen Weinführer zum Aufsteiger des Jahres gekürt.
Nun gilt es: " Was Du heute kannst entkorken, das verschiebe nicht auf morgen!" Hier kommen meine drei Insidertipps:
Das Rheintal ist Deutschlands Eldorado für Burgen- und Schlossliebhaber. Dazu zählt auch das Siebengebirge. Fast jede Bergspitze hat über die Jahrhunderte eine Burg, ein Kloster oder eine Siedlung gesehen. Einige wurden aufgegeben, kriegerisch dem Erdboden gleichgemacht oder im Zuge von Steinbrucharbeiten einfach abgeräumt.
Doch einige sind, wenn auch nur in Resten, erhalten geblieben. Neben den beiden Ausflugszielen unserer Zeit, der Löwenburg Ruine und der Drachenfelsruine thront als Highlight weithin sichtbar Schloss Drachenburg 150 Meter über der Altstadt von Königswinter.
Schloss Drachenburg erweckt durch zahlreiche Türme und spielerische Details nicht selten den Eindruck eines Märchenschlosses.
Um sich seinen Wohntraum zu erfüllen wählte Stefan Sarter, der Sohn eines Bonner Gastwirtes, ein Grundstück unterhalb der Burgruine am Drachenfels. Hier entstand in einer Rekordzeit von nur drei Jahren zwischen 1882 und 1884 ein opulentes Gesamtkunstwerk der Gründerzeit. Sarter, inzwischen im Jahre 1881 in den Adelsstand erhoben und nun Baron, hatte eine Banklehre absolviert und als Investmentbanker u.a. mit der Finanzierung des Suezkanals ein stattliches Vermögen erworben. Für seine Vorstellung vom standesgemäßen Wohnen auf dem Lande wurde an opulenten Ausstattungsmerkmalen nicht gespart. Die Ironie des Schicksals wollte es allerdings, dass er sein Schloss am Rhein, welches er für sich und seine große Liebe errichten lies, nie bewohnte. Die Dame verstarb noch vor der Fertigstellung, so blieb er seiner Wahlheimat Paris bis zu seinem Tode 1902 treu.
Es folgte eine wechselvolle Geschichte, von der Adolf Hitler Eliteschule (1942) bis zum Bombardement und teilweiser Zerstörung 1945. Ein Glück für die Bausubstanz war, dass die Reichsbahndirektion Wuppertal 1947 das Schloss als Schulungszentrum erwarb und bis 1960 nutzte. Nach dem Auszug verwahrlosten Park und Schloss zusehends bis dann 1971 die Ära Spinat begann. Der exzentrische Textilkaufmann Paul Spinat erwarb 1970 das Schloss, ließ es instand setzen und machte es 1973 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Er residierte bis zu seinem Tod 1989 auf dem Anwesen, dann übernahm die Nordrhein Westfalen Stiftung in enger Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Königswinter die Instandsetzung und Pflege. Heute erstrahlt Schloss Drachenburg wieder im historischen Glanz, alleine die nach und nach wieder erstellten Glasmalereien in den großen Fenstern des Nibelungenzimmers sowie die aufwendigen Wandmalereien, die die Nibelungensage thematisieren sind eine wahre Augenweide.
Der Schlosspark von Schloss Drachenburg gehört zu den besonders sehenswerten Gartenkunst Anlagen im Rheinland und ist als solches Teil des European Garden Heritage Network. Er gehört zur Straße der Gartenkunst, die wie Perlen an einer Kette die schönsten, historischen Gärten des Rheinlandes miteinander verbindet.
Schloss und Park bilden ein Gesamtkunstwerk. Der Schlosspark im Stil englischer Landschaftsgärten bildet einen ruhigen Gegenpol zur Vielfalt der Architektur und dient vor allem der Inszenierung des repräsentativen Gebäudes. Wertvolle Koniferen, alte Rhododendren, dazu romantische Aussichten in das Rheintal laden zu Spazierwanderungen durch den großzügigen Park ein. Die enorme Zahl kostbarer Arten und Sorten zeugt noch heute vom botanischen Interesse und von der Sammelleidenschaft des vermögenden Schlossherren.
Vor der Südfassade liegt der formale, fast intime und von Mauern und Zinnen eingerahmte Terrassengarten mit dem Namen "Venusterrasse" Er ist der römischen Göttin der Liebe gewidmet.
Spazierwege führen durch den "pleasure ground" zur "Wotanstiege". Vorbei an einem Felslabyrinth und dem "Großvaterstuhl" geht es durch den Parkwald zurück zum Schloss. Viele der Botanischen Raritäten stammen noch aus der Gründerzeit des Gartens, so dass die noch stehenden Bäume mindestens 120 Jahre alt sind.
Die Renovierungs- und Sanierungsarbeiten sind im Jahre 2011 zum Abschluss gekommen und so können wir heute gegen Kauf eines Eintrittstickets die Schönheiten dieses herrschaftlichen Anwesens alleine erkunden und durchstreifen, oder an Führungen teilnehmen. Der Besuch des Schlosses und des Parks ist zertifiziert barrierefrei und damit auch für Menschen mit Behinderung einen Besuch wert.
Mehr Informationen findest Du hier: WEBLINK
Der besondere Tipp ist unbezahlte Werbung und gibt meine persönliche Meinung wieder.
Vom Bahnhof Königswinter aus erreichen wir in nur 8 Minuten über die B 42 das Schlosshotel mit Restaurant Kommende Ramersdorf.
Die Adresse lautet: Oberkasseler Straße 10, 53227 Bonn
Manch ein Besucher kommt schüchtern die private Zufahrtstraße hinauf gefahren nur um ein Foto zu machen, denn was sich da in diesem Park verbirgt macht einen beim ersten Anblick wirklich sprachlos: ein kernsaniertes Schlosshotel in tadelosem weiß getüncht, strahlt es vor blauem Himmel geradezu. Aber auch die abendliche, bunt angestrahlte Fassade lässt einen an den Zauber von Disneyfilmen denken. Dabei wäre dieses Traumschloss fast dem Bau der Autobahn zum Opfer gefallen und wurde nur auf Initiative der Bürger vor dem sicheren Abriss bewahrt. Heute ist es mein "Geheimtipp" für Euch.
In der Adventszeit findet hier ein kleiner aber feiner Weihnachtsmarkt statt, der noch nicht so überlaufen ist.
Von der Restaurantterrasse hat man wohl den schönsten Blick auf Bonn und an einem lauen Sommerabend kann ich mir für den Sonnenuntergang keinen schöneren Platz vorstellen. Bei einem Glas guten Weins und italienischer Küche kommen sofort mediterrane Urlaubsgefühle auf. Reservierung empfohlen! Fahrt mal hin, ich weiß wovon ich rede.
Wenn Euch diese Geschichte angesprochen hat und Ihr nun Lust bekommen habt auf besondere Touren im Rheinland und durch Nordrhein-Westfalen, dann empfehle ich Euch mein erstes und komplett selbst produziertes Buch "NRW NEU ENTDECKT - Raus aus dem Alltag" mit 19 weiteren einmaligen Touren und über 150 Tipps zum schmökern, verschenken und entdecken:
Direkt an der Grenze zu den Niederlanden liegt eine Tour, die uns durch die Ravensheide und das Galgenvenn führt. Vorbei an Moorlandschaften und Feuchtgebieten bringt uns die Route fernab vom Trubel der Ballungszentren in eine vergessene Welt mit seltener bis exotischer Flora und Fauna.
Einsteigen und NRW entdecken:
Start- und Zielhaltestelle ist die Kreuzmönchstraße, Nettetal. Zu erreichen mit den Buslinien 095 und 096 in stündlicher Taktung; sonntags zweistündlich. Zuwegung ab Bushaltestelle wie folgt: ca. 20 Minuten Fußweg über Kreuzmönchstraße und Buschstraße über Linkskurve auf Knorrstraße. Streckenhinweis: Ab Haltestelle über Knorrstraße sind es noch ca. 1,1 Kilometer Fußweg bis zum Startpunkt der Wanderung am Waldgasthof Galgenvenn.
Fahrplanauskunft und weitere Infos:
Zieladresse für die Anreise mit PKW und die Navigation:
Von der Kölner Domplatte bis zum Waldgasthaus Galgenvenn sind es 88 Kilometer und eine gute Stunde Fahrt.
Die Anreise mit PKW und Wohnmobil ist problemlos möglich, da kostenlose Parkplätze vorhanden sind.
Die hier geschilderte Route ist nicht barrierefrei, für Kinder jedoch gut zu meistern.
Hier kommen die Highlights die Euren Ausflug zu einem unvergesslichen Tag werden lassen:
Hier kommen wieder die nützlichen Weblinks, die für die Planung Eures Aufenthalts gute Dienste leisten werden:
Der deutsch-niederländische Naturpark Maas-Schwalm-Nette wurde 1965 gegründet und liegt an der Grenze Nordrhein-Westfalens zur niederländischen Provinz Limburg.
Innerhalb dieses Naturparks sind neun Wege als Premium Wanderwege unter dem Motto "Wasser-Wander-Welten" ausgezeichnet - dazu gehört auch das Galgenvenn.
Diese Rundwanderung ist familiengerecht und stellt auf 11,2 Kilometern Strecke keine besonderen Anforderungen an die Kondition. Barrierefrei ist sie jedoch nicht, deswegen ist sie für Kinderwagen nicht geeignet.
Die Wegführung ist in zwei Richtungen perfekt ausgeschildert und als Rundkurs in gut vier Stunden zu schaffen. Das macht ein Verlaufen bei genügend Achtsamkeit auf die Wegmarkierung praktisch unmöglich.
Von der Bushaltestelle laufen wir ca. 20 Minuten bis zum Waldgasthaus Galgenvenn. Hier orientieren wir uns an der Informationstafel am Start über den Wegeverlauf.
Ab dort können wir dann spontan der verlässlichen Ausschilderung in das Venn folgen.
Nach wenigen Minuten Strecke empfängt uns der Zauber dieser Naturlandschaft mit ihrer Stille, den Brackwasserflächen, Teichen und kleinen Tümpeln mitten im Kiefernwald. Unterwegs gibt es eine Einkehrmöglichkeit im Café Maalbeeker Höhe.
Ein Umweg zum Bauernhofcafé Maria Hoef (Weblink dazu siehe weiter oben) auf niederländischer Seite dauert insgesamt ca. 30 Minuten. In der Abgeschiedenheit dieser Naturlandschaft durchqueren wir Passagen, in denen man gedankenverloren in den sprichwörtlichen Wanderflow verfallen kann.
Mir sind auf dem Weg dort zwei Mal holländische Trailrunner entgegen gekommen. "Daach" "tot ziens" und vorbei - wir werden mehrfach die grüne Grenze zwischen Limburg und NRW auf alten Schmugglerpfaden überschreiten.
Binnendünen, Wiesenpfade und einige Treppenstiegen auf verwunschenem Waldpfad warten auf uns, eine kleine Waldschlucht mit Aussichtspunkt und Picknicktisch lädt zur Pause ein. Dann folgt die offene Heidelandschaft "Hühnerkamp".
Zum Ende der Tour wandern wir durch Kiefernhaine, entlang von Eichenalleen und Mammutbäumen zum Ausgangspunkt zurück. Hier empfehle ich noch den Besuch der Farm kalifornischer Mammutbäume und des geo-hydrologischen Wassergartens. Beide sind nur wenige Gehminuten vom Waldgasthaus Galgenvenn entfernt und bieten den Eintritt kostenlos an.
Die Sequoiafarm präsentiert dem Besucher ca. 70 Jahre alte amerikanische Baumriesen. Dazwischen befinden sich botanische Gewächse und Raritäten aus Kalifornien, Zentralchina, Vietnam, Japan, Mexico, Guatemala, dem Kaukasus und aus Chile. Darüber hinaus befindet sich im Park das größte in Deutschland existierende mexikanische Weymoutkiefer und eine der seltensten Baumarten des Planeten. Die Öffnungszeiten sind von April-Oktober sonn- und feiertags von 10:00 -17:00 Uhr.
Direkt gegenüber liegt ein geo-hydrologischer Wassergarten. Dieser ist täglich geöffnet vom 20. März bis zum 31. Oktober in der Zeit von 09:00 - 19:00 Uhr. Hier wird dem Besucher der Weg des Wassers von der Quelle bis zur Mündung erklärt. In einem Braunkohlewald sind viele Pflanzenarten zu entdecken, die vor mehr als 2 Millionen Jahren in den Wäldern am linken Niederrhein heimisch waren. Hunde dürfen mitgebracht werden müssen aber an der Leine geführt werden.
Besucht den malerischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette und erlebt eine unvergessliche Reise in die Natur. Hier sind fünf Gründe, die Deinen Besuch besonders lohnenswert machen:
Jeder dieser Gründe trägt zu einem einzigartigen und bereichernden Erlebnis bei, das Dich in der wunderschönen Landschaft des Niederrheins und Midden Limburgs erwartet. Macht Euch auf den Weg und entdeckt die Schönheit des Naturparks Maas-Schwalm-Nette!
Diese und weitere zwei Touren (Veröffentlichung hier auf dem Reiseblog-NRW erfolgt zeitnah nach Vorankündigung) entstand in erneuter Kooperation mit CP COMPARTNER Agentur für Kommunikation GmbH in Essen, vertreten durch Julia Wild. So wie im vergangenen Jahr 2023 durfte ich als Protagonist, Autor und Fotograf für Euch auch in diesem Jahr drei neue Natur Touren in unserem schönen Nordrhein-Westfalen erkunden, beschreiben und vorstellen. Diese findet Ihr auf dem Internet Portal www.mobil.nrw und die dazu ganz aktuell veröffentlichte Broschüre an jedem größeren Bahnhof in NRW. Die gibt es für ganz Ungeduldige auch schon online als kostenfreies E-Paper.
Und jetzt wünsche ich Euch ganz viel Spaß beim ausprobieren dieser neuen Tour!
Der berühmteste Satz, der in diesem Zusammenhang gesprochen wurde, stammt wohl aus der Feder des beliebten TV-Entertainers Hape Kerkeling. Mit seinem Buch " Ich bin dann mal weg" , in welchem er seine Erfahrungen auf rund 600 Kilometern des Pilgerweges von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela verarbeitete, lieferte er gleich einen (inzwischen verfilmten) Spiegel-Bestseller ab und löste damit ab 2006 einen wahren Pilger-Boom in unserer Gesellschaft aus. Überhaupt ist die wandernde Suche nach dem Sinn des Lebens und als Reise zum eigenen Ich einer wahren Volksbewegung gleichgekommen und daher liegt Pilgern voll im Trend. Also pilgern wir mal los - und zwar direkt von zu Hause. "Übungspilgern" sozusagen. Wollen wir es heute mal gemeinsam versuchen?
Das geht auch mit dem Deutschland Ticket der Deutschen Bahn.
Die Anreise ab Kölner Domplatte mit dem Auto zum Bahnhof Brühl beträgt 19 Kilometer und dauert ca. 22 Minuten.
Die Zieladresse für die Navigation lautet:
Die Anreise mit der Bahn erfolgt beispielsweise ab Hbf Köln nach Brühl, Kaiserbahnhof, direkt am Schloss Augustusburg liegend. Fahrplanauskunft hier unter
Pilgern heißt vereinfacht gesagt: täglich von A(Anfang/Aufbruch) nach B(Bettstatt) zu wandern, um irgendwann nach C (Compostela) zu gelangen; wer es bei einer Schnupperetappe bewenden lassen möchte erreicht in Weilerswist den Bahnhof und fährt mit der DB nach Brühl zurück. Also Schlafen im eigenen Bett. Und was soll ich Euch sagen? Ich bin gleich weiter gepilgert. Aber das erzähle ich Euch in einer nächsten Geschichte ;o)!
Hier kommen die Highlights, die für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Hier kommen einige nützliche Weblinks , die Euch die Planung des Tages oder der Route erleichtern werden:
Bild Anfahrt: Matthias Berns, Schloss Brühl am frühen Abend; Bild Highlights: Matthias Berns Auf dem Pilgerweg durch den Naturpark Kottenforst Ville; Bild Weblinks: Original Pilgermuschel aus Santiago de Compostela, zum Dank für eine wohlbehütete Pilgerreise und Rückkehr in der Pfarrkirche St. Walburga hinterlegt.
Das Wesentliche zuerst: diese Pilgerwanderung kann Dein Start in ein neues Lebensgefühl sein! Vielleicht willst Du sofort am nächsten Tag weiter wandern, vielleicht reicht es Dir auch mit dieser Tagesetappe. Die Wanderung ist ca. 13 Kilometer lang und die Höhenmeter sind mehr als überschaubar. Die Wanderung vom Bahnhof Brühl zum Bahnhof Weilerswist wird bei durchschnittlicher Kondition nicht länger als 4 Stunden in Anspruch nehmen - ohne Pausenzeiten. So bleibt also genug Zeit für ein ausgiebiges Frühstück oder einen Besuch von Schloss Augustusburg. Der Eintritt in den riesigen Schlosspark der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt ist gratis möglich.
Selbstverständlich lohnt sich auch der Besuch der beiden Schlösser Augustusburg und Falkenslust, welches man wandernd durch den Schlosspark erreichen kann. Hierfür sollte man extra Zeit einplanen und diese Reiseempfehlungen sollen ja heute nicht unser Kernthema sein.
Überhaupt hat Brühl sehr viel touristisch interessante Highlights zu bieten, so dass man beispielsweise ein Campingwochenende am Heider Bergsee verbringen könnte, um dann auch noch den Erlebnis- und Abenteuerpark Phantasialand zu besuchen. Doch davon handelt eine andere Reiseblog-Geschichte.
Wir starten am Bahnhof Brühl und finden dort direkt die Hinweistafeln zur Orientierung in Richtung Rathaus und einige Wegkennzeichen. Für den Pilgerweg folgen wir der stilisierten gelben Jakobsmuschel im blauen Quadrat, die uns zuverlässig zum Etappenziel in Weilerswist führen wird. Das liegt darin begründet, dass sich Wegpaten bereit erklärt haben einmal jährlich die Ausschilderung zu kontrollieren und ggfs. wegen Überwucherungen freizuschneiden oder zu ersetzen, dort wo sie nicht mehr klar erkennbar war. Darauf können wir Wanderer, bzw Pilger uns gut verlassen. Aber es gibt natürlich auch die Möglichkeit, die Pilgeretappen vorab per kostenfreiem download auf Dein Mobil-Telefon oder ein Garmin herunter zu laden: Hier nochmals der WEBLINK dazu.
Mit diesem alten, ermunternden Pilgergruß möchte ich Dich einladen mir heute auf die zweite Etappe des Jakobswegs im Rheinland zu folgen. Diese ist unterteilt in 2A Brühl-Weilerswist (13 Km) und 2B Weilerswist-Euskirchen (13 km). Wanderer mit Grundkondition können diese Tagesetappe mit gesamt 26 Kilometern ohne große Höhenmeter zu überwinden gut schaffen. Die hier beschriebene kürzere Variante ermöglicht Euch in Weilerswist am Bahnhof zurückzukehren, oder bis Euskirchen Bahnhof weiter zu fahren. Das mag jeder halten wie er möchte, denn über den Sinn des Pilgerns sind wir uns alle einig: Der Weg ist das Ziel!
Wer tags zuvor die erste Etappe von Köln nach Brühl mit 19 Kilometern geschafft hat, entscheidet sich am heutigen Tag vielleicht für die kürzere Variante? In jedem Fall liegen heute entlang des Weges wieder einige kulturelle Highlights und auch landschaftlich reizvolle Streckenabschnitte vor uns. Das zeigt sich in einem besonderen Streckenabschnitt, in dem wir den Naturpark Rheinland durchwandern werden:
Der Naturpark Rheinland, gegründet 1959- bis 2005 hieß er noch Naturpark Kottenvorst-Ville- ist ein 1.045 km² großer Naturpark westlich der Großstädte Köln und Bonn und zählt somit zu den größten Schutzgebieten von Nordrhein Westfalen.
Die beschriebene Wegstrecke stellt keine besonders hohen Anforderungen, kann als leicht bezeichnet werden, auch wenn sie natürlich nicht barrierefrei ist. Überwiegend auf geteerten und befestigten Wegen kommen wir gut voran. Wir starten am Rathaus in Brühl und folgen der Uhl- und Pingsdorferstraße bis zur Vorgebirgsbahn. Hier folgen wir links den Gleisen bis zur Unterführung, unterqueren die Bahnlinie und halten uns weiter links "auf der Burg".
Vor dem Bahnhof Brühl-Badorf biegen wir rechts in den Eichweg, überqueren die Alte Bonner Straße geradeaus weiter auf der Straße Pehler Hülle, links auf der Badorfer Str. bis zur Kirche St. Pantaleon von Badorf. Hier weiter geradeaus auf der Straße Am Wingertsberg, am St. Pantaleon-Brunnen und der Annakapelle weiter geradeaus, dabei Steingasse einfach überqueren, nach der Annakapelle links und gleich wieder rechts nun "Auf den Steinen", mit Eckdorfer Str. bergan, links in Grüner Weg gleich wieder rechts die Autobahn unterqueren mit der Straße Rheindorfer Acker.
An der Kreuzung Rheindorfer-Burgweg, kurz nach rechts und die Rheindorfer Burg, heute Domäne Walberberg anschauen, zurück und rechts in die Hohlgasse abbiegen, dann rechts in die Enggasse, über Oberstraße und Walburgisstraße bis zur Kirche St. Walburga in Walberberg. Hier lohnt sich auf jeden Fall der Besuch dieser Pilger- und Wallfahrtskirche; auch Pilgerpass-Stempelstelle!
Nun über den Friedhof bergan, dann mit "Goldacker" links halten, rechts auf Hanrathstraße bis zur Jugendakademie Walberberg folgen, ab dort mit den Pilgerkennzeichen den Wald in südwestlicher Richtung durchqueren bis zur Sechs-Wege -Spinne, (Schutzhütte), dem Erfttalweg E 4 bis Swister Türmchen folgen, ab hier bergab mit E 4 bis kurz vor Burg Kühlseggen (Abstecher lohnenswert, aber nur von außen zu sehen da privat), hier E4 verlassen, links A 61 unterqueren, an der Grundschule rechts vorbei, dann mit Donaustraße weiter geradeaus bis zur Mauritiusgasse, hier links zur Kirche St. Mauritius (auch hier ist eine Pilger-Stempelstelle) bis Kölner Straße, dort rechts immer geradeaus.
So kommen wir an der Pizzeria Bella Italia vorbei , wo wir uns preiswert stärken können. Ausgeruht und gesättigt folgen wir der Kölner Straße weiter noch über den Kreisverkehr geradeaus bis uns links die Schützenstraße zum Bahnhof von Weilerswist führt.
Die historischen Pilgerwege nach Santiago sind Teil des Jakobswegs, der Pilger nach Santiago de Compostela in Spanien führt. Im Rheinland wurden diese Wege wie folgt wieder erlebbar gemacht:
Diese Faktoren tragen zur Beliebtheit des Pilgerns im Rheinland bei und bieten eine strukturierte und gepflegte Erfahrung für Pilger - inklusive vorhandener Pilgerherbergen der Jakobusbruderschaft (Weblink ebenfalls weiter oben)
Diese Tour war mir schon lange ein inneres Bedürfnis, denn auch ich trage mich mit dem Wunsch und Gedanken einfach mal auszubrechen aus dem Hamsterrad des Alltags - und eigentlich gelingt mir das hin und wieder ganz gut. Nicht umsonst schreibe ich mit diesem Artikel gerade an der 107. Tour für Euch. Aber mal so richtig lange am Stück, eine Mehrtageswanderung unternehmen, das habe ich noch in meiner Bucketlist: Weitwanderwege, Pilgerwege, das sind Dinge die mich immer wieder locken. Warum also nur davon träumen? 1.400 Kilometer gekennzeichnete Pilgerwege im Rheinland (NRW und Rheinland-Pfalz) bieten genug Möglichkeiten die ersten eigenen Erfahrungen zu machen und die vermeintlichen Belastungsgrenzen kennen zu lernen. So war es nur eine Frage der Zeit, dass die erste Pilgertour ihren Weg in den Reiseblog-NRW finden würde.
Daraus habe ich bereits zwei Erkenntnisse schöpfen können:
1. Ich weiß nicht wo meine Belastungsgrenze ist, aber ich habe definitiv schon festgestellt wo sie nicht ist. Da "geht" noch was!
2. Es gibt tatsächlich einen Unterschied zwischen gelebter Zeit und erlebter Zeit, es ist der Weg der etwas in Dir auslöst!
Getreu meiner Reiseblog-Philosophie gilt darüber hinaus: gebe jedem gewöhnlichen Tag die Chance ein außergewöhnlicher Tag zu werden und ich verspreche Dir: er wird Dir in Erinnerung bleiben!
Zu guter Letzt habe ich noch einen Tipp für diejenigen unter Euch, die nicht alleine pilgern mögen, eventuell Anschluss suchen oder neugierig sind einfach mehr zu erfahren: die Santiagofreunde Köln sind ein Verein, der Pilgerreisen organisiert (beispielsweise auch nach Jerusalem), der regelmäßig einen Stammtisch abhält, ganz viel Informationen, Unterstützung und Hilfe anbietet und natürlich auch seinen Platz im world-wide-web gefunden hat. Schau mal unverbindlich rein bei www.santiagofreunde.de
Natürlich bin ich auf dem gleichen Pilgerweg noch weiter gewandert. Doch darüber schreibe ich dann einen neuen Artikel.
Bis dahin wünsche ich Euch "Buen Camino!" Viele Grüße und herzlichen Dank für Euer Interesse an meinem Blog. Euer Matthias
PS: Über meine Reisegeschichten, Informationen und Anregungen habe ich auch mein erstes Buch geschrieben. In "NRW NEU ENTDECKT - Raus aus dem Alltag" findet Ihr 19 Touren und über 150 regionale Tipps. Wenn Euch diese Geschichte gefallen hat dann schaut doch mal ins Buch: Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Waldwandern in der Eifel mit dem Rollstuhl, geht das wirklich? Das möchte ich heute gemeinsam mit Paula herausfinden, einer befreundeten 23-jährigen Studentin , die seit ihrem 13. Lebensjahr auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Auch für sie ist es eine Premiere - auf ins Abenteuer!
Die Anreise erfolgt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit der Rurtalbahn ab Düren bis Bahnhof Heimbach; eventuelle Wartezeiten können dort überbrückt werden in der barrierefreien, kostenlosen Ausstellung im Nationalparktor im Bhf. Ab dort zur Start- und Zielhaltestelle: wilder Kermeter, Schleiden-Wolfgarten, Linien: Buslinie 231 "Mäxchen", Kermeter Shuttle 814 Taktung: zweistündlich nur an Wochenenden und Feiertagen von Ostern bis Allerheiligen.
Fahrplanauskunft und weitere Infos:
Anreise mit dem PKW:
EXTRATIPP
Keine Einkehrmöglichkeit vor Ort, deshalb bitte ein Picknick vorbereiten. Tische und Bänke reichlich vorhanden.
WC mit Behindertentoilette vor Ort, Euroschlüssel notwendig
Diese Highlights werden für einen unvergesslichen Tag sorgen:
Diese nützlichen Weblinks erleichtern Euch die Planung der Tour:
Diese und weitere zwei Touren (Veröffentlichung hier auf dem Reiseblog-NRW erfolgt zeitnah nach Vorankündigung) entstand in erneuter Kooperation mit CP COMPARTNER Agentur für Kommunikation GmbH in Essen, vertreten durch Julia Wild. So wie im vergangenen Jahr 2023 durfte ich als Protagonist, Autor und Fotograf für Euch auch in diesem Jahr drei neue Natur Touren in unserem schönen Nordrhein-Westfalen erkunden, beschreiben und vorstellen. Diese findet Ihr auf dem Internet Portal www.mobil.nrw und die dazu ganz aktuell veröffentlichte Broschüre an jedem größeren Bahnhof in NRW. Die gibt es für ganz Ungeduldige auch schon online als kostenfreies E-Paper.
Und jetzt wünsche ich Euch ganz viel Spaß beim schmökern, denn jede schöne Reise beginnt mit einer schönen Geschichte.
Mit dem Wandershuttlebus „Mäxchen“ erreichen wir den barrierefreien Naturerlebnisraum Wilder Kermeter.
Alles beginnt bereits mit einer barrierefreien Anreise mit Hilfe des ÖPNV. Auch eine rollstuhlgerechte Infrastruktur mit ausreichend breiten und ebenen Wegen (max. 6% Steigung) inklusive einer rollstuhlgerechten Toilette vor Ort.
Zum Start wagen wir uns auf den Naturerkundungspfad "Wilder Weg":
Klingt wild, ist es auch und bleibt dennoch zu 100 Prozent barrierefrei. Auf Holzbohlenwegen mit einem Baustellenschild und mit Hilfe eines Wegeleitsystems können Besucherinnen und Besucher jeden Alters auch mit Handicap die Schönheit des Nationalparks Eifel erleben. Dafür steht das Entwicklungskonzept welches bereits im Jahre 2014 durch die Nationalparkverwaltung ins Leben gerufen und umgesetzt wurde. Wir sind positiv überrascht, insbesondere Paula. Spannend sind die Hör- und Taststationen inklusive Blindenschrift, die von den Waldbewohnern, beispielsweise vom Höhlenbau der Spechte in Bäumen erzählen und uns durch Ertasten die unterschiedlichsten heimischen Pilzsorten erklären. Da können wir alle noch etwas dazulernen. Auf dem 1,6 Kilometer langem Rundweg werden wir einen Baumstamm-Tunnel durchqueren, die Kinder dürfen einen kleinen Kletterparcours erklimmen. Gleichzeitig bietet der Holzsteg durch die Waldwildnis interessante Einblicke in die Natur, die hier wieder Natur sein darf.
Jeder der mag kann die Sinnesliegen am Wegesrand nutzen – probiere es einfach aus: hinlegen, den Geräuschen des Blattwerks im Wind, dem Gezwitscher der Vögel lauschen, den Wolken beim Vorbeiziehen zuschauen und Fantasiebilder hineininterpretieren. So geht Waldbaden. Eine perfekte Auszeit aus der Hektik und dem Lärm unseres Alltags!
Nachdem wir den "Wilden Weg" erkundet haben, geht es weiter durch den Naturerlebnisraum Wilder Kermeter. Wer möchte, kann sich auf den 2,7 Kilometer langen Weg zum Aussichtspunkt "Hirschley" machen: Auf einem Felsvorsprung hoch über dem Rursee angekommen, eröffnet sich uns ein fantastischer Panoramablick über die Eifelwälder und den drittgrößten Stausee der Bundesrepublik - selbstverständlich ist auch dieser Weg barrierefrei.
Etwa alle 250 Meter bieten Ruhebänke Möglichkeiten für eine kleine Pause. Am „schwarzen Kreuz“, einer Wegspinne inmitten des Waldes, steht eine bronzene Hinweistafel auch mit Blindenschrift und gibt uns die nötige Orientierung. Am Aussichtspunkt angekommen gibt es zusätzlich einen Unterstand, Picknicktische und Bänke, sowie ein dreidimensionales Bronzemodell. Dieses lädt Besucher zum Ertasten der Wald-Seenlandschaft ein. Zurück auf gleichem Weg, oder einer Alternative mit 8%-tigem Gefälle kommen wir zum Ausgangspunkt zurück und haben in der Summe beider Wege maximal 6,2 Kilometer zurückgelegt. Paula ist begeistert, denn ihre Sorgen waren unbegründet. Deswegen möchte sie diese Tour gemeinsam mit ihrer Schwester bald wiederholen.
Glück muss man einfach haben. So wie in diesem Fall. Das Wetter war prima, die Anreise ohne Stau und ohne Verspätung und der Zielort empfing uns mitten im Wald mit Vogelstimmen und Blätterrauschen. Anfängliche Bedenken waren schnell verflogen - und gleiches passierte mit der gemeinsamen Zeit: auch sie verflog viel zu schnell. Das liegt nicht zuletzt an den professionell ausgeklügelten Wegeleitsystemen und unserer guten Laune. Das wird wiederholt, so viel steht schon heute fest.
Über Touren in der Eifel habe ich ja nun schon mehrfach berichtet und - na klar - geht es nicht überall barrierefrei zu.
Aber meine Erkenntnis ist eine andere: ein barrierefreier Weg kann auch für Naturfreunde ohne Handicap ein geniales Reiseziel sein. Und voll familientauglich ist er natürlich auch. Egal ob mit Kinderwagen, Bollerwagen oder mit Rollatoren. Wir werden ja alle nicht jünger ;o) Zuhause bleiben ist jedenfalls weder für Paula noch für mich eine Option. Und Ihr kennt ja meine Philosophie dieses Reiseblogs nun schon:
1. Man muss sich nur auf den Weg machen, schön wird es von ganz alleine - meine Touren mit Geling-Garantie!
2. Es gibt definitiv einen Unterschied zwischen gelebter und erlebter Zeit.
3. Gib einem gewöhnlichen Tag die Chance ein außergewöhnlicher Tag zu werden und ich verspreche Dir: Er wird Dir in Erinnerung bleiben.
In diesem Sinne bedanke ich mich bei Euch ganz herzlich für euren Zuspruch, euer Interesse und eure Treue. Bis bald, Euer Matthias
"Der Klimawandel hat uns den Winter geklaut - früher war alles schöner". So oder ähnlich denken wohl viele Leute und klagen dabei mit Wehmut über die düstere graue Tristesse. Wenn dann aber die Wettervorhersagen lauten "Ski und Rodel gut" - dann gibt es kein Halten mehr. Das muss man doch ausnutzen! Resturlaub und Überstunden? Rein und los geht's in unser schönes weißes "winter wonderland ". "Wohin?" ist bloß die eigentlich simple Frage doch oft lautet die Antwort: "zu teuer", "leider ausgebucht" oder "da war ich mit meinen Eltern immer, gibt's aber nicht mehr-geschlossen!" Euch kann geholfen werden:
12 Wintertouren habe ich in diesem Reiseblog bisher in einer eigenen Rubrik zusammengestellt!
Mit dieser 13. und völlig neuen Geschichte entführe ich Euch in einen Wintertag, den so mancher sicher nicht in dieser Form im Kopf haben dürfte:
Knirschende Schritte im harschen Schnee und klare kalte Luft - einfach ein Genuss!
Die Anfahrt zum Startpunkt der Wanderung erfolgt wahlweise mit dem PKW oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Adresse für die Navigation lautet:
Ab Kölner Domplatte beträgt die Anfahrt runde 86 Kilometer und dauert bei freier Fahrt ca. 1 Stunde. Das Parken ist hier kostenlos (Stand 2023, Angabe ohne Gewähr)
Mit dem Wohnmobil lautet die Adresse:
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit dem Zug von Köln/Viersen bis nach Kaldenkirchen, von dort aus weiter mit Anruf-Sammel-Taxi bis zum gewünschten Ziel. Das Taxi muss mindestens eine halbe Stunde vorher bestellt werden (Tel.: 02153/7979). Das Taxi fährt jeweils 5 Minuten vor der vollen Stunde am Bahnhof ab.
Hier kommen die Highlights , die für einen schönen und unvergesslichen Tag sorgen können:
Hier habe ich für Euch wieder einmal einige nützliche Weblinks zusammengetragen, die Eure Planung erleichtern werden:
Wenn es in diesem Reiseblog um Touren geht, die Euch einen außergewöhnlichen Tag bescheren sollen und damit eine kleine Flucht aus dem Alltag ermöglichen, denke ich auch oft an unsere Mitmenschen mit körperlichen Einschränkungen. Nicht selten habe ich bereits auf das Thema "Barrierefreiheit" hingewiesen und bei der ein-oder anderen Tour auch explizite Hinweise dazu gegeben.
Dabei ist es mir ein wichtiges Anliegen auch die Menschen zu erreichen, die sich eben nicht ohne Weiteres spontan und alleine auf den Weg machen können. Meine Reisegeschichten sollen Euch einerseits zur Unterhaltung dienen und andererseits auch zu eigenen Reisen ermutigen - trotz Handicap! Genau darum geht es und dieses Thema ist wichtig, auch vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft. Darum werde ich ab 2024 auf die "Barrierefreiheit" bei den Touren-Tipps noch intensiver eingehen, denn mein Reiseblog-NRW soll eine Inspirationsquelle für ALLE sein.
In meinem privaten Umfeld haben mich gleich mehrere Ereignisse mental nachhaltig geprägt, die mich meinen Blickwinkel haben erweitern lassen, denn leider sind die meisten Reiseführer, online Blogs und Touren nur für gesunde Menschen ohne Handicap konzipiert. Inspirierend empfand ich auch den für mich bewegenden Eintrag unter meiner Blogreise zu den SECRET GARDENS von NRW:
Birgit F.(Samstag, 21 Dezember 2019 13:49)
Vielen Dank für diese liebevollen Beschreibungen! Ich bin leider nicht mehr mobil (kann ich mit einem Bett teilnehmen? -*grins), aber die Texte und vor allem die wundervollen Bilder lassen mich teilhaben. Sehr schön!
Der Leuther Mühlenpfad ist eine solche Tour und garantiert Barrierefrei. Den Link dazu und das Zertifikat habe ich euch unter den Weblinks zur Verfügung gestellt.
Der Leuther Mühlenpfad ist eine Rundwanderung mit einer Gesamtlänge von 7,9 Kilometern Länge und verläuft nahezu steigungslos durch das Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen im Herzen des Naturparks Maas-Schwalm-Nette, welcher sich am linken Niederrhein bis über die deutsch-niederländische Grenze ausdehnt.
Eine durchgehende Beschilderung mit einem eigenen Logo und einem eigenen kostenloser Flyer im Nabu-Informationszentrum machen die Wanderung in zwei Richtungen möglich und sorgen dafür, dass man diese auch ganz spontan und ohne lange Vorausplanung gehen kann. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 Kilometern die Stunde wird die Wanderung ca. 2 Stunden in Anspruch nehmen, so dass man selbst bei ausgiebigen Pausen hier von einer Halbtageswanderung sprechen kann.
Am Start- und Zielpunkt lohnen der kostenfreie Besuch des Informationszentrums, der Biologischen Station Krickenbecker Seen, sowie der Aussichtssteg "Schrolik" ebenda mit schönem Blick über die Seenlandschaft. Wer die Gunst der Stunde nutzen möchte, merke sich in diesem Jahr den Tag des offenen Denkmals vor. Am Sonntag, den 08. September 2024 erhalten Interessierte die Gelegenheit das einmalig restaurierte und wohl schönste Schloss in dieser Region zu besichtigen: Schloss Krickenbeck blickt auf eine mehr als 800-jährige wechselvolle Geschichte zurück. Inmitten eines schönen Schlossparks mit langer Allee gelegen, bietet es heute einen würdevollen und exklusiven Rahmen für Firmenevents und ist nur als Tagungshotel für bestimmte Weiterbildungen durch Firmen buchbar. Das bedeutet, dass wir es weder als Museum besuchen, noch unsere Übernachtung dort einfach buchen können.
Es hat schon etwas paradiesisches, dieses Seen Ensemble von Poelvensee, Glabbacher Bruch, Hinsbecker-Bruch und Schrolik See. Und mittendrin in dieser Seenlandschaft der Krickenbecker Seen liegt es nun, dass Schloss Krickenbeck. Die Geschichte des Schlosses reicht zurück bis in das 13. Jahrhundert. Damals noch eine Wasserburg entstand durch zahlreiche Umbauten der verschiedenen Besitzer aus der wehrhaften Burganlage das heutige Schloss. 1902 wurde das Schloss durch einen Brand zerstört und danach im Stil der niederländischen Renaissance wieder aufgebaut. Zwei Weltkriege übersteht es unbeschadet, wird dann in der Nachkriegszeit zum Altenheim umfunktioniert, da die Unterhaltskosten dem Eigentümer zu hoch wurden, der Kreis übernimmt diese bis zum Jahre 1969. Dann ziehen die Schwestern und alten Leute aus, das Schloss steht ab diesem Jahr bis 1989 leer und verkommt zusehends. Dann erwirbt die WestLB, damals eine der größten Banken Deutschlands mit Sitz in Düsseldorf, das Schloss und baut es zu einem Schulungszentrum für Banker mit Unterkünften für 160 Übernachtungsgäste aus und um. In enger Abstimmung mit dem Landeskonservator wird die ursprüngliche Bausubstanz weitestgehende erhalten und auch der Schlosspark erfährt eine Neugestaltung. In Gegenwart des damaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau und des Rektors der Universität Düsseldorf, Prof. Dr. Gert Kaiser erfolgt unter Leitung des Vorstandsvorsitzenden der WestLB, Friedel Neuber die feierliche Eröffnung der Akademie Schloß Krickenbeck am
24. Juni 1991.
Nachdem die WestLB durch Beschluss der EU-Wettbewerbskommission vom 20. Dezember 2011 bis zum 31.Dezember 2016 abzuwickeln war, hatte die Bank keine weitere Verwendung mehr für das Schloss. 2015 verkaufte sie Schloss Krickenbeck an die französische Chateauform-Gruppe, die es als Seminarhaus vermarktet.
Wenn wir die Wanderung an der Leuther Mühle beginnen, befinden wir uns mittendrin im Nettetal. Denn der kleine Fluss Nette ist es, der in den vergangenen Jahrhunderten das Mühlrad der Leuther Mühle antrieb. Überhaupt ist diese Region geprägt durch eine Vielzahl von Wassermühlen. Von den ehemals 40 Mühlen die man hier kannte haben sich einige zu lohnenswerten Ausflugslokalen gemausert; mehr dazu findet Ihr in meiner Bloggeschichte zur Zwei-Seen-Runde im weiteren Verlauf als Bloglink.
Natürlich wird es auch bei dieser Wanderung wieder einmal genussvoll zugehen, doch zunächst wollen wir uns auf die Landschaft und die Natur einlassen. Zahlreiche Ruhebänke bieten zusätzliche Pausenmöglichkeiten entlang des Weges, so findet sich an den Seeufern, die wir passieren, so manch schöner Picknickplatz. Darum möchte ich Euch die Wanderung nicht nur zum Winter, sondern auch für alle übrigen Jahreszeiten ans Herz legen. Ich selbst war schon zu allen Jahreszeiten im Nettetal. In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts war die Leuther Mühle beispielsweise ein beliebtes Restaurant mit gehobener Küche und mein Vater nahm uns viele Male mit hierhin, um nach einem sonntäglichen Mahl eine schöne Wanderung zu unternehmen. Das Restaurant gibt es inzwischen nicht mehr, aber entlang des Weges gibt es gleich zwei: im Haus Bey mit gehobener Küche und auch das Restaurant Secretis, ebenfalls auf der Strecke gelegen ist überregional für seine gute Küche bekannt. Hier kann man niederrheinische Gemütlichkeit erleben, beispielsweise bei einer niederrheinischen Kaffeetafel. Vorreservierung wärmstens empfohlen, die Weblinks stehen Euch zu Beginn der Geschichte zur Verfügung. Zum Ende der Wanderung lohnt ein kurzer Weg entlang der Nette ab der Leuther Mühle zum Rohrdommelprojekt mit schöner Aussicht aus einem hölzernen Aussichtsturm -leider nicht barrierefrei. Überhaupt klappt es mit der Barrierefreiheit sowieso besser in der Schnee- und eisfreien Reisezeit.
Zehn kurze Wanderungen wurden konzipiert und als Barrierefrei zertifiziert. Sie alle führen uns durch den Naturpark Maas-Schwalm-Nette, einem grenzüberschreitenden Naturschutzprojekt. Der Leuther Mühlenpfad ist ein Beispiel dafür, dass man nur eine Stunde entfernt von den Ballungszentren an Rhein und Ruhr am Niederrhein eine Stille und Ruhe erleben kann, wie es schöner kaum sein könnte. Dabei sind keine sportlichen Höchstleistungen in anspruchsvollem Gelände zu bewältigen, sondern stattdessen eine abwechslungsreiche Rundwanderung vorbei an Seen und durch Wälder, die bequem in einem halben Tag zu schaffen ist. Bleibt also noch genügend Zeit für den Besuch des Informationszentrums der Biologischen Station Krickenbecker Seen und eines Restaurants eurer Wahl. Und ja, dieser Ausflug lohnt sich auch für Menschen mit Handicap, sei es weil sie mit Rollatoren unterwegs sein müssen, oder sogar auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Schaut mal in das Zertifikat unter den Weblinks, dort findet Ihr definitiv noch mehr Antworten auf Eure Fragen. Ich bin jedenfalls begeistert und schreibe künftig über noch mehr Ausflüge ins Grüne und Wanderungen für ALLE, versprochen! Ich bedanke mich für Euer Interesse, euren Zuspruch und garantiere noch mehr reizvolle Erlebnisse mit meinem Freizeit und Reiseführer "NRW NEU ENTDECKT-Raus aus dem Alltag" hier im onlineshop des Blogs als Buch oder E-Book erhältlich. Danke und viele Grüße bis zur nächsten Tour, wir sehen uns! Euer Matthias
Eine Wanderung nimmt Euch mit auf die Premiumwanderwege in den Wasser-Wander-Welten des grenznahen Naturparks Maas-Schwalm-Nette und entführt Euch zu einem exklusiven Burgrestaurant, verzaubernden Seenlandschaften, einem Naturschutzhof und verschiedenen Einkehrmöglichkeiten. So entsteht ein Gesamtpaket von vier Touren innerhalb einer Region!
Zum Naturpark Mass-Schwalm-Nette auf dem Premiumwanderweg "Zwei-Seen-Runde" der Wasser-Wander-Welten entführt Euch diese verträumte Tour. Hier könnt Ihr die Seele baumeln lassen, mit dem Böötchen fahren, Minigolf spielen, oder den Tag gemütlich mit einem Stadtbummel in Brüggen und Besuch des Niederrhein Theaters im Schloss Dilborn beenden.
Immer wieder überraschend anders: im Westen an der holländischen Grenze gibt es ein Parkbad mit Wellness-Textilsauna, ein Romantikhotel im Schloss und ein Badeparadies inklusive Beach Club am See: Premiumwanderwelten in NRW, der erste Niederrhein-T(r)ipp abseits des Mainstreams hier im Reiseblog, unterwegs auf den Wasser-Wander-Welten; lohnenswert!
Ist der "Ruhrpott" ein lohnenswertes Reiseziel für Wanderer? Oder gibt es hier nur Industrie und lückenlose Bebauung in der Metropolregion Ruhrgebiet? Wir lassen uns von Vorurteilen nicht abschrecken und machen uns ein eigenes Bild. Dabei erwandern wir den ersten Teil des im Juni 2023 neu eröffneten Deilbachsteigs, der im Essener Süden beginnt und uns vom Ruhrtal in die Elfringhauser Schweiz führen wird. Überraschend abwechslungsreich wird es ein kurzweiliger Tag, der Kondition erfordert.
Die Anfahrt erfolgt wahlweise mit dem PKW oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln des Verkehrsverbundes VRR. Start und Zieladresse ist in beiden Fällen die S-Bahnhaltestelle Essen Kupferdreh. Hier befindet sich auch diverse Bushaltestellen. Nähere Informationen zum Fahrplan findet Ihr unter diesem WEBLINK
Die Zieladresse für die Navigation lautet:
Gegenüber dem Alten Bahnhof in Essen Kupferdreh, heute Restaurant und Biergarten "Lukas" befindet sich ein kostenfreier Parkplatz. Dort habe ich auch ein Wohnmobil stehen sehen. Hier kann man die Wanderung des Deilbachsteigs beginnen, die Wegkennzeichnung beginnt genau hier in Richtung S-Bahnhof Kupferdreh. Alternative Parkplätze befinden sich auch an der S-Bahnhaltestelle Kupferdreh. Der Parkplatz und das gesamte Gelände wurden in den letzten Jahren aufwendig neu gestaltet.
Hier kommen die Highlights dieser Tour, die für einen unvergesslichen Tag sorgen:
Hier kommen die nützlichen Weblinks, die Dir bei der Planung eine wertvolle Hilfe bieten werden:
Am 06. Juni 2023 wurde der inzwischen vierte "Steig" in Essen der Öffentlichkeit übergeben. Das lässt auf eine Menge Wander-Abenteuer hoffen. Neben dem Baldeneysteig, dem Kettwiger Panoramasteig, dem Zollvereinsteig wurde der Deilbachsteig nun ins Leben gerufen, der als Rundwanderweg eine Gesamtstrecke von 33 Kilometern umfasst. In unserem Fall entschieden wir uns für den Bahnhof Essen-Kupferdreh als den optimalen Start- und Zielpunkt, da man die Wanderroute nach der Hälfte der Gesamtstrecke ganz vortrefflich am Bahnhof Langenberg als Tagesetappe beenden und damit in zwei Tagesetappen aufteilen kann.
Das Wesentliche in Kürze: Von Essen Kupferdreh-Bahnhof bis nach Velbert-Langenberg-Bahnhof sind auf 17,1 Kilometern 490 Höhenmeter im Aufstieg und 440 Höhenmeter im Abstieg zu überwinden, was dem Steig alle Ehre macht. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 5 Kilometern die Stunde waren wir 3:42 Stunden wandernd unterwegs, dennoch haben wir mit Fotos machen, Eis essen, Brombeeren pflücken und Belohnungsbierchen im Biergarten des Waldkletter-Parks Langenberg gut und gerne 5 1/2 Stunden gebraucht. Deswegen sollte man also besser den ganzen Tag einplanen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es um 11:00 Uhr los. Die Route gibt es als Gratisflyer, oder zum Download, wahlweise auch auf Komoot. Natürlich ist dann da noch die Wegekennzeichnung mit weißem Quadrat, darin der blaue Strich mit drei Punkten. Ich verließ mich auf die Ausschilderung, mein Freund Hans hatte die Aufzeichnung dabei. Als erfahrener Wanderer wird man sich, wenn man aufmerksam auf die Wegekennzeichnung achtet, nicht verlaufen. Allerdings fehlten hier wohl die finanziellen Mittel für zusätzliche Wegweiser auf denen die zurückgelegten Distanzen und die noch zurückzulegenden Distanzen und Wanderzeiten abzulesen sind. Diese gibt es so beispielsweise beim Neanderlandsteig.
HINWEIS ÖPNV
Die S Bahn S 9 fährt voraussichtlich bis Ende September 2023 wegen Bauarbeiten an der Strecke nicht. Der RE 49 nach Wesel hält auch in Kupferdreh-Bahnhof fährt in stündlicher Taktung und ist in nur 7 Minuten am Ziel! Er hält allerdings in Velbert Nierenhof nicht, deswegen sollte man in jedem Fall während dieser Einschränkungen bis Langenberg durchwandern.
Wir starten am Alten Bahnhof Kupferdreh unsere Tour und gelangen mit dem ersten Grünstreifen entlang des Deilbaches zur S-Bahn-Station Kupferdreh, wo uns die Murals ins Auge fallen. Das sind bemalte Betonpfeiler, die die Eisenbahntrasse stützen und kunstvoll mit Streetart bemalt wurden.
Überhaupt ist seit meinem letzten Besuch hier eine ganze Menge passiert. Der Parkplatz wurde neu und behindertengerecht gestaltet. Es finden sich neben der Radstation mit Radverleih und einigen kostenlosen Flyern auch die Leihstation für Fahrräder der Metropolregion Ruhr. Ebenso sind hier PKW's der Stadtinformation ausleihbar, alles ganz modern gestaltet mit Anmeldung und Verifizierung über eine App. Ich bin begeistert.
Natürlich müssen wir erst einmal den Stadtteil Kupferdreh entlang von Straßen durchqueren, bis wir nach ca. 20 Minuten auf den ersten Waldpfad geleitet werden. Bisher hat es schon super geklappt mit der Ausschilderung, die häufig auf Schildermasten und Laternen angebracht bzw. aufgemalt wurde. Das bleibt auch so!
Schon geht es bergauf und wir machen die ersten Höhenmeter - Steig eben! Diese Wanderung ist nicht für Kinderwagen o.ä. gemacht und konzipiert worden. Da wir hier mitten durch das Ruhrgebiet wandern, bin ich erstaunt wie schön der Pfad ist. Natürlich bleibt die Akustik des Straßenverkehrs noch eine Weile unser Begleiter, aber spätestens im weiteren Wegeverlauf hinter Niederbonsfeld ist das nicht mehr so.
In Niederbonsfeld nutzen wir die Gelegenheit für eine kleine Erfrischung an der dortigen Dorf-Tankstelle und dann fällt mir auch der Eierautomat ins Auge: frische Eier aus der Elfringhauser Schweiz kann man an diesem Automaten ziehen. Durch alten Buchenwald geht es weiter und hier beginnt der für mein Empfinden schönste Abschnitt der Wanderung. Wir durchwandern den Wald auf kleinen Pfaden erst hinauf, dann wieder hinab in Balkhauser Tal. Ländliche Idylle mit Kühen auf den Weiden und vereinzelten Höfen vermitteln den Eindruck nicht mehr im Ruhrgebiet zu sein. Und wieder geht es hinauf, dieses Mal auf den Isenberg, der uns an seinem höchsten Punkt mit gleich mehreren Highlights überrascht!
Da ist zum einen die als Bodendenkmal vorhandene Burgruine der Isenburg zu deren völliger Zerstörung im Jahre 1225 nach nur 35 Jahren Existenz ein hinterhältiger Mord führte. Die schaurige Geschichte dazu ist auf dem Gelände zu erfahren und auch hier im Blog bereits beschrieben worden in dieser Reisegeschichte (Bloglink)
Picknicken! Ja picknicken, richtig gelesen.
Bereitet für Euch und die Kinder oder Eure Begleiter ein schönes Picknick vor und nutzt das Gelände der Burgruine als perfekten Picknickplatz! Ich war so angenehm überrascht von diesem schönen Platz, denn er war äußerst gepflegt. Der Rasen war frisch gemäht, es war kein Müll zu sehen, alles "pickobello "und dann waren wir auch noch alleine hier oben. Okay, es war ein Donnerstag, das mag am Wochenende anders sein, aber schön ist es allemal. Die Kinder können in den Ruinen herumtollen und Ihrer Fantasie als Ritter Friedrich zu Isenberg (der Böse!) oder als Ritter Engelbert (der Gute!) die gehörten Geschichten nachspielen und auch die hübsche Prinzessin bekommt ganz sicher ihre (Haupt-) Rolle.
Das Haus Custodis (oben im Bild) wurde auf dem Burggelände errichtet und ist heute ein Museum das von April-Oktober an jedem zweiten Sonntag im Monat geöffnet hat in der Zeit zwischen 15:00 - 17:00 Uhr. Es gibt interessante Geschichten zur Burg und natürlich auch ein fantastischen 3-D-Modell der Burg, so wie sie vor der Zerstörung einmal ausgesehen hat.
Bitte nicht versäumen den Restmüll wieder mitzunehmen!
Die Isenburg: für mich der erste Höhepunkt dieser schönen Wanderung, weil ich nichts erwartet hatte und dann angenehm überrascht wurde.
Beim erreichen des Burgplateaus werden wir durch eine kleine Hinweistafel aufgeklärt worum es sich hier handelt. Ich möchte Euch diese Geschichte heute hier nicht erzählen, um die Spannung nicht vorweg zu nehmen, interessant ist es allemal.
Dann diese Aussichten, die sind wirklich schön. Wir blicken von erhabenem Standort auf das Ruhrtal einmal auf den schnurgeraden Verlauf mit dem begleitenden Ruhrtalradweg, dann auf der anderen Seite des Berges auf die 180 Grad Schleife der Ruhr bei Hattingen. Der Aufstieg hat sich gelohnt. Vorbei an Haus Custodis geht es über die neuzeitliche Anlage der Zufahrtsstraße. Dort wo sich früher die Zugbrücke befand können wir noch in den tiefen Burggraben schauen. Drei Dinge sind erwähnenswert: zum einen verläuft hier auch der Ruhrhöhenweg, gekennzeichnet mit xR auf 217 Kilometern von der Quelle (bei Winterberg) bis zur Mündung in den Rhein (bei Duisburg), zum anderen befindet sich hier ein weiterer geologischer Aufschluss und eine Hinweistafel dazu. Das machte mich neugierig und siehe da, es hat seine Berechtigung!
Als weiteren Mehrtages-Wanderweg gibt es die GEOROUTE Ruhr, gekennzeichnet mit zwei schwarzen Balken (die Kohleflöze symbolisieren). Auf der westlichen Seite des Isenbergs gibt es außerdem vom DAV (Deutscher Alpen Verein) den Klettergarten Isenberg. Voranmeldung erforderlich!
Nun gehen wir der Beschilderung folgend über den gesamten Bergrücken des Isenbergs durch schönen Wald. An dessen Ende steigen wir in den Velberter Ortsteil Nierenhof ab. Theoretisch können wir hier die Wanderung an der S-Bahnhaltestelle in Nierenhof beenden, doch wir wollen noch weiter bis nach Langenberg. Das hat zur Folge, dass wir Nierenhof einmal komplett durchlaufen müssen und das hat mir an dieser Wanderung nicht so gut gefallen. Zuviel Asphaltstrecke und dann ein langer Aufstieg zum Sender Langenberg. Dabei wandern wir in die Elfringhauser Schweiz hinein und das führte dann wieder zu einem für mich versöhnlichen Ende mit diesem Abschnitt unserer heutigen Wanderung über die erste Etappe des Deibachsteigs. Oben angekommen gibt es zuerst mal eine Schutzhütte mit Bank zum verschnaufen und einer sehr schönen Aussicht .
Auch wenn die Asphaltstrecke durch Nierenhof zu den weniger attraktiven Abschnitten dieser Wanderung gehört und sicher auch eine anderer Streckenführung denkbar wäre, kommen wir nun zum zweiten wirklichen Highlight dieses Wandertages!
Für Menschen die an der Geschichte des Hörfunks interessiert sind sei an dieser Stelle verraten, dass der Sendemast Langenberg mit seinen 360 Metern Höhe zu den ältesten der Geschichte des Hörfunks zählt. Gleich nebenan und ausgeschildert befindet sich einer der schönsten Klettergärten von Nordrhein-Westfalen! Hier kann man die unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrade erklettern und auch in Besuchergruppen nach Anmeldung dynamische Teambuilding-Events buchen.
Wer nicht klettern möchte hat die Möglichkeit auf dem Minigolfplatz gegenüber eine schöne Partie zu spielen, und für denjenigen, der jetzt erstmal genug Bewegung hatte, steht der an Sommerwochenenden von Freitag bis Sonntag geöffnete Wald-Biergarten zur Erholung und Erfrischung bereit. Mir gefällt es ungemein, ein junges Wald-Abenteurer-Team kümmert sich um die Gäste und Kletterer, Schulklassen unternehmen Ausflüge hierhin und an den Wochenenden steht eine Bühne für Live-Musik parat. Wer sich über die Sommerprogramme informieren möchte findet den Weblink in der Rubrik nützliche Weblinks weiter oben - wie immer.
Dann gibt es noch den Bismarckturm. Dieser ist neben dem Sender das zweite Wahrzeichen Langenbergs und während der Öffnungszeiten des Wald-Biergartens kann er auch gratis bestiegen werden. Von oben ergibt sich ein fantastischer Blick über die Region. Und nein, ich habe keine Bilder von oben mitgebracht, die musst Du dann schon selber machen, denn am besagten Donnerstag war der Turm für uns bereits geschlossen.
Nach einer verdienten Pause kalkulieren wir die Abfahrtszeiten und den Abstieg vom Biergarten ein, denn wir wissen (Stand 08.2023, Angabe wie immer ohne Gewähr), dass der RE 49 um 17:29 Uhr abfährt - stündliche Taktung. Durch Wald geht es auf Bergpfaden teils steil bergab, bis wir eine Asphaltstraße erreichen, der wir nach links folgen. Dort wo wir die stattlichen Gründerzeitvillen erreichen führt uns der Abstieg über die lange Treppe direkt hinunter zum Bahnhof Velbert-Langenberg. Wer möchte schaut sich noch Langenberg an - lohnenswert!
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Mir hat diese Wanderung insgesamt sehr gut gefallen, denn die Wegführung ist dort, wo sie nicht über innerstädtische Asphaltwege führt, wirklich gelungen! Verschlungene Pfade führen durch Feld und Flur bergab und bergauf hinein in alten Buchenwald und zu schönen Aussichten. Dabei ist diese Wanderung für Wanderer mit einer gewissen Erfahrung und Kondition konzipiert worden. Das erfordert Trittsicherheit und mit 490 Höhenmetern und 17,1 Kilometern ist es eine steigungsreiche Strecke, die hält, was sie verspricht. Das Ruhrgebiet ist also wohl doch ein klares Wanderziel! Für einen längeren Aufenthalt oder häufiges Wiederkommen bietet die Region nahezu unendliche Möglichkeiten: Deilbachsteig, Baldeneysteig, Zollvereinsteig, Kettwiger Panoramasteig, Neanderlandsteig, Bergischer Weg, Ruhrhöhenweg und die Georoute Ruhr sind nur einige der Fernwanderwege, die es zu erwandern gilt. Dazu kommen die Entdeckerschleifen und natürlich auch die Möglichkeiten auf, im und am Wasser: Der Baldeneysee feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen, denn als Stausee ist er kein natürliches Gewässer sondern ein von Ingenieuren geplantes Naherholungsgebiet von erster Güte! Das wird unter Beweis gestellt am 19. August 2023 beim großen Seefest anlässlich des Jubiläums mit großem Feuerwerk über dem See. Essen war bereits Kulturhauptstadt, dann wenig später Europas grüne Hauptstadt und wurde in diesem Jahr nominiert und ausgezeichnet zur European Best Destinations - das hat mich beeindruckt. Und mit der Zeche Zollverein findest Du hier auch noch eine der sechs UNESCO-Weltkulturerbestätten von Nordrhein-Westfalen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn es einen ersten Teil gibt, dann muss es ja wohl auch einen zweiten Teil geben, jawohl! Doch ich bitte um etwas Geduld, derweil stelle ich Euch in meinem Reisebuch 19 erlebnisreiche Toruren in NRW NEU ENTDECKT vor. Die bieten für jeden und jede Wetterlage die perfekte Auszeit vom Alltag. Das Buch, EBook oder das Bundle aus beidem mit 50% Nachlass auf das EBook findest du in meinem online shop. Schau doch mal unverbindlich rein!
"Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!" Frei nach diesem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe werden wir uns von dem Wahrheitsgehalt dieser sprichwörtlich gewordenen Volksweisheit überzeugen und die Entdeckerschleife Baumberger Aue unter die Füße nehmen. Dabei fangen wir wahlweise die Frühlingsimpressionen, Sommerimpressionen oder die Herbstimpressionen ein, ganz nach Belieben. Diese kurze Rundwanderung, hält tatsächlich so manche Entdeckungen bereit. Und das zu jeder Jahreszeit. Links und Rechts der Wanderung gibt es von mir noch drei weitere empfehlenswerte Ziele, die einen längeren Aufenthalt lohnen, wenn Deine Anfahrt mal länger dauern sollte.
Öffentliche Verkehrsmittel:
Die Anfahrt zu unserem heutigen Startpunkt, dem Haus Bürgel erfolgt mit der Buslinie 788 bis zur Haltestelle Haus Bürgel. Mit der Monheim Card ist dies für alle Bürger der Stadt Monheim kostenfrei.
Mit dem Auto:
Nur sehr begrenzte Platzzahl am Haus Bürgel! Adressen für die Navigation:
Hier kommen die Highlights, die diesen Ausflug zu einem unvergesslichen Tag werden lassen:
Hier kommen Sie, die nützlichen Weblinks, die Euch den Blog so unkompliziert und einfach gestalten:
Übernachtungsplätze:
Hotels:
Die Entdeckerschleife Baumberger Aue hat auch Ihren eigenen Platz im Netz, hier der aktuelle WEBLINK
Der Neanderlandsteig, Etappe 13: Von Düsseldorf-Garath nach Monheim am Rhein
Der Neanderlandsteig, Etappe 14: Von Monheim am Rhein nach Langenfeld Reusrath
Der Neanderlandsteig ist ein perfekt ausgeschilderter Rundwanderweg, der in 17 Etappen auf 240 Kilometern rund um den Kreis Mettmann führt. Ihm angegliedert wurden 21 Entdeckerschleifen zu denen die Entdeckerschleife Baumberger Aue gehört. Mit identischem Start - und Zielpunkt führt sie auf 8,5 Kilometern durch das Naturschutzgebiet der Urdenbacher Kämpe und den gemütlichen Dorfkern von Baumberg.
Die gesamte Wanderung verläuft auf befestigten Wegen, einigen wenigen Pfaden im Auwald und ist nahezu steigungslos. Bei einer Länge von 8,5 Kilometern und zahlreichen Einkehr- und Pausenmöglichkeiten, wird sie bei reiner Gehzeit maximal 2 1/2 Stunden benötigen. Die Strecke ist für Kinderwagen und Bollerwagen geeignet.
Wer die Strecke an der Klappertorstraße beginnt, kann theoretisch direkt mit einer Erfrischung auf der Baumberger Rheinterrasse starten, oder sich nach der Wanderung hier einen gemütlichen Ausklang, idealer Weise bei einem romantischen Sonnenuntergang, gönnen. Die aktuellen Öffnungszeiten findet Ihr unter den Weblinks weiter oben.
Während der Neanderlandsteig durchgängig mit einem weißen N auf einem roten Quadrat gekennzeichnet wurde, ist es bei den Entdeckerschleifen genau andersherum. Hier haben wir, wie Ihr auf dem ersten Foto sehen könnt eine durchgehende Ausschilderung mit einem roten N auf einem weißen Quadrat. Dies macht ein Verlaufen entlang der Route praktisch unmöglich. Dennoch gibt es für Euch unter den obigen Weblinks, wie immer auch eine Karte, ein PDF Dokument und einen gpx-download auf der eigenen Homepage.
Wir starten auf dem Wanderparkplatz an der Baumberger Aue und folgen der Hauptstraße rechts in Richtung Ortskern Baumberg, bis wir nach wenigen Metern links in die Schallenstraße einbiegen. Hier ist die Ausschilderung an einem Laternenmast vorhanden. So kommen wir später über die Anliegerstraße "Im Sträßchen" unmittelbar hinein in das Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe mit seine alten Kopfweiden und Gewässern an denen im Frühling viele Brutvögel ein Rückzugsgebiet gefunden haben und Schwäne, Fischreiher, Wildgänse, Haubentaucher und Blesshühner leben.
Entlang der Strecke gibt es einiges zu entdecken, wie der Name schon verraten mag. Ein Fernglas, ein Feldstecher und eine Kamera mit Teleobjektiv können hier gute Dienste leisten. Heute steht Entschleunigung auf dem Programm.
Diese Wanderung ist ganzjährig wanderbar, hat aber im Mai zur Zeit der Obstbaumblüte und Rapsblüte, sowie im Herbst zur Obsternte ihre besonderen Reize. Von der Baumberger Aue führt uns der Wanderweg hinüber zu Haus Bürgel über die Felder, die im Mai in rapsgelb erblühen.
Nach einem Stopp und einem lohnenswerten Museumsbesuch geht es weiter durch die Urdenbacher Kämpe. Hier durchwandern wir den alten Rheinauewald und gelangen zum Camping Rheinblick mit seiner schönen Biergartenterrasse. Auch hier lohnt sich ein Pausenstop. Wer mit dem Wohnmobil gekommen ist, wird hier sicherlich so manchen Abend in geselliger Runde ausklingen lassen.
Bald geht es weiter, nun entlang des Rheinufers mit Blick hinüber zur mittelalterlichen Stadtfeste Zons hin zum Hotel Baumberger Beach mit seiner bereits erwähnten Baumberger Rheinterrasse. Direkt Vis-a-vis können wir den alten Aalschokker Voluntas nicht übersehen, der als Museumsschiff zu bestimmten Öffnungszeiten auch von Innen angeschaut werden kann. In früheren Zeiten gab es einen Erwerbszweig in Baumberg, der gut vom Aalfang im Rhein leben konnte. Die angegliederte Aalräucherei ist längst abgerissen, wir erblicken an ihrer Stelle Neubauten in weiß mit Rheinblick, sicher ein bevorzugter Wohnort.
Weiter führt der Weg, entlang des Rheins in Richtung Monheim bevor wir nach links, der Ausschilderung folgend in das Baumberger Dorfzentrum abbiegen. Über die Hauptstraße geht es vorbei an der Katholischen Kirche St. Dionysius und dem Baumberger Dorfplatz. Jetzt geht es weiter mit der Hauptstraße immer geradeaus. Diverse Imbisse und Restaurants unterschiedlicher Nationalitäten bieten Möglichkeiten zur Einkehr und Rast. Das Eiscafé artundWeise ist ein Startup junger Leute, die es sich zum Ziel gesetzt haben eine vegane Eismanufaktur ins Leben zu rufen. Das Konzept ging auf, nicht selten stehen ihre Kunden an heißen Tagen bis auf die Straße an. Meine Empfehlung: schaue mal rein und probiere die völlig neuen Eiskreationen aus - lecker!
Mit der Hauptstraße gelangen wir automatisch zum Startpunkt unserer Tour, dem Wanderparkplatz Baumberger Aue zurück.
Im Jahre 2021 wurde es beschlossen und verkündet: die "Grenzen des römischen Reiches- Niedergermanischer Limes" ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und schließt damit die bisherige Lücke zwischen zwei schon längst geschützten Abschnitten, dem Obergermanisch-rätischen Limes südlich von Bonn sowie dem Hadrianswall und einem weiteren in Großbritannien. Es geht dabei um die einstige Außengrenze des Römischen Reiches , die alleine in Nordrhein-Westfalen 220 Kilometer umfasst. Sie verläuft zwischen Bonn und Kleve entlang des Rheins, der damals eine natürliche Grenze und bildete und ein wichtiger Transportweg für das Baumaterial römischer Kastelle bot, welches vom Drachenfels und aus der Eifel verschifft wurde. Insgesamt 19 Städte in NRW belegen mit 44 Fundstätten archäologischer Zeugnisse die römische Besiedlungspolitik.
Haus Bürgel in der Urdenbacher Kämpe kommt da in zweifacher Hinsicht also eine besondere Bedeutung zu. Zum einen geht die Hofanlage auf ein Römerkastell zurück. Archäologische Grabungen und Funde, die hier ausgegraben wurden, lassen sich im dortigen Museum bestaunen. Zum Anderen ist es ein seltenes historisches rechtsrheinisches Monument, denn der Limes verlief zum größten Teil linksrheinisch. Dies ist einer Laune der Natur zu verdanken, als der Rhein nach einem Hochwasser im Mittelalter sein Flussbett verlagerte. Seitdem ist die Anlage, die früher zu Zons gehörte rechtsrheinisch zu finden.
Ihr könnt diese Wanderung auch am Haus Bürgel starten. Die Buhaltestelle der Buslinie 788 befindet sich direkt vor dem Hof und Haus Bürgel ist vom Campingplatz gut fußläufig erreichbar. Eine Bitte: die Anzahl der Parkplätze ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten stark begrenzt und deswegen den Museums- und Hofbesuchern vorbehalten. Für den Besuch des Hofes und Museums sollte man extra Zeit einplanen, denn es lohnt sich hier so manches zur Geschichte dieses besonderen Ortes zu erfahren. Ein Veranstaltungskalender führt durch das Kalenderjahr und kann gratis vor Ort als Flyer erworben werden.
Es gibt auch eine eigene Homepage, dazu geführte Wildkräuterwanderungen, Planwagenfahrten und in jedem Herbst zur Ernte den Obstverkauf ab Hof an nur einem ausgewiesenen Tag (zuletzt am 30. September 2022), ein echter Geheimtipp, denn auf Haus Bürgel wird aus den in den Streuobstwiesen gewonnenen Früchten auch Hofeigener Schnaps destilliert, der nur hier zu bekommen ist, ein ideales Mitbringsel für Zuhause.
Haus Bürgel ist ein mittelalterliches Lehnsgut und wurde auf den Fundamenten eines römischen Kastells errichtet. Es ist heute ein Projekt unter der Betreuung der NRW Stiftung und bietet dem interessierten Besucher zum einen ein Römisches Museum, als außerschulischem Lernort für Kinder, Erwachsene und Gruppen, eine Biologische Station mit vielen Veranstaltungen und die Kaltblutzucht Reuter. Mit den stattlichen Pferden werden auch Planwagenfahrten organisiert. Ich war bei diversen Veranstaltungen schon mehrmals dort und möchte Euch heute von zweien erzählen:
Am 21. Mai 2023 fand am Internationalen Museumstag ein Hoffest statt. Dabei gab es bei freiem Eintritt ein echtes Römerlager zu erleben und diverse Verkaufsstände auf dem Hof trugen zum leiblichen Wohl der Besucher bei. Mein persönliches Highlight war die Demonstration des römischen Backofens. Dabei wurde von einem "Römer", sprich einem Mitarbeiter der NRW Stiftung verkleidet mit einer Tunika eines römischen Bäckers, Dinkelbrot gebacken nach original römischer Rezeptur. Man hat aus echten römischen Ziegeln, die ca. 1600-2000 Jahre alt sind und vom LVR ausgegraben und zur Verfügung gestellt wurden einen funktionsfähigen römischen Backofen gebaut. Die Konstruktionsweise ist durch archäologische Befunde an anderer Stelle überliefert. In dem Backofen wird durch Vorheizen mit Brennholz die nötige Backtemperatur für das Brot erreicht. Danach wird die Holzkohle und Asche ausgekratzt, mit Wasser die Backfläche gereinigt und der Brotteig hineingeschoben. Der Backvorgang dauerte kaum 15 Minuten.
Währenddessen erzählte mir der Bäcker, dass bei der Herstellung der Ziegel vor tausenden Jahren eine Katze über den noch weichen Ton gelaufen ist und ihre Abdrücke im Ton hinterlassen hat, ebenso wie der Hersteller selbst, der in einem der Ziegel den Abdruck seiner römischen Sandale hinterlassen hat. Da der Bäcker diese nachgefertigten römischen Sandalen trug, konnte ich mir ein gutes Bild davon machen und habe Euch zwei Fotos von dem Tag mitgebracht. Schade nur dass ich den herrlichen Brotduft nicht mit Euch teilen kann, da müßt Ihr schon selbst mal hinfahren. Das Brot war jedenfalls sehr lecker mit frischer Butter und einigen Beilagen, wie eingelegten Oliven und gutem Wein.
Direkt neben dem Backofen befinden sich die Fundamente des römischen Bades, wo einst ein Römer seinen Münzschatz in einem Abwasserrohr versteckte und nicht mehr in der Lage war ihn dort wieder abzuholen. So wurde ausgerechnet hier also ein echter römischer Münzschatz gefunden, welcher im Museum ausgestellt wird. Unglaublich, oder?
Alljährlich zum Ende des Sommers und zum Herbstanfang findet an einem Tag der Obstverkauf auf Haus Bürgel statt. An nur einem Tag im Jahr (zuletzt am 30. September 2022) werden die Ernteerträge aus den heimischen Streuobstwiesen verkauft -
100 Prozent Bio!
Als haltbare Produkte gibt es den selbstgebrannten Apfel-oder Birnenbrand, naturtrüben frischen Apfelsaft in der 5 Liter Bag in Box solange der Vorrat reicht und Honig von Bienenvölkern aus der Urdenbacher Kämpe. Die Manufaktur ist so klein, dass es diese Produkte nur hier zu kaufen gibt.
"Das barocke Jagdschloss gilt zusammen mit dem quadratischen Schlosspark als eines der schönsten Gartenschlösser Europas - und als das am besten erhaltene. Auf den acht sternförmig zusammenlaufenden Alleen kann man nachempfinden, woher das Wort "lustwandeln" kommt. Wer schon da ist sollte auch das Museum für Europäische Gartenkunst im Ostflügel besuchen." So beschreibt " Merian live!" in "Deutschland neu entdeckt", unseren heutigen Startpunkt.
Besser hätte ich es nicht sagen können und deswegen erlaube ich mir zu zitieren.
Mit dieser heutigen Fahrradtour möchte ich Euch meine direkte Heimatregion vorstellen, meine Haus- und Hoftour, also. Mindestens einmal pro Jahr fahre ich die Strecke so wie hier beschrieben ab, weil sie zu jeder Jahreszeit immer wieder unterschiedliche Stimmungen bereit hält.
In der Urdenbacher Kämpe gibt es Rückzugsgebiete für vielerlei Vogelarten, in den Schloßgärten begegnet uns gestaltete Natur im Stile vergangener Jahrhunderte, Schloß Benrath hält Kultur für uns bereit und wer es sportlich liebt kommt hier auch ganz gewiss nicht zu kurz.
Auch bei dieser Fahrradtour heißt es für mich einfach zu Hause auf das Rad steigen und losfahren. Aus diesem Grunde hat es gedauert bis sie ihren Weg in den Reiseblog-NRW als ersten digitalen online Tourenguide für unser Bundesland Nordrhein Westfalen gefunden hat. Nach diversen Wanderungen, Fahrradtouren und Roadtrips stelle ich fest: wir haben hier alles, was Familien, Kinder und Eltern brauchen um einen schönen Tag abseits des Alltags zu genießen - man muss sich nur auf den Weg machen!
Einen Tag Radurlaub vom Feinsten erleben wir bei einer Fahrradtour zwischen Grevenbroich und Korschenbroich. Gleich sieben Schlösser und Burgen sowie ein Kloster führen uns durch die bewegte Vergangenheit des Niederrheins. Dabei kommen auch die kulinarischen Vorzüge an schönen Raststationen nicht zu kurz. Eine schöne Sommertour, die auch ohne Pedelec und E-Bike gut zu meistern ist. Ich wünsche Euch viel Vergnügen bei dieser neuesten Fahrradtour!
Die Anfahrt erfolgt mit öffentlichen Verkehrsmitteln der DB bis zu unserem Startort am Bahnhof Grevenbroich. Das empfiehlt sich schon deswegen, weil es sich nicht um einen Rundkurs handelt, sondern um eine Strecke von A nach B. Zielort ist der S-Bahnhof in Korschenbroich, wo wir in die S-Bahn nach Mönchengladbach oder heimwärts einsteigen können.
Wer Räder leihen möchte kann dies am HBF Mönchengladbach tun und startet in diesem Fall ab dort. Zielort ist ebenfalls dann wieder der HBF Mönchengladbach zur Rückgabe der Räder. Bitte in diesem Fall die Modalitäten und Öffnungszeiten beachten.
Alternative Antriebe:
Über die nextbike-APP kannst Du ganz einfach ein Rad in Mönchengladbach ausleihen. Pausen unterwegs gibst Du ebenfalls über die App an. Mehr Infos: www.nextbike.de/moenchengladbach
Diese Highlights werden für einen unvergesslichen Tag sorgen, bei kleinen und bei großen Radfahrern:
Anbei einige nützliche Weblinks , die uns die Planung und den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten:
DIESE TOUR ALS AUFZEICHNUNG BEI KOMOOT UNTER DIESEM KOSTENFREIEN WEBLINK
Raus aus dem Alltag! Einen Tag Radurlaub vom Feinsten, den erleben wir heute bei einer Fahrradtour vom Bahnhof Grevenbroich zur S-Bahn Haltestelle Korschenbroich. Das wichtigste für diese Tour ist natürlich ein Fahrrad. Wer kein eigenes mitnehmen möchte leiht sich am Hauptbahnhof Mönchengladbach eins von NEW Möbus nextbike. Mit dem Rad (und dem passenden Ticket) steigen wir in die Bahn und kommen knapp 20 Minuten später in Grevenbroich an. Jetzt beginnt unsere Tour, auf geht's in die Altstadt!
Die Landesgartenschau 1995 hatte einen prägenden Einfluss auf das Altstadtbild von Grevenbroich - bis heute. Mittendrin: das Alte Schloss (Nr. Eins) ist ein gotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert und beherbergt eine Gastronomie. Leider etwas zu früh für eine Einkehr. Deswegen fahren wir nach einem Fotostop durch das Burgtor, überqueren die Erft, die Grevenbroich durchfließt und gelangen so durch die Altstadt zum Stadthistorischen Museum in der bestens renovierten Villa Erkens mit angrenzendem Park. Die Dauerausstellung zur Niederrheinischen Seele berührt mit einer Zeitreise zurück in die Kindheit mit alten Bräuchen und Traditionen.
Auf dem Weg zurück unterqueren wir vor dem Bahnhof mit der Radwegebeschilderung die Bahnlinie und kommen nach rund 5 Kilometern an einem weiteren historischen Gemäuer vorbei, nach welchem die Straße „Am Rittergut“ benannt wurde. Durch Bedburgdyck mit seinen schmalen Gassen erreichen wir die typisch niederrheinischen Landschaften und haben einen schönen Wegabschnitt vor uns.
Hier folgen wir an einem Autokreisverkehr, nicht der Verkehrsbeschilderung Richtung Schloss Dyck (Nr. Zwei) sondern gemäß der dort aufgestellten Informationstafel am Knotenpunkt 4 Richtung Knotenpunkt 3 dem Fahrradweg bis Schloss Dyk. Das Schloss mit seinem rund 70 ha großen Landschaftspark ist eines der kulturhistorisch bedeutendsten Wasserschlösser des Rheinlandes und seit 1999 Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur – unbedingt sehenswert!
Bei der Orientierung sorgt das Knotenpunktsystem für die perfekte Routenführung. Darüber hinaus geben die Radwanderkarten einen geografischen Überblick über die Ausrichtung des weiteren Tourenverlaufs. Wir fahren also von KP 3 nach KP 9, von KP 9 nach KP 55, alles klar? Der nächste Stopp lohnt sich beim Nikolauskloster. Hier gibt es Kaffee und Kuchen, einen Kinderspielplatz mit Piratenschiff und den Nachbau der Lourdesgrotte als Gebetsort und Pilgerstätte.
Zwischen Knotenpunkt 55 und 54 lohnt ein kleiner Abstecher nach links über den Fürther Weg zum Haus Fürth (Nr. Drei), ein von Wassergräben und Park umgebenes Herrenhaus aus dem 16. Jhd. (leider nicht zu besichtigen da privat), erbaut in der Fachwerkbauweise und daher einzigartig im Rheinland.
In Liedberg erleben wir ein kleines nostalgisches Fachwerkdorf und die Burg Liedberg (Nr. Vier). Sie ist eine von nur zwei Höhenburgen am gesamten Niederrhein, die zweite ist die Schwanenburg bei Kleve. Frisch renoviert präsentiert sie sich im neuen Glanz, leider in Privatbesitz. Mit der als Niederrheinroute gekennzeichneten und ausgeschilderten Wegeverlauf geht es weiter zu Haus Horst (Nr. Fünf), einem ursprünglich mittelalterlichen Rittergut, welches zwischenzeitlich in eine Privatklinik umgewandelt wurde, wird es gerade saniert und ist ebenfalls privat. Durch den schönen Tiefenbroicher Busch und das Tiefenbroicher Feld gelangen wir über eine schmale Brücke an einer T-Kreuzung zur Rheydter Str. (hier Knotenpunkt 36) Nach rechts abbiegend kommen wir nach wenigen hundert Metern zur ältesten Altbierbrauerei der Welt! Die Geschichte der Bierbrauerei Bolten beginnt bereits mit dem Jahre 1266 auf dem Kraushof. Ich finde ein Belohnungbierchen haben wir uns verdient! Zurück auf gleichem Wege geht es weiter von KP 36 der Ausschilderung folgend zu KP 10. Hier ist das Schloss Rheydt (Nr. Sechs) nur 600 Meter entfernt. Einzigartig am Niederrhein ist der Bau im Stil der italienischen Renaissance mit Wassergräben, Kasematten und Schlosspark ist es ein beliebtes Ausflugsziel für Romantiker. Die freilaufenden Pfauen schlagen ihr gefiedertes, farbenprächtiges Rad im Schlosshof, wo wir die Pause unter prächtigen Arkadenbögen genießen. Das Sadthistorische Museum im Schloss lockt mit Wechselausstellungen zum Besuch und das Restaurant Purino zur Einkehr, abends mit Kerzenschein.
Wir aber wollen weiter: vom Knotenpunkt 10 geht es parallel zur Niers zum KP 9 (hier ist auch die S-Bahn Korschenbroich bereits ausgeschildert) weiter über eine Brücke zum KP 6. Wir erreichen als letztes Schloss für heute Schloss Myllendonk (Nr. Sieben), mit prächtiger spätgotischer Hauptburg dient das Schloss bereits seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts der Familie Myllendonk als Stammsitz, heute inmitten eines gepflegten Golfplatzes. Von der Terrasse der Außengastronomie genießen wir den Blick auf das private Schloß und das Treiben auf dem Golfplatz, bevor wir die Tour am S-Bahnhof in Korschenbroich beenden.
Diese und zwei weitere Touren entstanden im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Essener Firma CP Compartner Agentur für Kommunikation GmbH, vertreten durch Julia Wild. Dafür möchte ich heute einfach mal "Danke" sagen, denn ich wurde ausgewählt, in diesem Jahr 2023 für das Magazin NRW ENTDECKEN und das online Portal **www.mobil.nrw diese Touren zu erwandern, zu erfahren und für Euch zu veröffentlichen.
Es wurden im Laufe der vergangenen Monate keine Kosten und Mühen gescheut, um professionelles Online Marketing, Fotoshootings an ausgewählten Locations, Reels und Interviews zu produzieren, welche seit dem 11. April 2023 bereits nach und nach veröffentlicht werden. Für den Bereich "Wandernd die Natur in NRW entdecken" wurde ich ausgewählt.
Danke für das entgegen gebrachte Vertrauen und das tolle Feedback. Und nun viel Freude bei Deinen Entdeckungsreisen.
Viele Grüße, Euer Matthias
** mobil.nrw ist eine Gemeinschaftskampagne des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW sowie der Verkehrsunternehmen, Zweckverbände, Verkehrsverbünde und -gemeinschaften in Nordrhein-Westfalen.
Zum zehnjährigen Jubiläum des Wisent-Wildnis-Weges, eines der Top Trails of Germany wandern wir durch den wilden Teil Nordrhein Westfalens und entdecken bei einer abenteuerlichen Mittelbegirgstour mit etwas Glück die ersten seit 400 Jahren wieder in freier Wildbahn lebenden europäischen Wisente: eine Tiergattung unserer BIG FIVE in NRW. Eine wirklich außergewöhnliche Rundwanderung !
In der Nordeifel geht es über den Struffeltkopf, eine schon seit dem Mittelalter bekannte Hochmoorfläche. Auf befestigten Holzbohlenwegen durchqueren wir eine besondere Landschaft, tauchen ein in stille Waldtäler, durchqueren Bachfuhrten und erleben Weltgeschichte am Wegesrand: Die Drachenzähne des Westwalls und die über 100-jährige Dreilägerbachtalsperre mit Aussichtsplattform, anschließend mit Wellness und Massage:
Ein Träumchen, das Wanderherzen höher schlagen läßt! Unsere heutige Tour führt uns durch urwüchsige und wilde Naturlandschaft über den Wisent-Pfad. Der Wisent-Pfad wurde bereits 2013 erstmals als Premium-Pfad des Wanderwegs Rothaarsteig zertifiziert und feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Ein guter Anlass für einen ersten Besuch, oder ein Wiedersehen.
Die Anfahrt erfolgt mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Bahnhof Aue-Wingeshausen. Ab dort geht es wahlweise zu Fuß schon los, oder wir nehmen den Bus Nummer L 196 bis zur Haltestelle Kirche in Wingeshausen. Anfahrt planen mit www.westfalentarif.de oder www.mobil,nrw
Anfahrt mit dem Auto oder Wohnmobil:
Der Sonnenhof liegt auf dem Wisent Wildnis Weg, der direkt daran vorüberführt. Außerdem ist er auch ein Landvergnügen-Gastgeber-Hof. Die Adresse für die Navigation lautet:
Wisent Wildnis Gehege:
Die Wisent Wildnis am Rothaarsteig hat einen großen Parkplatz und die Adresse lautet :
Diese Highlights werden für einen unvergesslichen Tag sorgen, bei großen und kleinen Outdoor-Liebhabern:
Hier habe ich Euch einige nützliche Weblinks zusammen gestellt, die die Planung Eurer Reise vereinfachen werden:
Die folgende Wanderung ist ca. 13 Kilometer lang und als Rundkurs mit gleichem Start und Zielpunkt angelegt. So kann man diesen frei planen, ob wie wir mit Bus und Bahn, oder direkt ab der Wisenthütte (großer kostenfreier Parkplatz, Stand 05.2022, ohne Gewähr), oder beispielsweise ab Sonnenhof. Von Aue Bahnhof (Bad Berleburg) fahren wir mit der Buslinie L 196 zur Haltestelle Wingeshausen Kirche, dem Startpunkt unserer Wanderung. Die Zuwegung und die gesamte Tour sind perfekt ausgeschildert und damit "unverlaufbar". Der Wegekennzeichnung - einem weißen, auf dem Rücken liegenden "R" auf schwarzem Grund - folgend, laufen wir vorbei am Sonnenhof bis zur "Wisent-Wildnis" an der Wisent Hütte. Hier treffen wir auf die Namensgeber der Tour: die mächtigen Wisente.
Die ausgewilderten Wisente sind nur mit sehr viel Glück in der freien Wildbahn zu sehen. Dieses Artenschutzprojekt ist einzigartig in ganz Westeuropa. Die im März 2013 freigelassene Herde bildet die ersten freilebenden Wisente seit 400 Jahren. Die bis zu zwei Meter hohen und an die 1. 000 Kilo schweren Tiere stellen allerdings keine Gefahr für den Wanderer dar, denn sie sind sehr scheu und es wäre ein wahrer Glücksmoment, sie überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Aus diesem Grunde wurde entlang des Wanderwegs die so benannte Wisent-Wildnis angelegt, ein 20 ha großes eingezäuntes Areal in dem die Tiere sich frei bewegen können und wir Wanderer die gute Möglichkeit bekommen auf einem drei Kilometer langen Rundweg diesen imposanten Tieren auch tatsächlich zu begegnen. Ein Teleobjektiv, oder ein Fernglas sind bei dieser Wanderung sicher sinnvolle Begleiter und man sollte sich schon ein bisschen Zeit nehmen.
In jedem Fall bietet eine Einkehr auf der Wisent Hütte mit Aussichtsterrasse und der „kleinen Wildnis“ für die Kinder Entspannung und Kurzweil. Ab Wisenthütte verläuft der Wanderweg ein Stück parallel zur Landstraße, bis er bei der Mondscheinbank links bergauf abzweigt.
Je höher wir steigen, umso schöner werden die Aussichten. Auf dem Kamm angekommen gehen Wisent-Pfad und Rothaarsteig Hand in Hand auf schmalem Waldpfad mit schönen Fernsichten über die naturbelassene Berglandschaft des Wittgensteiner Landes.
So wunderschön der Wald auch ist, einen Wermutstropfen gibt es doch, den ich nicht verschweigen möchte. Auf dem weiteren Wegeverlauf treten die immensen Waldschäden zu Tage, die der Borkenkäfer und die lange Trockenheit der Sommermonate mit sich brachte. Die Jahrzehnte der Monokulturen mit großen Fichtenschonungen haben dem Klimawandel ihren Tribut gezollt und der Waldwirtschaft großen Schaden zugefügt. Erhebliche Anstrengungen werden unternommen, um die Artenvielfalt zu schützen und den Wald wieder aufzuforsten.
Meterhoch stapeln sich die gefällten Fichten entlang des Weges, wo früher dichter Nadelwald war sind heute freie Flächen entstanden, die den Blick auf die wunderschöne Landschaft freigeben, wo sich vom Kammweg aus die Mischwälder vor uns scheinbar endlos ausbreiten. Ja tatsächlich, NRW zeigt sich uns heute von seiner wilden Seite. Nichts stört die Ruhe, denn am Wochenende wird nicht im Wald gearbeitet.
Bei unserer Ankunft an der Hubertuskapelle gelangen wir gleichzeitig zum Hotel Jagdhof Wiese, wo sich eine neuerliche Einkehr anbietet. Frisch gestärkt geht es nun wieder bergauf dem nächsten Bergkamm entgegen, um wenig später ins idyllische Ihrgiebachtal abzusteigen. Dort wo das Bockshorntal und der Bortlingsbach sich mit dem Wanderweg treffen gibt es eine schöne Wanderhütte mit Rastplatz, Holztischen und Bänken, Feuerschale, einer mobilen Toilettenkabine und Grillmöglichkeit – ein idealer Picknickplatz.
Dem gleichen Wanderkennzeichen, einem weißen auf dem Rücken liegenden R auf schwarzem Grund, weiter folgend erreichen wir schon bald den Forellenhof, abermals eine Einkehrmöglichkeit mit Forellenteichen im Wiesengelände.
Dem Talweg weiter folgend verlassen wir kurz hinter dem Forellenhof den Talgrund mit der Wegekennzeichnung und dem hölzernen Hinweisschild „Aussichtspunkt“ nach links erneut bergauf und gelangen so auf einem schönen Pfad mit Ausblicken auf Aue-Wingeshausen zu unserem Ausgangspunkt, der Bushaltestelle an der Kirche in Wingeshausen zurück.
Bitte beachten: Im Wisent-Wild-Schaugehege dürfen keine Hunde mitgeführt werden!
Vom Bahnhof Aue zur Ortsmitte Wingeshausen (Kirche) sind es ca. 3 Kilometer, die man hinzurechnen muss, wenn man mit dem Zug kommt und nicht in den Bus steigt.
Diese und zwei weitere Touren (Fortsetzung folgt mit Ankündigung) entstanden im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Essener Firma CP Compartner Agentur für Kommunikation GmbH, vertreten durch Julia Wild. Dafür möchte ich heute einfach mal "Danke" sagen, denn ich wurde ausgewählt, in diesem Jahr 2023 für das Magazin NRW ENTDECKEN und das online Portal **www.mobil.nrw diese Touren zu erwandern, zu erfahren und für Euch zu veröffentlichen.
Es wurden im Laufe der vergangenen Monate keine Kosten und Mühen gescheut, um professionelles Online Marketing, Fotoshootings an ausgewählten Locations, Reels und Interviews zu produzieren, welche seit dem 11. April 2023 bereits nach und nach veröffentlicht werden. Für den Bereich "Wandernd die Natur in NRW entdecken" wurde ich ausgewählt.
Danke für das entgegen gebrachte Vertrauen und das tolle Feedback. Und nun viel Freude bei Deinen Entdeckungsreisen.
Viele Grüße, Euer Matthias
** mobil.nrw ist eine Gemeinschaftskampagne des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW sowie der Verkehrsunternehmen, Zweckverbände, Verkehrsverbünde und -gemeinschaften in Nordrhein-Westfalen.
Echte Wildnis, die gibt es in Nordrhein-Westfalen tatsächlich, obwohl man es gar nicht vermutet.
Von dieser Tatsache war ich wirklich begeistert, denn als ich mit dem Wanderweg den Bergkamm zwischen Wittgensteiner Land und Schmallenberger Land erreichte, musste ich das einfach mit dem Smartphone aufzeichnen. Keine Bebauung, keine Strommasten, keine Straßen zu sehen, kein Auto oder Motorrad zu hören, kein Flugzeug in Sichtweite. Das war wilde Einsamkeit mit der ich so nicht gerechnet habe. Und dennoch: auf dieser Wanderung gibt es mit dem Sonnenhof, der Wisenthütte, dem Hotel Jagdhaus und dem Forellenhof gleich vier Einkehrmöglichkeiten, die es uns ermöglichen aus dieser Wanderung eine Genusswanderung werden zu lassen. Einen wirklich einmaligen Picknickplatz bekommen wir auch noch geboten: mit Toilettenkabine, Feuerschale, Tischen, Bänken, und Schutzhütte, dazu ein gemauerter Grill - alles da, was man sich für eine rustikalen Pause wünschen würde, einfach klasse! Und wer noch etwas mehr Zeit mitbringt schaut sich in Ruhe am zweiten Tag Bad Berleburg, das Schloss und den Schlosspark an. Eine lohnenswerte Tour auf dem ältesten "Top Trail of Germany " im Westen Deutschlands.
Ich wünsche Euch viel Freude bei dieser Tour und freue mich über ein Feedback. Wie immer dürft Ihr gerne diese Tour teilen, liken oder weiter empfehlen. Das wäre mir eine große Freude! Herzliche Grüße, Euer Matthias
Für kleine Fluchten aus dem Alltag versprechen die Eifelsteig-Partnerwege Wanderspaß im Tagesformat.
Was bietet sich also besser an, als solch einen Partnerweg mal auszuprobieren? Wir begeben uns dazu auf die knapp 10 Kilometer lange Struffeltroute, einem Partnerweg des Eifelsteigs. Dieser gilt als westlichster Weitwanderweg von Nordrhein-Westfalen: Mit einer Gesamtlänge von 313 Kilometern verbindet er Kornelimünster bei Aachen mit Trier.
Ein ausgezeichneter Premiumwanderweg, mitten durch den einzigen Nationalpark von NRW.
Start- und Zielpunkt ist die Haltestelle Wanderstation in Roetgen. Diese erreichen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln: den Schnellbussen SB 63, SB 66 oder der Linie 46 in halb- bis zweistündiger Taktung. Fahrplanauskunft unter: www.mobil.nrw oder www.avv.de
Mit dem Auto oder Wohnmobil:
Unser heutiges Ziel ist die Bahnhofstraße in 52159 Roetgen.
Kostenlose Parkplätze und Wohnmobil-Stellplätze im Ort vorhanden.
Die Autofahrt von der Kölner Domplatte bis zum Saunadorf Roetgen beträgt etwa eine Stunde für 91 Kilometer.
EXTRATIPP:
Diese Highlights werden für einen unvergesslichen Tag sorgen, bei großen und kleinen Outdoor-Liebhabern:
Anbei einige nützliche Weblinks, die uns den Aufenthalt so angenehm und einfach gestalten:
Wir starten an der Haltestelle Wanderstation Roetgen: Direkt dort befindet sich tatsächlich die Wanderstation mit einem Aufenthaltsraum, wo kostenlose Informationsflyer des Eifel-Tourismus ausliegen. Zu ausgewiesenen Öffnungszeiten ist das Büro für weitergehende Informationen besetzt.
Die im Außenbereich für die Wanderer und Biker aufgestellten Wanderkarten/Informationstafeln bieten eine erste Orientierung, dazu laden die schönen Picknickmöbeln aus Holz mit Tischen und Bänken an einem kleinen Teich zum Verweilen ein.
Los geht's, wir übequeren die B 258 und folgen der Wegekennzeichnung des Eifelsteigs. Über einen landwirtschaftlichen, asphaltierten Weg geht es überwiegend bergab . So erreichen wir die Dreilägerbachtalsperre (bei der alternativen Bushaltestelle am Filterwerk), wo die eigentliche Rundwanderung Struffeltroute mit eigener Wegekennzeichnung beginnt. Diese Markierung und Beschilderung machen ein Verlaufen in beide Richtungen unmöglich.
Wir erklimmen die Holztreppe, um der Wanderung im Uhrzeigersinn zu folgen. Schon in historischen Karten wurde der mit 450 m Höhe sogenannte Struffeltkopf als Heide- und Hochmoorgebiet inmitten bewaldeter Umgebung gekennzeichnet. Viele einzigartigen Pflanzen- und Tierarten leben in diesem einmaligen Biotop, welches wir auf Holzbohlenwegen durchwandern. Gleichzeitig ist diese Landschaft auch das Wasserzuflußgebiet für die Dreilägerbachtalsperre. Die in den Jahren 1909-1911 erbaute Staumauer sorgte über einen kontinuierlichen Zeitraum von mehr als 80 Jahren für die Trinkwasserversorgung der Stadt Aachen. In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde sie grundlegend saniert und restauriert.
Eine Aussichtsplattform bietet schöne Ausblicke auf die Staumauer und viele Hinweistafeln entlang der Strecke erklären uns die Besonderheiten der Fauna und Flora. So gelangen wir mit den Holzbohlenwegen durch das Heide - und Hochmoorgebiet. Der Wegführung folgend geht es vom Struffeltkopf in einen Tannenwald auf fest geschotterten Forstwirtschaftswegen vorbei an sumpfartigen Tümpeln, später geht es durch meterhohen Farn rechts und links unseres nun wieder schmalen Wanderpfades durch eine Furt.
Dann begleitet uns das hohe Pfeifengras mit seinen im Sommer violettgrauen Ähren, bevor es im letzten Drittel der Wanderung entlang des Schleebachgrabens durch den schattigen Wald geht. Hier dachte ich kurzzeitig an meine Levada-Wanderungen auf Madeira; eine schöne Erinnerung.
Vorbei am Waldlehrpad, dem Waldkindergarten und dem Scharzwildpark geht es zum letzten Highlight des Wandertages: der Panzersperre am Grölisbach aus dem zweiten Weltkrieg. Gegen feindliche Übergriffe wurde ab 1939 mit dem sogenannten Westwall die Reichsgrenze gesichert. Und ausgerechnet hier gelang der 3. US-Panzer-Division am 13. September 1944 nach schweren verlustreichen Gefechten der primäre Durchbruch durch diesen Westwall und Roetgen wurde zur ersten Gemeinde Deutschlands, welche vom Naziregime befreit wurde.
Wenn wir die Wanderstation Roetgen, nach gut 15,5 Kilometern erreichen, haben wir uns jetzt eine Einkehr und eine Stärkung verdient. Die finden und bekommen wir, wenn wir nochmal 15 Minuten Fußweg in Kauf nehmen und zum Landgasthof Marienbildchen weiter wandern. Hier lassen sich auch Mehrtages- und Gourmetarrangements buchen. Eine schöne Idee, wie ich finde und deswegen hier noch für Euch die kostenlose Werbung in Form der Kontaktdaten:
Wer möchte genießt mit einem weiteren Highlight dieses Wandertages die Roetgentherme. (weblink zum Angebot siehe unter nützliche Weblinks). Nach der Wanderung gibt es hier die Gelegenheit für Wellness, Sauna, Massage und Entspannung täglich bis mindestens 22:00 Uhr, freitags und samstags sogar bis 0:00 Uhr. Falls Ihr plant über Nacht zu bleiben, um am nächsten Morgen die 17 Kilometer lange, zweite Eifelsteigetappe von Roetgen nach Monschau zu laufen, könnt Ihr im Hotel Eifelsteig, Postweg 8, Roetgen, ein Zimmer für die Nacht reservieren – dann wird gleich ein komplettes Wellness Wochenende mit ganz viel Natur daraus. Ich wünsche Euch jede Menge schöne Erlebnisse mit dieser Tour - carpe diem!
Nur ca. eine Stunde Fahrt aus den Ballungszentren von Rhein- und Ruhr dauert es und wir gelangen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in eine komplett andere Welt. Hier darf Natur wieder sein, wie sie sein möchte. Hier entstehen die Urwälder von morgen.
Diese abwechslungsreiche Wanderung, die mit knapp 170-200 Höhenmetern auch für outdoor-affine Kinder gut zu meistern ist, sorgt für ein kleines Wanderabenteuer und macht neugierig auf mehr, weil es einfach Spaß macht.
Wellness, Entspannung, Wandern, Fahhrad fahren, Campen und Stadtbesichtigung in Monschau. Dies sind nur einige Gründe, warum man gleich länger bleiben möchte. Ich bedanke mich von Herzen für Euer Interesse, Euren Zuspruch und wer möchte schaut im Büchershop vorbei. Dort könnt Ihr mich unterstützen, und im Buch findet Ihr dann auch noch weitere Beschreibungen aus dieser Region, versprochen! Bis zur nächsten Tour, auf bald, lasst mal eine Nachricht da, darüber freue ich mich, wenn ich weiß, wie es euch gefallen hat. Viele Grüße Euer Matthias
Diese und zwei weitere Touren (Fortsetzung folgt mit Ankündigung) entstanden im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Essener Firma CP Compartner Agentur für Kommunikation GmbH, vertreten durch Julia Wild. Dafür möchte ich heute einfach mal "Danke" sagen, denn ich wurde ausgewählt, in diesem Jahr 2023 für das Magazin NRW ENTDECKEN und das online Portal **www.mobil.nrw diese Touren zu erwandern, zu erfahren und für Euch zu veröffentlichen.
Es wurden im Laufe der vergangenen Monate keine Kosten und Mühen gescheut, um professionelles Online Marketing, Fotoshootings an ausgewählten Locations, Reels und Interviews zu produzieren, welche seit dem 11. April 2023 bereits nach und nach veröffentlicht werden. Für den Bereich "Wandernd die Natur in NRW entdecken" wurde ich ausgewählt.
Danke für das entgegen gebrachte Vertrauen und das tolle Feedback. Und nun viel Freude bei Deinen Entdeckungsreisen.
Viele Grüße, Euer Matthias
** mobil.nrw ist eine Gemeinschaftskampagne des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW sowie der Verkehrsunternehmen, Zweckverbände, Verkehrsverbünde und -gemeinschaften in Nordrhein-Westfalen.
Es ist doch klar: eine einzige Tour um Düsseldorfs Highlights kennenzulernen reicht nicht, ein Tag auch nicht. Alleine meine Heimat, der Süden der Landeshauptstadt weiß mit einem bezaubernden Schloß und Gärten von europäischem Rang zu begeistern. Zu allen Jahreszeiten zieht uns dieses schöne Fleckchen Erde an, vereint es doch einen Blick in den mondänen Lebenstil vergangener Jahrhunderte mit einem Blick in die noch ältere, mittelalterliche Stadtfeste Zons und in die wahrlich einzigartige Natur- und Rückzugszone, des einzigen Schwemmlandes unseres Vater Rheins, zwischen den Großstädten Düsseldorf und Köln: der Urdenbacher Kämpe.
Ich will zum frohen Osterfest
Dir fröhlich gratulieren,
Vielleicht gelingt es irgendwo,
ein Häschen aufzuspüren?
Dann lege ich in seinen Korb
ein Blatt mit tausend Grüßen;
das soll es Dir als Festgruß bringen;
mit seinen flinken Füßen! (Volksgut)
Start und Ziel ist das Barock Schloss in Benrath. Adresse für google maps:
Urdenbacher Allee 6, 40593 Düsseldorf
Hier gibt es (noch) kostenlose Parkplätze auf dem Schloßgelände.
Erreichbar ist das Schloß auch mit Bus und Bahn:
Benrath verfügt über einen eigenen Bahnhof: Hier halten sowohl der RE, als auch die S-Bahn. Vom Bahnhof ca. 10 Minuten zu Fuß bis zum Schloss, oder Fahrt mit dem Bus möglich.
Aus Düsseldorf Hauptbahnhof kommend, haben wir auch U-Bahn Verbindungen, die in Benrath oberirdisch fahren.
Die Besichtigung des Schlosses und des Schlossparkes ist barrierefrei möglich. Rollies are welcome!
Es gibt heute was zu erleben, versprochen!
Die Wohnmobilfans haben gleich mehrere Möglichkeiten. Der Stellplatz in Dormagen-Zons ist echt günstig, aber es sind nur drei Stellplätze vorhanden. Ausserdem eingeschränkte Nutzbarkeit: Mobile bis 6 Meter! Aber sonst: preiswerter und zentraler geht es hier nicht. Deswegen mein perfekter low-budget Tipp.
Desweiteren gibt es drei Campingplätze in der Nähe:
Wer mit meiner Düsseldorfer Tour begonnen hat und am Tonhallenufer den Stellplatz angefahren hat, dem empfehle ich die öffentlichen Verkehrsmittel:
Die S6 fährt exemplarisch von Düsseldorf Hauptbahnhof bis Bahnhof Benrath. Hier der Routenplaner.
"Das barocke Jagdschloss gilt zusammen mit dem quadratischen Schlosspark als eines der schönsten Gartenschlösser Europas - und als das am besten erhaltene. Auf den acht sternförmig zusammenlaufenden Alleen kann man nachempfinden, woher das Wort "lustwandeln" kommt. Wer schon da ist sollte auch das Museum für Europäische Gartenkunst im Ostflügel besuchen." So beschreibt " Merian live!" in "Deutschland neu entdeckt", unseren heutigen Startpunkt.
Besser hätte ich es nicht sagen können und deswegen erlaube ich mir zu zitieren.
Wer möchte beginnt den Tag gemütlich mit einem Brunch in Benrath oder einer Tasse Kaffee im ansprechenden Schlosscafé, welches sich direkt am Eingang zum linken Flügel befindet.
Den Besuch im schnuckeligen Souvenierladen (rechter Flügel) muss ich weiterempfehlen, denn selbst wenn ich doch in der Nähe wohne, vermittelt er mir einen Charme von Urlaub mit der schönen Loungemusik (tolle CD's aus verschiedenen Ländern Europas zu kaufen, mir gefiel Italien) und den schönen Büchern und Assecoires. Da geht bei mir schnell mal eine halbe Stunde ins Land, zumal direkt gegenüber die Sammlung von Gratisflyern ausliegt mit Infos was gerade wo los ist. Hier gibt es den preiswertesten Becher Kakao oder Kaffee aus dem Automaten. Ups ich schweife ab, sorry.
Schaut einfach mal auf der Homepage der Stiftung Schloss Benath vorbei, eine Führung durch das Schloss lohnt sich und es gibt Kombitickets für Familien und die angeschlossenen zwei Museen vor Ort im Schloss.
An manchen Tagen gibt es auch eine Führung durch die verborgenen Räume, dort kann man z.B. sehen wie die Bediensteten der damaligen Zeit arbeiteten und lebten. Der Eintritt in den Park ist gratis.
Hier finden wir einen französischen Garten mit Blumenrabatten und Wasserspielen, einen englischen Garten verschlungen und verträumt und den angrenzenden Spiegelweiher mit dem barocken Schloßpark. Es gibt Infotafeln im Park und weitere Infos im Shop. Dann findet Ihr noch einen Spielplatz für die Kleinen, den Bauerngarten, in dem Ihr saisonales Biogemüse kaufen könnt und den schönen Orangeriegarten mit Brunnen am alten Schloss.
Picknicken könnte man ja auch im Park, mit Decken, Kühltasche und Federballspiel (Grillen ist natürlich verboten!) Das haben wir bei einer Fahrradtour so geplant und es ist ganz toll angekommen. Eine leckere Eisdiele findet Ihr fußläufig gegenüber dem Schloss ebenfalls und das Highlight ist das alljährliche Benrather Sommerkonzert im Park bei dem das dann alle machen: picknicken. Das ist in jedem Fall ein besonderes Erlebnis. Die Leute schleppen Tische, Stühle, Kerzenständer, Windlichte,
Decken, Kissen etc. in den Park und lauschen klassischer Musik, gespielt vom Rumänischen Staatsorchester mit anschließendem Feuerwerk und Wasser-Lichtspielen.
Es gibt für heute mehrere Möglichkeiten den Tag zu gestalten. Einen Brunch, Schloss- und Parkbesichtigung inklusive Museen nimmt ja schon eine gewisse Zeit in Anspruch. Gut so, denn ist das Wetter mal schlecht freuen wir uns über jede Menge Programm. Wer jetzt Appetit auf ein leckeres Mittagessen bekommen hat, dem empfehle ich das mediterrane Flair im Palmenhaus Benrath. wo man schön sitzt und lecker isst.
Wer das ganze jetzt abkürzen möchte, oder sich nur auf den Park beschränkt, kann noch etwas außergewöhnliches erleben. Wir folgen der Allee durch den Schloßpark in Richtung Rhein und stoßen dort auf das Schloßufer. Der Strasse folgen wir nach links und kommen so zum Alten Fischerhaus, ein Gebäude mit Jugendstilelementen und eine der besten Adressen in Benrath/Urdenbach. Tischreservierung empfehlenswert.
Der Strasse weiter folgend kommen wir zur Linken an der Urdenbacher Vinothek vorbei, wo wir für den Abend im Womo einen leckeren Wein probieren und einkaufen können (Öffnungszeiten beachten)
Am Ende der Strasse biegen wir nach rechts ab, und kommen so nach einer Linkskurve, leicht bergauf am Biergarten Extratour vorbei. Hinter dem Biergarten haben wir zwei Möglichkeiten durch die Kämpe zu wandern, entweder links dem Altrheinarm folgend oder rechts den Abzweig zur Rheinfähre (beschildert) wählen. Durch Streuobstwiese mit einem 200 Jahre alten Birnbaum und vorbei an Kopfweiden gelangen wir zum Rhein. Mit der Rheinfähre nehmen wir die Überfahrt nach Zons, einer mittelalterlichen Stadtfeste aus dem 14. Jahrhundert mit schönem Stadtbild, alternativ kommen wir durch die Kämpe auch weiter zum Haus Bürgel, welches auf ein römisches Kastell zurückgeht und heute eine Biologische Station und eine Pferdezucht, sowie ein Museum beherbergt.
Verschiedene Wege in unterschiedlicher Länge führen durch die Urdenbacher Kämpe. Die Urdenbacher Kämpe ist mit 316 Hektar Fläche das größte Naturschutzgebiet Düsseldorfs.
Wenn wir einen Blick in die "Auenkarte" werfen, stellen wir fest, dass es ausgeschilderte Rundwanderungen von 2,5 Km bis 10 Km gibt. Die Europäische Union hat über eine Millionen Euro vergeben zur touristischen Erschließung der Kämpe. Überall treffen wir auf Hinweistafeln und Ruhebänke. Die Wanderungen sind ausgeschildert.
Je nach Eurem Geschmack plant Ihr eine Wanderung zum Haus Bürgel ein, oder fahrt vom Schloss dorthin mit Bus oder PKW und lauft von dort aus los. Überall gibt es verkehrsfreie,ausgeschilderte Fahrradwege. Im Haus Bürgel werden auch geführte Wildkräuter-Wanderungen angeboten. Desweiteren sind hier die Römer präsent, denn es handelt sich um ein ca. 2000 Jahre altes römisches Kastell und seine Überreste, sowie die Geschichte werden im Museum anschaulich dargebracht.
Wer nun mit dem Wohnmobil in Zons steht, nimmt einfach die Fähre zurück, so wie wir Fußgänger, Wanderer und Fahrradfahrer auch. Eine Besichtigung von Zons ist besonders zu empfehlen , denn es handelt sich um die besterhaltene mittelalterliche Stadtfeste im Rheinland mit komplett erhaltener Stadtmauer.
Die kurkölnische Zollfestung Zons zählt etliche Baudenkmäler und bildet mit der alten Burg Friedestrom, Mühle, Stadtmauer und der Freilichtbühne viel Sehenswertes. Im gemütlichen Stadtkern, der für uns Besucher verkehrsbefreit und daher nur zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden ist. Das macht das entspannende dieses kleinen Städtchens aus. Einfach mit einem Eis auf der Hand der Stadtmauer entlang spazieren oder bei einer der vielen Gastronomien einkehren und sich verwöhnen lassen.
Mein letzter Vorschlag für heute ist, die folgende Erlebnisroute mit dem Fahrrad zu erkunden:
Start in Zons mit Frühstück in der Altstadt und mit der Rheinfähre rüber. Dann rechts halten und der Fahrrad-Beschilderung nach Monheim am Rhein folgen, Stopp in Monheim, weiter über den Rheindeich bis Hitdorf: dort sehenswertes Krancafé und Marina, in Hitdorf mit der Fähre wieder übersetzen und auf der anderen Rheinseite über die Deiche und den Worringer Bruch zurück nach Zons. Eine wirklich tolle Tour!
Ergänzender Hinweis: Wer noch mehr Touren und Bilder aus dem Düsseldorfer Süden lesen möchte findet diese hier im BLOG mit TOUR NR. 17 und ganz aktuell mit TOUR Nr. 25
Mein kleines Ostergeschenk für Euch: Was passt alles in einen ausgefüllten Feiertag? Nun lass uns noch mal schauen: Wie das Wetter auch werden wird, wir haben volles Programm egal ob Regen oder Sonnenschein. Der Süden Düsseldorfs wartet auf mit Sehenswürdigkeiten von europäischen Rang, selbst Queen Elisabeth von England und Thomas Mann waren zu Gast auf Schloss Benrath.
Die Urdenbacher Kämpe bietet genug Freiraum, Hobbyfotografen sind in den Abend- oder frühen Morgenstunden unterwegs um den Eisvogel oder sonstige seltene Arten vor die Linse zu bekommen.
In Bürgel wird uns die Geschichte vom Münzschatz der Römer erzählt, der wirklich hier gefunden wurde und das Museum im Schloß hat sogar ein spezielles Programm für Kinder ausgearbeitet.
In Zons können wir uns zurück versetzen lassen in das ausgehende 14. Jahrhundert und geniessen die Altstadt; und wenn wir unsere Fahrräder vom Heckträger nehmen, erleben wir bei schönem Wetter verkehrsbefreite Touren mit schönen Aussichten.
Da bleibt mir nur noch eines: Euch frohe Ostertage zu wünschen! In diesem Sinne, bis bald, ich freue mich von Euch zu hören.
Als kleines Dankeschön habe ich ein paar Ostergeschenke im Büchershop versteckt. Schaut doch mal rein ;o)
Raus aus dem Winter und rein in die Sonne. Ich konnte es kaum erwarten, endlich wieder in einem Biergarten zu sitzen und dabei auf einem schönen Rundkurs wandern zu gehen. Da hatte ich in meinem neuen Buch "NRW NEU ENTDECKT" einen ausführlichen Bericht geschrieben, über die vielfältigen Möglichkeiten die das Ruhrtal bei Hattingen bietet, aber die eigentliche Rundwanderung hatte ich dort nur verlinkt. Nun bin ich sie auch selbst abgelaufen. Warum sich das lohnt? Davon erzähle ich Euch heute in dieser neuen Geschichte aus dem Ruhrtal.
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte bis zum Wanderparkplatz am Haus Kemnade beträgt 74 Kilometer und dauert 50 Minuten. Die Adresse für die Navigation lautet:
Selbstverständlich ist eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmittel ebenfalls möglich, denn die Bushaltestelle befindet sich unmittelbar an der Wasserburg Kemnade. Anreise planen mit der VRR-APP
Eine sehr detailreiche Beschreibung dieser Wanderung fand ich auf der Webseite Ruhrgebiet-Industriekultur und diese möchte ich Euch nicht vorenthalten, denn besser beschreiben kann ich es auch nicht. Hier der WEBLINK
EXTRATIPP
Die Überschrift der Speisekarte lautet: "Heimat & Leidenschaft". Außergewöhnlich gut essen kann man im Edelrestaurant im gediegenen Landhausstil bei Diergardts "Kühler Grund", unbezahlte Werbung. Die Adresse lautet:
Hier kommen die Highlights dieses Kurztrips, die für einen schönen Wandertag sorgen werden:
Hier kommen die Nützlichen Weblinks, die für einen perfekten Tag sorgen können und Euch die Suche erleichtern:
Wir starten unsere 12,5 Kilometer lange Wanderung an der Wasserburg Kemnade. Hier gibt es (Stand 03.2023, keine Gewähr) kostenlose Wanderparkplätze. Die Burg im Rücken gehen wir die Landstraße "An der Kemnade" nach links über die Ruhrbrücke und haben einen ersten Blick auf das vor uns liegende Etappenziel, den Bergfried der Burg Blankenstein. Wir überqueren an der Ampelkreuzung bei der Aral Tankstelle die Wittener Str. und folgen für wenige Meter der Straße "Im Hammertal" bevor wir rechts in die Gasse "Im Katzenstein" bergan steigen. Am Ende wird die Gasse zum Wanderweg und wir folgen mit dem Wegekennzeichen A2 dem Wanderweg weiter hinauf in den Wald hinein, der uns zuverlässig zur Burg Blankenstein leiten wird. Im Frühjahr bieten sich hier bei den Katzensteinen schon einige schöne Blicke hinab ins Ruhrtal, da die noch laublosen Bäume einen Blick hindurch erlauben. So hat jede Jahreszeit seine eigenen Reize.
Bei der Wanderhütte kommen wir zum höchsten Punkt, danach geht es wieder bergab, durch immergrünen Ilex, prächtige Buchen und alte Eichen erreichen wir wieder die Wittener Straße, die wir überqueren. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite, etwas nach rechts versetzt, schlängelt sich der Wanderweg zunächst durch Wald weiter bergab, bis wir kurz vor der Ruhrtalbahn wieder linker Hand bergan steigen und die Zuwegung zur Burg Blankenstein mit der Gasse "Im Tünken " erreichen.
Eine Visite der Burg ist natürlich obligatorisch. Das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen können wir den Bergfried kostenlos besteigen und haben von dort oben einen sehr schönen Ausblick auf das vor uns liegende Ruhrtal mit dem kleinen Örtchen Stiepel, der Wasserburg Kemnade und dem Kemnader See in der Ferne.
Von hier überblicken wir grob den weiteren Verlauf unserer Wanderung. Auch sehen wir die zwei Alternativen , die sich auf dem Rückweg bieten werden: wahlweise nehmen wir die erste Brücke und gelangen so auf kürzerem Weg zur Wasserburg zurück, oder wir folgen dem Treidelpfad entlang der Ruhr etwas weiter bis zur zweiten Brücke und bauen so den Kemnader See und sein Stauwehr noch mit in die Wanderung ein.
Der Zweite Grund unserer Visite aber ist der schöne Biergarten der Burg Blankenstein unterhalb des Turmes (bei schönem Wetter, so wie wir es genießen durften) oder der Besuch des Burgrestaurants. Wer mit dem Gedanken spielt hier zu Speisen, oder zu Brunchen sollte im Restaurant auf jeden Fall einen Tisch reservieren.
"Das haben wir uns jetzt verdient", so der gemeinsame Beschluss nach einem guten ersten Drittel dieser Wanderung. Das Wetter spielt mit und da ist es sehr verführerisch hier eine Verschnaufpause zu machen. So komme ich in den Genuss des ersten Biergartenaufenthaltes in diesem Jahr. Der Winter hat auch weiß Gott lange genug gedauert!
Wir erklimmen den Turm, was an diesem sonnigen Vormittag wirklich lohnenswert ist. Wieder unten angekommen verlassen wir die Burg und gehen den gleichen Weg zurück bis zu der alten Dorfkirche St. Johann Baptist und kommen so nach wenigen Metern zum kleinen Marktplatz. Dort, am Stadtmuseum Hattingen nehmen wir die kleine Gasse nach rechts, um zum Gethmannschen Garten aufzusteigen. Vorbei am Parkplatz und Kinderspielplatz erreichen wir nach der Durchquerung des Gartens das alte Belvedere, mit schönem Ausblick auf Burg und Tal.
Der Garten wurde 1808 von Kommerzienrat Carl Friedrich Gethmann (1777-1865) "Zur Freude und Erholung seiner Mitbürger und aller Besucher des Städtchens Blankenstein" angelegt. So ist es zu lesen auf einem Gedenkstein am Eingang des Gartens. Leider wurde er in den zurückliegenden Jahrzehnten wenig bis gar nicht gepflegt und neu bepflanzt, so dass er einen etwas verwilderten Eindruck macht.
Zur 700-Jahr-Feier der Stadt Bochum 2021 war er leider noch nicht wieder Instand gesetzt, was sich aber ändern wird, da das Gartengelände eine Sanierung erfährt, wie wir an Bauzäunen, Baggern und Absperrbändern erkennen können. So kommst Du wahrscheinlich in den Genuss die alte Schönheit wieder genießen zu können, wer weiß?!
Der Garten jedenfalls gehört zu den ersten öffentlichen Gärten in Deutschland, die jedem Bürger frei zugänglich waren. Er entsprach in seiner Gestaltung dem zeitgenössischem Ideal des Landschaftsgartens. Damit hat er sich seinen Platz in der Liste der sehenswerten Gartenanlagen von Nordrhein-Westfalen gesichert, ebenso in der Liste der Sehenswürdigkeiten des Ruhrtals findet er seine berechtigte Erwähnung, war mir bis dato jedoch völlig unbekannt. Von der ursprünglichen Pracht, die sogar den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm den IV. zu einem Besuch veranlasste, sind uns heute noch die schönen Aussichten in das Ruhrtal geblieben.
Vom Belvedere des Gethmannschen Gartens gehen wir abwärts in den bewaldeten Hang und halten uns mit dem Wegekennzeichen weißes H im weißen Kreis auf schwarzem Grund (Wanderkennzeichen Rund um Hattingen) dann links. So wandern wir zwischen Ruhrufer, Eisenbahnlinie, dem alten Stauwehr und dem Hattinger Stadtteil Welper auf der Höhe durch den Wald vorbei an der Jugendbildungsstätte Welper. Dort überqueren wir die Rathenaustraße und bleiben dem Wanderweg durch den Hang solange treu bis wir zum Campingplatz An der Kost mit nebenan liegendem Hotel gleichen Namens gelangen. Die Bahnlinie führt unmittelbar daran vorbei, wird aber nur sporadisch von der Ruhrtalbahn befahren.
Mit der Zufahrtsstraße An der Kost kommen wir auf die Koster Brücke und überqueren mit dieser die Ruhr auf das gegenüberliegende Ufer.
Wir genießen die Ausblicke von der Brücke und verlassen diese dort auf der anderen Uferseite wo von rechts die kleine Landstraße Brockhauser Straße einmündet. Auf dem Asphalt können wir die Wegekennzeichnung des Ruhrtalradweges, der ebenfalls hier entlang führt nur schwerlich übersehen. Wenn es die Öffnungszeiten zulassen findet sich dort bei den Bauernhöfen in Sichtweite das Wirtshaus Stiepel - eine weitere Einkehrmöglichkeit.
Wir folgend der Brockhauser Straße und gehen ein Stück des Weges in Richtung Brücke zurück (hier liegt der Biergarten des Wirtshauses nun auf unserer rechten Seite) um knapp unterhalb der Koster Brücke die erste Abbiegung nach links in Richtung Ruhrufer zu nehmen. An der zweiten Gabelung halten wir uns erneut links, haben nun die Brücke im Rücken und erreichen so nach wenigen Minuten den historischen Leinpfad entlang der Ruhr dem wir nach links folgen. Ab hier ist der Weg selbsterklärend, denn wir bleiben dem mit Kopfsteinen gepflasterten Leinpfad treu, da hier weniger Radfahrer unterwegs sind. Beim alten Blankenheimer Wehr geht es ein Stück nach links und dann weiter an Picknickbänken und Tischen vorbei geradeaus später wieder entlang des Leinpfades. So marschieren wir auf Stiepel und die Kemnader Brücke zu. An der Straßenmündung "An der alten Fähre" unterhalb von Stiepel wird uns auf Hinweistafeln die Geschichte vom Fährmann erzählt, den die alten Bürger Stiepels nur unter dem Namen "Eiserner Gustav" kennen.
Wir haben uns Zeit gelassen und inzwischen taucht die noch fast winterliche Abendsonne die Ruhr in ein warmes Licht. So ganz will der Winter dem Frühling noch nicht den Vortritt lassen, ein schöner Wandertag war es selbstverständlich trotzdem. Wir können jetzt entsprechend unserer verbleibenden Zeit überlegen, ob wir die Wanderung verkürzen und über die Kemnader Brücke die Ruhr überqueren, dann kommen wir direkt wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung an der Wasserburg Kemnade zurück, oder ob wir noch dem Leinpfad weiter folgen bis zur zweiten Brücke am Stauwehr des Kemnader Stausees. Dort haben wir dann noch einen schönen Blick auf den See und auf das Wasserkraftwerk. Wenn wir dann mit dem ersten landwirtschaftlichen Weg nach rechts zurück zur Wasserburg gelangen sind wir in Summe vielleicht 20 Minuten länger unterwegs - ganz nach belieben.
Das Ruhrgebiet bietet viele unterschiedliche Wanderwege und hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einem
Freizeitziel mit hohem Erholungswert gemausert. Die gesteigerte Attraktivität ist nicht zuletzt dem Strukturwandel geschuldet und führt auch dazu, dass es nun immer mehr ausgeschilderte Wanderwege und Weitwanderwege gibt.
Und diese sind eine Reise wert! Da wäre zu nennen der Ruhrhöhenweg mit einer Gesamtlänge von 212 Kilometern von der Quelle bis zur Mündung der Ruhr. Der Neanderlandsteig rund um den Kreis Mettmann streift bei Essen Kettwig das Ruhrgebiet und verbindet dieses mit dem Bergischen Land. Der Baldeneysteig führt uns einmal rund um die Höhen und hin zu den kulturellen Höhepunkten des Baldeneysees. Freizeitgestaltung am und auf dem Wasser gepaart mit Wanderung, Schiffsfahrt und Sightseeing - lohnenswert! Und diese Wanderung durch das Ruhrtal, dass dem Ruhrgebiet seinen Namen gab, ist auch sehr schön! Einige Vorteile sind schnell genannt: keine weite Anreise, lukullische Einkehrmöglichkeiten, egal ob Rittermal, Sterne-Dinner oder klassisch "Pommes-Schranke", ihr wisst schon. Ein ideales Ziel für Wanderer, Outdoorfans und Familien. Es wird für jeden etwas dabei sein.
Empfehlen möchte ich Euch mein neues Buch NRW NEU ENTDECKT, hier im Büchershop mit noch mehr als 190 Erlebnistipps und ganz unterschiedlichen Erlebnistouren. Schau mal rein und viel Freude auch in Zukunft mit dem Reiseblog-NRW.
Dank Eurer 100.000-fachen Zustimmung macht Ihr mir den nötigen Mut weiter zu machen. So werden noch viele Reisebeschreibungen folgen, versprochen! Es grüßt Euch herzlich Euer Matthias
Der Baldeneysteig führt auf 27 Kilometer rund um die Höhen des Baldeneysees. Man kann daraus ganz wunderbar 2 Tagestouren machen und die eine Möglichkeit ist in 12 Kilometern von Essen Kupferdreh nach Essen Werden zu wandern. So geschehen in der folgenden Story. Auf diesem Weg kommen wir auch zu der schönen Platanenallee, siehe oben. Mehr dazu:
Der Neanderlandsteig ist aufgeteilt in mehrere Tagesetappen. Die Etappe Nr. 7 möchte Euch diese Geschichte ans Herz legen. Abwechslungsreiche Landschaftsbilder, Ruhrhöhenwald mit mächtigen Buchen, dazu ein alter Stadtkern, eine Burg und ein Wasserschloss mit Sterne-Restaurant!
Schnee und Schneeregen im März. Eigentlich nichts Außergewöhnliches, wenn es auch seltener geworden ist. Jedenfalls lässt der Frühling wieder mal eine gefühlte Ewigkeit auf sich warten. Doch es gibt auch einige schöne Sonnentage im ersten Quartal.
Die gilt es dann konsequent zu nutzen.
Um dem grauen Alltag zu entfliehen und die wenigen Sonnenstunden zu nutzen bietet sich der Naturpark Bergisches Land einfach super an. Warum? Ganz einfach: kurze Anreise aus den Ballungszentren, Natur pur, Stille, schöne Wanderwege abseits des Trubels der Großstädte und danach eine verdiente Einkehr im Gasthaus. Einfach die Seele baumeln lassen. Ich bin dann kurz mal weg, kommst Du mit? Ich fang für Dich den Frühling...
Die Anfahrt zum Startpunkt der Wanderung dauert ab der Kölner Domplatte 52 Minuten und beträgt ca. 50 Kilometer. Die Anschrift zum Startpunkt, dem Gasthaus zur Neyetalsperre und damit zum Start der Wanderung, lautet:
Lust auf Camping? Die Adresse für Camper und Wohnmobilfahrer an der Bevertalsperre lautet:
Wipperfürth, die älteste Stadt des Bergischen Landes liegt nur wenige Kilometer von der Neyetalsperre und der Bevertalsperre entfernt. Die Altstadt erreicht ihr mit dem Bus ab Bergisch Gladbach. Eine gute Hilfestellung bietet der Falk Routenplaner mit öffentlichen Verkehrsmitteln: WEBLINK
Hier kommen die Highlights, die diese Tour besonders machen:
Hier kommen einige nützliche Weblinks, die dafür sorgen können, dass es ein unvergesslicher Ausflug werden wird:
Also, diese Wanderung wird unsere Wanderleidenschaft nicht enttäuschen. Nach einer längeren, dem Wetter geschuldeten jahreszeitlichen Wanderpause bietet diese Talsperre Umrundung genug Anreize für Naturgenuss und schöne Ausblicke.
Das Wetter spielt mit und am Wanderparkplatz kommen wir nach ausgiebigem Frühstück gegen 11:00 Uhr an.
So wie wir dachten, dachten auch manch andere Outdoorfans, denn der Parkplatz am Gasthaus ist bereits voll, gut dass da noch weitere Wanderparkplätze oberhalb am Feldrand bereit stehen. So früh im Jahr hatten wir hier nicht mit regem Ausflugsbetrieb gerechnet. Das mag dem Wetter und dem Wochenende geschuldet sein, denn trotz kühler Temperaturen im knapp zweistelligen Bereich sitzen schon einige auf der Terrasse der Außengastronomie mit Decken auf den Knieen und genießen ein Heißgetränk in der strahlenden Sonne. Wir beschließen uns das auf das Ende der Wanderung zur Belohnung aufzuheben, wohlwissend, dass es auf dem Rundkurs keine weitere Einkehrmöglichkeit geben wird.
Die Rundwanderung ist fix erklärt und bedarf keiner langen Vorausplanung, keiner geografischen Kenntnisse und keiner hochalpinen Wanderausrüstung, auch wenn wir hier im Bergischen Land sind.
Spaß beiseite, wir erblicken beim Parkplatz schon die ersten Hinweistafeln und Wegekennzeichen und gehen geradeaus vorbei am Gasthaus in Richtung See, Dort erblicken wir beim Eintritt in den Naturschutzbereich gleich hinter der rot weißen Schranke, wild blühende Krokusse und Schneeglöckchen. Frühlingsboten!
Es geht ein wenig bergab, wir laufen durch immer noch laublosen Frühjahrswald auf geschottertem Weg der Talsperre entgegen und müssen an einer T-Kreuzung nun die erste und eigentlich einzige Entscheidung treffen: gehen wir links so kommen wir im Uhrzeigersinn um den See herum und erreichen schon nach einigen hundert Metern die Talsperre, oder gehen wir entgegen dem Uhrzeigersinn rechts herum, dann haben wir das Wasser immer zu unserer linken Seite und heben uns die Staumauer für das Ende der Wanderung auf - ganz nach Belieben.
Wir entschließen uns für die Wanderung links herum und erreichen die beeindruckende Staumauer, die mit Ihrem Baujahr von 1909 auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurückblicken kann. Hinweistafeln vor Ort erläutern uns den Sinn und Zweck des Stausees, die technischen Details, etwas zur Baugeschichte und zur heutigen Nutzung. Für uns Wanderer sind nur einige Punkte durch das Wanderjahr wichtig zu wissen:
So kommen wir in den Genuss auf einem Wanderweg immer entlang des Wassers, ohne nennenswerte Anstiege, den See auf Seeniveau zu umrunden. Die Strecke ist 11,7 Kilometer lang, es gibt keine Einkehrmöglichkeit entlang der Strecke, dafür einige schöne Ruhebänke und Picknickplätze. Die reine Gehzeit ist in 4 Stunden gut zu schaffen und kann somit als klassische Halbtageswanderung bezeichnet werden. Es bleibt also noch genug Zeit für einen Stadtbesuch oder eine Einkehr.
Nach gut vier Stunden Rundwanderung erreichen wir den kostenfreien Parkplatz unseres Start- und Zielpunktes wieder. Das Ziel des heutigen Tages ist erreicht.
Einfach mal raus in die Natur, wandern, den Kopf freikriegen, sich mal ein paar Stunden nicht um den Alltag kümmern müssen. Aktive Freizeitgestaltung ist kostbar, sie sorgt für das nötige Gleichgewicht bringt Paare, Familie oder Freunde zusammen - oder lässt Freundschaften entstehen durch gemeinsame Unternehmungen. Deswegen gilt die Philiosophie dieses Reiseblogs auch für diese Tour: Es gibt einen Unterschied zwischen gelebter Zeit und erlebter Zeit. Du musst Dich nur auf den Weg machen, schön wird es von ganz alleine.
Wer noch Zeit und Lust hat fährt in die Schloss-Stadt Hückeswagen. Hückeswagen verbindet den Charme einer historischen Altstadt mit modernen Freizeitangeboten. Im Herzen der Stadt zieht das aus dem Jahr 1189 stammende Schloss auf einem Bergsporn zuerst den Blick des Besuchers auf sich. Über alte Kopfsteinpflastergassen durchqueren wir die kleine Altstadt mit ihren bezaubernden Schieferhäusern. Im Sommer werden die Gelüste nach einem leckeren Eisbecher genauso gestillt wie der Durst nach einem Belohnungsbierchen. Und das habt Ihr Euch jetzt auch verdient!
So viel gibt es im Land der Talsperren und in den alten Ortschaften zu entdecken, da müssen wir wohl nochmal wiederkommen. Beispielsweise zum Altstadtfest in Hückeswagen, welches jährlich im September stattfindet oder auch das Weinfest, welches immer einen Besuch wert ist.
Selbstverständlich bieten auch die weiteren Talsperren im Bergischen Land ihre Reize zur Naherholung. Als erstes ist die nahe gelegene Bevertalsperre zu nennen. Seit über 25 Jahren gibt es dort einem Campingpark mit mehreren Campingplatzbetreibern. Da findet sich für jeden Outdoorfan etwas. Ob Zeltwiese am Wasser, Urlaub mit dem Wohnwagen- oder Wohnmobil, Badestrand, Segelboote, Sport im und auf dem Wasser, oder einfach nur grillen und chillen?
Für Mountainbiker und E-Bikefahrer gibt es eine Fülle von Routen zu entdecken, zu nennen wäre da beispielsweise die Radroute Wasserquintett auf alten Bahntrassen und auf dem Titelbild der Routenbeschreibung seht Ihr schon das Schloss Hückeswagen, hier kommt der WEBLINK, Viel Vergnügen!
Wer wandert kommt herum. Oder: wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.
Diese Volksweisheiten drehen sich um altbekannte Tatsachen, die Freude beginnt mit dem Tun. Und deswegen möchte ich Euch mit dieser zweiten Wanderreise im Jahr 2023 dazu verführen, mal wieder die Wetter-App nach den Sonnenstunden zu befragen, um sich bei Zeiten und mit Vorfreude auf den Weg zu machen. Das Bergische Land ist Wanderland! Dies ist kein platter
Werbeslogan, denn es gibt hier tatsächlich vieles zu entdecken. Und im Sommer genießen wir an der Bevertalsperre beispielsweise die Freizeitaktivitäten am und auf dem Wasser. Im Herbst schenkt uns das bunte Herbstlaub einen Farbenrausch und die Welt sieht abermals anders aus. Aber davon handelt eine weitere Geschichte.
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Wer diese Blogstory gut gefunden hat, darf sich gerne einmal in meinem Büchershop umsehen.
Zur beginnenden Outdoor Saison 2023
findet Ihr in meinem Buch über 150 weitere Ideen für tolle Touren; Erlebnisse und jede Menge Geschichten zur Geschichte reich bebildert auf 210 Seiten - ich bedanke mich herzlich für Euer Interesse und sage bis bald, dann schon wieder mit einer ganz anderen Tour! Herzliche Grüße Euer Matthias
"Luxury-Tour" und kulinarisches Verwöhn-Programm von Weltrang mit anschließender Wellness in der schönsten Saunalandschaft von NRW! Dazu eine erlebnisreiche Rundwanderung auf dem Bensberger Schloßweg mit viel Geschichte und Geschichten. Das einmalig schöne Bensberger Schloss, dessen Weihnachtsmarkt man im Winter nicht versäumen sollte!
Die vielleicht schönste Magnolienblüte im Rheinland ist heute Anlass und Ausgangspunkt für eine Wanderung durch die Bergische Schweiz. Noch nie gehört? Das macht gar nichts, denn das können wir im April einfach nachholen. Nach zwei Jahren lockdown ist der Schlosshof jetzt wieder geöffnet.
650 Jahre Stadtjubiläum Krefeld!
Das ist nun wirklich ein Anlass für mein ganz persönliches Portrait dieser Stadt am linken Niederrhein.
1373 gegründet, feiert die Stadt im Jahre 2023 das Jubiläum ihres 650-jährigen Bestehens. Dazu gibt es eine eigene Webseite und zahlreiche Veranstaltungen, Events, Ausstellungen, Konzerte und Märkte, die einen Besuch Krefelds gerade in diesem Jahr besonders attraktiv machen. Mit dieser Reiseempfehlung nehme ich Euch mit auf eine spezielle Zeitreise.
Die Europäische Gartenroute entworfen und geplant vom "European Garden Heritage Network " listet eine Vielzahl von Gärten in Nordrhein-Westfalen, in der Region von Rhein und Maas, als besonders sehenswert auf. Dazu zählen auch die Gärten von Krefeld, denen ich schon deswegen, neben dem Stadtportrait, eine extra Geschichte widmen möchte. Die Premiere und damit das Besondere daran für Euch: Ihr erlebt eine Zeit-und Gartenreise durch drei Jahreszeiten, mehrere Jahrhunderte und gleich fünf Garten- und Landschaftsparks, die jeder für sich einen Besuch wert sind. Hast Du Lust am Lustwandeln? Dann sei dabei...
Die Anfahrt erfolgt aus Köln kommend über die A 57, von der Kölner Domplatte bis zum Wohnmobilstellplatz in Krefeld-Linn beträgt 60,23 Kilometer und dauert ca. 1:00 Stunde.
Diese Zieladresse für die Navigation lautet:
Krefeld ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erkunden. Dreh- und Angelpunkt dafür ist der architektonisch besonders schöne Hauptbahnhof aus der Kaiserzeit in Zentrumsnähe. Von hier fahren auch Busse und Straßenbahnen in alle übrigen Ortsteile.
Die Zieladresse für das Stadtwaldhaus in Krefeld lautet:
Die Zieladresse für den Botanischen Garten lautet:
Die Zieladresse für den Heilmannshof lautet:
Hier kommen die üblichen Highlights die Euren Aufenthalt zu einem unvergesslichen Tag machen werden:
Hier habe ich Euch einige nützliche weblinks zur weiteren Planung Eures Aufenthaltes in Krefeld zusammengestellt:
Bildnachweis: Anfahrt : Burg Linn im Januar, Bild Matthias Berns, Highlights: Bild Matthias Berns im November im Krefelder Stadtwald, Nützliche Weblinks: Bild Matthias Berns aufgenommen im Sommer 2022 im Landschaftspark Heilmannshof
36 Mitglieder mit 57 Parks das ist aktuell der Verein der "Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas" zu denen insbesondere auch die Krefelder Gärten und Parks gehören. Es ist der erste Verein in Nordrhein Westfalen, in dem besonders schöne und hochwertige, zumeist historische Gärten zusammengeschlossen sind mit öffentlichen wie privaten Eigentümern.
Und warum?
Ganz einfach: damit Ihr von ihnen erfahrt! Damit Ihr sie besuchen könnt!
Man sagt ja "Gut Ding will Weile haben". Auch mit der Straße der Gartenkunst ist das so - und wie mit einer richtigen Straße, sie wird nicht an einem Tag gebaut. Schon Ende 2001 fanden sich in den sieben sanierten, historischen Gärten der dezentralen Landesgartenschau 2002 und weiteren 20 Gärten, also im 1. Bauabschnitt, eine erste Gruppe von Anlagen zu einem informellen Zusammenschluss zusammen. Seit der offiziellen Vereinsgründung mit neun Mitgliedern am 27. August 2004 auf Schloss Dyk ist der Verein stetig gewachsen, 57 Parks und historische Gärten gehören nun schon dazu und es werden noch mehr werden.
Die Stadt Krefeld ist seit April 2005 mit ihren bedeutenden Parkanlagen Mitglied im Verein der "Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas". Dazu zählt der Burgpark Linn und der sich anschließende Greiffenhorst Park, der Schönwasserpark mit dem angrenzenden Botanischen Garten und auch der über 100-jährige Krefelder Stadtwald.
BURGPARK LINN:
Kein geringerer als der berühmte Gartenarchitekt Maximilian Friedrich Weye (1775-1846) schuf um 1830 den ca. 7,8 ha großen Burgpark Linn im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Auftraggeber war die Krefelder Seidenhändlerfamilie De Greiff. Weite Rasenflächen wechseln sich ab mit dichten Gehölzpflanzungen. Solitärbäume und Baumgruppen werden gezielt in der Landschaft platziert und erfreuen heute noch mit ihrem bunten Farbenspiel durch die wechselnden Jahreszeiten die Augen des aufmerksamen Betrachters. Die ehemaligen Bollwerke entlang des inneren und äußeren Burggrabens formte Weye zu Lindenbestandenen Aussichtspunkten, um den Blick auf die Burg und die angrenzende Landschaft zu lenken.
Die Burgmotte konnte nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen den mittelalterlichen Charme inmitten des Burgparks bis in unsere Zeit erhalten. Die Symbiose von Park, Burgvorhof, Jagdschloss, Wassergräben und Spazierwegen entlang der Burggräben hin zu den Aussichtsplätzen mit Blickachsen in den Greiffenhorstpark vermitteln auch noch im 21. Jahrhundert ein geschlossenes Landschaftsbild.
BURG LINN:
Die ehemalige kurkölnische Landesburg hat ihren Ursprung um das Jahr 1200. Auf die Geschichte(n) von mehr als 800 Jahren Bausubstanz und wechselnder Eigentümer möchte ich hier nicht eingehen, das erfahren interessierte Besucher vor Ort, bei einer Burgführung. Nur soviel: Im Jahre 1926, also vor knapp 100 Jahren kam das Ensemble von Wasserburg, Vorburg, Jagdschloss und Zehntscheune in den Besitz der Stadt Krefeld. In dem zugehörigen Landschaftsmuseum lassen sich Grabungsfunde aus den Zeiten der Römerherrschaft im 5. Jahrhundert und der Zeit der fränkischen Fürsten besichtigen. Dazu zählen u.a. auch die vergoldeten Fürstengrabbeigaben aus dem größten und gut erhaltenen Gräberfeld in Gellep-Stratum und ein mittelalterlicher Lastkahn aus der Zeit Karls des Großen. Hier erhaltet Ihr auch ein Kombiticket für alle sehenswerten Museen, die auch einzeln gelöst werden können: Das Textilmuseum, das Jagdschloss, das Landschaftsmuseum und natürlich die Burg Linn. Das Museumscafé lockt anschließend zu einer genüsslichen Verschnaufpause, im Sommer sogar mit Gartenbestuhlung. Natürlich ist in den kalten Wintermonaten auch ein Besuch der Museen möglich und lohnenswert.
GREIFFENHORSTPARK:
Isaak de Greif, Auftraggeber des Burgparks Linn, hatte einen Sohn, Cornelius de Greiff. Dieser ließ um 1840 eine Sommerresidenz errichten, das oktogonale und damit einmalige klassizistische Haus Greiffenhorst - bis heute ein besonderer Blickfang an der breitesten Stelle des Greiffenhorstparks. Zeitgleich engagierten Cornelius und Phillip de Greiff abermals Maximilian von der Weye. Er wurde beauftragt das wenig interessante sumpfige und morastige Stück Land entlang des Linner Mühlenbaches in eine Gartenlandschaft zum Lustwandeln umzugestalten.
Max Weye, wie er abgekürzt auf einem Gedenkstein zu seinen Ehren im Garten des Düsseldorfer Schlosses Eller genannt wird, schuf in diesem Spätwerk mittels einiger gelungener Kunstgriffe einen rund 11,8 ha großen Park, indem er den kleinen Mühlenbach zu Weiherflächen aufstauen ließ und ihm so zusätzlich zu geschwungenen Uferlinien verhalf. Da das Gelände sehr schmal ist, sorgen Hügel und Strauchgruppen dafür, dass man immer nur ein Teilstück des Weges überblicken kann. Brücken unterbrechen heute wieder die langezogene Wasserfläche und spiegeln sich an windstillen Tagen darin.
An der breitesten Stelle des Parks liegt das Greiffenhorstschlösschen, welches heute nur zu wechselnden Ausstellungen, oder im Rahmen musikalischer Matineés besucht werden kann. Ab hier spazieren wir wieder zurück Richtung Burg und machen dort beim Mühlenhof und seinem Mühlenhofcafé angekommen noch einen Abstecher in das mittelalterliche Linn mit seinen kleinen Gassen und der mit Kopfsteinpflaster befestigten Hauptdurchgangsstraße - hier fühlen wir uns in eine andere Zeit versetzt.
STADTWALD UND STADTWALDHAUS:
Die Anfänge des heute 120 ha großen Stadtwaldes gehen auf eine private Schenkung des Krefelder Seidenfabrikanten Wilhelm Deuß (1827-1911) zurück. Nach den Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Fritz Rosorius entstand ein weitläufiger Park mit Parkwächterhaus, zahlreichen geschwungenen Spazier- und Fahrwegen, augedehnten Waldpartien, Liegewiesen, und einem Stadtwaldweiher, wo sich heute Tretboote zu sonntäglichen Vergnügungsfahrten ausleihen lassen.
Bereits im Jahre 1901 wurde der gesamte Park den Krefelder Bürgern zur Naherholung und zum Lustwandeln übergeben. Trotz zweier Weltkriege und wirtschaftlich turbulenter Jahrzehnte ist das Stadtwaldhaus bis heute ein beliebter Treffpunkt und Veranstaltungsort für Sommerkonzerte mit einem ( der, oder dem) schönsten Biergärten in Nordrhein -Westfalen inmitten des Stadtwaldes. Hier sonnen sich Erholungssuchende, gehen Mütter mit Kinderwägen spazieren, treffen sich Krefelder:innen zum morgendlichen Jogginglauf ,oder Nordic Walking und unternehmen Familienmitglieder aller Generationen seit mehr als 100 Jahren ihren gepflegten Sonntagsspaziergang , der nicht selten im Stadtwaldhaus seinen Ausklang findet.
SCHÖNWASSERPARK UND BOTANISCHER GARTEN
Neben Haus Schönwasser liegt der Schönwasserpark mit seinem 1913 angelegten Botanischen Garten, der in diesem Jahr 110 Jahre alt wird. Für Haus Schönwasser fehlt ein eindeutiger Hinweis auf seinen Landschaftsarchitekten. Fest steht, dass der Textilfabrikant Scheibler ihn zunächst 1845 neben seiner dreigeschossigen Villa im englischen Landschaftstil anlegen ließ.
Bereits um 1900 war der Schönwasserpark ein Ausflugsziel mit öffentlichem Gartenlokal. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es dann im Zuge von Notstandsarbeiten, aufgrund der Weltwirtschaftskrise, den Auftrag die östlich gelegenen Wiesenflächen in den Villen-Garten zu integrieren. Die Ziele des damaligen Oberbürgermeisters Johansen waren es Arbeitslose in Lohn und Brot zu bringen und damit gleichzeitig den ersten Volkspark der Stadt Krefeld aus der Taufe zu heben.
Diese Maßnahmen waren prägend für sein heutiges Erscheinungsbild mit einer weiten Teichfläche und seinem alten Baumbestand.
Sowohl im Frühling zur Narzissen- und Tulpenblüte, oder zur Rhododendronblüte, als auch zur Herbstfärbung bietet der Park ein besonderes Farbspiel.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch die interessante Wegachse, die eine Wanderung durch Krefelds Grüngürtel zum Burgpark Linn möglich macht. Diese Wanderung findet Ihr als Beschreibung, und inklusive gratis -PDF-Download unter diesem WEBLINK.
Gartenfreunde kommen vollends auf ihre Kosten, wenn sie den angrenzenden und gratis zu besuchenden Botanischen Garten durchstreifen. Hier wachsen über 5.000 Pflanzenarten aus aller Welt. Besonders sehenswert ist der Rosengarten mit bis zu 150 unterschiedlichen Rosenarten. Bei der Teichumrundung im Schönwasserpark fallen die markanten Sumpfzypressen, Trauerweiden und Koniferengruppen ins Auge, die sich an windstillen Tagen malerisch im großen Teich spiegeln. Dieser wird durch eine Wasserfontäne in Szene gesetzt, und an warmen Sommertagen sieht man die Sonnenanbeter auf den Wiesen liegen und den Garten genießen.
Auf der Straße nach Uerdingen liegt der berühmte Zoo. Eine Vielzahl exotischer Tiere wird gezeigt. Besondere Attraktionen sind das Großtierhaus, die tropische Vogelhalle und das Regenwaldhaus.
Die Auflistung von Krefelds Gärten wäre nicht vollständig würde ich hier nicht den Schönhausen Park und den Sollbrüggen Park erwähnen. Der Sollbrüggenpark im Stadtteil Bockum wurde von Isaak de Greiffs Neffen, dem Samtfabrikanten Peter de Greiff in Auftrag gegeben. Dieser ließ sich 1836 an der Uerdinger Straße nieder und verwandelte die mittelalterliche , bereits verfallene Burg Sollbrüggen in ein klassizistisches Landgut. Der knapp 6,0 ha große Park wurde ebenfalls vom Maximilian Friedrich Weye ausgeführt. Wenn wir heute dort auf einer Parkbank sitzen, können wir mit Ruhe und Muße nachempfinden, wie sich das Leben der Textilbarone im 19. Jahrhundert angefühlt haben muss, als dies noch ein privater "Garten" war.
Der benachbarte kleinere und verspieltere Schönhausenpark gilt unter den Krefelder Parks als "Schatzkästchen". Warum dies so ist, lässt sich schnell herausfinden: seine liebliche kleinteilige Gliederung und die vielfältige Bepflanzung, seine weiße Villa im italienischen Stil und seine erhöhte Lage verleihen ihm eine besonders liebliche, fast südländische Anmutung. Der Krefelder Seidenfabrikant Carl Hügel gab 1865 den Auftrag die Villa inmitten des ca. 4,5 ha großen Parkes zu errichten; wer der Landschaftsarchitekt dieses Gartens war, ist bis in unsere Tage unbekannt.
Unbekannt ist ebenfalls sogar den meisten Krefeldern ein Landschaftspark, der nach meiner bescheidenen Meinung zu den Schönsten Krefelds gehört. Weiter draußen auf dem Lande in Richtung Traar gelegen steht der Heilmannshof.
Dieses Landgut befindet sich bis heute in Privatbesitz, dennoch kann unter bestimmten Voraussetzungen der angrenzende Landschaftspark im englischen Stil besichtigt werden. Beispielsweise am Tag der offenen Gartenpforte ist es möglich sich einer Gartenführung durch die Eigentümerin persönlich anzuschließen und so mehr zu der Historie und den botanischen Besonderheiten dieses Garten mehr zu erfahren. Die Ausschreibung für die Teilnahme läuft aktuell noch bis zum 31. März 2023, danach werden wir erfahren, ob der Heilmannshof wieder dabei sein wird. Die Termine für 2023 stehen jetzt schon fest. Mehr dazu erfahrt Ihr unter diesem WEBLINK.
Ich war bereits zu einem früheren Zeitpunkt dort und habe Euch schon mal einige aktuelle Bilder mitgebracht und eine separate eigene Geschichte gibt es auch, der Bloglink folgt am Ende des Beitrags.
So viele Samt- und Seidenfabrikanten und Textilbarone wird es kein zweites Mal in einer Reisebeschichte in diesem Blog geben. Jetzt könnt ihr erahnen warum sich Krefeld mit dem Slogan schmückt : "Eine Stadt wie Samt und Seide" Und tatsächlich, Krefeld hat viele Gesichter, ich glaube das hat dieser neue Artikel über diese Stadt zeigen können.
Ich habe hier über 20 Jahre meines Lebens gearbeitet und daher eine besondere Beziehung zu dieser Stadt, deren schönste Plätze, Gärten und Herrensitze ich auch erst im Laufe mehrerer Jahre kennenlernte. Das macht es für Euch
wesentlich einfacher, denn hier bekommt Ihr komprimiert alle Informationen und Geschichten geliefert, deren
Recherche mich ein vielfaches länger beansprucht hat, als das Lesen dieses Artikels benötigt.
Ich hoffe ich konnte Euch ein wenig Freude bereiten, mit diesem Artikel durch drei Jahreszeiten und mehrere Jahrhunderte zu reisen. Für unvergessliche Eindrücke braucht es keine weiten Reisen. In nicht allzu ferner Zukunft wird es in diesem Blog eine Extra-Rubrik geben zum Thema Gartenreisen. Bis dahin könnt Ihr mit meinem neuen Buch "NRW NEU ENTDECKT - Raus aus dem Alltag" 19 weitere Touren planen. Darunter werden Euch auch fünf gänzlich unterschiedliche und einmalig schöne Gärten des EGHN vorgestellt. Das Buch findet Ihr im Büchershop. Ich bedanke mich von Herzen für Euer Interesse, Euren Zuspruch und Eure Unterstützung. Wir sehen uns bald wieder, dann mit einer ganz neuen Geschichte. Mir geht der Stoff da noch lange nicht aus.
Jetzt kommen noch ein paar Bilder und zwei thematisch verwandte Blogstories für den, der gerne noch weiterlesen möchte.
In diesem Sinne freue ich mich auf Eure Likes, Kommentare und natürlich dürft Ihr den Blogartikel gerne auch über die Sharebuttons teilen und weiterempfehlen, so dass unsere Community weiter wachsen kann und darf . Bis bald, Euer Matthias
Bei dieser Wanderung geht es von Krefeld Uerdingen nach Friemersheim. Was es da zu entdecken gibt, warum sich die Tour besonders im Frühling und im Sommer lohnt, und warum man sie nicht versäumen sollte, erfahrt Ihr in meiner Geschichte zu einer Wandertrilogie, die die NRZ /Neue Ruhr Zeitung als auflagenstärkste Tageszeitung des Ruhrgebietes in Auftrag gegeben hat.
Hier berichte ich über den Tag der offenen Gartenpforte im Heilmannshof in Krefeld Traar. Im Jahr 2022 war sogar das Fernsehen mit einem Team vom WDR da, um hier eine Folge für Land & Lecker zu drehen. Damit hat der Hof jetzt Fernsehgeschichte geschrieben, darüber hinaus ist dieser Hof einer der schönsten Landvergnügen-Gastgeberhöfe und ich zeige Euch warum:
Natur pur! Ganz ohne Sightseeing-Rummel. Die Highlights sind: Barfuß im Fluss der Rur die Füße kühlen, Schmetterlinge beobachten, Wildblumenwiesen und Blumenkränze flechten, Waldbaden und Fernsichten genießen. Pfade, Felsenwege, Gipfelkreuz (NRW-Niveau, nicht alpin) und Wanderpicknick in grünen Auen. Das erlebst Du in der Eifel, wenn Du willst. Heute nehme ich Euch mit auf die Heckenlandroute, eine Rundwanderung, die vor allem Ruhe und Entspannung bietet - jenseits des Hamsterrads des Alltags.
Eine perfekte Auszeit eben!
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zum Wanderparkplatz in Eicherscheid L106/Rott beträgt 105 Kilometer und dauert 1:20 Stunde. Die Adresse für die Navigation lautet:
Eicherscheid ist ein kleines Eifeldorf und verfügt über keinen Bahnhof. Ab Simmerath fährt in regelmäßiger Taktung der BusNetli. Aktuelle Infos dazu findest Du hier, ebenso den gpx-download für diese Tour:
Die Highlights der heutigen Kurzreise, die für einen unvergesslichen Tagestripp sorgen werden sind:
Hier habe ich Euch einige Weblinks zusammengestellt, die Euch die Planung der Reise erleichtern werden:
Auf 313 erlebnisreichen Kilometern verbindet der Eifelsteig Korneliemünster bei Aachen mit der ältesten Stadt Deutschlands: Trier. Aufgeteilt in 15 Tagesetappen zählt er heute bereits zu den beliebtesten Premiumwanderwegen. Premiumwanderwege sind vom Deutschen Wanderverband überprüfte und ausgezeichnete Wanderwege, die hohen Ansprüchen genügen und einer Messlatte von Erlebnisfaktoren erfüllen müssen. Dazu zählen auch die wanderfreundlichen Gastgeber-Betriebe, welche mit dem Gütesiegel "Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet wurden und optimale Bedingungen für Rast und Unterkunft der Wanderer bieten. Damit zählt der Eifelsteig heute schon zu den Top-Trails of Germany und ist eine hervorragende Trainingseinheit für Wanderer, die immer schon mal Weitwanderwege oder Pilgerwege für sich entdecken wollten und den Eifelsteig zum trainieren erwandern mögen.
Diejenigen, die die Schönheit der Landschaft kennenlernen möchten, ohne sich gleich solch ein sportliches Programm aufzuerlegen, können die sogenannten Partnerwege des Eifelsteigs als Tagestour gestalten, so wie die Heckenlandroute eben ein Partnerweg ist, der durch den Eifelverein und den Eifeltourismus ausgeschildert und gepflegt wird. Eines ist diesen Partnerwegen mit dem Eifelsteig gemein: Sie sind durchgängig in beide Richtungen ausgeschildert und mit einem Logo gekennzeichnet, was ein Verlaufen unmöglich macht. Dabei legt die Wegführung einen hohen Wert darauf, die gleiche Qualität wie der Hauptweg zu bieten. In meinem Reiseblog-NRW wurden Euch bisher schon so einige Partnerwege vorgestellt, wie beispielsweise die Burgenroute , die Wasserfallrunde, die Bundsandsteinroute, sowie weitere mehr.
An einem schönen Sommertag bietet sich diese Rundwanderung optimal für ein Camping-Wochenende bzw. eine Wohnmobil-Tour an. Hier, nur eine Autostunde von den Ballungsräumen der Großstädte Köln und Düsseldorf entfernt, landen wir mit der Rureifel in einer sehr dünn besiedelten Region Nordrhein Westfalens, wo schon die Anfahrt über den Burgort Nideggen mit seinen Serpentinenstraßen richtig Freude bereitet. Jede Menge Natur und Ruhe, ohne Stress und Lärm - was will man mehr?
In Eicherscheid angekommen fühlt es sich schon irgendwie nach Urlaub an.
Die Heckenlandroute ist eine unverlaufbar ausgeschilderte Rundwanderung von 14,5 Kilometern Länge, die in 4 Stunden reiner Gehzeit gut zu bewältigen ist.
Die Strecke führt rechts und links des malerischen Rurtales durch Feld, Wald und Flur, dabei sind rund 540 Höhenmeter im Aufstieg und Abstieg zu bewältigen.
Eine Einkehrmöglichkeit bietet sich am Start- und Zielort Eicherscheid, oder unterwegs beim Campingplatz Hammer an. Hier sind die Pausenzeiten (insbesondere Mittagszeiten) und die saisonalen Öffnungszeiten des Campingplatzes zu beachten. Den weblink dazu findet Ihr wie immer weiter vorne unter den nützlichen Weblinks. Ein wichtiger Hinweis: aufgrund der Wegbeschaffenheit (Wanderwege, Pfade, Wirtschaftswege) ist diese Tour weder barrierefrei, noch mit Kinderwagen zu begehen.
Ansonsten bietet diese Tour für ein idyllisches Picknick mehrfach schöne Plätze - im Tal oder mit Aussicht. Einfach am Ufer des Flusses im Gras in der Sonne liegen, die Füße im Bach erfrischen dabei die Zeit vergessen und den freien Tag genießen.
Wieder einmal eine perfekte Auszeit vom Alltag, wenn das Wetter mitspielt - und das nur eine Autostunde von zu Hause entfernt!
Alternativ kann man, wenn man mit dem Wohnmobil, Van-Tourer oder Zelt anreist, die Wanderung genauso gut am Campingplatz Hammer (weblink siehe weiter vorne) starten, denn sie führt unmittelbar und gut ausgeschildert daran vorbei. Dann wird es ein schönes Wochenende in der Rureifel mit vielen weiteren Freizeitangeboten.
Hier nur ein Beispiel dazu:
Für Fans guten Essens bietet sich dann für den zweiten Tag die Rur Schlemmer Tour an, eine unverlaufbar ausgeschilderte Rundwanderung, die ich vielleicht an anderer Stelle noch genauer beschreiben werde, den weblink dazu habe ich Euch heute schon mal dazu herausgesucht - siehe unter nützliche weblinks!
Eicherscheid liegt auf einem Höhenzug des Rurtals. Wir wandern vorbei an den meterhohen, akkurat zugeschnittenen Buchenhecken, die den Hofschaften vor den bitterkalten Herbstwinden Schutz bieten und dieser Rundwanderung ihren Namen geben. Durchaus hat das Wanderland Eifel-Ardennen seine rauen Seiten und im Winter finden wir hier auch gespurte Loipen für Skilanglauf, wenn der Schnee einmal die Chance hat liegen zu bleiben. Ein Ferienziel für jede Jahreszeit könnte man sagen. Im Frühjahr kommen die Touristen, um die alljährlich wiederkehrende wilde Narzissenblüte im Monschauer Land zu bewundern, spätestens dann hat der Frühling den Winter abgelöst. Im Mai folgt dann die Ginsterblüte auch liebevoll Eifelgold genannt.
In den Sommermonaten ist Hochsaison für Wanderer, Radfahrer und Tagesausflügler, die sich auch auf dem zweitgrößten Stausee Deutschlands tummeln und Bootsfahrten buchen, denn die Rur, deren Lauf wir mehrfach überqueren ist es, die diesen riesigen Stausee erst ermöglicht. Im Spätsommer kommen die wilden Brombeeren und im Herbst duftet der Wald nach frischen Pilzen. Bis in den Oktober hinein gibt es dann die Eifel-Oliven zu ernten, so nennen die Eifeler ihre Schlehenbüsche, die mancherorts den Eifelsteig säumen. Aus diesen Schlehen wird dann Schlehengeist, Schlehenbrand oder Schlehenlikör destilliert, eine typische Eifeler Spezialität zum mit nach Hause nehmen - einen weblink dazu gibt es am Anfang dieses Artikels.
Wenn dann das Herbstfeuerwerk der Laubverfärbungen beginnt, sprechen einige vom Indian Summer der Eifel. Dann können die herbstlich bunten Wälder, die den blauen Rursee umrahmen einem das Gefühl vermitteln, man wäre in Neuengland oder in Kanada.
Zur Adventszeit wird es gemütlich. In der Altstadt von Monschau, der werbewirksam so genannten "Perle der Eifel", beginnt der Weihnachtsmarkt in der von einer Burg und Burgruine gekrönten Fachwerkaltstadt, wo mehr als 300 Häuser unter Denkmalschutz stehen. Nicht weit entfernt lockt die Roetgentherme ganzjährig zu Wellness, Entspannung und Aufgüssen im Saunadorf Roetgen.
Unsere Wanderung führt hinab ins Rurtal nur um von dort gleich wieder aufzusteigen. Wir genießen die Ruhe und die schöne sommerliche Atmosphäre im Tal und erwandern uns den nächsten Hang, der uns an den Feriendomizilen Eifelnest und dem Ferienhaus "Blick auf Dedenborn" vorbei führt. Hier übernachtet man quasi direkt auf dem Wanderweg - ob allein, mit Familie oder einer befreundeten Wandergruppe. Die Weblinks dazu findet Ihr am Anfang.
Über sonnige Höhenwege mit schönen Aussichten in das Rurtal geht es bald wieder durch Tannen und Mischwald hinab. Aus dem Höhenweg ist ein Hohlweg geworden. So spazieren wir
im Schatten des grünen Blätterdaches der Buchen dahin und denken an die vielen Menschen, die in früheren Jahrhunderten auf diesem alten Handelsweg mit ihren Pferdefuhrwerken und Ochsenkarren die Mehrtagesstrecke von Aachen nach Trier entlang pilgerten.
Nach ungefähr der Hälfte der Wanderung erreichen wir im Tal den Campingplatz Hammer. Dieser bietet sich zu einer Pausenzeit an, wenn nicht gerade Mittagszeit ist. Dann herrscht hier Mittagsruhe und die Biergartenterrasse hat geschlossen. Meine Empfehlung: die Öffnungszeiten erfragen und danach planen, denn bis zum Ende der Wanderung gibt es keine weitere Einkehrmöglichkeit.
Für diejenigen, die auf dem mehrfach ausgezeichneten Campingplatz für Naturgenießer ihr Lager aufschlagen, um von hier aus die Wanderung zu beginnen sei gesagt, dass es noch eine weitere Einkehrmöglichkeit in Eicherscheid gibt - unserem Start und Zielpunkt.
Ein Stück des Weges gehen wir nun mit der Heckenlandroute auch über den Eifelsteig. So gelangen wir nach weiteren 20 Minuten und einem strammen Anstieg zum weißen Kreuz, einem schönen Aussichtsfelsen. Ab hier wechselt der Wanderweg seinen Charakter, denn nun begleiten uns Felsen entlang des Weges . Es geht vorbei an markanten Felsabbrüchen wie der Uhusley und Stolzenley, die uns mit schönen Aussichten in das Tal verwöhnen.
Schon bald darauf durchqueren wir auf bequemen Pfaden einen Tannenwald mit riesigen, alten Tannen. Anders als die Fichten, die den viel zu niederschlagsarmen, trockenen Sommermonaten und dann den Schädlingen zum Opfer fielen, scheinen diese Tannen die Trockenheit besser überstanden zu haben. Wir genießen diesen ruhigen letzten Streckenabschnitt auf dem uns eine Gruppe jugendlicher Wanderer mit schweren Rucksäcken entgegen kommt. Die Jungens und Mädels unternehmen einen Mehrtages-Tripp auf dem Eifelsteig und sehen auch schon recht angestrengt aus. Die Motivation ist hoch und der Spaßfaktor ebenfalls, denn ihr heutiges Etappenziel, der Campingplatz Hammer ist nun nicht mehr weit.
Dies ist die Jahresauftakt- Geschichte für das Jahr 2023 geworden, dabei sollte sie schon im Sommer 2022 erscheinen. Die Arbeit an meinem ersten Reiseführer für NRW und verschiedene andere Projekte haben meine Zeit stark beansprucht und damit die Frequenz an neuen Geschichten hier im Blog etwas einschlafen lassen. Das wird in 2023 anders werden, versprochen!
Im tristen und grauen Januar war mir nun nach dem Jahreswechsel einfach danach, Euch Lust zu machen auf eine schöne Sommer-Tour, denn der Reiseblog-NRW soll ja doppelt Spaß und Freunde bereiten. Das jedenfalls ist meine Intention für meine Leser, für Euch! Wie ist das zu verstehen? Ganz einfach: das Lesen und Schmökern soll inspirieren und die Vorfreude wecken einen schönen Tag zu erleben. Wenn es dann soweit ist, soll an diesem Tag ja auch alles rund laufen. Deswegen bekommt Ihr hier alle wichtigen Details aus einer Hand und müsst nicht mehr woanders lange recherchieren. Seien es Details zur Anreise, Unterkunft, Camping, Verpflegung, Einkehr und Übernachtung. Dabei bietet die Heckenlandroute in meinen ersten Reisevorschlag für 2023 alles was es braucht um einem schönen Tag abseits des Alltags zu erleben und ich garantiere Euch, es lohnt sich! Wenn Euch diese Tour gefallen hat hinterlasst mir doch gerne einen Kommentar, oder einen "Like", darüber freue ich mich sehr. Natürlich dürft Ihr diese und auch die Übrigen Touren auf Euren social media Kanälen über die share-buttons teilen und dadurch weiter empfehlen. Das wäre ja mein persönlicher Ritterschlag! Und noch etwas ganz Wichtiges: Auch im sechsten Jahr bleibt der vollständige Content für Euch gratis! Ihr dürft mich natürlich gerne unterstützen durch den Kauf meines Buches oder meines E-Books. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich.
Ich wünsche Euch nun ein frohes neues Jahr mit vielen schönen Reisen und Erlebnissen bei bester Gesundheit. Schaut doch gerne wieder rein. Ich bedanke mich für Euer Interesse und sage auf bald, dann schon wieder mit einer ganz anderen Tour.
Liebe Grüße, Euer Matthias
Wasserfälle ziehen uns magisch an. Die gibt es bei uns nur leider nicht - denken jetzt so manche Leser. Weit gefehlt, was nun folgt ist die zweite Wasserfall-Wanderung im Reiseblog-NRW. Dabei muss ich zugeben, dass diese Runde knapp hinter der Landesgrenze zu Rheinland Pfalz verläuft. Da es ab Köln jedoch nicht mal eine Stunde dauert bis wir die malerischen Naturparklandschaften erreichen sei es verziehen: wir genießen bei Sommerwetter heute die Wasserfallrunde bei Kerpen in der Eifel- und das lohnt sich , seht selbst!
Es war ein wunderbarer Auftakt für einen sprichwörtlich goldenen Oktober. Der vom ADAC initiierte Tag des barrierefreien Reisens im Hotel Franz in Essen am 11.09.2018 mündete in meiner neuen Kooperation mit dem Deutschen Jugendherbergsverband (DJH). So bin ich heute voller Stolz in der Lage, Euch eine Tour mit Erlebnissen quasi "live" von einer Ritterburg, die heute Jugendherberge ist, zu berichten. Es wurde eine sehr persönliche Zeitreise in doppelter Hinsicht: zu den Burgen des Mittelalters und zu den Erinnerungen an meine Jugendzeit .
Ein Tag wie aus dem Bilderbuch, ein Traum von einer Tour, 10 Stunden Sonne und blauer Himmel, dazu eine Wanderung, die sicherlich zu den schönsten in NRW zählt: heute zeige ich Euch die Bundsandsteinfelsen in der Rureifel. Kommt mit und lasst Euch entführen in eine Region von NRW, die wahre Urlaubsgefühle bei mir geweckt hat. Zusammen mit den weiteren Blogtouren aus der Rureifel läßt sich hier ein wunderbares, verlängertes Wochenende gestalten. Also genau das Richtige für den Monat Mai!
Es war ein schöner Sommertag, als es uns in die mittelalterliche Stadt Soest zog. Nicht nur wegen der imponierenden Stadtgeschichte und den alten Strukturen, die sich bis in unsere Tage erhalten haben, sondern insbesondere auch wegen der aktuellen Ereignisse. Es gab eine Vernissage in einer Kirche als Aktionsraum und endlich wieder nach Corona den Bördebauernmarkt. Ein Abstecher nach Hamm Uentrop führte uns zum größten Hindutempel Europas. Die Impressionen, die ich von unserer Reise mitgebracht habe möchte ich gerne mit Euch in dieser 91. Bloggeschichte teilen und drum sage ich. "Lasst Euch entführen nach Soest!" Viel Freude beim Schmökern und Ausprobieren!
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte zur ersten Adresse, dem Wohnmobilstellplatz Soest beträgt 132 Kilometer und dauert ca. 1:25 Stunde. Die Adresse für die Navigation lautet:
Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, z.B. Deutsche Bahn ist natürlich problemlos möglich. Ab Köln Hbf mit dem RE 7 nach Unna, dort umsteigen in den RB 59 nach Soest Bf, Fahrtzeit inklusive einmaliger Umstieg ca. 2 Stunden und im Sommerticket bis einschließlich 31.08.2022, 0:00 Uhr für 9,00 Euro!
Die Adresse der Touristeninformation lautet: Teichmühlengasse 3, 59494 Soest, Telefon: 02921/103 6110
Hier folgt der Kurzüberblick über die Highlights, die diese Reise zu einem unvergesslichen Tag werden lassen:
Hier habe ich Euch einige nützliche Weblinks zusammengestellt, die bei der Planung Eurer Reise eine Hilfe sein können:
In 60 Minuten zu Fuß die Altstadt erschließen, das geht mit der Soestour App. Wir nehmen uns jedoch deutlich mehr Zeit. Am frühen Morgen verlassen wir unser Wohnmobil am Kombibad, denn wir möchten nach einen Spaziergang über die Stadtwälle in der Altstadt brunchen. Das geht beispielsweise im Altstadt Café , einer Institution seit 1984. Alternativ sei die Bäckerei Steinhoff am Dom genannt. Einfach ein fulminanter Auftakt. So sind wir lange vor dem Start des Bördebauernmarktes im Herzen des Zentrums, rund um das alte Rathaus, St Petri und St. Patrokli. Unnötig zu erwähnen, dass die gesamte Innenstadt für den Autoverkehr an diesem Tag geschlossen bleibt. Zu Fuß ist es sowieso viel schöner!
Überall wird fleißig gearbeitet. Da werden Puppen mit Stroh gefüllt, Kürbisse dekoriert, Strohballen gestapelt, Blumensträuße gebunden, Stände aufgebaut und das Bettencafé arrangiert, denn auf dem Kirchplatz heißt das heutige Motto "Ab in die Betten!".
Das Wetter spielt mit und so erleben wir einen herrlichen Spätsommertag in Soest. Die Leute sind fröhlich und bester Laune, überall wird mit angepackt, gegrüßt und geholfen. Auch erste Besucher mischen sich unter die Aussteller und den immer bunter werdenden Markt, der die Innenstadt ausfüllt.
Ob nun zum Bördebauernmarkt oder einfach nur so - Soest ist immer einen Besuch wert! Einige überregional bekannte Events möchte ich jedoch nicht unerwähnt lassen. Da wäre die Soester Allerheiligenkirmes, die sich die größte Altstadtkirmes Europas nennen darf. Schön und romantisch wird es auch zur Adventszeit auf dem historischen Weihnachtsmarkt in der Soester Altstadt. Alle zwei Jahre kommen Tausende zum großen europäischen Mittelalterfest in dem die Ereignisse der Soester Fehde szenisch nachgestellt werden. Ihr seht: zahlreiche Großveranstaltungen mit überregionaler Strahlkraft inszenieren während des ganzen Jahres das historische Ambiente immer wieder faszinierend neu. Unabhängig davon: wer den Rummel nicht so liebt, kommt einfach mal hierhin so wie er Zeit und Lust hat , denn es gibt auch unabhängig von den zahlreichen Events etwas zu erleben und zu sehen - versprochen!
Soest ist eine der ältesten Städte der Bundesrepublik und geht wahrscheinlich auf eine merowingische Besiedlung aus dem 6. Jahrhundert zurück. Eine verbriefte erstmalige urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 836 und bereits in der frühen Hälfte des 12. Jahrhunderts entwickelte Soest ein Stadtrecht, welches vielen mittelalterlichen Städten später als Vorbild diente. An einem berühmten Fernreiseweg und zugleich der ältesten Handelsroute Europas, dem Hellweg gelegen, gelangte Soest schon früh zu Blüte und Wohlstand.
Soest ist als heutige Kreisstadt damit rund 400 Jahre älter als alle übrigen mitteleuropäischen Handelsstädte und wurde damals bereits als "Mutterstadt aller deutschen Hansestädte" bezeichnet. Dem Hellweg, über den Händler, Kaufleute, Fürsten, Könige und Kaiser samt Gefolge zogen, verdankt sie ihr über Jahrhunderte währendes Wirtschaftswachstum, welches erst der dreißigjährige Krieg zum Erliegen brachte. So stieg die Stadt zur mächtigsten Stadt Westfalens mit mehr als 10.000 Einwohnern auf. Das so gewonnene Selbstbewusstsein durch Macht und Einfluss gipfelte in der sogenannten Soester Fehde (1444 - 1449), währenddessen man sich dem Einfluss und der Macht der Kölner Erzbischöfe widersetzte - was gelang. Im weiteren Verlauf der Geschichte unterstelle man sich zwar einem neuen Landesherren, den Herzögen von Kleve, behielt aber den Status einer "reichsunmittelbaren Stadt" bei. Diesem Gipfel der Macht wohnte gleichzeitig der Keim des wirtschaftlichen Niederganges inne. Die Stadt war als freie Stadt umschlossen von Kölner Einflussgebiet. Über Jahrhunderte machte man der Stadt den Warenhandel schwer, die Bedeutung als Kölner Nebenresidenz war verspielt und die Blütezeit der Hanse war vorüber, da sich mit der beginnenden Seefahrt die Haupthandelsrouten verlagerten.
Wenn wir heute durch die Stadt laufen können wir den Aufschwung des Mittelalters immer noch nachvollziehen. Innerhalb einer mehr als 1000 Meter langen Stadtmauer ragen immer noch sechs Kirchtürme in den Himmel. Das Osthofentor ist das letzte von ehemals zehn erhaltenen Torburgen. Folgen wir der Osthofenstraße so gelangen wir zur Kirche "Maria zur Höhe" aus dem 12. Jahrhundert mit einem Altarbild des "Liesborner Meisters". Weiter geht es über die Wiesenstraße zur Wiesenkirche, eine der schönsten deutschen Hallenkirchen!
Sie wurde im Jahre 1313 errichtet und beeindruckt mit dem "Westfälischen Abendmahl" im Nordfenster mit Soester Pumpernickel. westfälischem Schinken und Bier.
Weiter stadteinwärts gelangt man automatisch zum Großen Teich, einem freien Platz, von dem die Blicke bereits auf die beiden berühmten Soester Kirchen fallen, die Petrikirche und den Patroklidom. Man sagt, der Dom hätte den schönsten romanischen Kirchturm Deutschlands, denn der nur hier in der Gegend vorkommende grüne Sandstein, mit dem er erbaut wurde verleiht ihm seinen charakteristischen grünlichen Schimmer. Der Dom wurde in den Jahren 954-1230 erbaut und die Kirchenschätze dieser Zeit gingen durch Zerstörung im Zweiten Weltkrieg größtenteils verloren. Einige Scheiben der Originalverglasung aus dem 12. Jahrhundert befinden sich im benachbarten Dommuseum.
Dem Dom gegenüber steht die Petrikirche, auch "Alde Kerk" genannt, eine Gewölbebasilika aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Die Fresken aus dem 14. Jahrhundert werden Conrad von Soest zugeschrieben.
So schlendern wir einige Schritte weiter und gelangen zum Rathaus aus dem Jahre 1713, eine Bogenhalle im Soester Spätbarock. Besonders empfehlenswert sind der Besuch des Burghofmuseums, heute Museum für Stadtgeschichte, inklusive stilvollem, romantischem Trauungssaal und im Garten das Romanische Haus, das älteste aus Stein gemauerte Wohngebäude zwischen Rhein und Weser aus dem 12. Jahrhundert. Auf der Jakobistraße 75 befindet sich der älteste Gasthof Westfalens aus dem Jahre 1304 (!), das Pilgrim Haus, auch heute noch Hotel Restaurant mit Gewölbekeller und gemütlichem Gartenrestaurant mit typisch westfälischer Küche!
Das Baumaterial Grünsandstein hat einen besonderen Stellenwert in den mittelalterlichen Baumonumenten der Stadt Soest, deshalb gibt es seit 2006 das Grünsandsteinmuseum (wohl das einzige Deutschlands) und wer weiter in die Stadtgeschichte eintauchen möchte ist hier ebenfalls gut aufgehoben.
Die Teichsmühle auf der Teichsmühlengasse 3 hat noch ihr gewaltiges Teichmühlenrad aus dem Jahre 1231. Der Große Teich, der von mindestens sechs Quellen gespeist wird , friert auch in strengsten Wintern nicht zu. In der angrenzenden Gastronomie geht es im Sommer um das allseits beliebte "meet & greet", sehen und gesehen werden, auch wir sind hier eingekehrt, die Touristinformation ist in unmittelbarer Nähe.
Ein beliebter Kurort in Nordrhein Westfalen ist das nur fünf Kilometer entfernte Bad Sassendorf mit seinem Kurpark und dem solehaltigen Grardierwerk. Der Möhnesee inmitten des Arnsberger Waldes, mit all seinen vielseitigen Freizeitmöglichkeiten im, auf dem und am Wasser liegt nur 12 Kilometer südlich. Zwischen Soest und dem Möhnesee liegt die Landschaft der Soester Börde. Hier ist ein Skulpturenweg mit 11 unterschiedlichen Skulpturen von sieben verschiedenen Künstlern entstanden, die sogenannten Wegmarken (link).
Die Triovelo Runde ist eine Fahrradtour, angelegt als Rundkurs der wahlweise in Soest oder in Bad Sassendorf startet und zusätzlich zum Möhnesee führt. Auf den 46 Kilometern sind keine nennenswerten Höhenmeter und Steigungen zu bewerkstelligen, daher ist der Rundkurs als Familientauglich auch ohne E-Bike einzustufen. Einkehrmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten sind reichlich vorhanden.
Zum Abschluss des Tages geht es für uns in das einzige Soester Brauhaus Zwiebel. Der laue Sommerabend verlockt zum draußen sitzen mit Lichtergirlanden und leckerer, zünftiger Brauhausspeisekarte. Die unterschiedlichen Biere, die es nur hier zu kosten und zu kaufen gibt sorgen für einen kurzweiligen und lustigen Abend. Ein guter Abschluss eines schönen Urlaubstages - und morgen geht's dann zum fit werden wieder ins Kombibad.
Ich gestehe: nun habe ich eine Bildungslücke geschlossen. Die Stadt Soest hatte ich als touristisches Highlight sicher nicht auf dem Radarschirm - und dennoch hat sie mich mit ihrem sommerlichen Flair restlos überzeugt. Warum das allerdings erst Jahrzehnte dauern musste, weiß ich selber nicht wirklich zu beantworten.
Weniger als zwei Stunden von der eigenen Haustüre entfernt, kommst Du in der heimlichen Hauptstadt Westfalens an und landest in einer "anderen" Welt. Die Westfalen geben sich freundlich, höflich aber verschlossen. Wer hierhin zieht, also von auswärts kommt, der muss sich engagieren, nicht nur im Job, viel mehr im Verein, in der freiwilligen Feuerwehr oder vielleicht im örtlichen Fußball Club, gerne auch in einem Ehrenamt. Der Westfale will wissen , ob es Dir Ernst ist mit Deiner Entscheidung. Wenn es Dir allerdings gelingt, ihn oder sie zu überzeugen, dann hast Du Freunde fürs Leben gewonnen. Aus diesem ersten Eindruck heraus entsteht ein bis heute gültiges Vorurteil der Westfale wäre verschlossen und von Natur ein eher schwieriger Charakter. Der Wesenszug des Rheinländers ist ihm erstmal suspekt. Ich habe das allerdings in der kurzen Zeit so für mich nicht feststellen können, bin da eher ein kommunikativer Typ.
Beständigkeit ist hier eine Charaktereigenschaft, die sich auch in dem hervorragend erhaltenen Altstadtbild widerspiegelt. Da gibt es gepflegte Gassen und Gässchen, saubere Plätze mit Wohlfühl-Atmosphäre. Hier ist man gerne Zuhause.
Wenn ich so auf die letzten drei Geschichten schaue, die ich geschrieben habe, dann wird mir jetzt wieder bewusst wie vielfältig unser Bundesland ist: Da waren wir am Niederrhein in Xanten und besuchten die schönsten Schlösser und Gärten dieser Region. Dann waren wir Wandern im "Ruhrpott" auf dem Baldeneysteig von Essen Kupferdreh nach Essen Werden und jetzt in Westfalen. Alles ist auf seine Art liebenswert "eigen" - ein buntes, ein spannendes Bundesland dieses NRW. Fahr mal hin, ich weiß wovon ich rede. Vielen Dank für Euren Zuspruch und Euer Interesse an meinem ersten Reisebuch zum Blog, mit vielen Touren und mehr als 150 Ideen für die perfekte Kurzreise. Bis bald, liebe Grüße Euer Matthias
Eine Mehrtagestour führte mich in die Caller Schweiz, an den Hennesee im Sauerland und zu einer altgermanischen Opferstätte. Eingekehrt wurde mit Seeblick im H 1 , ein erster Vortrag über Reisen in NRW vor der versammelten Wohnmobilcommunity in Meschede stand auf dem Programm und viele schöne weitere Tipps für diese eher unbekannte Region.
Die Oranier Route, eine Ritterburg als Jugendherberge, eine Wasserburg aus dem 17. Jahrhundert, das höchstgelegene Standesamt in NRW, der Rheinweserturm, die Hohe Bracht und Schloss Schellenberg als Übernachtungs-Top-Tipp. Das Schloss Berleburg der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein mit seinem Schlosspark, Museum, Gastronomie und Standesamt: Adel today! Eine der imposantesten Tropfsteinhöhlen und der Biggesee mit Biggeblick. Das sind eine ganze Menge Sehenswürdigkeiten für eine Drei-Tages-Tour durch das Sauerland. Schau mal rein, das wird fein!
Wanderer gehen gerne wandern, Radler radeln gerne und Strandliebhaber wollen lieber am Wasser chillen und maximal gute Musik hören. Also erstmal zum Flughafen und Frust tanken, oder Spaß haben vor der eigenen Haustüre ? In den Süden fliegen geht ja immer, dann aber bitte nach Möglichkeit antizyklisch. Komisch übrigens, dass ausgerechnet die Sommerzeit auch in NRW die schönste Zeit ist, oder? Also lasst uns den Sommer genießen, auf die ein- oder andere Weise - ich hab Bock drauf!
Das 9-Euro-Ticket, gültig vom 01.06.2022 bis zum 31.08.2022, 0:00 Uhr ist schon echt genial, oder? Der Hauptbahnhof Essen liegt sehr zentral im Ruhrgebiet und ist von vielen Städten (Düsseldorf, Duisburg, Köln, Dortmund, Wuppertal, Münster etc.) per direkter Verbindung zu erreichen. Vom Hauptbahnhof Essen gelangt man in weniger als 10 Minuten zur S-Bahn-Haltestelle Essen-Kupferdreh mit der S 9. Dort angekommen, kannst Du Dir von Montags bis Freitags Fahrräder an der Radstation ausleihen, oder wandern. Das habe ich heute vor! Hier beginnt meine heutige Tour, und Parkplätze gibt es auch reichlich! Okay! Das machen wir heute: den Südkurs vom Baldeneysteig ab Kupferdreh bis Essen Werden.
Hier kommen die Highlights des Tages, die für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Hier habe ich Euch einige Highlights als weblinks zusammen gestellt, die die Sommerplanung erleichtern werden:
Die südliche Runde von Essen Kupferdreh bis zum Bahnhof Essen Werden, beträgt rund 12 Kilometer und es müssen ca. 250 Höhenmeter gemeistert werden. Die reine Gehzeit wird ca. 4 Stunden betragen, mit Pausen und Fotostops sollte man etwas mehr einplanen. Die S 6 verkehrt am Wochenende im halbstündlichen Takt.
Die Wegbeschaffenheit wechselt von Seeuferweg über Waldpfade hin zu Wirtschaftswegen teils geschottert, teils geteert und ist für Kinderwagen nicht geeignet - Steig eben!
Wir verlassen den Bahnhof Kupferdreh und gehen nach links einem kleinen Weg folgend (erste Wanderzeichen weißer Winkel und Bergischer Weg) in Richtung See, den wir bei der alten Eisenbahnbrücke erreichen. Diese ist heute den Spaziergängern und Radfahrern vorbehalten. Wir entdecken am diesseitigen Brückenkopf rechter Hand, die Treppe hinab die blau grüne Markierung zum Baldeneysteig, die uns nach Werden führen wird. Wer unsicher ist, lädt sich die Wanderkarte auf das smartphone (link dazu unter Anfahrt).
Am Fuße der Treppe halten wir uns nach links, unterqueren auf dem Seeuferweg die Brücke und genießen den Blick über den See.
Schon bald geht es links über die Schienen der Hespertalbahn hinauf auf die Dilldorfer Höhe. Hier durchqueren wir ein schickes Neubauviertel mit Volleyballfeld, Spielplatz und Bolzplatz. Von 1938-1994 befand sich hier oben die Ruhrlandkaserne. Wer es gemütlicher angehen möchte kann natürlich auch dem Seeuferweg bis Haus Scheppen weiter folgen.
Wir folgen einem Bachtal bergauf an der Landstraße kurz rechts und überqueren die Straße bei der Villa Kunterbunt. Nun geht es in den Wald hinein, bald überqueren wir die Straße ein zweites Mal und wandern hinab in Richtung Baldeneysee. Abermals überqueren wir die Schienen der Hespertalbahn und halten uns nun steil nach links hinauf (kann man schnell daran vorbei laufen) einige Serpentinen dann wieder gemächlich durch ein kleines Birkenwäldchen. Mountainbiker haben sich hier einen kleinen Parcours angelegt. Die Imbissbuden bei Haus Scheppen bieten sich für eine erste Rast bestens an. Hier befindet sich auch eine kleine Marina, ein Campingplatz und die bekannte Platanenallee am Uferweg links von der Bootsanlegestelle - ein Instagram Foto-Hotspot! Wir lassen den See im Rücken und wenden uns hinter den Imbissbuden nun nach rechts hinauf, der dreifachen Ausschilderung des Baldeneysteigs folgend. Nach einigen Serpentinen hat uns die Stille der Landschaft wieder aufgenommen.
Entgegen meiner morgendlichen Wettervorhersage schlägt das Wetter plötzlich um und die Wolken am Horizont werden immer dichter und grauer. So gelange ich mit dem Wander- und Reitweg ins südliche Hinterland des Baldeneysees. Vereinzelte Fachwerkhöfe, eine Selbstbedienungsstation mit Mangold und Honig von eigenen Bienenvölkern (zu bezahlen an der Vertrauenskasse), eine Baumschule und ein Reiterhof werden passiert. Immer wieder gibt es schöne Aussichten, eine Wildblumenwiese mit dem intensiven Duft nach Kamille lässt mich innehalten und dann kommt mir die Frage in den Kopf: "Das ist Ruhrgebiet?" Ja, auch das ist Ruhrgebiet, jenseits seiner klassischen Klischees von Stahlindustrie und Bergbau.
Nachdem wir über einen Privatweg die rot weiße Schranke an einem Wohnhaus passiert haben öffnet sich der Blick auf den Baldeneysee und die gegenüber liegende Villa Hügel. Heute stehen zwei ausgewachsene Pferde mit ihren drei Fohlen auf der Weide, ein malerischer Anblick. Wir folgen dem Weg nach links hinunter in ein Wäldchen um wenig später bei einer 180 Grad-Wendung nach links dem Wäldchen wieder hinauf zu folgen, dieses Mal aber auf einem Trampelpfad. Wenig später überqueren wir eine alte steinerne Brücke und haben schon bald die ersten Häuser von Essen Werden erreicht. Der Markierung des Baldeneysteigs folgend, werden wir so durch ruhige Wohnviertel zum Friedhof geführt - und tatsächlich müssen wir den Friedhof mit seiner alten Parklandschaft sogar durchqueren. Zum Abschluss gibt es nochmals einen schmalen, kleinen Pfad und mit einigen Kehren hinab erreichen wir bald das Ufer, wo wir uns nach links wenden. So kommen wir zum alten Wehr. Der Hauptweg folgt den Stufen hinauf und quert mit dem Wehr das Wasser zum anderen Ufer, wir bleiben jedoch dem Uferweg treu und gehen nun mit der Blau-Gelben Zuwegmarkierung des Baldeneysteigs weiter geradeaus parallel zum Wasser in Richtung Werden. Wir wandern bis zur großen Brücke am Wasser entlang und erreichen dort einen Bierwagen, einen Imbisswagen und den Bootsverleih für Tretbootfahrten. Der Himmel öffnet seine Schleusen, ein heftiger Schauer geht nieder und ich bin froh, dass ich mich im Schutz des Bierwagens unterstellen kann und genieße mein Belohnungsbierchen. Wohlwissend, dass meine Bahn (S 6 nach Düsseldorf) halbstündlich kommt, warte ich den kurzen Schauer ab und gelange so über die Treppe trockenen Fußes zum Bahnhof, wo ich um 16:29 Uhr meine Bahn nach Hause nehme.
Ein schöner Wandertag geht zu Ende und ich beschließe schon bald wiederzukommen, um die nördliche Runde auch zu laufen.
Knapp 7 Millionen Besucher pro Jahr, Tendenz steigend, lockt die Route der Industriekultur jährlich aus aller Welt, um den Strukturwandel im Herzen Europas selbst einmal zu erleben. Da wird es Zeit, denn ich schrieb schon 2017 darüber. Essen machte den Anfang mit dem Titel: Europas Kulturhauptstadt 2010 und nun auch grüne Hauptstad Europas:
Thyssen-Krupp-Steel, Weltkonzern, Erfinder des nahtlosen Stahlreifens, bahnbrechend für das Zeitalter der Eisenbahnen und auch namhafter Rüstungskonzern im WW II. Heute zählt die Villa Hügel zu den Top Ten Sehenswürdigkeiten von NRW! Ein Einfamilienhaus mit Garten, über 269 Räume und 28 Hektar Park, seht selbst, eine Zeitreise in den Beginn der Neuzeit:
Wenn man schon drei Monate die Gelegenheit hat mit einem 9-Euro-Ticket durch ganz NRW zu fahren, dann sollte man es nutzen. Keiner muss den PKW bewegen, man kommt relaxt an und wieder zurück. Kein Stau, keine Parkplatzgebühren und die Bahn war auch eher leer als überfüllt. So kann gelingen was ich seit Beginn dieses Reiseblogs bereits schreibe und nicht müde werde zu erwähnen. Gib einem gewöhnlichen Tag die Chance ein außergewöhnlicher Tag zu werden. Außergewöhnliche Tage sind bewusst erlebte Tage. Ja, es gibt einen Unterschied zwischen gelebter Zeit und erlebter Zeit. Man muss sich nur auf den Weg machen - schön wird es von ganz alleine. Ich bedanke mich ganz herzlich für Euren Zuspruch und Euer Interesse an meinem Reiseblog und meinem ersten Buch! Ihr seid die Besten, bis bald, dann schon wieder mit einer ganz anderen Tour. Liebe Grüße Euer Matthias
Seit Sommer 2021 steht es fest: NRW hat seine sechste nominierte UNESCO Weltkulturerbestätte: den Niedergermanischen Limes aus römischer Zeit! Damit gehört das alte Römerlager Castra Vetera bei Xanten definitiv zum Weltkulturerbe. Was es sonst noch so zu entdecken gibt? Da sind Adelssitze in Form romantischer Wasserburgen, Schlosshotels in englischen Landschaftsparks mit holländischen Elementen, oder ein Wildtierpark mit Einflüssen aus der Schweiz zu nennen. Für die Nord- und Südsee müssen wir NRW gar nicht erst verlassen, obwohl dieses Bundesland an keiner Küste liegt. Wie geht das? All diese Fragen und Highlights werde ich Euch im dritten Teil der Trilogie vorstellen und beantworten. Es wird also wieder einmal sehr abwechslungsreich und äußerst reizvoll.
Lasst Euch entführen und kommt mit nach Xanten!
Die Anreise ab der Kölner Domplatte bis zur von mir gebuchten Unterkunft Ferienhaus "TÜS" beträgt 89 Kilometer und dauert ca. 1.08 Stunde. Die Adresse für die Navigation lautet:
Die zweite Zieladresse für den Wohnmobilstellplatz Xanten lautet:
Die dritte Zieladresse für die Besichtigung von Schloss Anholt und dem Schlosspark lautet:
Die Anreise mit dem Zug ist problemlos möglich. An der früheren Regionalstrecke Rheinhausen-Kleve (in Betrieb seit 1904) ist, nach der Stilllegung in Jahre 1990 der Teilstrecke Xanten-Kleve, nun Xanten Endhaltestelle der stündlich verkehrenden Regiobahn. Ab Bahnhof erreicht man zu Fuß das Stadtzentrum Xantens in ca. 8 Minuten.
Die Pfarrkirche St. Nikolai in Kalkar ist täglich von 14-16:00 Uhr geöffnet, Sonntags bis 16:30 Uhr. Führungen sind wegen der Kunstschätze und Schnitzwerke ( 9 Altäre aus dem Mittelalter) sehr zu empfehlen. Diese können im Pfarrbüro unter 02824/9765-10 angefragt und gebucht werden.
Hier folgt der Kurzüberblick über die Highlights, die diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen:
Hier habe ich Euch einige Weblinks zusammengestellt, die die Planung und Durchführung dieser Reise erleichtern werden:
Ab sofort gibt es die besten Reisegeschichten des Reiseblog NRW auch als Buch, als E-Book und als Bundle!
Von Xanten ging es am dritten Tag unseres Aufenthaltes im Ferienhaus TÜS über die B 57 in nördlicher Richtung Kalkar und später rechts ab auf die B 67 in Richtung Rees auf die andere Rheinseite. Erneut stand ein Wasserschloss mit englischer Parklandschaft auf dem Programm, denn das Wetter wurde auch am dritten Tag unseres Aufenthaltes "very british" . So ist das nun mal: auch Reisejournalisten und Fotografen können sich das Wetter an den gebuchten Tagen nicht aussuchen und müssen das Beste aus der jeweiligen Situation machen. Und abgesehen davon hat es auch Vorteile -das Wetter passte zu der folgenden Geschichte, wie sich im Nachhinein herausstellte, denn wir hatten den riesigen Park für uns alleine - einfach grandios!
Dort, nur 30 Autominuten von Xanten entfernt, liegt an der Grenze zwischen Holland, Münsterland und dem Niederrhein in der Gemeinde Isselburg das imposante und sehenswerte Wasserschloss Anholt.
Erste urkundliche Erwähnungen und bauliche Nachweise dieses einzigartigen Baumonumentes führen zurück bis in das 13. Jahrhundert. Doch was erwartet uns heute? Was ist das Besondere dieses Wasserschlosses? Lasst mich Euer Augenmerk auf die folgenden Dinge in Kürze lenken, vorausgesetzt Ihr liebt wie ich historische Burgen, Schlösser und Gärten:
Im Schutz der 1313 erstmals erwähnten, aber wahrscheinlich schon länger bestehenden Burg entwickelte sich die Ortschaft Anholt. Die damaligen Besitzer, die Herren von Zuylen besaßen schon früh landesherrliche Privilegien und verliehen Anholt im Jahre 1349 Stadtrechte. In den folgenden Jahrhunderten fiel die Burg durch Einheirat an die Herren von Gemen bis im 17. Jahrhundert dann nach mehreren Wechseln der Besitz an die Fürsten zu Salm-Salm überging deren Nachkommen bis zum heutigen Tag das Schloss bewohnen und bewirtschaften.
Bis heute hat der älteste Bauteil aus dem 12.Jahrhundert Bestand: der Dicke Turm, früher Bergfried und Verließ, ist bis in unsere Tage unzerstört und nur in der Dachgestaltung architektonisch verändert. Alle Wehrhaftigkeit vermochte die Burg jedoch nicht vor Zerstörungen zu bewahren. Da sei nur beispielhaft die Geldernsche Fehde, der Spanisch-Niederländische Krieg, der 30-jährige Krieg und besonders der Zweite Weltkrieg zu nennen. Sie alle schlugen Wunden , aber stets scheute man sich auch nicht vor dem Wiederaufbau zurück. In dem letzten Kriegsjahr 1944-45 wurde das Schloss zu 80 Prozent zerstört, dennoch gelang es dem Schlossherren in den darauffolgenden Jahren mit Unterstützung des Landes den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Das wesentliche Erscheinungsbild des heutigen Schlosses geht auf den Fürsten Karl Theodor Otto zu Salm (1645-1710) zurück, der die damalige Wasserburg zu einem Schloss in Form des niederländischen Barock umgestalten ließ.
An das Schloss gliedert sich in der Vorburg ein exklusives Schlosshotel an, mit einer Sommerterrasse, die auf dem Wasser zu schwimmen scheint. Die Privaten Gemächer der Fürstenfamilie sind voraussichtlich ab Sommer 2022 wieder als Museum für Kultur- und Geschichtsinteressierte geöffnet. Ein Highlight in den fürstlichen Gemächern ist sicherlich ein Originalgemälde von Rembrandt.
Das Bild "Diana und Actäon" stammt aus dem Jahre 1635 und wurde vermutlich direkt von dem jungen Künstler persönlich gekauft und befindet sich seitdem in Familienbesitz. "Adelsdynastien in NRW", so der Titel eines wirklich sehenswerten Films mit einer Zeitreise durch die jüngere Schlossgeschichte, tollen Luftaufnahmen und vielen Hintergrundinformationen findest Du hier: WEBLINK
Bis heute kommen ca. 50 Prozent der Besucher aus den Niederlanden, die restlichen größtenteils aus NRW und dem Ruhrpott, wie wir hier so sagen. Viele von Ihnen besuchen auch den angrenzenden Golfplatz, oder den Leopoldspark. Dort befindet sich inmitten eines Wildparks mit vielen Wildtieren (Wölfen, Luchse, Rentiere nur um einige zu nennen) die sogenannte "Anholter Schweiz" mit ihren aufgetürmten Felsformationen aus Daruper Kalksandstein und auf einer Insel gelegenem, originalen Schweizer Haus. Fürst Leopold zu Salm-Salm, ein großer Liebhaber der Gegend um den Vierwaldstätter See soll jene Landschaft als Motiv gedient haben, als er 1895/1902 den Park anlegen ließ und seiner Ehefrau das Haus zum Geschenk machte. Er ließ es in der Schweiz abbauen, zerlegen und an den Niederrhein transportieren und hier wieder originalgetreu zusammenbauen. Das erste Fertighaus am Niederrhein sozusagen. Und das in einer Zeit von Kutschen, Eisenbahnen und Dampfschiffahrt. Mein Sohn würde sagen: " Echt cool, dat musse heute erstma' bringen!"
An den Wildpark angrenzend finden die Wohnmobilfahrer unter uns einen Wohnmobilstellplatz auch zum Übernachten, der bei Buchung auch gleichzeitig einen Preisnachlass für den Parkeintritt des Wildparks beinhaltet. Direkt beim Eingang des Parks hat vor kurzem, genauer gesagt im September 2021 das neue Restaurant "Almruh" eröffnet. Die Tochter von Monika Westerhoff-Boland, Betreiberin des Biotop-Wildparks Anholter Schweiz, Anna Boland hat in schwierigen Corona-Zeiten nach nur 10-monatiger Bauzeit das Restaurant eröffnet. Ihre Fachausbildung zur Köchin hatte die junge Frau im Restaurant der Wasserburg Anholt absolviert.
So kommen wir in den Genuss nach einer abwechslungsreichen und hochinteressanten Besichtigungstour in den neuen Räumlichkeiten des Restaurants "Almruh" unsere Bedürfnisse nach Speis- und Trank zu befriedigen, was dem ganzen einen gelungen Abschluss geben kann.
Das schöne an Sommertagen ist: sie sind lang! Gefühlt wesentlich länger als Herbst - und Wintertage. Auch wenn es regnet. Da wir uns am Morgen frühzeitig auf den Weg gemacht hatten, bleibt am Nachmittag noch reichlich Zeit für weitere Erlebnisse.
Über die B 67 gelangen wir bei Rees zum Haus Aspel. Hier machen wir nur einen Fotostop, denn der Zugang zur Anlage war uns wegen der Coronaschutzmaßnahmen an diesem Tag verwehrt. Weitere Impressionen und Informationen zu diesem sehenswerten Ordenshaus findest Du hier: WEBLINK .
Über Rees berichtete ich bereits an anderer Stelle hier im Reiseblog auf der Fahrradtour entlang der 3-Flüsse-Route. Nur soviel: Rees ist die älteste Stadt am Niederrhein und mit seiner Rheinpromenade ebenfalls einen Besuch wert.
Nach der kurzen Stippvisite überqueren wir den Rhein mit einem nächsten Etappenziel. Wir hatten mehrfach schon gehört, dass es in Kalkar sehr schön sein soll. Zum einen wegen des berühmten und für seine langen, durchgefeierten Nächte bekannten Freizeitparks "Kernwasser-Wunderland", zum anderen aber auch für seine architektonischen und kulturellen Schätze rund um den alten Marktplatz.
Kalkar ist ein Kleinod unter den Städten am Niederrhein, zeigt seine Innenstadt doch eine nahezu intakte mittelalterliche Bebauung. Dabei sind die architektonischen Einflüsse unseres Nachbarlandes Holland nicht zu leugnen. Weit zurück reicht auch die Geschichte dieser Stadt: am 20. Oktober 1230 wurde sie gegründet vom Grafen Dietrich VI. von Kleve. Bereits 12 Jahre später erhielt sie Stadtrechte. Kalkar wurde Mitglied der Hanse und kam im 14. Jahrhundert durch Wollwebereien und Bierbrauereien zu beträchtlichem Wohlstand. Im Spätmittelalter wuchs sie zur bedeutendsten Stadt im Klever Raum heran. Dies findet seinen Ausdruck in der Architektur und Kunst jener Zeit, die uns bis heute erhalten geblieben ist.
Das Rathaus am Marktplatz ist das größte , freistehende gotische Rathaus nördlich von Köln bis zur Nordsee. Der dreigeschossige Bachsteinbau wurde vom herzoglich-klevischen Baumeister J. Wyrenberg in den Jahren 1438-46 errichtet. Die Ecktürmchen, der Zinnenkranz und der die Mitte betonenden Treppenturm beleben die Fassade auf dezente Weise. Nach Kriegszerstörungen wurde der Originalzustand wieder erreicht.
Da wären noch zwei Besonderheiten auf dem Marktplatz selbst erwähnenswert: zum einen ist dieser mit Rheinkieseln vor Jahrhunderten für die Ewigkeit gepflastert worden. In seiner Mitte befindet sich inmitten einer kleinen Wiese die Gerichtslinde. Linden galten schon in frühesten Zeiten als heilige Bäume unter denen vielerorts Recht gesprochen wurde. Im Stadtarchiv findet sich die Transport- und Pflanzrechnung aus dem Jahre 1545! Damit ist diese Linde bereits 477 Jahre alt.
Die Touristen - Information befindet sich vis-a-vis der Rückseite des Rathauses in einem Treppengiebelhaus. Hier kann man sich vortrefflich informieren und mit kostenlosen Flyern eindecken, natürlich auch eine Kirchenführung durch St. Nikolai buchen. Denn diese Kirche ist für ihre neun noch erhaltenen Schnitzaltäre aus dem Mittelalter bekannt. Die Kunstfertigkeiten der örtlichen Schnitzmeister stehen denen eines Tillmann Riemenschneider in keinster Weise nach. Um den Wert und die Kunstfertigkeiten der Altäre besser zu verstehen, lohnt sich eine Führung auf jeden Fall. Hierbei sei auf die eingeschränkten Öffnungszeiten erneut hingewiesen. Wir genießen einen Eisbecher auf der Hand beim Rundgang durch das Städtchen und machen uns im Anschluss auf den Weg zum Freizeitpark Xanten, denn das Wetter hat sich verbessert und die Sonne kommt zum Vorschein.
Xanten ist nicht nur staatlich anerkannter Luftkurort, es bietet auch reichlich Raum für Freizeitaktivitäten jenseits von Schlössern und Gärten. Dazu zählt nicht nur das Eldorado für Radfahrer mit ungezählten Tourmöglichkeiten von Knotenpunkt zu Knotenpunkt, sondern vor allem auch der Freizeitpark Xanten der mit seinen Wassersportmöglichkeiten im Sommer die Menschen anzieht.
Hier gibt es Strand! Natürlich auch die dazugehörigen Strandbäder und gastronomischen Betriebe. Bademöglichkeiten für Groß - und Klein, ideal für Familienausflüge an einem schönen Sommertag. Da wäre die Wasserskianlage zu nennen, das Kneippbad oder die Möglichkeiten Tauchgänge zu buchen. Es gibt auch einen Bootsverleih, für diejenigen die sich lieber auf dem Wasser, statt im Wasser bewegen wollen. Ebenso eine Segelschule. Die Nichtschwimmer und 'Landratten' spielen Adventuregolf, Schwindelfreie wagen einen Parcours im Klettergarten und gratis kann man die Seen auf barrierefreien Rad- und Wanderwegen umrunden.
Damit nicht genug gibt es eine Vielzahl extravaganter Übernachtungsmöglichkeiten, die ganz bestimmt einen Aufenthalt unvergesslich machen:
Der Archäologische Römerpark Xanten ist ein Highlight in NRW, ja in ganz Deutschland, da sich ein solch unverbautes römischen Gelände bisher nirgendwo ein zweites Mal bestätigt hat. Nur hier können wir in dieser Form aktiv in das Leben der Römer Einblick gewinnen über Essen, Trinken, Sitten und Gebräuche. Live Konzerte, Opern und sonstige Veranstaltungen im Amphitheater sind unvergesslich. Sogar Thomas Gottschalk war mit vielen Prominenten Gästen und der TV-Show "Wetten das??" hier schon zu Gast.
Geschichte, Vergangenheit und Gegenwart in harmonischem Einklang.
Dann der Dom mit seiner mehr als 300-jährigen Bauzeit ist ein Kaleidoskop des Christlichen Glaubens durch die Jahrhunderte. Märtyrern damals und heute wird gedacht, die ihr Leben ließen für ihren Glauben und ihre Überzeugung - ein Kontrapunkt für die Römer, die Germanien besetzten und deren Expansionspolitik doch hier ein blutiges Ende nahm, nach der vernichtenden Schlacht und der damit verbundenen römischen Niederlage der Weltmacht gegen Arminius. Ein Kontrapunkt auch für die Nationalsozialisten und deren menschenverachtender Ideologie. Ein Bekenntnis für die Freiheit des Andersdenkenden und damit ein Grundstein für mehr Gerechtigkeit und Demokratie, gegen Volksverhetzung und Verfolgung.
Die Ausflüge zu den schönsten Gärten und Schlössern am Niederrhein. Ich hoffe ich konnte Euch davon überzeugen, dass Xanten eine gute Ausgangsbasis für derlei Ausflüge bietet. Wir dürfen heute in hochherrschaftlichen Gärten und Schlössern flanieren, so wie es zu den Entstehungszeiten ausschließlich den Grafen, Herzögen und Fürsten vorbehalten war. So wird es uns bewusst, wenn wir mit offenen Augen und wachem Verstand diese Sehenswürdigkeiten wahrnehmen, wie privilegiert wir eigentlich sind. Wir tauchen ein in die Welt des damaligen Hochadels und dürfen gärtnerisch gestaltete Parks und Landschaften erleben, die mitunter Jahrhunderte des Wachstums und der Pflege brauchten, um ihr heutiges Erscheinungsbild zu voller Schönheit zu entfalten.
Damit endet diese Trilogie über Xanten und den Niederrhein. Vorerst, denn natürlich kam ich 2022 über Pfingsten erneut zurück in das Ferienhaus TÜS, um dort einen entspannenden Kurzurlaub zu erleben. Lasst mich Euch an dieser Stelle heute schon eins versprechen: es gibt noch mehr zu entdecken und zu erzählen. Für heute bedanke ich mich ganz herzlich für Euren Zuspruch, Euer Interesse und Eure Geduld. Es dauerte aus vielerlei Gründen etwas länger bis dieser Artikel geschrieben war, einer davon ist die Arbeit am ersten Buch und E-Book zum Blog, welches im April 2022 endlich fertig gestellt und veröffentlicht werden konnte. Wer mehr erfahren möchte schaut in der Navigation mal unter Shop-Produkte rein, dort gibt es diverse Reisetipps auch für zu Hause!
Bis zur nächsten Geschichte grüße ich Euch herzlich und bedanke mich für Eure Unterstützung. Beste Grüße Euer Matthias
Der Besuch des archäologischen Parks Xanten ist eine reale Zeitreise in die römische Vergangenheit und deswegen einzigartig in Deutschland! Im Park wird die Antike wieder lebendig und ein "MUSS" ist der Besuch des Römermuseums im Park - Eintritt inbegriffen und garantiert Barrierefrei!
Die Trilogie trägt den Untertitel: Die schönsten Gärten und Schlösser am Niederrhein. Das ist ein Versprechen, von dem ich glaube, dass es für jeden dieser drei Reiseberichte zutreffend ist. Ein Traum für Geschichts- und Gartenfreunde. Für solche exklusive Erlebnisse braucht es keine Fernreisen!
Wusstet Ihr eigentlich, dass wir in NRW einige der schönsten Gärten Europas finden können? Diese sind sogar zertifiziert und miteinander verbunden durch das Europäische Gartennetzwerk, kurz EGHN (European Garden Heritage Network). In Verbindung mit Schlössern und Adelssitzen strahlen sie hohe Gartenkunst aus und verführen uns zum träumen, staunen und spazieren. Wenn also auch Euer Urlaubstag mal mit Regenschauern beginnt solltet ihr keinesfalls die "Flinte ins Korn werfen".
Genau davon erzähle ich Euch im folgenden neuesten Reisebericht und wünsche viel Spaß beim Lesen.
Ich sehe mich in der Verpflichtung Euch auch bei dieser Tour auf die geltenden Pandemiebestimmungen der Bund- und Länderbeschlüsse hinzuweisen. Alle von mir empfohlenen Ausflugs- und Beherbergungsziele unterliegen für die Dauer der Pandemie bestimmten Auflagen und können derzeit geschlossen sein, oder einen eingeschränkten Betrieb haben. Ich hoffe ich kann diesen Hinweis schon bald wieder löschen.
Die Anreise ab der Kölner Domplatte bis zur von mir gebuchten Unterkunft Ferienhaus "TÜS" beträgt 89 Kilometer und dauert ca. 1.08 Stunde. Die Adresse für die Navigation lautet:
Die zweite Zieladresse für den Wohnmobilstellplatz Xanten lautet:
Die dritte Zieladresse für die Besichtigung von Schloss Moyland und dem Schlosspark lautet:
Die Anreise mit dem Zug ist problemlos möglich. An der früheren Regionalstrecke Rheinhausen-Kleve (in Betrieb seit 1904) ist, nach der Stilllegung in Jahre 1990 der Teilstrecke Xanten-Kleve, nun Xanten Endhaltestelle der stündlich verkehrenden Regiobahn. Ab Bahnhof erreicht man zu Fuß das Stadtzentrum Xantens in ca. 8 Minuten.
Hier folgt der Kurzüberblick über die Highlights, die diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen:
Hier habe ich Euch einige Weblinks zusammengestellt, die die Planung und Durchführung dieser Reise erleichtern werden:
Dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung für das sehr schöne Ferienhaus TÜS in Xanten
Am frühen Morgen unseres zweiten Ferientages sitze ich im Ferienhaus TÜS in Xanten und genieße meine persönliche Auszeit vom Alltag. Nach einem ausgiebigen Frühstück und reichlich Kaffee lese ich im Internet, dass der Skulpturenpark am Schloss Moyland und auch das Museum im Schloss nach dem "lockdown" wieder geöffnet haben. Währenddessen schlägt Regen an die Fensterscheiben, draußen ist es (noch) grau. und so begeben wir uns am zweiten Tag erneut auf eine Schloss- und Gartenreise am Niederrhein.
Von unserer Unterkunft, dem Ferienhaus "Tüs" in Xanten erreichen wir den Schlosspark Moyland über die B 57 in nördlicher Richtung Kleve nach etwa 20-minütiger Autofahrt und können den PKW kostenlos auf ausgewiesenen Parkplätzen abstellen (Angaben wie erlebt, wie immer ohne Gewähr). Der Eintritt in den Park und das Museum ist kostenpflichtig, mehr Informationen zu Sonderkonditionen und Preisen erfahrt Ihr auf der eigenen Webseite des Schlosses (siehe unter nützliche weblinks).
Zwischen Kleve und Kalkar direkt an der heutigen B 57 gelegen liegt die neugotische, malerische Wasserburg in einem faszinierenden Schlossgarten. 1307 erstmals urkundlich erwähnt, blickt sie auf eine sehr wechselvolle, über 700 jährige Geschichte zurück, von der ich nur einige herausragende Punkte kurz erwähnen will. Zum einen trafen sich hier im Jahre 1740 der noch junge König von Preussen, Friedrich der II., später der Große genannt mit dem von ihm bewunderten Philosophen Voltaire. Der Name Moyland mag sich vermutlich aus der holländischen Beschreibung mooi land, übersetzt "schönes Land" ableiten, denn im Jahre 1767 ging der Besitz an den geadelten holländischen Bankier Steengracht über. Die ursprünglich gotische Bauform und später barocke Anlage erhielt durch den Kölner Dombaumeister Zwirner im Jahre 1854 ihr heutiges Aussehen im englischen Tudorstil mit Zinnen und Spitzhelmen. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss wieder aufgebaut und beherbergt heute die größte Sammlung von Werken des umstrittenen Künstlers Joseph Beuys und die Sammlung van der Grinten.
Im Wesentlichen möchte ich Euch auf vier Dinge hinweisen:
Wir sind froh und dankbar, dass wir nach Plünderung und Brand heute in der Lage sind das Schloss Moyland mit seinen Gärten in der ursprünglichen Pracht des ausgehenden 19. Jahrhunderts wieder erleben zu dürfen, denn bis in die 1990-er Jahre war es Ruine.
Im Anschluss an die Schlossbesichtigung bieten sich, wie schon erwähnt mehrere Möglichkeiten an. Wir hatten bei der ursprünglichen Planung Fahrradtouren zusammengestellt, die wir wegen Sturmwarnung und starken Windböen dann aber verwarfen. Das heißt ja nicht, dass man sich die Etappenziele dennoch ansehen kann - wenn auch mit dem Auto. Ich hatte eine Ausfahrt zum Rhein geplant, denn ein Hörbuch von Bernd Müller mit dem Titel "Wunderschöner Niederrhein" hatte als Tipp die Wisseler Dünen und das Schlosshotel Grieth genannt. Das machte mich neugierig: Dünen am Rhein? Ein familiäres, kleines Schloss als Hotel mit erstaunlich günstigen Konditionen? Das lockte mich, zumal ich dort noch nie war und auch bisher diese Ecke überhaupt nicht kannte. Dort gibt es auch eine Personenfähre nach Grietherort, wo sich ein bekanntes Restaurant für Fischspezialitäten befindet.
Die Wisseler Dünen sind ein kleines Naturschutzgebiet südwestlich des kleinen Ortes Wissel, den wir auf der Fahrt nach Grieth ohnehin durchfahren müssen, da es die einzige Durchgangsstraße dorthin ist. Die Erholungstätte "Wisseler See" mit Naturfreibad, Campingplatz und vielen Wassersportmöglichkeiten sorgen für weitere Freizeitaktivitäten. Neben dem niederrheinischen Charakter der Landschaft erstaunen uns beim Spaziergang die Wisseler Dünen mit ihrem Kontrast zu dem zuvor erlebten Schlosspark. An manchen Stellen meint man das Meer müsse unmittelbar hinter dem Sand-und Grasbewachsenen Dünen auftauchen. Der Spaziergang dauert nur etwa eine halbe Stunde, hier entstehen einige besondere Aufnahmen. Einfach spannend. Ein "Strandcafe" sollte als Pausenstation die Radler locken, doch im Lockdown war es geschlossen. Bleibt abzuwarten, ob diese Geschäftsidee weitergeführt wird?
Wenige Minuten später erreichen wir das alte Fischerdorf Grieth am Rhein. Alte Häuser und Katen stehen hier, an einem kleinen Dorfplatz setzen wir uns in die Sonne und nutzen die Gunst der Stunde mit einem ersten Eisbecher auf der Hand. Zu Fuß schlendern wir über die kleine Rheinpromenade von Grieth, hier fegt ein ordentlicher Wind und einige Meter hinter dem Rheindeich und dem Ausflugslokal sehen wir einen gelb gestrichenen Turm hinter einer akkurat geschnittenen Hecke hervorblitzen: wir haben Haus Grieth das "Bed &Breakfast" Hotel erreicht. Einfach süß!
Das könnte glatt ein Tipp für Romantiker sein, wir waren jedoch nicht im Haus und sind durch den Garten hinaus wieder beim kleinen Dorfplatz ausgekommen, wo wir unser Auto geparkt hatten.
Nach nur 25 Minuten sind wir zurück in unserem Feriendomizil, dem Ferienhaus TÜS in Xanten. Ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee sind jetzt die beste Idee, um ein wenig das Erlebte zu Papier zu bringen. Der Duft von frisch gekochtem Kaffee dringt bis ins Wohnzimmer und der leckere Bienenstich weckt die müden Geister zu weiteren Aktionen. Sogar das Wetter hält entgegen der Prognose, also machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt Xanten und erreichen so nach nur wenigen Schritten die gemütliche Altstadt mit dem Dom und dem mittelalterlichen Gepräge.
Ein riesiges Testplakat auf dem Marktplatz kündet von der derzeitigen Ausnahmesituation.Es ist immer noch unfassbar was diese Pandemie in zwei Jahren für Auswirkungen auf die Gesellschaft, aber insbesondere auch auf die Gastronomie, das Beherbergungsgewerbe und den Tourismus hat. Hier, und nicht nur hier, sind in Summe Verluste in Millionenhöhe zu verkraften. Fort mit diesen düsteren Gedanken, wir wollen unsere Auszeit vom Alltag genießen!
Durch den Kurpark geht es zurück zum Ferienhaus, der Familienrat hat folgendes beschlossen:
Zum Frühstück peitschte der Regen an die Fenster und alles war in fahles Grau gehüllt, als der zweite Tag unseres Aufenthalts in Xanten begann. Auch die Wetter-App trug nur vage Variationen von prozentualen Niederschlagsmengen über den Tag verteilt zur Prognose bei. Das wünscht man sich ja anders. Doch meistens kommt es anders als man denkt. Und das ist die Philosophie dieses Reiseblogs. Im ersten Teil dieser Trilogie nannte ich es "carpe diem" in diesem zweiten Teil stellte es sich ebenfalls unter Beweis:
Man muss sich nur auf den Weg machen, schön wird es von ganz alleine.
"Quod erat demonstrandum": dieser Tag brachte es zum Vorschein "was zu beweisen war". Der Niederrheiner fasst es in zwei Worte zusammen: "so isses."
Für Geschichtsinteressierte lässt sich noch so manches Spannende über Moyland vor Ort und im Internet erfahren. Über die Einnahme durch den Oberbefehlshaber der englischen Truppen, Bernard Montgomery, und den Besuch von Winston Churchill, über die Rolle der Bankiersfamilie Steengracht im WW II und die Verwicklungen im Auswärtigen Amt des Dritten Reiches. Über Plünderungen durch Kanadische Truppen 1945 und den Wiederaufbau ab 1951, über den neuerlichen Brand 1956 und die als Ruine verbliebene Burg bis hin zur Auferstehung in neuem Glanz in unserer Zeit.
Ausflugsziele für Radfahrer gibt es in Hülle und Fülle, Dünen, Rhein, Wildgänse, Nord-und Südsee und nicht zuletzt die Stadt Xanten selbst mit der langen Geschichte, dem Dom , der mittelalterlichen Stadtbefestigung und dem Kurpark drumherum. Dies alles und noch mehr folgt im dritten Teil der Xantener Trilogie. Bleibt mir gewogen, ich freue mich auf Eure Rückmeldung und wünsche Euch nun viel Freude beim Schmökern und Planen Eurer Ausflüge hier im Reiseblog mit inzwischen 88 Touren.
Bis bald, herzlichst euer Matthias
Der Besuch des archäologischen Parks Xanten ist etwas ganz Besonderes! Im Park wird die Antike wieder lebendig und ein "Muss" für jeden Besucher ist das neue spektakuläre Römermuseum im Park - Eintritt inbegriffen und barrierefrei!
Im Sommer ging es zur Erkundung der Vergessenen Orte auf eine neu konzipierte Stadtführung des Stadtmarketings Wesel. Dies brachte eine spannende Geschichte über die Stadt Wesel hervor, die Ihr unbedingt lesen solltet.
Der Frühling ist da und wir begrüßen ihn mit dem Besuch des größten natürlichen Gewässers unseres Nachbarlandes Rheinland-Pfalz, wo wir eine traumhafte Rundwanderung mit tollen Aussichten erleben werden. Im Anschluss an die Tour besuchen wir eines der bedeutendsten Baudenkmäler romanischer Baukunst aus dem 11. Jahrhundert: die Klosterkirche Maria Laach. Durch das sogenannte Paradies betreten wir den uralten Kreuzgang mit seinem Löwenbrunnen. Ein Ort der Stille und der Einkehr. Dieses Ausflugsziel ist auf Personen mit Handicap eingestellt und lässt sich so auch gut von Rollies meistern: vom barrierefreien Hotel bis zu ausgewiesenen barrierefreien asphaltierten Wegen und Besichtigungsmöglichkeiten!
Ich sehe mich in der Verpflichtung Euch auch bei dieser Tour auf die geltenden Pandemiebestimmungen der Bund- und Länderbeschlüsse hinzuweisen. Alle von mir empfohlenen Ausflugs- und Beherbergungsziele unterliegen für die Dauer der Pandemie bestimmten Auflagen und können derzeit geschlossen sein, oder einen eingeschränkten Betrieb haben. Ich hoffe ich kann diesen Hinweis schon bald wieder löschen.
Die Anfahrt ab der Kölner Domplatte bis zur ersten Zieladresse beträgt 80 Kilometer und dauert ca. 1 Stunde. Wir parken unser Wohnmobil, oder unseren PKW auf dem kostenpflichtigen Klosterparkplatz. Hier die Adresse für die Navigation:
Über die Autobahn A 61 kommend nehmen wir die Ausfahrt Mendig/Maria Laach. Ab der Ausfahrt sind es noch 2 Kilometer bis zum Parkplatz. Dort befindet sich direkt die Touristeninformation, der Hofladen des Klosters, ein Imbiss und ausgewiesene Parkplätze (nicht zum Übernachten!) für Wohnmobile. Hier stehen auch die ersten Informationstafeln für Wanderer. Durch die Unterführung der Vulkanstraße gelangen wir unmittelbar und barrierefrei auf das Klostergelände. Hier startet auch unsere Wanderung und diverse andere Wanderwege.
Personen mit Handicap und/oder Rollstuhlfahrer bekommen extra Hilfe und Angebote auf der Webseite Maria Laach Barrierefrei. Ein ganz tolles Angebot!
Hier kommen die Highlights auf einen Blick, die für einen außergewöhnlichen Tag und schöne Erlebnisse sorgen werden:
Hier kommen einige nützliche weblinks, die ich für Euch recherchierte und die gute Dienste leisten werden bei Eurer Planung:
Die Eifel mit ihren erloschenen Vulkanen und geheimnisvollen Kraterseen zählt zu den ältesten und geologisch interessantesten Gebirgen der Welt. Mittendrin im Vulkanpark Brohltal-Laacher See, am südöstlichen Rand des Laacher Sees liegt die 1093 gegründete Benediktiner Abtei Maria Laach. Hierhin führt uns unsere heutige Reise und hier beginnt für die Tagestouristen auch die Rundwanderung. Wer einen Stellplatz auf dem Campingplatz Laacher See ergattern konnte, beginnt natürlich die Rundwanderung dort, denn wir werden im weiteren Verlauf des Weges genau dort vorbei kommen.
Charakteristik der Tour
Die Rundwanderung von 17 Kilometern Länge, die bei 400 Höhenmetern im Aufstieg und 400 Höhenmetern im Abstieg rund 5 Stunden reine Wanderzeit in Anspruch nehmen wird, startet am Wanderparkplatz gegenüber der Touristeninformation und dem Klosterladen. Die Parkgebühr beträgt für den ganzen Tag mit PKW 3,00 Euro und mit Wohnmobil 5,00 Euro (Angabe wie immer ohne Gewähr, Stand 04.2021).
Mit Einkehr, Pausen und/oder Picknick am See wird die Wanderung wahrscheinlich also den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Ein Highlight sind an schönen Tagen die Sonnenuntergänge am See - sehr romantisch! Wenn Ihr dann noch das Kloster und die angeschlossenen Läden besuchen wollt, müßt Ihr Euch zeitig auf den Weg machen, oder einfach über Nacht bleiben. Besonderer Hinweis für Personen mit Handicap: es gibt alternative ausgewiesene, barrierefreie Wege die zum See hinunterführen und auch ausgewiesen Radwege. Auf den aufgestellten Wandertafeln sind Wandervorschläge von 5 km, 6 km, 9 km, 10 km, 15 km und 22 km Länge eingezeichnet. Es dürfte also für jede Kondition etwas dabei sein. Wir folgen der Unterführung und Ausschilderung in Richtung Kloster und marschieren am Hotel, an der Gärtnerei und dem bronzenen Engel rechts vorbei hinauf zum Friedhof. Vor dem Eingangsportal zum Friedhof gehen wir rechts hinauf der Ausschilderung Höhenrundweg folgend und bleiben diesem bis zum Lydiaturm treu. Mir gefällt am Auftakt schon die Tatsache, dass wir auf dem leicht ansteigenden Weg nach wenigen hundert Metern bereits alleine unterwegs sind, während die Jogger und andere Spaziergänger direkt in Richtung des Seeuferweges aufgebrochen sind. Auf dem Höhenrundweg der sich in sanft steigender kurviger Linie durch lichten Buchenwald entlang der Hänge oberhalb des Sees schlängelt sind Holzskulpturen aufgestellt und die bronzene Figur des 1959 fertiggestellten Schmerzensmannes, der an einer exponierten Stelle mit einem ersten schönen Seeblick steht. Und natürlich wird hier erst einmal ein Foto gemacht.
Der Höhenrundweg ist zusätzlich gekennzeichnet mit ML1, der Uferrundweg mit nur 8 km Länge trägt die Kennzeichnung ML 2. Dieser Hinweis soll helfen Irritationen zu vermeiden und sich im Wald besser zurecht zu finden. Nachdem wir dem Weg ca. 1, 4 Kilometer gefolgt sind und alle Abzweigungen ignoriert haben erreichen wir eine Wegkreuzung und nehmen an dieser den rechten Weg (zusätzlich gekennzeichnet mit Naturfreundeweg). Ein wenig bergab, dann wieder hinauf erreichen wir die alte Laacher Grenze an der Vierdümpelhöhe mit schöner Aussicht und Sinnesliege.
Wir bleiben im Wald und laufen den wurzeligen Pfad leicht bergab zu L 115 mit dieser 200 Meter bis zur Rechtskurve, dort wieder nach links in den Wald, und mit N sofort wieder rechts -hier ist der Wegweiser umgefahren/umgestoßen worden. Auf diesem Weg bleiben wir ca 1,6 Kilometer er verläuft um den Vulkankegel Veitskopf herum und dann ein kurzes steileres Stück nach links hinauf zum Lydiaturm. Der Turm ist in der Regel und auch in Coronazeiten geöffnet und kostenfrei zu besteigen. Einige Hinweistafeln und Reliefs an der Turmwand erzählen uns die Entstehungsgeschichte und wie es zu dieser Namensgebung kam. Von oben genießen wir einen einmaligen Ausblick auf den vor uns liegenden See!
Nach dem Abstieg vom Turm benutzen wir den Pfad weiter hinab zur Landstraße wo sich rechter Hand das Hotel und Ausflugslokal Waldfrieden befindet - unter normalen Bedingungen sicherlich lohnenswert für einen Pausenstop und eine kleine Erfrischung.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich der Wanderparkplatz mit seinen Hinweistafeln zum Geo-Pfad rund um den Laacher See, dem wir nun zum See hinab bis zum Uferweg folgen dann im Uhrzeigersinn, also links abbiegen. Würden wir an dieser Stelle nun rechts abbiegen kämen wir nach wenigen Schritten direkt beim (einzigen) Campingplatz am Laacher See aus, wo das Blockhaus auch eine lohnenswerte Einkehr anbietet - inklusive Seeblick. Etwas worauf sich die Camper unter uns nach der Wanderung zum Sundowner freuen dürfen. Wir freuen uns in diesen, durch Corona erschwerten, Zeiten allerdings über viele schöne Picknickplätze am Seeufer, die sich uns im weiteren Wegeverlauf bieten. Natürlich haben aufgrund der Pandemieverordnung sowohl das Haus Waldfrieden, das Blockhaus und der Campingplatz derzeit einen eingeschränkten Betrieb, was sich hoffentlich bald ändern dürfte.
Nach einer gemütlichen Pause gelangen wir mit dem Uferweg zu einem besonderen Platz an dem der vulkanische Ursprung des Sees erlebbar wird. Die Hinweistafeln sind nicht zu übersehen und wir erleben die einzige Stelle des Sees die niemals zufriert, da hier immer noch sogenannte Mofetten, Kohlendioxidgase aus dem Wasser aufsteigen und im Winter kreisrunde Löcher im Eis entstehen lassen.
Welche Rolle spielte der Vulkanismus bei der Entstehung des Laacher Sees, seiner ihn umgebenden Landschaft und bei der Baugeschichte des romanischen Klosters? Auf diese Fragen werden wir im weiteren Verlauf unserer Wanderung spannende Antworten bekommen. Bei den Mofetten beispielsweise werden wir Zeuge des -noch sehr gemäßigt- aktiven Vulkanismus in der Eifel. Der vom Wald umrahmte See ist von alten Vulkanen umgeben und erinnert aus der Flugzeugperspektive mit seiner ovalen Form an ein Auge. Vor knapp 13.000 Jahren (erdgeschichtlich also sozusagen einen Wimpernschlag her) ereignete sich genau hier der gewaltigste Vulkanausbruch der jüngeren europäischen Geschichte! Durch diese enormen Eruptionen entstand ein Einsturzkrater von 53 Metern Tiefe, der sich später mit Wasser auffüllte - der Laacher See war geboren!
Heute können wir auf schönen Wegen diesen Vulkan umrunden und werden Zeitzeuge dieser erdgeschichtlich noch jungen Ereignisse: Wo wir jetzt stehen, steigen immer noch Kohlendioxidgase aus dem Wasser auf und bilden sogenannte Mofetten. Die hier am Geopfad platzierten Hinweistafeln, erzählen uns so einiges aus diesem spannenden Erdzeitalter.
Wer die kürzere Version vorzieht, bleibt dem Seeuferweg (Geopfad) treu, wer noch neugierig ist auf weitere Erlebnisse folgt dem Weg ab den Hinweistafeln folgend die mit L 1, L 2, L 3 und L 4 nummeriert sind einige Schritte dem Hang hoch, vor dem Schilderstock nach rechts zu L 4 und L 5; nach weiteren 150 Metern beim Rettungspunkt 5509-324 scharf links, steil bergauf , oben zunächst rechts auf eine Weg, an dessen höchster Stelle nach scharf links hochsteigen, oben auf dem Fahrweg angekommen noch ca. 250 Meter nach links stehen wir plötzlich vor einem sehr alten imposanten rötlichen Tuffsteinbruch aus der Entstehungszeiten des Klosters, über 900 Jahre alt! Hierhin verirren sich nur die wenigsten Menschen, vielleicht noch einige Mountainbike-Fahrer , wir waren ganz alleine hier. Abermals klären Hinweistafeln über das tausende Jahre alte Baumaterial, welches für die Klosterkirche in diesem Steinbruch geschlagen wurde, auf. Ich steige ein wenig in dem Steinbruch herum und entdecke Graffiti aus den Jahren 1964 und 1901.
Von hier folgen wir dem gleichen Weg wieder zurück, steigen aber nicht mit dem Geopfad wieder zum See hinab, sondern bleiben geradeaus auf dem Naturfreundeweg (N) ca. 1,6 Kilometer; mit schönem Seeblick, gelangen wir vorbei am "Scharfen Knüppchen" abwärts zum Parkplatz beim Erntekreuz.
Wenn wir das Erntekreuz erreichen, können wir an der dort aufgestellten Bank eine letzte Pause machen, um dann auf steilem Pfad, teilweise mit Stufen hinabzusteigen. So gelangen wir auf die Landstraße 113 (Vulkanstraße= Erlebnisstraße). Eine Möglichkeit wäre es diese entlang zu laufen um nach Maria Laach zurück zu gelangen. Der schönere Weg ist jedoch der, indem wir die Straße überqueren und dem gegenüberliegenden Pfad über die Wiese bis zum Waldrand folgen und dort am Fuße des Thelenbergs nach rechts abbiegen. Mit leichtem Auf und Ab durch Wald und Feld gelangen wir so zu einem Bilderstock. Links geht es zum Laacher Seehaus (Unterkunftsempfehlung siehe oben unter nützliche weblinks) wir folgen der K 70 jedoch rechts hinab mit dem Kennzeichen des Jakobuspilgerwegs . Bevor wir das Kloster erreichen biegen wir ein letztes Mal nach links ab hinauf auf dem Randpfad der Kreisstraße vorbei an den Wirtschaftsgebäuden des Klosters erreichen wir den von rechts einmündenden Natursteinlehrpfad dem wir nach rechts so lange folgen bis wir wieder am Engelsstandbild auskommen, wo wir einige Stunden zuvor gestartet waren . Ab hier ist der Weg selbsterklärend, doch natürlich lassen wir es uns nicht nehmen jetzt wahlweise in der Klostergaststätte einzukehren, oder einen Tisch zu reservieren und das Kloster und seinen Buchladen und Klostergarten zu besichtigen, je nach Lust und Laune!
1093 gründete Pfalzgraf Heinrich II. die im rein romanischen Stil gebaute Abtei zu Maria Laach. Bis in unsere Tage ist sie in der Verwaltung der Benedektiner, ca. 60 Mönche leben und arbeiten hier. In der Informationshalle kann man sich einen 20 Minütigen Film zum Klosterleben anschauen. Natürlich darf man auch die Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert besichtigen. Sie gilt als eines der herausragenden romanischen Bauwerke Deutschlands und wurde aus dem vulkanischen Gestein der Umgebung errichtet: heller Tuff, roter Tuff und dunkler Basalt. Ein besonders sehenswerter Tipp ist natürlich das Bogenportal mit dem berühmten Laacher Paradies mit wertvollen Steinmetzarbeiten und dem Löwenbrunnen steht es symbolisch für den Garten Eden im Paradies. Im Inneren der Kirche steht bis heute das Stiftergrab von Pfalzgraf Heinrich. Zum heutigen Kloster gehören Ländereien, Gärtnerei und Bioladen sowie das Hotel und die Gaststätte.
Die Bilder lassen sich per Mausklick vergrößern und sind nur ein kleiner Ausschnitt der vielen Informationstafeln rund um See und Kloster - vorbildlich!
Ein Geheimtipp?
Nein, bei weitem nicht. Eher "Vorsicht Touristenrummel", denn ca. 2 Millionen Menschen besuchen durchschnittlich pro Jahr die Abtei am See. Das schillernde Gewässer, seine einzigartige Naturschönheit und die Aura dieses besonderen Ortes lassen an Ausflugsbusse und überfüllte Parkplätze denken - aber falsch! Das Gebiet um den Laacher See ist viel zu schön um daran vorüber zu gehen. Ihr solltet es einfach antizyklisch planen. Jetzt in beginnenden Frühjahr, wenn die Natur langsam erwacht und die Tage wieder länger werden ist es noch ziemlich ruhig. Ebenfalls an den Wochentagen, wenn man nicht gerade Pfingsten hierhin fährt, hat man schon fast alles richtig gemacht. Und natürlich gibt es die bequemen und auch barrierefreien Rundwege um das Seeufer, die sich auch für Familien mit Kinderwagen und ältere Menschen gut bewerkstelligen lassen. Doch auf dem Höhenrundweg haben wir niemanden getroffen und selbst am Lydiaturm war es ruhig. Der Campingplatz am See hat nur saisonalen Betrieb vom 01. April bis 02. Oktober, das Blockhaus hingegen ist ganzjährig geöffnet. Und für eine Flucht aus dem Hamsterrad des Alltags kann ich mir bald keinen besseren Platz vorstellen: leckere Gerichte in den angrenzenden gastronomischen Betrieben, leckere Biere aus der Vulkanbrauerei, die es nur hier zu verkosten gibt, Sonnenuntergänge am See locken die Romantiker. Um es kurz zu machen; für besondere Erlebnisse braucht es keine weiten Reisen.
Am 31.01.2022 wird dieser Reiseblog 5 Jahre alt. In dieser Zeit sind für Euch 86 Touren entstanden und ich darf mich erneut bedanken für Euer Interesse und Euren Zuspruch! Ich wünsche viel Vergnügen mit diesen neuen Reiseerlebnissen auch im kommenden Jahr. Liebe Grüße Euer Matthias
Der Natursteig Sieg führt uns auf 200 Kilometern von Siegburg nach Mudersbach. Diese Distanz reicht für eine zweiwöchigen Urlaub, denn die Gesamtstrecke wurde in 14 Tagesetappen aufgeteilt. Auf der hier folgenden 7. Etappe erleben wir einen Hauch von Abenteuer. Sie ist etwas fordernder als die übrigen Strecken und wirklich schön! Ich bin für Euch voraus gewandert und erzähle in diesem Artikel davon, was den Reiz dieser Wanderung ausmacht. Dies wird also der bereits vierte Reisebericht aus der Naturregion Sieg - und das hat seinen Grund. Habt Ihr Lust mitzukommen? Das würde mich sehr freuen! Los geht's!
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte mit dem Auto zum Ausgangspunkt der Wanderung beträgt 60,4 Kilometer und dauert 0:52 Minuten. Das Parken am Bahnhof ist (Stand 10.2021) kostenlos. Die Adresse für die Navigation lautet:
Die Anreise ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos möglich, Ab Köln Hauptbahnhof bis Herchen Bahnhof mit der Deutschen Bahn. (www.bahn.de)
Die Streckenwanderung verläuft vom Bf Herchen bis zum Bf Schladern. Ab dort Rückfahrt mit dem RE oder der S-Bahn bis zum Ausgangspunkt (2,25 Euro pro Person, Stand 10.2021, Angaben wie immer ohne Gewähr)
Hier kommen die Highlights der Tour , die für einen unvergesslichen Tag an der Sieg sorgen werden:
Hier kommen die nützlichen Weblinks, die Euch eine sorglose Planung Eures Aufenthaltes möglich machen:
Hier folgt die Übersicht der Tour in Kürze:
Diese (Halb-) Tageswanderung beträgt 18,1 Kilometer und wird ca. 6 Stunden beanspruchen. Auf der Strecke sind 563 Meter im Aufstieg und 528 Meter im Abstieg zu bewältigen.
Dies ist eine Streckenwanderung von A nach B, die Rückfahrt erfolgt mit der Bahn, daher sind die Fahrtzeiten bestenfalls vorher zu erfragen. Für Familien mit Kinderwagen und Personen mit Handicap ist dies Tour nicht, oder nur eingeschränkt geeignet.
Man hat die Möglichkeit die Tour in Dattenfeld zu unterbrechen oder vorzeitig zu beenden.
Eine Einkehr bietet sich am Anfang und am Ende der Strecke, unterwegs am Campingplatz Dattenfeld, oder in Dattenfeld im Restaurant Hotel Burgcafe auf der Hauptstraße. Aufgrund der Höhenmeter und der Länge der Strecke sollte man unbedingt Wanderschuhe tragen und ausreichend Trinkwasser dabei haben. Ein bisschen Wurst, Käse, Wein, Frikadellen, Brötchen, Laugenbrezel oder was immer Ihr gerne essen mögt gehören in den Rucksack, wenn Ihr unterwegs Lust auf ein Picknick habt.
Die Rückfahrt erfolgt ab Bahnhof Schladern zum Bahnhof Herchen. Die S-Bahn verkehrt auch an Wochenenden halbstündlich, dazwischen hält noch der RE, die Fahrt zurück dauert nur 6 Minuten (!) - man kann also einen gemütlichen Tag planen und muss sich nicht hetzen. In Schladern erwarten Euch ebenfalls Gastronomiebetriebe zur Einkehr nach der Wanderung. Wir waren griechisch essen im Hotel Willmeroth im Restaurant Syrtaki. Die haben sogar eine Mikrobrauerei, also meine persönliche Empfehlung zur Belohnung nach der Wanderung: das eigene Bier unbedingt probieren!
Es ist ca. 11:00 Uhr als wir unseren PKW auf den Bahnhofsparkplatz in Herchen abstellen. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir beschlossen das schöne Wetter zu nutzen und den freien Tag in der Natur zu verbringen. Schnell mal wieder raus aus dem Alltag, die Hektik hinter uns lassen, denn Natur ist nicht ansteckend. Ganz im Gegenteil: entlang des Weges können wir die Seele baumeln lassen und einfach nur entspannen.
Dazu bietet sich der Natursteig Sieg vortrefflich an. Mit seinen beeindruckenden Flusslandschaften und herrlichen Aussichten sorgt er hier für einen abwechslungsreichen Wegeverlauf. Teils auf schwindelerregendem Pfad, dann wieder auf breiten Wanderwegen durch saftige Wiesen und Weiden, führt uns der Weg auch immer wieder an das Ufer der Sieg zu schönen Plätzen, die zum Picknicken und pausieren verführen. Direkt neben dem Bahnhof stehen die Wandertafeln und Karten die einen ersten Überblick über die bevorstehende Tour ermöglichen. Vis-a-vis des Bahnhofes sind die Wegeschilder angebracht, die uns ab hier sicher zum Ziel führen werden.
Das ist einer der vielen Vorteile der bestehenden touristischen Infrastruktur. Die Wegebeschilderung nennt uns die jeweiligen Distanzen zum nächsten Etappenziel und auch über die zurückgelegte Strecke; damit wird es auch möglich, den Wanderweg in umgekehrter Richtung zu wandern, wenn man es möchte. Zuverlässig zeigen uns die blauen Quadrate mit dem weißen "s" den Weg, an Kreuzungen stehen Wegweiser. So brauchten wir weder Wanderkarte noch Kompass. um sicher an das Ziel zu gelangen. Zunächst geht es über den Philosophenweg in direkter Nähe zur Sieg in Richtung S-Bahntunnel, später auf einem teilweise bewaldeten Bergrücken in steilen Kehren hinauf und wieder hinunter. Hier werden auf 200 Metern Wegstrecke 80 Höhenmeter überwunden und wir wissen nun spätestens, dass es sich um einen Steig handelt.
Die idyllischen Siegauen laden zur Rast und Pause ein, bei schönem Wetter werden unsere vierbeinigen Begleiter hier das Wasser genießen können. Bevor wir Dattenfeld erreichen kommen wir unmittelbar am Campingplatz Bikers Rast mit Biergartenterrasse vorbei.
In Dattenfeld lohnt der Abstecher zur Kirche St. Laurentius, die wegen ihrer imposanten Architektur Siegtaldom genannt wird. Diese Kirche ist die einzige doppeltürmige Kirche im gesamten Rhein-Sieg-Kreis.
Zurück auf unserem Wanderweg genießen wir die Spiegelungen der gepflegten Baumalleen an der Sieg-Promenade Dattenfelds - nun wieder von der gegenüberliegenden Flussseite. Definitiv ein Fotospot für Instagrammer! Und baden kann man hier auch, ideal für einen spontanen Badestopp bei einer Sommerwanderung.
Der Ausschilderung folgend beginnt hier nun der wildeste Abschnitt der Wanderung. Auf steilem, schmalen Pfad geht es durch das Steilufer der Sieg. Trittsicherheit ist hier von Vorteil, denn es gibt keine Sicherung. Gegenverkehr wäre hier jetzt ungemütlich. Aber ich liebe solche Wegabschnitte! Deutlich entspannter wird es wenn wir vor dem Ortseingang von Dreisel durch ein unter Naturschutz stehendes liebliches Wiesental geführt werden. Nach der Querung der Sieg geht es wieder bergauf, dieses Mal durch einen lichten Eichenwald. Auch wenn wir ganz schön aus der Puste kommen, bis Altwindeck ist es nun nicht mehr so weit. Dort erwarten uns das Museumsdorf, die imposante Burgruine für den der noch die Kraft hat heute dort empor zu steigen und natürlich unser wohlverdientes kühles Belohnungsbierchen aus der Mikrobrauerei des Restaurants Syrtaki im Gasthof Willmeroth (weblink und Adresse unter den nützlichen Weblinks).
Von dort sind es nur noch 10 Minuten Fußweg bis zum ganz in rot angestrichenen und sanierten Bahnhof von Schladern, von wo wir in nur sechs Minuten mit der Bahn unseren Startpunkt, den Bahnhof Herchen wieder erreichen.
Gut Ding will Weile haben! Manchmal ist es ja wirklich witzig, da hat man die Regale voll von Ideen und Anregungen, in ungezählten Büchern, Prospekten und Zeitschriften finden sich Lesezeichen und eingeklebte Zettel mit sinnähnlichen Kurznotizen wie "mußt Du mal machen" oder "Klasse, das hört sich gut an" ,oder knapper "Vormerken für Sommer". Hier war es Thorsten Hoyer, Chefredakteur des Wandermagazins, der in der Ausgabe 6/2011, also vor ziemlich genau 10 Jahren einen Artikel für "mein Rheinland" über die Etappe Sieben des Natursteigs Sieg verfasste. Die Überschrift lautete "Ein Hauch von Abenteuer" und alleine deswegen bekam der Artikel eines meiner Lesezeichen mit der Aufschrift "musst Du mal machen". Nun 10 Jahre später habe ich es getan: Ich habe die Tour unter die Füße genommen und weil sie mir so gut gefallen hat habe ich auch noch glatt die Überschrift geklaut. Lieber Thorsten, ich hoffe Du siehst es mir nach und wertest diesen Artikel nicht als Plagiat. Deine Empfehlung jedenfalls ist auch zehn Jahre später eine Reise wert (auch wenn die Fichtenbestände nahezu komplett abgestorben sind). Auf jeden Fall möchte ich Euch, liebe Leser, ausdrücklich zur Nachreise ermuntern, wenn Euch diese 86. Tourbeschreibung hier im Reiseblog gefallen hat. Wir haben schon schöne Strecken in NRW.
Wenn Euch diese Tour in das Siegtal angesprochen hat , dann werden Euch auch die nun folgenden drei vielleicht dazu Verleiten einen längeren Aufenthalt zu planen. Im staatlich anerkannten Luftkurort Herchen findet sich in der Ergänzung zum Natursteig Sieg, die Erlebnisschleife Sieg, der sogenannte Künstlerweg. Meine Tourbeschreibung dazu findest Du hinter diesem internen Bloglink:
In Schladern angekommen müßt Ihr ja nicht unbedingt gleich wieder abreisen. Das wäre geradezu ein großer Fehler, denn am Bahnhof Schladern beginnt meine meistgelesene Blogtour als Rundwanderung durch das Windecker Ländchen, die Euch zum größten Wasserfall von NRW und hinauf zu einer alten Burgruine mit bewegter Geschichte führen wird. Nachzulesen unter dem folgenden internen Bloglink:
Eine weitere Wanderung führt Euch in die für lange Zeit kleinste Stadt Deutschlands, zu einem malerischen Burgflecken mit Ruine, deren Garten immer noch bewirtschaftet wird. Ihr erlebt das Siegtal in all seinen Facetten, den neobarocken Schlossgarten von Merten und eine Kunstausstellung in der Blankenheimer Mühle mit lauschigem Biergarten und viel Atmosphäre. Klar , hier kommt der Bloglink:
Der Krieg wütete geradezu unmenschlich in den Tagen zwischen dem 16., 17., 18. und 19. Februar 1945, als die British Royal Airforce die Stadt Wesel mit vielfachen Fliegerangriffen bombardierte, in Schutt und Asche legte und zu 97% zerstörte.
So etwas können wir uns heute nicht mehr vorstellen und dürfen uns froh und glücklich schätzen, in einem friedvollen Land aufgewachsen zu sein. Die vom Stadtmarketing der Stadt Wesel konzipierte Tour zu den "vergessenen Orten" führt uns noch viel weiter in die Geschichte der Stadt zurück. Dabei erleben wir interessante Monumente, Plätze, Geschichten zur Geschichte aber auch jede Menge Natur, Freizeitangebote und Kultur. Die Stadt am Niederrhein lohnt in jedem Fall einen Besuch - warum das so ist, erzähle ich euch jetzt in meiner inzwischen 85. Tour in diesem Reiseblog.
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zum Zielort Wesel beträgt 100 Kilometer und dauert ca. 1:30 Stunde, Die Adresse für den Wohnmobilstellplatz Römerward lautet:
Die Anfahrt erfolgt wahlweise über die A 3 oder die A 57, die Dauer hängt von den Stoßzeiten im Berufsverkehr ab.
Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmittel ist problemlos möglich. Von Köln Hbf nach Düsseldorf Hbf, dort umsteigen und weiter bis Wesel Bf. Dauer maximal 2 Stunden.
Eine Stadtführung zu den vergessenen Orten zählt zu den diesjährig neu konzipierten Highlights für Besucher in Wesel und lässt sich über das Stadtmarketing und online über die Homepage der Stadt Wesel buchen. Da es viele Hintergrundinformationen gibt, ist diese sehr zu empfehlen, auch dann, wenn die meisten Stationen der Tour alleine und öffentlich zugänglich sind.
Hier kommen die Highlights im Überblick, die wieder für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Hier habe ich Euch einige Weblinks zusammen gestellt, die bei der Planung Eurer Tour nützliche Dienste leisten können:
Der Werbeslogan der Stadt Wesel " Vesalia hospitalis" (gastliches Wesel) - so nannten flämische und wallonische Glaubensflüchtlinge ihren Zufluchtsort ab dem Jahre 1578 - ist heute so aktuell wie ehedem. Das durfte ich erfahren als ich von Eike Schulz vom Weselmarketing und seiner Kollegin Anne Klein, Stadtführerin der Stadtinformation Wesel, um 10:30 Uhr auf der Rheinpromenade in Wesel in Empfang genommen wurde.
Eine Premiere stand uns bevor: die "Mystery-Tour" zu den vergessenen Orten der Stadt Wesel. Die startete an unserem Treffpunkt am Brückenpfeiler der alten Rheinbrücke mal direkt mit einem Paukenschlag: Hier auf der Rheinpromenade der Stadt, direkt neben dem Freibad Römerward, befindet sich der Brückenpfeiler der alten Eisenbahnrheinbrücke, welcher heute durch eine Treppe und Aussichtsplattform erschlossen wurde und sich mit dem "schönsten Blick auf den Rhein bei Wesel" schmücken darf. Die Geschichte dieser Brücke beeindruckt mich.
Auf Initiative der französischen Regierung wurde im Jahr 1870 eine Eisenbahnlinie von Paris nach Hamburg geplant. Später sollte sie dann als europäisches Gesamtprojekt bis nach Skandinavien weiterführen, aber der Lauf der Geschichte verhinderte es, dass dieser Plan in die Tat umgesetzt werden konnte.
Zunächst gab die damalige preußische Regierung die Zustimmung zu diesem ehrgeizigen Verkehrsprojekt und die Cöln-Mindener-Eisenbahngesellschaft (CME) erhielt den Auftrag eine Brücke bei Wesel über den Rhein zu entwerfen und zu konstruieren. Aus einer mit harten Ziegeln gebrannten Rundbogenbrücke sollte das gesamte Bauwerk, bestehend aus Vorlandbrücke, Strombrücke und abermaliger Vorlandbrücke auf einer Länge von 1950 Metern den Rhein überspannen. Der kühne Plan wurde auf der Weltausstellung in Wien im Jahre 1873 vorgestellt und mit dem Ehrendiplom der Sektion III ausgezeichnet. Bereits 1874 war sie fertig gestellt: die längste Eisenbahnbrücke Deutschlands!
Als rund 71 Jahre später die Alliierten Streitkräfte drohten die letzte Rückzugsmöglichkeit der Deutschen Wehrmacht über den Rhein zu erobern, erteilte General Alfred Schlemm, der Inhaber der Befehlsgewalt, angesichts der heranstürmenden amerikanischen, kanadischen und englischen Truppen den Befehl, die Brücke zu sprengen. Am Morgen des 10. März 1945, Wesel war bereits total zerstört, sprengten deutsche Pioniere Deutschlands nördlichste Rheinbrücke in die Luft. Erst im Jahre 1968 wurden die verbliebenen Brückenpfeiler im Rheinstrom abgetragen, der Rest blieb mit seinen unterirdischen Bunkern und Einschusslöchern der Maschinengewehrsalven als Mahnmal und zur Erinnerung an die Schrecken dieses Krieges bis in unsere Tage stehen und erhalten. Der Anblick stimmt mich nachdenklich. Die Brücke wurde nie wieder aufgebaut, die Autobrücke dagegen schon.
Von der Eisenbahnbrücke führt uns der Weg über die Rheinpromenade stromaufwärts in Richtung Hafen. Dort sehen wir das älteste profane Gebäude der Stadt Wesel, ein Wach - und Zollhaus an der ehemaligen Einfahrt zum Hafen, der nun zugeschüttet und verlandet nur noch mit einer umlaufenden Hecke kenntlich gemacht ist. Vorbei an einer ehemaligen Brauerei, Hafenkontoren und einer früheren Fisch- und Konservenfabrik eines jüdischen Fabrikanten kommen wir zum ältesten jüdischen Friedhof, der, umgeben von privaten Gartengrundstücken heute nur nach Absprache besichtigt werden kann. An der Esplanade-einem ehemals freien Schussfeld zur Verteidigung der Stadt, wo im jenseitigen Bereich die Häuser nur aus Holz gebaut sein durften (zum schnelleren Abriss im Fall aufziehender feindlicher Übergriffe)- gelangen wir zum rückseitigen Teil der noch bestehenden Festungsanlage Wesels. Tiefe Gräben, meterdicke Mauern und eine Zugbrücke verwehrten den Zugang und am oberen Ende des Mauerkranzes entdecken wir ihn: den schwarzen Adler als Machtsymbol preußischer Herrschaft.
Dabei erlitt zu napoleonischer Besatzungszeit der preußische Widerstand unter Führung des Majors Ferdinand von Schill am 31.05.1809 in Stralsund seine bitterste Niederlage. Als Widersacher der seit 1807 durch ihn und seine Truppen besetzten Stadt erstürmten unter französischer Führung ca. 6.000 Dänen und Holländer die Stadt Stralsund. Schill starb im Straßenkampf, von einer Kugel getroffen in der Fährstraße. Am 01. Juni 1809 gab es eine grandiose Siegerparade der Besatzer. Im Nachgang fanden 11 getreue Offiziere, die sich zu Schill und damit treu zu Preußen bekannt hatten und im Kampf um die Stadt in französische Gefangenschaft gerieten, in Wesel ein gnadenloses Ende. Sie wurden in die Festungsstadt am Rhein deportiert und gefangen gesetzt. Ein Gerichtstribunal verurteilte die Offiziere zum Tode durch Erschießen -trotz eines vehementen und leidenschaftlichen Verteidigungsplädoyers des Advokaten Jean Noel Perwetz aus Lüttich, den die Offiziere zu ihrem Rechtsbeistand berufen hatten. Sie bekamen lediglich noch die Gelegenheit, ihren Familien einen Abschiedsbrief zu schreiben und wurden am Nachmittag des 16. Septembers 1809 in den Lippewiesen vor der Stadt durch 66 französische Grenadiere exekutiert und dort bestattet.
Der Advokat wurde auf Befehl Napoleons aufgrund seiner menschenfreundlichen Verteidigung in einem französischen Kerker inhaftiert. Er blieb mehrere Jahre in Haft, was seine Familie aufgrund des despotischen Urteils in bitterste Armut geraten ließ.
Bereits im Jahr 1834 wurde ein von Karl Friedrich Schinkel entworfenes Grabmonument in Auftrag gegeben und für jeden Offizier wurde stellvertretend eine Eiche gepflanzt. Bis heute kann das Monument, umstanden von 11 Eichen in den Lippewiesen besichtigt werden, ist aber nicht Teil dieser Stadtführung.
Wer mag kann in der Festung, die mangels vorhandenem Baumaterial am Niederrhein mit Sandstein aus dem Elbsandsteingebirge errichtet wurde (!) die Kasematten und originalen Hafträume der Offiziere gratis besichtigen.
Wir treten aus der Tordurchfahrt heraus auf einen großen Exerzierplatz. Zu unserer rechten Seite befindet sich das LVR Museum welches zur Geschichte der Stadt Wesel eine derartig begeisternde Ausstellung zusammen gestellt hat, dass ich im Jahr 2020 über 2 1/2 Stunden im Museum verbrachte.
Es ist schon etwas Besonderes, denn die Zitadelle Wesel ist die größte erhaltene Befestigungsanlage des Rheinlandes und trotz der Zerstörungen im Jahr 1945 bis heute noch ein eindrucksvolles Bauwerk, welches einen Besuch lohnt. In Sichtweite befindet sich das ehemalige Offizierskasino, doch wir wenden uns stadteinwärts, weiteren bedeutsamen Gebäuden zu.
So kommen wir zum Berliner Tor, dem einzigen noch erhaltenen Stadttor der Stadtbefestigung aus dem 18. Jahrhundert. Das Martin Luther Haus und seine Geschichte werden uns erklärt, ebenso die stürmische Geschichte des alten und nach dem Krieg neu aufgebauten Wasserturms, der nach seiner Stilllegung Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts heute Eventraum und Ausstellungshalle geworden ist.
Überall fallen uns die Weseler Esel als Skulpturen ins Auge, die aus dem modernen Stadtbild nicht mehr wegzudenken sind.
Die breite Fußgängerzone Wesels empfängt uns zum flanieren, shoppen oder verweilen, ganz nach Belieben und ich werde aufgeklärt, dass die Fußgängerzone Wesels bedeutend breiter und größer ist als die Kölner Hochstraße. Das ist keine Zeitungsente und kein Treppenwitz, denn diese Tatsache geht auf den Wohlstand und die Vergangenheit Wesels als einflussreiche Hanse- und Handelsstadt zurück. Man baute die mittelalterlichen Fachwerk- und Giebelhäuser weit genug auseinander um innerstädtischen Feuersbrünsten keine Chance zur Ausbreitung zu geben. Ein kluger Plan der mittelalterlichen Städtebauer, die das Inferno des Zweiten Weltkrieges nicht vorhersehen konnten.
Ja, wenn wir heute durch Wesels Innenstadt laufen, kommen wir nicht in den Genuss einer unzerstörten mittelalterlichen Stadt in feinstem Sinne renoviert, wir kommen auch nicht in den Genuss einer auferstandenen Stadt im alten Stile, so wie wir es beispielsweise in Münster erleben dürfen. Dennoch: der Willibroddom, Wesels größte mittelalterliche Kirche. wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut (ich berichtete bereits darüber hier) und auch die Fassade des Rathauses entstand nach der Jahrtausendwende im Jahr 2007 in neuem Glanz und mit Hilfe zahlreicher Spender. Für mich völlig neu: die Fassade des Rathauses wurde vor der Zerstörung so detailliert fotografiert, dass mit Hilfe eines 3-D-Druckers die Sandsteinfiguren auf den Steinsimsen unter den Baldachinen im ersten Geschoss der Fassade wieder hergestellt werden konnten. Man erzählt sich, dass die bekannten Bürger Wesels, Jan Hofer und Günter Jauch, dessen Verwandte in Wesel wohn(t)en, wo er in der Jugend oft die Ferien verbrachte, zu den Spendern zählen.
Nach ca. zwei Stunden endet die kurzweilige und interessante Stadtführung von Anne Klein nun hier am Großen Markt in Wesels Zentrum. Meine Erzählungen dazu erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, ich möchte ganz im Gegenteil nur eher die Neugierde bestärken, Euch zu dieser Tour anzumelden, wenn Ihr mal in Wesel seid - es lohnt sich!
Eike Schulz vom Weselmarketing und ich verabschieden uns von Anne Klein, die in einem darauf folgenden Termin gebunden ist, und haben bei der Tour richtig Appetit bekommen. Wie gut, dass das griechische Restaurant gegenüber vom Rathaus gerade geöffnet hat. Nach einer herzhaften Stärkung trennen sich auch unsere Wege und meiner führt geradewegs in die Stadtinformation.
Direkt neben dem Rathaus befindet sich diese im Erdgeschoss, wo wir uns mit kostenlosem Informationsmaterial wie Stadtplan und Flyern zu Wanderungen und Radtouren versorgen können und natürlich auch mit Informationen zu allen bevorstehenden Veranstaltungen, Aufführungen und Märkten.
Mir ist die Wesel Tour 3 - Rund um den Auesee ins Auge gefallen. Nach so viel Stadtgeschichte und Informationen, tut es gut in der Natur den eigenen Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Tour beginnt am Großen Markt und führt uns von hier stadtauswärts zurück auf die Rheinpromenade und zur Römerward, wo wir unser Wohnmobil auf dem Stellplatz zurückgelassen haben. Das ist in diesem Fall wirklich praktisch, denn das Wetter schlägt um und so kann ich dem Regen ausweichen und gemütlich Kaffee trinken. Eigentlich hatte ich geplant die Wanderung um den Auesee noch am Nachmittag zu absolvieren, aber der Regen nimmt mir die Motivation. Immerhin bin ich gestern auf dem Hohe Mark Steig ca. 27 Kilometer gewandert und die Rundwanderung um den Auesee beträgt ab Stadtmitte 14 Kilometer. Also wird kurzerhand der Plan geändert, ich verlängere meinen Aufenthalt für eine Nacht und erwandere mir diese Strecke am darauf folgenden Vormittag.
Diese spontane Planänderung bringt mich in den Genuss eines wunderschönen Sonnenuntergangs auf der Rheinpromenade. Bei einer Einkehr im dortigen Biergarten lerne ich nette Leute kennen und bereue keine Minute meinen Aufenthalt in Wesel verlängert zu haben.
Der gepflegte Wohnmobilstellplatz Römerward verfügt über alles was man braucht und das Freibad ist mit wenigen Schritten erreicht. So kann ich am nächsten Morgen einige Bahnen im Becken ziehen und mich frisch machen, anschließend geht es nach einem guten Frühstück gestärkt los zur Wanderung um den Auesee.
Ich schlendere auf der Rheinpromenade zum Schiffsanleger und weiß, ich habe die Gelegenheit heute morgen die River Lady vor Ihrer Abfahrt zur nächsten Schiffsfahrt vor die Kamera zu bekommen. Und ich habe Glück - das Foto ist im Kasten! Dort starte ich nun ausgeruht und motiviert zu meiner Wanderung und komme am Magentafarbenen Hinweisschild des Hohe Mark Steigs unmittelbar vorbei. Hier beginnt also der neue Weitwanderweg, von dem ich Euch in der letzten Geschichte berichtet habe. Und die Rundwanderung um den Auesee folgt auf den ersten Kilometern eben auch dessen Ausschilderung.
So komme ich an Wesels Yachthafen und Marina vorbei, wo ich mir vornehme am Abend noch Bilder zu machen und Essen zu gehen, da mich das Lokal am Hafen angelockt hat.
Als ich den See erreiche finde ich erneut Hinweistafeln vor, die die Geschichte zur Entstehung und Größe des Sees erläutern. Ich wende mich der Beschilderung des Wanderwegs folgend nach links und marschiere so am südlichen Seeufer entlang, mit dem Rheindamm und typisch niederrheinischen Kopfweiden zu meiner Linken.
Dort wo das Seeufer einen Knick nach rechts macht, trennen sich die Wege: der Hohe Mark Steig weist uns nach links auf den Damm hinauf, die Rundwanderung bleibt dem Seeweg treu und ich wende mich demzufolge auf dem Rundweg bleibend ebenfalls nach rechts. So komme ich an einer ausgeschilderten Vogelbeobachtungshütte vorbei, wo das naturbelassene Seeufer den Vögeln ungestörte Brutplätze ermöglicht. Gut beraten ist, wer hier Zeit, Geduld und am besten ein Fernglas mitbringt.
Zurück auf dem Weg gehen mir verschiedene Dinge durch den Kopf. Als erstes fällt auf, dass der Weg breit ausgebaut, fest geschottert und topfeben sich auch für Menschen mit Handicap zur Umrundung des Sees anbietet, ebenso gut kann man hier auch mit Kinderwagen spazieren gehen, oder per Rad den See umrunden. Ich treffe einige Damen mit Sportdress und Nordic Walking Stöcken auf ihrer morgendlichen Fitnessrunde, auch kommen mir vereinzelt Jogger entgegen. Die Tour wird also als Freizeitrefugium aktiv genutzt. Auch Rinderhaltung auf den Weiden fällt mir ins Auge und immer wieder führt ein Trampelpfad unmittelbar ans Ufer heran, wo ich das Wolkenspiel des Himmels mit seinen Spiegelungen im Wasser in mich aufsauge - eine wohltuende Abwechslung zu langen Bürotagen vor dem Rechner. Der Seeweg macht einige Schlenker mal nach rechts mal nach links, aber ich bleibe dem Hauptweg immer treu und gelange nach mehr als sechs Kilometern an die Surferwiese. Hier haben Vereinsmitglieder die Möglichkeit, so sie denn einen Schlüssel für die mit einer Schranke verschlossene Zufahrtsstraße haben, ihre Surfbretter bis an den See heran zu fahren. Heute sind die Wind- und Wetterverhältnisse gut, da aber noch nicht Wochenende ist, sehe ich nur einen Surfer mit dem Wind um die Wette jagen.
Die Surferwiese lasse ich hinter mir und gelange so zu einem besonders gekennzeichneten Punkt. Auf einem markanten Stein ist eine Tafel angebracht: hier befinde ich mich am geografischen Mittelpunkt von Wesel.
Wenig später gelange ich zum großen Strandbad des Auesees. Hier stehen Umzugskabinen, Toilettenhäuser und Bierwagen zur Vorbereitung auf das nächste große Event: vom 01. bis 04. September 2021 fand hier am Strand das große Bulli Summer Festival statt.
Ein Event der Extraklasse für Fans dieser alten VW-Veteranen mit Live Musik u.v.m. Unbedingt vormerken für das kommende Jahr, denn 2021 war ein Riesenerfolg!
Ich überquere den Parkplatz des Strandbades und folge der Zufahrt zu diesem bis zum Auedamm. Dort wende ich mich nach links und laufe parallel zur Straße so lange bis ich am Ende des Flugplatzes Römerward nach rechts mit der Karl-Jatho-Straße zurück zum Wohnmobilstellplatz gelange.
Diese Straße verläuft nun parallel zum alten Eisenbahndamm und führt uns zum Biergartenrestaurant Tante Ju am Rande des Flugfeldes der Luftsportfreunde Wesel. Hier können wir nun erstmals auf dieser Rundwanderung einkehren und uns ein Belohnungsbierchen gönnen.
Alternativ kann man den Flugplatz auch nach vorheriger Buchung ansteuern, um von hier zu einem Rundflug über die Stadt und den angrenzenden Niederrhein zu starten. Die Kontaktdaten dazu findet Ihr, wie immer in den nützlichen weblinks am Beginn dieses Artikels.
Auf den letzten Metern habe ich die Wahl über den Eisenbahndamm direkt, oder die ihn begleitende Straße zurück zu wandern. So gelange ich genau an der Stelle wieder an den Rhein, wo die Tour begonnen hat: beim Brückenpfeiler der Eisenbahnbrücke mit Wesels schönstem Blick auf den Rhein.
Am Abend machte ich einen kurzen Spaziergang zum Yachthafen und zur Marina. Dort befinden sich gleich drei gastronomische Betriebe. So kam ich in den Genuss der maritimen Stimmung dieser besonderen Location: ich besuchte das Restaurant "zum Bootshaus", Anschrift Yachthafen 7, und fand dort im ersten Stock einen schönen Fensterplatz mit Blick auf die Marina. Das angenehme Preis-Leistungs-Verhältnis und das leckere Essen, das ich genießen durfte, bringt mich dazu Euch diese Restauration zu empfehlen.
So gehen nun drei erlebnisreiche Tage auf Einladung der LEADER Region Lippe-Issel-Niederrhein zu Ende und ich darf sagen: Fahrt mal hin - wir haben es schon schön in NRW!
In diesem Sommer war es endlich soweit: nach intensiver Planung und Vorbereitung wurde die neu konzipierte Streckenwanderung "Hohe Mark Steig" der Öffentlichkeit vorgestellt und feierlich übergeben. Startpunkt ist in Wesel. Auf 150 Kilometern führt diese Wanderung durch den Naturpark Hohe Mark und endet nach 6 abwechslungsreichen Tagesetappen in der Ortschaft Olfen. Auf Einladung der LEADER Region Lippe-Issel-Niederrhein bin ich für Euch eine Etappe vorausgelaufen und habe viele schöne Eindrücke mitgebracht. Nun wünsche ich Euch viel Spaß beim lesen und selber ausprobieren.
"Der Sinn des Reisens ist es an ein Ziel zu kommen,
der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein."
Für die Anreise ab Kölner Domplatte zur ersten Adresse, dem Wanderparkplatz "Bärenschleuse" benötigt man 01:24 Stunden und 103 Kilometer. Hier die Adresse für die Navigation:
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich. Von Köln HBF kommend über Düsseldorf HBF (umsteigen) nach Wesel BF. Dort in den Bus 72 (Raesfeld Kirche) bis Haltestelle Sorgfliet, ab dort 2,1 Kilometer zu Fuß bis Bärenschleuse (ca. 30 Minuten).
Bei dieser hier beschriebenen Streckenwanderung muss man (Stand heute) den Transfer einkalkulieren. Wahlweise mit zwei Autos fahren und zuerst einen PKW am Hotel abstellen und mit dem anderen zum Startpunkt fahren, oder ab Hotel den Transfer organisieren.
Hier kommen die Highlights dieser Streckenwanderung im Kurzüberblick, die wieder für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Hier habe ich Euch einige nützliche weblinks zusammen gestellt , die Euch bei der Planung dieser Kurzreise gute Dienste leisten können:
Die Details der Tour in Kürze: Heute wandern wir vom Wanderparkplatz an der Bärenschleuse bis nach Schermbeck, dem Tagesziel der heutigen Wanderung. Diese verläuft ohne nennenswerte Steigungen durch den Naturpark Hohe Mark, die Isselniederungen und die neue Wildnis Dämmerwald, Für die rund 27 Kilometer lange Streckenwanderung benötigt man knapp 6 Stunden reine Wanderzeit, mit Pausen wird schnell ein Ganztagesprogramm daraus. Wer nicht die ganze Strecke in einem Tag laufen möchte, dem bieten sich gleich zwei Alternativen an:
Mit zwei ausgiebigen Pausen und einschließlich der Besichtigung des zukünftigen Archehofs Lühlerheide (an anderer Stelle folgt später dazu mehr) waren wir um 19:15 Uhr im Hotel zur Linde in Schermbeck angekommen.
Ich kann dem bonmot unseres ersten Bundespräsidenten nur zustimmen und so geht es an diesem wunderschönen Wandertag früh morgens um 09:15 Uhr schon los. Das Wetter meint es gut mit uns, 12 Stunden Sonne in der Wettervorhersage, einen besseren Wert kann man sich für Ende August kaum wünschen. Am Startpunkt können wir uns sofort einen Überblick über die bevorstehende Strecke verschaffen. Neu aufgestellte Informationstafeln und Wegekennzeichen machen uns den Einstieg leicht. So wechseln wir dank der aufgestellten Picknickbänke und Tische, die als Mobiliar zur Wanderstrecke erst ganz neu hier platziert wurden, unsere Sandalen gegen Wanderschuhe und dann wartet die Bärenschleuse als erstes Denkmal auf unsere Aufmerksamkeit. Mit wilden Bären ist hier natürlich nicht zu rechnen, denn das Bauwerk aus dem frühen
17. Jahrhundert diente der Wasserregulierung für die Festungs- und Wehranlagen der Festungsstadt Wesel. Neben der Schleuse wird die bis hierhin kanalisierte Issel fast rechtwinkelig umgeleitet.
Über eine mit Hinweistafel versehene renaturierte Fischtreppe wird den artenreichen Süßwasserfischen der Zugang in beide Streckenabschnitte des kleinen Flusses ermöglicht.
So prägt die Issel auch die ersten Kilometer unseres Wanderweges der an ihrem Flussufer und Damm entlangführt. In ihrem kanalisierten Bett fließt sie zum Schutz gegen Hochwässer durch die von Agrar- und Forstwirtschaft geprägte Landschaft und erinnert mich ein wenig an Holland mit seinen Grachten und Poldern. In Raesfeld, Nordrhein-Westfalen, entspringt die Issel aus einer Quelle und mündet nach 81.5 Kilometern hinter der niederländischen Grenze bei Doesburg in die Ijssel und später mit dieser in Nordholland ins Ijsselmeer.
Entlang unseres Weges blicken wir auf eine alte bäuerliche Kulturlandschaft mit Wiesen, Wäldern, Feldern und einigen größeren Höfen. Aus den Ballungszentren um Köln und Düsseldorf kommend fallen mir sofort zwei wohltuende Effekte auf : Weite Landschaften ermöglichen weite Blicke teils bis zum Horizont und Ruhe! Kein Verkehrslärm, Gehupe oder sonstiges Getöse.
Nach nur wenigen 100 Metern verfalle ich in eine ganz andere Stimmung. Ich spüre die Wärme der Sonne auf der Haut, mache Aufnahmen und höre den Geräuschen des Waldes zu: Blätter rascheln, Äste knacken, Vögel zwitschern, in der Ferne dreht ein Traktor seine Runden: Heu wird eingefahren.
Da ist sie wieder: Die Auszeit vom Hamsterrad des Alltags, ich bin angekommen!
Wir erreichen Haus Asselt, alles bestens ausgeschildert, wir haben nicht einmal auf den download des Tracks schauen müssen. Das hier seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts untergebrachte Otto Pankok Museum erfährt soeben mit Mitteln des Landes NRW und der Europäischen Union eine Sanierung und Erweiterung der Museumsscheune. Die Neueröffnung ist für das Frühjahr 2022 geplant. Wir schauen uns kurz um und weiter geht es in Richtung Lühlerheide. Zuvor ändert sich die Beschaffenheit des Wanderweges.
Die Issel haben wir bereits hinter uns gelassen, als unser Weg in einen Waldpfad einmündet, der bei diesem sonnigen Wetter sehr angenehmen Schatten spendet.
Durch die hohen Äste der Kiefern blitzt der blaue Himmel und man könnte meinen der Atlantik ist nicht fern. Ein schöner Wegabschnitt mit pfadigem Charakter und südländischen Impressionen, gespickt mit westfälischen Pfützen.
In der Tat hat es in diesem Sommer überproportional viel geregnet, aber das hat auch dafür gesorgt, dass es jetzt überall üppig grünt und nicht braun und vertrocknet ist. Wenn Ihr mit so einem schönen Wetter wie wir wandert, dann werdet Ihr meine Empfindungen nachfühlen können.
Am Café Lühlerheide empfängt uns Birgit Lensing von der Wirtschaftsförderung/ Tourismus Gemeinde Schermbeck, wie verabredet. Wir sind dennoch überrascht nach nun gelaufenen 11 Kilometern "Einsamkeit" so ein großes Gelände vorzufinden. Wir nehmen Platz in der Außengastronomie und lassen uns verwöhnen, nicht ohne einen Blick in das Innere zu werfen und den Hofladen anzuschauen.
Die Kinder finden einen schönen Spielplatz vor und das große "Piratenschiff", oder ist es doch eher eine "Arche Noah" zur Rettung bedrohter Spezies? Dieses mit Mitteln der LEADER Region Lippe-Issel-Niederrhein subventionierte Spielplatz-Highlight wurde erst in diesem Jahr aufgestellt und freut sich steigender Beliebtheit bei den Kids. Nur wenige Schritte sind es bis zum zukünftigen Archehof Lühlerheide. Wir haben Glück: Der Projektleiter, Diplom Agrarwirt Maximilian Kolb, führt uns durch die vorhandene und zukünftig geplante Struktur des 8 ha großen landwirtschaftlichen Hofes. Und die ist für unsere hiesigen Verhältnisse schon gewaltig: rund 200 Hektar Land, davon ca. 160 Hektar bewirtschaftet, der größte Teil derzeit noch verpachtet mit rund 46 Hektar eigener Bewirtschaftung hat der junge Mann alle Hände voll zu tun. Und er weiß genau, was er will: Einen Archehof begründen. Mit den Thüringer Waldziegen (diese stehen auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen) will er für besondere Milch und Käse sorgen; ein langer Weg mit einem Anfangsbestand von 14 Tieren. Seine ca. 300 Legehennen produzieren Bio Eier Erster Güteklasse. Dafür "wohnen" sie in einem mobilen Hühnermobil und haben Auslauf auf einer großen Wiesenfläche mit Schatten spendenden Obstbäumen. Die Rinderzucht und Eselzucht sind noch in Planung.
Dafür müssen die in die Jahre gekommenen Stallungen aus dem vorletzten Jahrhundert auf EU-Vorschriftsniveau gebracht werden, denn werden die strengen Vorgaben nicht eingehalten kann es dazu führen, dass die staatlichen und europäischen Förderungen und Subventionen für einen Archehof nicht bewilligt werden. Also heißt es hunderte Tonnen Beton und Stahl verbauen (in Eigenregie) bevor die Tiere einziehen dürfen.
Ganz nebenbei wurden noch 160 neue Obstbäume in die Obstbaum Plantage gepflanzt und ein Bauerngarten angelegt. Da bin ich gelinde gesagt sprachlos, vor so viel Enthusiasmus, Engagement, Fleiß und Zielstrebigkeit. Bleibt da Zeit für Freizeit, frage ich ihn? "Wieso Freizeit? Ich habe hier alles was ich brauche und tue was ich will". So betrachtet ist es ein glückliches Leben, was will man(n) mehr?
Durch diese beeindruckende Hofführung bekamen wir einen kurzen Einblick in die erfüllende aber auch harte Arbeit in der Landwirtschaft und ich kann nur einen Besuch empfehlen, sei es auf dieser Wanderung, oder bei einer Radtour. Im Café Lühlerheide können wir uns gar nicht recht entscheiden, zwischen herrlich duftenden Kuchen, herzhaften Flammkuchen oder frischer Ofenstulle. Dazu ein Erfrischungsgetränk oder Kaffee nach Wahl - da möchte man glatt länger verweilen, doch wir müssen weiter!
Wir schlendern durch den liebevoll angelegten Bauerngarten mit seinen Blumenrabatten, Kräuterbeeten und Buchsbaumhecken, vorbei am großen Teich mit seinen alten Trauerweiden und der Holzbrücke und verlassen den Hof, der Wegekennzeichnung des Hohe Mark Steigs folgend, durch die Obstbaumallee. So wandern wir mit einem selbst gepflückten Apfel auf der Hand (wir hatten zuvor natürlich gefragt) auf den vor uns liegenden Dämmerwald zu.
Birgit Lensing, die uns auf den verbleibenden 15 Kilometern der Wanderung nach Schermbeck begleitet, weiß vieles zu erzählen über die Besonderheiten der vor uns liegenden Strecke. So zum Beispiel, dass es sehr kontroverse Diskussionen darüber gibt wie man mit den gesichteten wilden Wölfen hier umgehen soll. Die Befürworter setzen sich für den Bestandsschutz dieser letzten großen Wildtiere ein, die Förster sind besorgt um den Nachwuchs des Rot- und Dammwildes und die Bauern sorgen sich um ihr Hofvieh und sind erzürnt über die inzwischen erforderlich gewordenen Wolfszäune zum Schutz der Tiere. Natürlich hat auch Herr Kolb den Wolf schon auf dem Hof gesichtet, meinte jedoch lachend, die größere Gefahr für seine Hühner käme aus der Luft, wenn Habicht & Co. die Jungtiere schlagen.
Die Wölfe sind nachtaktiv und sehr scheu. Daher wird man sie am Tage kaum zu Gesicht bekommen und so ist es auch auf unserer Wanderung. Wir erreichen die Neue Wildnis Dämmerwald und kehren im (einige hundert Meter neben der Wanderroute liegenden) Hotel-Restaurant Pannebäcker ein, denn unser Besuch ist angekündigt. Frau Pannebäcker und ihr Mann begrüßen uns herzlich mit Eiskaffee und frisch gebackenen Pflaumenkuchen - einfach köstlich. Wir nehmen Platz im Biergarten und genießen die schattige Rast inmitten des Dämmerwaldes. 14 Kilometer sind wir gelaufen, weitere 13 Kilometer liegen noch vor uns.
Hier spüren wir, dass wir uns im Naturpark befinden. Die Landschaft hat sich abermals verändert, denn auf den kommenden Kilometern werden wir erst kurz vor Ende unserer Wanderung in Schermbeck den Wald wieder verlassen. Der Dämmerwald ist sozusagen die "grüne Lunge" Schermbecks, ein Wald in dem die Forstwirtschaft eine untergeordnete Rolle spielt, denn hier stehen Artenschutz, Artenvielfalt und Ruhezonen für die selten gewordenen Tierarten, die hier einen Rückzugsort gefunden haben, im Vordergrund. So sind weite Teile des Waldes ausgewiesene Naturschutzgebiete, wie beispielsweise der Lichtenhagen, die wir auf unserem weiteren Weg durchwandern.
Durch den Abbau von Ton und Lehm in früheren Zeiten sammelte sich in den Tongruben das Regen- und Grundwasser. So entstanden Tümpel, Teiche und Feuchtgebiete die heute Lebensraum für seltene Vogel-, Amphibien- und Reptilienarten bieten.
Durch bunten Mischwald kommen wir zum Jakobsbrunnen. Hier befindet sich eine Magentafarbene Sitzgruppe zum Picknicken und eine Schutzhütte für schlechtes Wetter. Der Brunnen wurde von einem Bauern gleichen Namens gegraben. Der Sinn dahinter war, den Zugtieren eine Tränke zu bieten, die die schweren Nadelholzstämme aus dem Wald ziehen mussten. Diese wurde im damals zunehmenden Bergbau unter Tage gebraucht um die Stollen zu stützen und den Bergmännern so mehr Sicherheit zu bieten. Dies ist nun schon über 100 Jahre her, und da der Brunnen seine ehemalige Bedeutung verloren hat finden wir ihn heute zugemauert vor - zum Schutz vor ungewollten Unfällen.
Etwas weiter gelangen wir bei einer Wegkreuzung zum Naturdenkmal "Dicke Buche", einem eindrucksvollen Baumriesen, der uns heute noch den Eindruck vermittelt wie gigantisch unsere Wälder früher auf die Menschen gewirkt haben müssen.
Auch Kunst fällt am Wegesrand ins Auge: da sind mehrere Holzskulpturen aufgestellt, die der Kettensägenkünstler Georg Maurus (www.crazy-george.de) entworfen hat.
Im NSG Lichtenhagen wurden darüber hinaus Hörstationen mit QR-Code installiert, die etwas über die Bodenschätze der Gemeinde Schermbecks und des Waldes zu berichten wissen.
Diese Infostelen mit QR-Codes sind beispielsweise auch in ganz Schermbeck an ausgesuchten Punkten zu finden und ermöglichen damit vertiefende Einblicke in die Stadtgeschichte und mehr. Wer also länger bleiben möchte, dem kann ich nach inzwischen sechs Tourberichten einen Aufenthalt nur wärmstens Empfehlen. Was fällt mir da spontan für ein Satz dazu ein? Ganz simpel: " So nah und doch so fern" sowie die Kernthese meines Reiseblogs: "Man muss sich nur auf den Weg machen - schön wird es dann von ganz alleine!" Wie treffend ist das auch für den heutigen Tag.
Zurück zum Dämmerwald und unserer Beschreibung der heutigen Wanderung.
Nach rund 5 1/2 Stunden reiner Wanderzeit treten wir aus dem Wald heraus und gelangen zur Ausschilderung der seit 1973 existierenden Fischräucherei Schoel. Diese liegt, mit Angelteichen und Gastronomie versehen nur wenige Meter abseits unserer Hauptwanderroute und man kann das Schild eigentlich nicht übersehen.
Wer mag folgt dem Hinweisschild und kommt so in den Genuss frisch geräucherter Forellen und eines kühlen Belohnungs-Bierchens. Das habt Ihr Euch nun auch redlich verdient.
Gegen 19:15 Uhr erreichen wir unser zuvor gebuchtes Hotel zur Linde.
Die Inhaberin, Frau Tatjana Janowitz nimmt mich persönlich in Empfang und ich beziehe nach einem langen und genussreichen Wandertag mein blitzsauberes Zimmer.
Leider ist der Koch des Restaurants "Kartoffelakademie" heute in Urlaub, so dass ich Euch nichts über die so gut bewertete Küche berichten kann - aber schaut selbst mal rein, ich glaube Ihr werdet zufrieden sein.
Nachdem wir uns kurz frisch gemacht haben, geht es ein letztes Mal los zu Fuß ins Zentrum von Schermbeck, welches wir fußläufig in wenigen Minuten erreichen. Ein schöner Abschluss in einer gemütlichen Gastronomie mit guten Speisen darf es heute schon sein.
Das Hotel-Restaurant Schermbecker Mitte mit Außengastronomie hat noch zwei Plätze frei und dem schönen Ausklang des Tages folgt ein tiefer und ruhiger Schlaf in kuscheligen Hotelbetten. Ein schöner Tag geht zu Ende und ich freue mich schon auf morgen....
Wenn das vergangene Jahr ein Gutes hatte, dann ist es die Tatsache, dass ein großer Teil von uns erlebte, dass Erholung nicht an weite Entfernungen gebunden ist. Und so rückt wieder etwas mehr in den Fokus, was meine Eltern früher Naherholung nannten. In der neuen Marketingsprache nennen wir das heute "Mikroabenteuer", "outdoor active", "nordic walking" "Waldbaden" oder "Natur mit allen Sinnen erleben" Wie auch immer wir es bezeichnen wollen, Wandern liegt voll im Trend. Das führt dazu, dass die bekanntesten Streckenwanderungen und Wanderwege an den Wochenenden stark frequentiert wurden, einige derart stark, da blieb die Einsamkeit, Stille und Beschaulichkeit im wahrsten Wortsinn auf der Strecke. Nicht so hier und um so besser, wenn es neue Qualitätswanderwege gibt, die Regionen Nordrhein Westfalens erschließen, wie der Hohe Mark Steig es eben seit diesem Jahr tut. Er führt uns in manche Ecken, die wir so nicht entdeckt hätten und zeigt uns dass eine schöne Wanderung nicht zwangsläufig durch Mittelgebirge führen muss. Gut, steigen mussten wir hier nun wirklich nicht, dennoch ist diese Wanderung aufgrund ihrer Streckenlänge nicht zu unterschätzen und wird auf der eigenen Homepage als schwer eingestuft. Für geübte Wanderer bietet sie den Rahmen für einen gelungenen, ausgefüllten Wandertag mit vielen interessanten Erlebnissen am Wegesrand und ich freue mich jetzt schon darauf weitere Etappen dieses Weitwanderwegs zu erkunden.
An dieser Stelle möchte ich meinen Dank zum Ausdruck bringen, denn eine Kurzreise wie diese ist das berühmte Salz in der Suppe für jeden Reiseblogger. Da ich mir unser Bundesland NRW vorgenommen habe um darüber und dafür den ersten online Tourenguide und Reiseführer zu schreiben macht es umso mehr Freude, wenn die Arbeit wahrgenommen und auch honoriert wird. Deswegen gilt mein Dank den zahlreichen Lesern, die immer wieder hier für eine Anregung reinschauen und offensichtlich auch darüber sprechen, denn über 140.000 besuchte Blogseiten sind schon ein neuer Rekord! Natürlich gilt mein Dank auch den Organisationen die einen Auftrag für einen Reisebericht erteilen, insbesondere dann, wenn einem Rahmenbedingungen wie ein Corona-Lockdown das Leben schwer machen. Ich danke:
Am darauf folgenden Morgen gab es nach ruhiger Nacht ein gemütliches und ausgiebiges Frühstückbuffet im Hotel zu Linde. Nun galt es frisch gestärkt den nächsten Tag zu gestalten. Dazu hatten wir uns in den Vorgesprächen zu der Tour in den ZOOM-Meetings bereits so Einiges vorgenommen. Das Wetter spielte mit und was dabei heraus kam erzähle ich Euch in der nächsten Geschichte. Da geht es um "Vergessene Orte" auf der "Mystery Tour", wir erfahren etwas zu der Vergangenheit und Geschichte der Stadt Wesel und besuchen schöne und historische Plätze, Dabei erzähle ich Euch von der River Lady, der Tante Ju, von möglichen Flug-, Bade-, Surf- und Wandererlebnissen auf einer Rundwanderung und eine weitere Wohnmobil-Stellplatzempfehlung gibt es als Bonus dazu, denn ich war mit Tante Wilma, so heißt unser 28 Jahre alter Hymer Camp, unterwegs. Bleibt gespannt, denn hier folgt nun der Direktlink zur nächsten Reisegeschichte.
Viele Grüße und lieben Dank für Euer Interesse, bis bald Euer Matthias
Inzwischen habe ich dank der Pressemitteilung der LEADER Region Lippe-Issel-Niederrhein auch schon einen Presseartikel der NRZ online für Euch. Wer mag folgt einfach dem eingefügten weblink dazu:
Es ist Frühling im Corona-Jahr 2021 und die Aussichten auf die kommenden Tage sind schlecht. Nicht etwa aufgrund der fallenden Inzidenzzahlen, das ist ja seit einer gefühlten Ewigkeit schon eine gute Nachricht, aber die Wettervorhersage sagt für die Pfingsttage eher 90 Prozent Regenwahrscheinlichkeit bei Wind und Sturmböen voraus. Das sind keine idealen Voraussetzungen für ausgedehnte Fahrradtouren und Camping am Niederrhein. Welche glückliche Fügung dann dazu führte, dass es eine unvergessliche Reise wurde, davon erzähle ich Euch in der neuesten Reisegeschichte. Viel Vergnügen und Freude beim Lesen und Ausprobieren!
Der folgende Artikel enthält Werbung für die Unterkunft. Unabhängig davon spiegelt die Darstellung in diesem Artikel so wie in allen übrigen Artikeln dieses Reiseblogs meine persönlichen Empfindungen und Erlebnisse wieder.
Die Anfahrt mit PKW oder Wohnmobil von der Kölner Domplatte bis zum Ferienhaus "TÜS" in Xanten beträgt 99 Kilometer und dauert ca. 1:08 Std. Die Adresse für die Navigation lautet:
Die Adresse für den Wohnmobilstellplatz in Xanten lautet
Die Adresse für die Jugendherberge Xanten lautet:
Die Anreise mit dem Zug ist problemlos möglich. An der früheren Regionalstrecke Rheinhausen-Kleve (in Betrieb seit 1904) ist, nach der Stilllegung in Jahre 1990 der Teilstrecke Xanten-Kleve, nun Xanten Endhaltestelle der stündlich verkehrenden Regiobahn. Ab Bahnhof erreicht man zu Fuß das Stadtzentrum in ca. 8 Minuten.
Hier folgt der Kurzüberblick über die Highlights, die diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen:
Hier habe ich Euch einige Weblinks zusammengestellt, die die Planung und Durchführung dieser Reise erleichtern werden:
Gleich zwei bedeutende Kulturzentren prägen die Stadt Xanten am Niederrhein. Einmalig ist der Archäologische Park an der Stelle einer alten Römerstadt. Hier werden uns durch die Rekonstruktion verschiedener Bauten, einer originalgetreuen römischen Herberge, römischer Gerichte, römischer Feste im Amphitheater, Bäder und das Römermuseum die Lebensgewohnheiten und der Alltag der Römer vor Augen geführt. Vor diese Stadt hat das frühe Mittelalter den größten gotischen Dom nördlich von Köln bis zum Meer entstehen lassen, welcher mit seinen Ausmaßen und kulturellen Schätzen auch heute noch jeden Besucher in Bewunderung und Erstaunen zu versetzen weiß. Die Bauzeit des Domes betrug ca. 300 Jahre! Lange nach dem Ende der römischen Herrschaft, entstand nach und nach um den Dom herum die "neue" mittelalterliche Stadt Xanten über einem römischen Gräberfeld. Diese historischen Dimensionen lassen sich bei unserem Besuch des 74 Hektar großen APX-Römerparks und bei der Umrundung der Stadt durch den Kurpark entlang der alten Stadtmauern mit Mühlen und Wehrtürmen auf schönen Wanderwegen begreifbar und erlebbar machen. Nur drei Dinge sollte man mitbringen: Zeit, Wissensdurst und -wie in unserem Falle- Regenschirme! Dafür sind alle Wege im Jahre 2019 im Park und darum herum bewusst Barrierefrei gestaltet worden: Rollies willkommen! (weblink für Menschen mit Behinderung)
Zwar gibt es in Deutschland noch mehr Städte mit römischer Vergangenheit, so zum Beispiel Köln oder Trier. Doch ist Xanten so einzigartig, weil hier die verschiedenen Epochen wie in einem aufgeschlagenen Bilderbuch zu besichtigen sind.
Dabei haben wir an diesem Pfingstwochenende das Glück am ersten Öffnungstag nach siebenmonatiger Zwangsschließung aufgrund der Covid-19 Pandemie die ersten Besucher sein zu dürfen. Zur Zeit ist der Eintritt sogar gratis, denn die römische Herberge und Gastwirtschaft haben geschlossen, das Café in der Mühle ebenfalls, dafür hat das- unbedingt sehenswerte- Römermuseum auf dem Parkgelände geöffnet und führt uns durch vier Jahrhunderte römischer Geschichte. Römische Lebensart, Relikte aus Militär und Handel, Gräberfunde, vergrabene und gehobene Münzschätze erzählen uns von der Kunst der römischen Kriegsführung, Besiedlung, Bewässerung und dem damaligen Schiffsverkehr mit einer anschaulichen römischen Werft und einem im Original erhaltenen römischen Plattbodenschiff.
Wir erfahren, dass im Zuge der römischen Expansions- und Eroberungsfeldzüge hier im Jahre 15 vor Christus das größte römische Militärlager Niedergermaniens entstand. Es umfasste zwei Legionen. Von hier brachen Drusus und Germanicus zu ihren Feldzügen nördlich der Lippe auf. Ziel war es die Expansion bis zur Elbe auszudehnen, was im Jahre 9 n.Chr. fürchterlich scheiterte als Varus seine Legionen zur Schlacht in den Teutoburger Wald führte und eine verheerende Niederlage gegen Arminius (dt. Hermann, der Cherusker, Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald) erlitt.
In der schlimmsten aller römischen Schlachten auf germanischem Boden erlitten die Römer ihre größten Verluste, denn in dem stark bewaldeten und unwegsamen Gelände wurden drei Legionen mit 15.000-20.000 Mann in einen Hinterhalt gelockt und derart vernichtend geschlagen, dass Varus angesichts der Ausweglosigkeit der Situation zum Schwert griff und sich selbst richtete, was zu völligem Chaos innerhalb der Truppen führte. Der römische Gedenkstein des Marcus Caelius aus Bologna im Römermuseum in Xanten ist der einzige archäologische Beweis für die Varusschlacht, die der römische Geschichtsschreiber Cassius Dio zweihundert Jahre später aufschrieb und uns so überliefert hat.
Damit waren die Expansionspläne Roms beendet. Als dann im Jahr 69 n. Chr. im Bataveraufstand das Lager Vetera I (heute Birten) zerstört wird, entsteht auf der Bislicher Insel südlich das Lager Vetera II. Nördlich dieses Lagers gründete der römische Kaiser Marcus Ulpius Traianus in den Jahren 98-102 n. Chr. die nach ihm benannte Stadt Colonia Ulpia Traiana, die mit 73 Hektar Ausdehnung nur 23 Hektar kleiner war als die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln. Das Baumaterial für die Stadt schafften die Römer per Schiff aus dem Siebengebirge und der Eifel heran, ebenso wurde eine fast 8 Kilometer lange Wasserleitung vom Sonsbecker Berg in die Stadt gebaut, das Wasser besaß Trinkwasserqualität. Mit dieser logistischen Meisterleistung entfaltete sich eine blühende Kultur bis im 4. Jahrhundert die Franken das Land übernahmen und die römische Kultur auslöschten. In der Folge entsteht südlich der einzigen größeren Römerstadt (und der drittgrößten auf deutschem Boden) nördlich der Alpen, die niemals überbaut wurde die Stadt Xanten, wobei die Hinterlassenschaften der Römer als Baumaterial und Steinbruch für die neue Stadt dienten. Vor dem Südtor der Römerstadt, errichten zuerst Christen eine hölzerne Kapelle über einem Märtyrergrab. In diesem Grab sollen die Gebeine des heiligen Viktor, eines Centurionen der Thebaischen Legion, und eines Gefährten ruhen, denen der Glaube an Christus mehr wert war als das eigene Leben. Die Gedenkstätte des heiligen Viktor wurde zum Kristallisationskern der späteren Stadt Xanten.
Über dem verehrten Grab entstanden nach und nach anstelle der Kapelle Kirchen größer von Bau zu Bau und drumherum im achten Jahrhundert ein Stift, dessen Name zu den Märtyrern wies: "ad sanctos" - zu den Heiligen, woraus später verkürzt "Santen" und im heutigen Sprachgebrauch Xanten wurde. Umfangreiche archäologische Grabungen im Jahre 1933 in der Krypta des Domes führten zur Auffindung einer Grabstätte zweier männlicher Skelette aus jener Zeit, deren gewaltsamer Tod nachgewiesen werden konnte. Die heutige Krypta ist den Heiligen gewidmet, aber auch Gedenkstätte für Widerstandskämpfer, die im festen Glauben an Ihre Überzeugung im Widerstand gegen das Naziregime Ihr Leben riskierten und auch verloren. Xanten wurde im WW II sehr stark zerstört und in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts der Dom wieder aufgebaut. Die archäologischen Grabungen im Park dauern immer noch an und werden noch so manches zu Tage fördern.
Viel zu lange war sie her unsere letzte Reise an den Niederrhein. Dabei gibt es doch gerade hier so vieles zu entdecken. Als mich Anfang April diesen Jahres eine Email von Axel Schneider, dem Vermieter und Eigentümer des Ferienhauses "TÜS" in Xanten erreicht, stecken wir noch mittendrin in der "Bundesnotbremse", dem dritten "lockdown" und des Reiseverbotes zu touristischen Zwecken aufgrund der bestehenden Inzidenzzahlen und der Bundesschutzverordnung zur Bekämpfung der Coronapandemie. (Wer hätte jemals gedacht, dass ein solcher Satz mit derartigen Begriffen mal in meinem Reiseführer stehen würde? Bis 2019 war das undenkbar). Dennoch, die sinkenden Infektionszahlen lassen uns wieder hoffen und so bekommen wir das Ferienhaus für die Pfingstferien gebucht, um darüber zu berichten und die Ferienregion dieser schönen Stadt und ihres Umfeldes zu erkunden. Was für ein Glück in doppelter Hinsicht, denn einerseits befindet sich unser Wohnmobil "Tante Willma" noch in der Werkstatt und andererseits können wir uns keine praktischere und schönere Unterkunft als dieses komfortable Ferienhaus mitten in der Xantener Altstadt vorstellen. Gerade rechtzeitig werden die ersten Lockerungen zum 16.Mai 2021 bekannt gegeben und so starten wir voller Vorfreude in die Pfingstferien. Einzig und alleine das Wetter will nicht so recht mitspielen, aber für solche Fälle gibt es immer einen "Plan B". Bei Sturmböen und 90 Prozent Regenwahrscheinlichkeit bestellen wir die reservierten E-Bikes bei Markus Esser von Xanebike wieder ab, mit dem Versprechen, die ursprünglich geplanten Touren ein anderes Mal nachzuholen. Dafür freuen wir uns um so mehr auf einen Saunagang in der kleinen Wellnessoase unseres Ferienhauses und auf den ein oder anderen gemütlichen Kaminabend. Da die Restaurants an diesem Wochenende noch geschlossen haben, kommen wir kulinarisch in der bestens ausgestatteten Küche voll auf unsere Kosten. Denn erstens macht gemeinsames Kochen in der Freizeit viel mehr Spaß und zweitens verführen die Kochbücher des Hauses zum schmökern und ausprobieren, die benötigten Zutaten besorgen wir uns im 200 Meter entfernten Edekamarkt, die Frühstückswurst bekommen wir beim Metzger auf der Orkstraße nur wenige Schritte entfernt. Besser und frischer geht es nicht. Bei unserer Anreise am Freitag um 17:00 Uhr werden wir vereinbarungsgemäß von der Hausverwaltung sehr freundlich in Empfang genommen und in die Ferienimmobile eingewiesen. Da gibt es einiges zu beachten: die Bedienungselemente der Sauna im 1. OG, die passiven Sicherungsvorrichtungen im EG und die Bedienung des elektrischen Garagentores, die Nutzung des Kamins, die Hausmappe mit vielen nützlichen Infos für die Gäste und der von unserer Tochter sehnlichst benötigte wlan-Code für den kostenlosen Internetzugang. Darüber hinaus gibt es Freizeit-Karten, Stadtpläne, Notrufnummern und weitere Empfehlungen. Da muss man ein großes Lob aussprechen, es ist an alles gedacht - zumindest was unsere Bedürfnisse angeht. Für Gäste mit kleinen Kindern sind ein Gitterbettchen, zwei Kinderhochsitze und Treppenabsturzgitter vorhanden, sogar Schutzkappen an den Fensterbänken und Steckdosen, das ist vorbildlich. Barrierefrei ist diese Unterkunft hingegen nicht, was der Architektur mit zwei Treppenhäusern geschuldet ist.
Wir fühlen uns vom ersten Moment an wohl in dieser besonderen Atmosphäre, die das Haus mit seiner Gemütlichkeit ausströmt. Es ist diese spezifische Melange zwischen altem, bewahrtem und neuem, die mich sofort anspricht. Keinesfalls entgehen uns die Modernisierungsmaßnahmen wie aufpolierte Echtholzböden, neue Anstriche wo immer man hinschaut, im Einklang mit dem Denkmalschutz die erhaltenen alten Fenster mit nun doppelten Rahmen im Wohnzimmer und neue Sanitäranlagen im OG mit freistehender Badewanne im Tageslichtbad, großzügig bemessener Dusche und Sauna. Für unser Wohlbefinden sind Handtücher, Duschtücher, Saunatücher und Bademäntel zurecht gelegt. Im Erdgeschoß finden wir Kaminholz, ein Begrüßungstrunk steht bereit für den ersten Abend: ein gelungenes Willkommen! Ich greife mir ein Buch aus dem Regal und habe schon die Zeit vergessen, während draußen der Regen niedergeht. Prima, so habe ich keinen Grund meinen gemütlichen Platz im Wohnzimmer wieder aufzugeben.
Da kommt auch schon die erste Frage unserer Tochter: "Können wir das Schlafzimmer nicht tauschen? Ich finde es viel schöner im Sonne-Mond und Sterne-Zimmer als im Herrenzimmer." Gerne, kein Problem, denn beide Zimmer sind gemütlich und das Bett im Herrenzimmer mit dem antiken Schrank und Schreibtisch mit den Löwenfüßen wirkt auf die Jugend vielleicht doch etwas zu rustikal, ich hingegen mag es! Zugegeben, das erstere Schlafzimmer hat eine direkte Verbindungstüre ins Bad, aber beide WC's sind ohnehin separat. Der besonderen Architektur des Hauses mit seinen zwei Treppenhäusern ist es geschuldet, warum man sich sofort wohlfühlen muss. Schwere Eichenholzbalken über Türstürzen hier, helle Wände mit Kunst erzählen uns von den Vorlieben der früheren Bewohner und strahlen einen wohnlichen, persönlichen, geradezu privaten Charakter aus. Spiele stehen bereit für lange Spieleabende, in der Küche kann man am Tresen zusammenhocken und klönen, während die Speisen zubereitet werden und im großen Speisezimmer steht man erst wieder auf, wenn es Zeit wird ins Bett zu gehen, es sei denn man hat sich zuvor rechtzeitig ins Kaminzimmer begeben, wo auch ein Flatscreen-TV mit DVD Player für mediale Unterhaltung sorgt, für denjenigen der darauf nicht verzichten mag.
Einfach ein idealer Ausgangspunkt für erholsame Tage in Xanten um den Niederrhein von hier aus zu erkunden.
Wer mag schon gerne schlechtes Wetter? Aber nach sieben Monaten "Reiseverbot" ist uns das sowas von Schnuppe, ich freue mich auf die Reise und siehe da, es gibt am Niederrhein nicht nur pausenlosen Schnürlregen (wie man in Salzburg sagt), der morgens beginnt und abends endet. Es gibt auch lichte Momente. Die Schilderung unserer Ankunft und unseres ersten Ferientages mit der Vorstellung unseres Ferienziels und unseres Feriendomizils hatte nun dieser Artikel zum Inhalt. Ein Aufenthalt in Xanten kommt einem vor wie ein lebendiger Spaziergang durch deutsche und römische Geschichte!
Nach einem ausgiebigen, gemütlichen Frühstück, nimmt die Erkundung des Römerparks bei 74 Hektar Fläche schon einige Stunden in Anspruch, dann noch das Museum, da vergeht die Zeit wie im Fluge. Das Wetter blieb auch in den kommenden Tagen "very british" und so machten wir uns verschiedene Gärten und englische Landschaftsparks am Niederrhein zum Ziel. Davon und von der Xantener Nord- und Südsee handeln die folgenden Geschichten als Fortsetzung zu diesem ersten Teil. Ich hoffe ich habe Euch mit der Geschichte der Römer in Xanten und der Geschichte der Märtyrer neugierig gemacht auf eigene Erkundungen und verspreche interessante Inhalte mit den nun bald folgenden Touren. Bis dahin bleibt mir gewogen und fahrt mal nach Xanten - wir haben es schon schön in NRW! Liebe Grüße Euer Matthias
Nach den schlechte Zeiten kommen auch immer wieder die guten Zeiten. Das war schon immer so. Auch in Zeiten einer Corona-Pandemie und eines bundesweiten zweiten "lockdowns" muss man etwas dagegen tun, dass der Winterspeck sich zu hartnäckig hält und die Decke einem auf den Kopf fällt. Also nix wie runter vom Sofa und rein in die Wanderstiefel: heute fahren wir in den Naturpark Kottenforst-Ville und genießen das Vorfrühlingshafte Wetter bei 8 Stunden Sonnenschein Ende Februar 2021. Wohin geht es dieses Mal? Wir wandern auf den Eifelspuren, und ich erzähle Euch, was es damit auf sich hat. Es wird wieder mal richtig schön!
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte beträgt 28,3 Kilometer und dauert ca. 28 Minuten. Die Adresse für die Navigation lautet:
Der Wanderparkplatz befindet sich direkt an der L 194 vis-a-vis eines Minigolfplatzes und in der Nähe des Sportplatzes. Das Parken dort auf geschottertem Untergrund ist kostenlos (Stand 23.02.2021)
ÖPNV: Mit der Stadtbahnlinie ab Köln oder Bonn bis Brühl-Mitte, dort umsteigen in den Bus Nr. 985 Richtung Euskirchen bis Haltestelle Swisterberg
Hier kommen die Highlights, die für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Hier kommen die nützlichen Weblinks, die Euch die Planung Eures Ausflugs deutlich erleichtern:
"Wenn doch nur Corona nicht wäre, dann würde ich...." so, oder ähnlich fangen viele klagende Sätze in unseren Familien in diesen Tagen an. Leider, muss man sagen, denn neben all der Vorsicht, Rücksichtnahme und Anteilnahme, die notwendig ist, gilt es doch umso mehr etwas für die eigenen Gesundheit zu tun. Was ist aber Gesundheit? Ein ausgesprochener Wunsch , wenn jemand genießt hat? Spaß beiseite! Gesundheit bedeutet in meinem Sinne: die innere Balance und der Einklang von Körper, Seele und Geist.
Das heißt in der Konsequenz auch: wenn die Seele kränkelt, wenn der Geist nur mit negativen Informationen gefüttert wird, dann gerät das subjektive Wohlbefinden aus der Balance. Schnell werden die besonderen Umstände, die Politiker und unsere Mitmenschen dafür verantwortlich gemacht. Dabei liegt vieles in unserer Macht und eigenen Verantwortung, uns selbst zurück in die "innere Mitte" zu bringen. Der regelmäßige Aufenthalt in der Natur ist ein guter Weg. Sie hilft uns, die Seele mit positiven Energien aufzuladen. Nach grauen, trüben und kurzen Tagen tut es schon gut auf einer Bank in den wärmenden Strahlen der Sonne zu sitzen und mit einem lieben Freund/einer lieben Freundin zu sprechen.
Herz, Blutdruck und Kreislauf profitieren bei Wanderungen, Nordic-Walking, Fahrradtouren und sportlichen Freizeitaktivitäten in der Natur. Das weiß beispielsweise jeder, der mit seinem Hund die täglichen "Gassirunden" geht.
Einfach mal auf andere Gedanken kommen, den Alltag hinter sich lassen, einem gewöhnlichen Tag einen außergewöhnlichen Rahmen geben! Das ist die Philosophie dieses Reiseblogs und nie war sie so wichtig und wahr, wie in diesen Zeiten der Pandemie.
Für Fahrradtouren ist es noch zu kalt, Reisen im großen Stil und zu touristischen Zwecken sind sogar verboten. Aber Natur ist nicht ansteckend. Und deswegen beschließe ich: Ich gehe raus! Kommst Du mit?
Die hier beschriebene Rundwanderung ist ca. 12 Kilometer lang, durchweg eben, ohne nennenswerte Steigungen und führt uns familienfreundlich und kindgerecht in 3-4 Stunden Gehzeit durch die Wälder des Naturparks Rheinland/Kottenforst-Ville, vorbei am Swister Türmchen und um zwei schöne Waldseen herum - den Berggeistsee und den Lucretiasee. Am Startpunkt, insbesondere am Swister Türmchen, sind Hinweistafeln zu den Eifelspuren aufgestellt. Der Wanderer hat hier die Auswahl unter den verschiedensten Rundwanderwegen, die in Länge und Anspruch den unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Wenn die Pandemie vorbei ist, beschließen wir den Tag gemütlich auf dem Campingplatz Heider Bergsee. Alternativ genießen wir ein außergewöhnliches Wochenende in der 7 Kilometer entfernten Schlosshotel Domäne Walberberg (meine heutige High-End Empfehlung). Für die Wohnmobilsten sei der Parkplatz am Birkhof empfohlen, um die Wanderung von dort zu beginnen (Parkmöglichkeiten/ keine Übernachtung! Vielleicht einfach mal die Betreiber fragen?).
Vom Schotterparkplatz wird uns dank der aufgestellten Hinweistafeln sogleich klar: wir folgen dem asphaltierten Weg bergan zum Swister Türmchen-dem Wahrzeichen der Gegend. Der verbliebene Turm ist der letzte Rest einer hier ehemals im 16. Jahrhundert etablierten Wallfahrtskirche, deren Kirchenschiff zusehends im 18. Jahrhundert verfiel und als Baumaterial abgetragen wurde. Was bleibt ist ein Kraftort besonderer Ausstrahlung und Wirkung, denn hier versammelten sich im ausgehenden Mittelalter die jungen Mädchen, um für einen guten Ehemann zu bitten, die Frauen um für eine gute Geburt zu bitten (nicht verwunderlich angesichts der hohen Kindersterblichkeit früherer Jahrhunderte) und die Bauern um für gute Ernten zu bitten. Insbesondere kamen die Menschen hierhin am Ostermontag, um für bessere Zeiten (nach Pest, Hexenverfolgung, 30-Jährigem Krieg, Verwüstung , Tod und Missernten) zu bitten, doch allmählich ebbte der Pilgerstrom mit der Zeit mehr und mehr ab.
Heute ist dieser Platz immer noch ein besonderer Ort, man kann es spüren. Hier wurden über viele Jahrhunderte die drei Jungfrauen Fides (Glaube), Caritas (Liebe) und Spes (Hoffnung) verehrt. Die drei hölzernen Statuen der Jungfrauen, gestiftet 1854 von der Bruderschaft vom Swister Berg, schmücken auch heute noch den kleinen Altar im Turm, welcher in den Jahren 1100-1125 erbaut wurde und so zu den ältesten Wallfahrtsorten im Rheinland zählt.
Ein Holzrahmen gibt den vermeintlich besten Blick auf das Türmchen frei, links und rechts des Weges blühen in diesen Tagen die Schneeglöckchen in üppiger Zahl. So hat jede Jahreszeit ihren Reiz. Wir treten an die geöffnete Türe des Turmes heran und erblicken im Inneren die drei Jungfrauen über dem Blumenschmuck und dem flackernden Kerzenschein unter dem Altar durch eine verschlossene Gittertüre. Nach einer stillen Fürbitte für ein möglichst baldiges Ende dieser Pandemie wenden wir uns der Wanderung zu.
Den Turm im Rücken betreten wir mit der Wegekennzeichnung der Eifelspuren und der Pilgermuschel als Wegekennzeichnung für den Jakobus-Pilgerweg den hier beginnenden Wald des Naturparks. Nur wenige Meter weiter erblicken wir eine Stele mit dem Hinweis auf eine kostenlose App zum download: die Villewälder-App, die uns etwas zu den nächtlichen Aktivitäten der Waldbewohner dieser Wälder zu erzählen weiß. So wird die Wanderung für unsere Kinder noch interessanter und spannender gestaltet. Von nun an werden wir stetig durch alten Laub-und Mischwald wandern. Auf gut ausgebauten Wegen, die auch von Mountainbikern und Radlern genutzt werden, dringen wir immer weiter in den Wald ein ohne dabei die Orientierung zu verlieren, denn die Hinweisschilder sind zuverlässig.
Die Mischung aus Buchen- und Eichenwald wird aufgelockert durch die weißen Stämme der Birken und die hochgewachsenen Baumkronen der Kiefern, die stellenweise der Wanderung ein mediterranes Gepräge geben. Unwillkürlich stellen wir uns die hypothetische Frage wie weit es wohl von hier zum nächsten Strand ist. Wer einmal an der Ostsee oder an der französischen Atlantikküste Urlaub erlebt hat, wird wissen was ich meine. Nur noch die nächste Kurve rum, dann können wir bestimmt das Meer sehen.
Ach schön wäre es! Was bleibt ist die Optik und der harzige Duft der Kiefern gepaart mit dem blauen wolkenlosen Himmel; so kann tatsächlich Urlaubsfeeling aufkommen - und das mitten im Februar nur eine Autostunde von zu Hause entfernt. Warum waren wir eigentlich noch nie hier?
DER NAUTURPARK RHEINLAND
Der Naturpark Rheinland - gegründet 1959, bis 2005 hieß er noch Naturpark Kottenvorst-Ville- ist ein 1.045 km² großer Naturpark westlich der Großstädte Köln und Bonn und zählt somit zu den größten Schutzgebieten von Nordrhein Westfalen. Und das Beste daran: Der Naturpark hat 24 Stunden für alle geöffnet, hat keine Zäune und keine Tore und ist 100 % kostenfrei. Er ist einer von 12 Naturparken in NRW und einer von 100 bundesweit. Hier läßt sich Freizeit aktiv erleben und gestalten, sei es auf ausgeschilderten Wanderrouten, Radrouten, Mountainbike-Touren, an Seen zum Angeln, oder an ausgewiesenen Stellen zum Baden und Tauchen.
Unser Weg stößt an einer T-Kreuzung auf einen breiteren Sandweg, wir folgen der Beschilderung nach rechts und wenige Meter weiter an der nächsten Wegkreuzung biegen wir nach links ab. So geht es mit dem Kennzeichen des Pilgerwegs/A 12/ E vorbei an der eingezäunten Kiesgrube die zu unserer rechten liegt weiter in den Wald hinein, an der darauf folgenden V-Gabelung halten wir uns bei einem markanten Baumstumpf rechts und gelangen nach ca. 2 Kilometern an eine Wegspinne, wo fünf Wege aufeinander treffen. Wir wandern einfach weiter geradeaus. Dabei überqueren wir den Schnacke- Jagdweg (auf dem wir später zurückkommen werden). So halten wir uns gut 1.5 Kilometer weiter geradeaus, bis wir an einer deutlich rechtwinkeligen Kreuzung nach links in den Klüttenweg einbiegen (an der Ecke steht links eine massive Holzbank zum rasten)
Mit dem Klüttenweg erreichen wir nach ca. einem Kilometer den Berggeistsee, der durch den massiven Braunkohletagebau entstand und renaturiert nun seit vielen Jahrzehnten bereits, vom Wald umstanden ein beliebtes Ausflugsziel zum Picknicken und Pausieren ist. Wir sehen das Wasser durch die Bäume glitzern und umrunden den See nun entgegen gesetzt dem Uhrzeigersinn, wahlweise auf breiterem Rad- und Wanderweg, oder auf kleinem Trampelpfad. Immer wieder führt der Weg unmittelbar ans Ufer heran, hier können unsere Hunde baden, sich erfrischen und wir können ihnen dabei zusehen.
Bedingt durch die Pandemie, müssen wir leider davon ausgehen, dass der Birkhof als unsere Einkehrmöglichkeit zum Mittagessen heute geschlossen hat. Aber wir haben vorgesorgt.
Wir suchen uns ein sonniges Plätzchen, breiten eine Picknickdecke aus und lassen es uns gut gehen mit geschmierten Brötchen, heißem Tee aus der Thermoskanne und einigen Bananen und Keksen. Das Zwitschern der Vögel, einige Enten und Blässhühner, sonst ist hier nichts zu sehen und zu hören. Da kann man den Alltag mal vortrefflich ausblenden und die Atmosphäre genießen.
Nach der Umrundung des Berggeistsees geht es nur einen Steinwurf weiter nach rechts um den wesentlich kleineren Lucretiasee herum. Die Umrundung nimmt ca. einen Kilometer in Anspruch. Im Anschluss schlendern wir vorbei am großen Wanderparkplatz zum Birkhof, der direkt neben dem Lucretiasee liegt, hinüber. Hier gibt es ein vielgelobtes Ausflugslokal, dessen Türen für uns bei dieser Tour an diesem Tag leider verschlossen blieben (ich hoffe das wird bei Euch anders sein). Neben dem Birkhof liegt die Birkhof-Kapelle, die eine im wahrsten Wortsinn bewegte Geschichte hat. In frühen Zeiten so wird erzählt habe ein Wildheger aus Walberberg ein wundertätiges Bildnis der Muttergottes, eine kleine Pietà, im Wald gefunden. Ihr zu Ehren wurde ein kleine Fachwerkkapelle errichtet, die als der Wald 1862 gerodet wurde weichen mußte: man baute kurzerhand eine neue Kapelle in Richtung Badorf. Doch auch hier stand die Kapelle einige Jahrzehnte später dem Braunkohletagebau im Wege. So ließ im Jahre 1912 die Berggeist AG die heutige Kapelle im neugotischen Stil an ihrem jetzigen Platz errichten. Sie erhielt nach Beschädigungen im II. Weltkrieg 1952 eine neue Pietà. 1978 wurde sie grundlegend saniert und 1980 feierlich eingeweiht. Bis zum heutigen Tag lädt sie Pilger und Wanderer ein, ihr Anliegen der Mutter Gottes in stiller Andacht mitzuteilen.
Die Kapelle im Rücken laufen wir nun nach links über den Schotterparkplatz, an dessen Ende wieder nach links. An einer ersten Kreuzung 200 Meter weiter biegen wir mit einem Reitweg nach rechts ab und erreichen nach gut 400 Metern den "Schnacke-Jagdweg" Auf diesem geht es mit der Wegkennzeichnung A 10/A11 nach links so lange geradeaus, bis wir die Wegspinne der fünf aufeinander treffenden Wege, die wir vom Hinweg kennen erreichen. Ab hier geht es der Ausschilderung "Swister Türmchen" folgend auf dem uns bekannten Weg zum Ausgangspunkt zurück.
Dieser Ausflug in den Naturpark Rheinland macht einfach Lust noch mehr von diesem zu erkunden. 1.045 km² geschützte Fläche bieten genug Potential für weitere Touren und Entdeckungen, sei es nun wandernd oder radelnd. Der Gestaltungsmöglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung sind hier nahezu keine Grenzen gesetzt. Ob nun einen Reiterausflug durch wunderbare Waldlandschaften auf sandigen Wegen, oder Angeln an ruhigen Plätzen, denn die über 40 Villeseen sind unter Insidern bekannt für Ihren Artenreichtum an Süßwasserfischen. Im Sommer gehen wir baden: beispielsweise im Strandbad Bleibtreusee, oder am Strandbad Heider Bergsee mit Sandstrand. Hier kann man auch Tauchen, Anfängerkurse buchen, oder sich alternativ auf der Wasserfläche austoben und ausprobieren wie beim SUP (Stand-Up-Paddling).
Auch wenn wir gerade wegen der Lockdown-Vorgaben der Bundes- und Landesregierung nicht übernachten, einkehren und campen dürfen gelingt es uns ganz sicher bei einem Tagesausflug mit den leckeren mitgebrachten Picknickutensilien einen gemütlichen Pausenplatz zu finden und die Seele baumeln zu lassen und vielleicht hier oder da die Angelrute ins Wasser zu werfen. So gehen wir den Menschenmassen an der Düsseldorfer oder Kölner Rheinuferpromenade aus dem Weg und erleben dennoch einen schönen Tag abseits des Mainstreams.
Wenn dann alles wieder gut ist, sei erwähnt dass sich in unmittelbarer Nähe Weltkulturerbestätten, das Phantasialand und Deutschlands einziger Werwolfwanderweg befindet. Davon handeln dann die zwei folgenden Geschichten. Ich hoffe Ihr habt Lust bekommen beim Lesen aufs Ausprobieren und mein Versprechen: Bei regelmäßiger Anwendung dieses Reiseblogs, purzeln die Winterpfunde und die Gesundheit bekommt jede Menge Rückenwind, während die Erlebnisse dazu führen die Innere Mitte wiederzufinden. In diesem Sinne wünsche ich Euch:
VIEL VERGNÜGEN UND SCHÖNE ERLEBNISSE! Euer Matthias
Übernachten in einem afrikanischen Hotel, einem chinesischen Hotel oder auf einem Campingplatz? Ihr habt die freie Wahl! Dann geht es ins Phantasialand, Deutschlands spektakulärsten Freizeitpark. Alternativ spazieren wir deutlich ruhiger durch das einzige Zeugnis barocker französischer Gartenbaukunst außerhalb Frankreichs zu den beiden Schlössern Augustusburg und Falkenslust. Mit etwas Glück erleben wir ein Schlosskonzert, oder bei einer Führung das Innere der zum Weltkulturerbe zählenden Schlösser, wo schon Staatsoberhäupter, Kaiser und Könige empfangen wurden.
Romantische Locations zum Feiern, Heiraten, oder für besondere Firmenevents gesucht? Biergärten, lecker essen in Gewölbekellern und dabei noch Deutschlands einzigen Werwolfwanderweg mit einer schrecklichen Geschichte erleben? Übernachten mit dem Wohnmobil an einem Schlosspark und dann durch den Park schlendern im Stil eines englischen Landschaftsgartens und dabei 100 Jährige Baumriesen und die größten Platanen des Rheinlandes bestaunen? Dies und einiges mehr an Europas größtem Tagebau gibt es heute zu erleben, vielleicht bei einem mittelalterlichen Schlossfest?
Habt Ihr Lust auf eine kleine Ausflugsfahrt? Oder doch lieber eine Rundwanderung? Wie wäre es mit einer Paddeltour auf der Ruhr inklusive Transferservice? Als Alternative dazu bleibt auf jeden Fall noch genug Zeit für den Besuch von vier kostenfreien, hochinteressanten Museen. Okay, alles zuviel "Action"? Dann schlage ich einen herzhaften Brunch in einer alten Ritterburg vor, oder einen gemütlichen Nachmittag im Biergarten der Burg Kemnade. Die Stadt Bochum wird 700 Jahre alt und feiert Jubiläum am 08. Juni 2021 auf Burg Blankenstein und ich war schon da, los geht's!
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte bis zur Wasserburg Haus Kemnade in Hattingen beträgt 74 Kilometer und dauert ca. 50 Minuten. Die Adressen für die Navigation lautet:
Hier kommt der Weblink der Stadt Bochum mit allen Veranstaltungen für das Jubiläumsjahr:
Hier folgen die Highlights im Überblick, die wieder einmal für einen spannenden und kurzweiligen Ausflug sorgen werden:
Hier habe ich Euch einige Weblinks zusammengestellt, die Euch eine spontane Planung des Kurztrips erleichtern:
Wir haben heute etwas länger geschlafen und möchten uns was schönes gönnen. Warum also nicht einmal lecker brunchen gehen? Nun , da gibt es ja rund um Düsseldorf, Monheim am Rhein und Köln weiß Gott genug tolle Angebote. Heute aber soll es eine Verknüpfung zu einem abwechslungsreichen Ausflug werden, der wieder einmal für jeden Geldbeutel etwas bietet. Also werden Erinnerungen bemüht und Reiseführer durchstöbert, bis wir etwas nach unserem Sinn gefunden haben:
Ein Brunch auf einer Ritterburg, beginnend ab 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr am Sonntag (und nur sonntags!), gerade recht für uns Langschläfer. Das ganze nur 50 Minuten von der Haustüre entfernt. Ein kurzer Anruf: " Ja ein Tisch ist noch frei, Sie können kommen" und die Reservierung steht! Perfekt! Einen Parkplatz finden wir ausgeschildert an der Ortsumgehungsstraße und von dort nun zu Fuß hinauf zur Burg Blankenstein im Ruhrtal. Na, das geht ja mal direkt gut los, das Essen muss man sich verdienen.
Kaum oben sind wir schon im malerischen Ortskern, umgeben von alten Fachwerkbauten, angekommen. Alles sieht so gepflegt aus, die Farbe an den Häusern, der alte Marktplatz, dort drüben eine einladende Eisdiele. Wir folgen dem Hinweisschild und gelangen per Pedes vorbei an der alten Dorfkirche zur Zufahrt der Burg Blankenstein. Natürlich wird erst einmal ein Foto dieser schönen Ruine gemacht, deren mächtiger Bergfried sich auch heute noch nach knapp 800 Jahren hoch über dem Ruhrtal erhebt. Die Besteigung des Turms heben wir uns für nach dem Frühstück auf und gelangen so auf den Burghof und in das Burgrestaurant. Gemütlich, geradezu urig ist es hier.
Wir erfahren, dass die Entstehung der Burg Blankenstein einem Mord zu verdanken ist.
Nachdem Friedrich zu Isenberg seinen Oheim Graf Engelbert zu Burg im Jahre 1225 in einen mörderischen Hinterhalt gelockt hatte, wurde er für vogelfrei erklärt und durch das Reich gejagt. Ein Jahr nach dem Mord an Graf Engelbert, wurde Friedrich zu Isenberg in Köln zum Tode verurteilt, seine Burg Isenburg geschleift (heute Bodendenkmal) und die Ländereien wurden unter dem Erzbistum Köln und Graf Adolf I. von der Mark aufgeteilt. Zum Schutz der neu hinzugewonnenen Territorien ließ der märkische Graf in den Jahren 1226/1227 auf einem unbewaldeten Felsrücken über der Ruhr - einem "blanken Steyn"- eine erste Feste errichten.
Graf Engelbert der I. von der Mark, der in der Zeit von 1249-1277 regierte, ließ die Burg erweitern und ergänzte sie um den "Graf-Engelbert-Turm". So entstand zusammen mit einer Festungsmauer eine kleine Burgfreiheit. Graf Engelbert der II. verlieh auf Burg Blankenstein zu Pfingsten des Jahres 1321 der Stadt Bochum die Stadtrechte. So kommt, was kommen muss; An Pfingsten 2021 feiert Bochum sein 700-jähriges Stadtfest! Bevor es also hier oben richtig rummelig wird, genießen wir die Ruhe vor dem Ansturm und merken uns im Kalender das Mega-Event vor, denn da ist was los!
Frisch gestärkt und neugierig darauf, was wohl noch kommen mag, machen wir uns auf den Weg zum nahe gelegenen Haus Kemnade, einer Wasserburg aus dem 17. Jahrhundert. Diese befindet sich in Sichtweite von Burg Blankenstein im Ruhrtal gelegen. Kostenfreie Parkplätze an der Burg ermöglichen uns, nach nur wenigen Minuten Fahrt das Abstellen unseres Fahrzeugs.
Auf dem Gelände des Hauses Kemnade erwarten uns gleich vier unterschiedliche Museen mit interessanten Austellungen. Dazu zählen zum einen die Burgräume mit alten Kaminen, Möbeln und Schnitzereien, die die Musikinstrumentensammlung der Eheleute Grumbt beherbergen. Hier lassen sich Instrumente aus verschiedenen Jahrhunderten und Ländern bestaunen. Dann befindet sich hier das Kulturhistorische Museum der Stadt Bochum, dort sind Wechselausstellungen zu erleben, so zum Beispiel die am 15. März beginnende Ausstellung "Zeitenwende". Für mehr Informationen folgt Ihr einfach dem Weblink oben.
Im rückwärtigen Bereich des Hauses Kemnade befindet sich in einem alten Fachwerkhof das Bauernhaus-Museum. In dessen Obergeschoss wird von Mai-Oktober jeden Jahres das Bienenmuseum geöffnet. Dort werden diese besonders fleißigen Tierchen am Beispiel lebender Völker vorgestellt. Durch die Ausführungen des Imkers lernen wir so einiges über ihren Nutzen für den Menschen und die Umwelt. Selbstverständlich kann dann auch Honig vom Imker vor Ort erworben werden.
Zu guter letzt begeben wir uns in die Schatzkammer des Hauses Kemnade. Dort erwartet uns ein von der Sparkasse Bochum finanziertes Museum zur Geschichte des Geldes und eine der größten Spardosensammlungen Deutschlands, von der alten Schatzkiste bis hin zur Geldbörse und dem Sparstrumpf. Im Innenhof der Wasserburg können wir uns dann im Schatten alter Kastanienbäume fernab jeden Verkehrslärms auf eine Erfrischung freuen.
"Seit wann die Menschheit Geld jeglicher Art benutzt und wer es erfunden hat, kann heute niemand mehr genau sagen. Da sich Tauschgeschäfte als kompliziert und langwierig erwiesen hatten, einigten sich die Menschen zunächst auf verschiedene Objekte aus ihrem Lebensumfeld als einheitlichen Wertmesser: Teeziegel, Muschelketten, Salzblöcke, Glasperlen oder große Bronzetrommeln ."Zitat aus dem Flyer zur Ausstellung
Der zunehmende Tauschhandel und Warenverkehr führte dazu das der lykische König Krösus um 550 v.Chr. einheitliche Münzen aus Edelmetallen, versehen mit einem königlichen Siegel, prägen ließ und sie als Zahlungsmittel einführte. Das Besondere dieser Münzen war, dass der Wert dieser Münze dem exakten Wert des darin enthaltenen Edelmetalles entsprach. Man spricht in diesem Fall von Kurantmünzen. Damit vereinfachte sich der Handel , denn diese Münzen waren einfacher zu transportieren und zu zählen. Sie wurden ausschließlich aus den natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierungen gefertigt. Der Münzverkehr etablierte sich zusehends im gesamten Mittelmeerraum durch die Verbreitung im griechischen und römischen Reich.
Bis ins Mittelalter wurde der Münzhandel so weiter betrieben bis im Jahre 1356 die Geschichte des Geldes einen entscheidenden Einschnitt erlebte. In diesem Jahr erließ Kaiser Karl IV. die "Goldene Bulle", das Grundgesetz des heiligen römischen Reiches, worin den Kurfürsten das Recht auf Münzprägung in Gold-Silber- und Kupfermünzen zugesprochen wurde. Die nun entstandene Vielzahl von Geldstücken (Kreutzer, Schilling, Thaler, Gulden, Pfennig etc.) wurde schnell problematisch, da sie eine regionale Akzeptanz und Gültigkeit hatten. Darüber hinaus verloren die Münzen ihren intrinsischen Wert, da mit der steigenden Anzahl an Münzen auch deren wahrer Gehalt an Edelmetallen immer geringer wurde. Heute sprechen wir bei unserem Münzgeld von sogenannten Scheidemünzen, da der auf ihnen geprägte Wert nicht mehr dem Wert der Münze entspricht.
Im 11. Jahrhundert kam in China zuerst Papiergeld in Umlauf . Dabei handelte es sich jedoch nicht um ein Zahlungsmittel sondern eine Zahlungsforderung , die man jederzeit in Münzen eintauschen konnte. Die ersten Geldscheine in Europa wurden 1483 in Spanien ausgegeben, die ersten richtigen Banknoten wurden durch die schwedische Reichsbank 1660 herausgegeben. Dabei war man stets darauf bedacht, dass den Banknoten auch immer eine ausreichende Menge an Münzen und Goldvorräten gegenüber stand. In Großbritannien wurde 1776 Papiergeld als Zahlungsmittel eingeführt, man spricht in diesem Zusammenhang dann auch von der Demonetariserung des Goldes. Geld in Papierform wird zu einem Zahlungsversprechen. Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es das Papiergeld als Zahlungsmittel in Europa zu etablieren.
Im 20. Jahrhundert erfährt die Geschichte des Geldes einen erneuten Scheidepunkt. Heute zahlen wir mit Plastik (Kreditkarten) und immateriellem Geld (online-banking), was jedoch nicht bedeutet, das GOLD als Edelmetall seinen Wert eingebüßt hätte sondern ganz im Gegenteil sich als Wertanlage bis in unsere heutige Zeit durchgesetzt hat.
Nach so viel Kultur, Historie und leckerem Essen, darf jetzt die Bewegung nicht zu kurz kommen. Ausdrücklich zu empfehlen sind zwei Wanderungen, die sich hier ganz hervorragend unternehmen lassen. Die erste Empfehlung hat mein Bloggerkollege Roland Klemann ausgearbeitet. Gelaufen bin ich diese bereits zwei Jahre bevor ich mit dem digitalen Tourenguide begonnen habe und daher kann ich sie guten Gewissens sehr empfehlen. Im Wesentlichen folgt sie der Rundwanderung A 2 beginnend am Haus Kemnade gelangen wir so über das Naturschutzgebiet Katzensteine zur Burg Blankenstein und im Bogen durch Wald und Feld zurück zum Ausgangspunkt. Hier der weblink, zum Blog Wanderwege-NRW.de
Eine zweite, etwas längere Tour wird auf dem nächsten Blog der Industriekultur beschrieben. Diese Tour ist ähnlich, schließt aber den "Geheimtipp" Gethmannscher Garten und Stausee Kemnade mit ein und ist mit 12,3 Kilometern und 160 Höhenmetern im Auf-und Abstieg gut zu machen und ebenfalls sehr empfehlenswert. Hier der weblink, zur Rundwanderung Burg Blankenstein.
Wer mit dem Rad unterwegs sein möchte, kommt am Ruhrtalradweg nicht vorbei. Der Ruhrtalradweg zählt, mehrfach ausgezeichnet, sicherlich zu den touristischen Höhepunkten im gesamten Verlauf der Ruhr, die im Sauerland, drei Kilometer nordöstlich von Winterberg im Rothaargebirge entspringt und bei Duisburg-Ruhrort nach 219,3 Kilometern in den Rhein mündet. Über die gesamte Länge wird sie vom Ruhrtalradweg begleitet, und wir werden diesem hier im Blog ganz sicher noch an anderer Stelle wieder begegnen.
Paddeln auf der Ruhr gehört zu den Freizeitaktivitäten, die man auch als untrainierter und ungeübter Paddler genauso ausprobiert haben muss, wie als alter Hase, der neugierig auf neue Reviere ist. Mit dem beherzten Team von www.natur-aktiv.com wird es bestimmt ein unvergesslicher Tag werden - Muskelkater inklusive.
Mit meiner inzwischen 71. Tourempfehlung für NRW erlebt Ihr ganz gewiss einen abwechslungsreichen Tag, bei dem für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Egal ob Actionwochenende mit Paddeln, Wandern und Radfahren, oder Stadtbummel in Hattingen mit Kulturerlebnis in vier gänzlich verschiedenen Museen. Für die Kinder wird es spannend, wenn Sie auf Burgruinen und in Wasserburgen sich ganz ihrer kindlichen Fantasie von tapferen Rittern und schönen Prinzessinnen hingeben dürfen, oder etwas über die Geschichte des Geldes und der Bienen lernen. Da können selbst wir Erwachsenen noch so manches dazu lernen. Zwei empfohlene Rundwanderwege mit schöner Einkehr lassen die Herzen der Wanderfans höher schlagen und Radler können den Drahtesel satteln und sich endlich mal eine Etappe des Ruhrtal-Radweges unter die Pedale nehmen, der zu den schönsten Flussradwegen Deutschlands gezählt wird.
Ich wünsche Euch von Herzen viel Spaß und Vergnügen bei dieser Tour und bedanke mich für Euer Interesse und euren Zuspruch zu diesem ersten digitalen Reiseführer für NRW. Gönnt Euch die Zeit einmal "Raus aus dem Alltag" zu kommen, es gibt was zu erzählen, versprochen!
Es grüßt von Herzen, Euer Matthias
Wenn wir heute den Burghof von Schloss Burg betreten empfängt uns in stolzer Haltung hoch zu Pferde ein stattlicher Ritter. Es ist kein geringerer als Graf Engelbert II., Erzbischof und Reichsstatthalter, der Schloss Burg zu seiner größten Blüte brachte. Bis zum Jahr 1225 hatte er die Burg zu Repräsentationszwecken erheblich erweitern lassen. Rittersaal, Kemenate , doppelte Ringmauern, Türme und weitere Tore sowie eine Burgkapelle wurden errichtet. Als Erzbischof war er nach dem Tode Kaiser Friedrichs II. zum Vormund dessen minderjährigen Sohnes zu einer der mächtigsten Personen des römisch-deutschen Reiches erhoben worden. Durch machtpolitische Intrigen motiviert ereilte ihn ein wahrlich schreckliches Ende: in der Abenddämmerung ...
Wandern auf Premiumwanderwegen. Heute nehme ich Euch mit auf die Rheinhöhenlagen des Naturparks Rhein-Westerwald. Da werden wir unterwegs sein im UNESCO-Weltnaturerbe 'Unteres Mittelrheintal'. Wir erleben zwei Fachwerkorte mit viel Charme und wandern dabei von Unkel nach Linz. Die Alte Brauerei im Kasbachtal lädt in coronafreien Zeiten zum Pausenstop, die Erpeler Ley sorgt für
Aus- und Fernsichten und die Brücke von Remagen rundet die Tour mit einer spannenden Geschichte zum Zweiten Weltkrieg ab. Auch eine mittelalterliche Burg mit Folterkammer darf nicht fehlen - ein perfekter Tag für Groß und Klein!
Die Anfahrt mit dem PKW ab Kölner Domplatte zum Parkplatz am Bahnhof in Unkel beträgt 49 Kilometer und dauert etwa 37 Minuten. Die Adresse für die Navigation lautet:
Anreise mit der DB bis Bahnhof Unkel. Von Linz Rückfahrt mit der DB ab Bahnhof Linz bis nach Unkel. Weitere Informationen zu den Fahrtzeiten hier in diesem Portal.
Das Parken am Bahnhof Unkel ist , Stand 11.2020 (Angaben wie immer ohne Gewähr) Kostenlos.
Hier kommen die Highlights im Überblick, die für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Hier kommen die üblichen weblinks, die Euch helfen die Planung der Tour direkt zu starten:
Lockdown II. in 2020. Nach dem 'lockdown light' wird es nochmal ernst. Das darf doch nicht wahr sein, aber es ist halt so. Vorher muss ich nochmal los! Ich sitze zu Hause, plane eine Tour, die nicht dem Mainstream folgt, zumindest nicht in dieser Jahreszeit. Es ist November geworden. Für heute sind sechs Sonnenstunden im Rheintal vorausgesagt - bei uns soll es regnen. "Na prima"-denke ich -"der Winter ist noch lange genug". Also greife ich zum Telefon und frage meinen Freund, ob er spontan mitwandern möchte. Geplant ist folgende Durchführung: Fahrt nach Unkel und Wanderung auf dem Rheinsteig bis nach Linz, dort dann nach Einbruch der Dunkelheit zurück mit der Bahn ab Bahnhof Linz nach Unkel. Die Zusage folgt prompt, eine Stunde später sitzen wir im Auto und fahren nach Unkel. Wir sind vorbereitet: zum Picknick haben wir Thermounterlagen zum darauf sitzen, Wein, Wasser, Gläser, hartgekochte Eier, Salz , Energieriegel, Äpfel, JACK LINKS Jerkey Beef, Pfefferbeißer, Laugenbrezel, Brot, Käse und Mandarinen. Ich freue mich darauf rauszukommen. Es ist zwar ziemlich frisch, aber dagegen hilft ja bekanntlich die richtige outdoor-Bekleidung.
Der Rheinsteig steht schon sehr lange auf meiner bucket list. Da man die Etappen, jede für sich, auch einzeln wandern kann, fällt unsere Entscheidung heute auf die 11 Kilometer lange Etappe von Unkel nach Linz. Allerdings steigen wir nicht über das Hähnerbachtal ein, sondern folgen vom Bahnhof der Zuwegung (gekennzeichnet durch weißes "R" in gelbem Quadrat) durch die Unterführung der Bahnlinie aus dem Ort heraus und dann weiter links in Richtung Scheuren. hinauf. Das macht unseren Weg gute zwei Kilometer länger und um einige Höhenmeter reicher. Ziel ist das Hochplateau: ab Kirche und Hotel folgen wir dem roten "E" auf weißem Quadrat und gelangen so zum "Panoramablick Elsberg" erst danach wandern wir wieder auf schmalen Pfaden hinab in das Hähnerbachtal. Dabei kommt der Kreislauf gut in Schwung - von Kälte keine Spur. Wir erreichen schnaufend den Aussichtspunkt, nicht ohne beim Aufstieg schon die immer schöner werdende Aussicht zu genießen. Na, das geht ja mal direkt gut los. Der Rheinsteig, nun gekennzeichnet mit weißem R auf blauem Quadrat, macht seinem Namen alle Ehre.
Gut zu sehen ist auf der obigen Karte auch das Gut Hohenunkel. In dem alten Herrenhaus und Gutshof befand sich über 30 Jahre ein Schullandheim für Mülheimer Schüler. Nachdem die Herbergseltern aus privaten Gründen nach vielen Jahren den Betrieb einstellten, wurde zunächst die Stadt Eigentümer. Heute befindet sich das Gut in der Hand eines privaten Investors und Ihr könnt hier nach telefonischer Vorankündigung in der Wildkammer Hohenunkel frisches Wildfleisch aus der heimischen Jagd erwerben, hier der Weblink mit Preisangaben, Kontaktdaten und vielen leckeren Rezepten.- der Umweg lohnt sich.
Wer es nicht ganz so wild mag steigt schon bald nachdem wir die Hochfläche erreicht haben auf schmalem Pfad nach rechts durch den Wald wieder hinab, dem blauen Quadrat mit weißem R folgend. Habt Ihr die schöne Allee zum Gutshof Hohenunkel erreicht lohnt sich ein Fotostop, aber dann habt Ihr den Abzweig unserer heutigen Wanderung bereits verpasst - also aufgepasst!
Vorbei an einer kleinen Gnadenkappelle, die der Mutter Gottes gewidmet ist, erreichen wir das Hähnerbachtal und überqueren die Straße nach links. Dort, vis-a-vis des Wanderparkplatzes, steht die Hinweistafel für Wanderer zum Einstieg in den Naturpark Rhein-Westerwald. Direkt daneben befindet sich der kleine künstlich angelegte Wasserfall des Hähnerbaches: die Kaskade von Unkel stürzt aus einem künstlichen Staubecken 7 Meter hinab in ein kleines Becken und ist besonders in strengeren Wintern ein beliebtes Fotomotiv, wenn die Kaskaden zu Eiszapfen erstarren. Wir folgen dem Waldpfad bergan und steigen so aus dem Tal wieder hinauf. So erreichen wir den zweiten Aussichtspunkt, die Stuxhöhe mit einigen Bänken. Durch schönen Buchenwald geht es jetzt mit leichten Steigungen auf und ab bis zur Burg Vilszelt. Die privat genutzte kleine Burganlage wurde 1290 bereits erstmals als Deutschordensburg urkundlich erwähnt und ist heute ein prunkloses Haus aus natürlichem Unkeler Bruchstein mit seinem schiefergedeckten Walmdach. Gegenüber befindet sich eine kleine Alpakafarm mit einigen dieser wirklich putzig dreinschauenden Tiere in weiß, braun und schwarz. Nun gilt es die nächste Höhe zu erklimmen. Auf schmalem Pfad mit Wurzelwerk geht es hinauf und dann über Asphalt in die kleine Ortschaft Orsberg. Wir folgen der Wegbeschilderung und kommen durch eine schmale Gasse nach rechts zu einer Streuobstwiese mit bunt bemaltem Bauwagen und schönen Blicken in das Rheintal. Unzählige Kilos Äpfel sind hier von den Bäumen gefallen - das ergäbe einen ganz hervorragenden Schnaps...
Wir probieren die Äpfel und sind erstaunt. Sehr lecker und saftig. Schade, dass sie hier in so großer Zahl vergammeln. Es wird Gründe haben. Wir stellen uns vor, diesen Weg im April/Mai zur Zeit der Obstblüte zu gehen und sind der Meinung, dass es hier sehr schöne Fotomotive geben könnte mit der Vielzahl alter Obstbäume. Da hilft nur eins: wiederkommen in 2021.
Nun steuern wir langsam auf das Highlight der heutigen Wanderung zu. Wir erklimmen die Erpeler Ley, einen Basaltfelsen bei Erpel am Rhein, einem kleinen Ort der diesem Aussichtsberg den Namen gab. Nur wenige Kilometer nördlich der Einmündung der Ahr in den Rhein befindet sich hier neben dem Drachenfels die zweitbekannteste Vulkanruine im Mittelrheintal mit einer Höhe von 191 Metern über n. N.. Auf dem Plateau befindet sich ein gesicherter Rundgang an der Felskante mit schönen Ausblicken in das Rheintal.
Tief unten sehen wir die beiden verbliebenen Türme der ehemaligen Brücke von Remagen. Die Geschehnisse die sich kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges hier abgespielt haben, waren Anlass zu einem Hollywood Kinoerfolg im Jahre 1969 und zu einem Deutschen Antikriegsfilm im Jahre 1967. Was sich zugetragen hat in diesen Tagen wird dokumentiert im Friedensmuseum innerhalb der Türme - sehenswert!
Zugig und windig ist es hier oben an bestimmten Tagen, herrlich erfrischend an heißen Sommertagen. Eine Ausflugsgastronomie mit Biergarten steht normaler Weise zur Einkehr bereit, heute gibt es Glühwein, Bier, Kaffee-to-go und Waffeln am Fensterverkauf. Corona macht das Undenkbare möglich, denn alle Gastronomen wollen irgendwie überleben. Wir suchen uns einen schönen Tisch mit Bänken als unseren heutigen Picknickplatz aus und lassen es uns gut ergehen.
Nach 40 Minuten sind wir "durchgefroren"; weiter geht es vorbei am Gedenkstein für den ersten Sturmflug eines Zeppelins über dem Rheintal verlassen wir die Erpeler Ley und folgen dem Rheinsteig weiter in Richtung Linz. Der Wein wirkt: leicht beschwingt und scherzend sind wir der übereinstimmenden Meinung das Natur nicht ansteckend ist-Spaß aber schon!
Gut, dass es erst eben und danach bergab geht. So kommen wir mit neuer Energie ins Kasbachtal und die Wanderwegebeschilderung weist eine Distanz von 700 Metern nach links zur Alten Brauerei im Kasbachtal aus. Wenn nun drei Komponenten stimmen, dann nehmen wir diesen Umweg gerne in Kauf:
Andernfalls geht es mit dem Rheinsteig weiter geradeaus, wir erreichen eine Straße und unterqueren alsbald das Viadukt der Kasbachtalbahn auf schmalem Pfad. Jetzt geht es ein letztes Mal bergauf auf die Anhöhe Ockenfels. Dort erwarten uns abermals schöne Aussichten ins Rheintal und eine weitere Burg. Die Burg Ockenfels, als Höhenburg angelegt am Sporn des sogenannten Ockenfels 60 Meter über dem Rheintal, stammt im Kern bereits aus dem 13. Jahrhundert. Details zur Geschichte des Hauses lassen sich in wikipedia nachlesen, hier nur soviel: die Burg befindet sich im Privatbesitz der Familie Birkenstock und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Lediglich die Auffahrt und die Burgterrasse vor dem Burgtor, welche mit Statuen in der Brüstung geschmückt ist, ist für uns begehbar. Der An- und Ausblick jedoch ist beeindruckend und lohnenswert.
Nun geht es teils über die Auffahrt mit Bebauung, teils über Pfade hinunter nach Linz. Nach etwas mehr als einem Kilometer ist das Ziel der heutigen Wanderetappe erreicht: die Ortschaft Linz am Rhein. Wahlweise wenden wir uns jetzt Richtung Bahnhof (ausgeschildert), oder Richtung Burg und Stadtmitte. Letzteres ist in Zeiten OHNE LOCKDOWN natürlich wesentlich empfehlenswerter, denn es gibt was zu entdecken- versprochen!
Wir marschieren in der nun beginnenden Dämmerung zum Bahnhof, wissend, das die Züge halbstündlich fahren und haben Glück. In weniger als 10 Minuten sitzen wir in einem einsamen Abteil in Richtung Unkel und sind nach kurzer Fahrt zurück an unserem Startpunkt. Kaum sind wir um die erste Ecke gebogen setzt Regen ein -ein besonderer Tag geht zu Ende.
Unkel und Linz sind zwei unterschiedliche Orte im unteren Mittelrheintal, die mit Ihren Lokalen und ihrer Geschichte beide ihre verborgenen und zu entdeckenden Reize haben. Die Strecke dazwischen: ein Premiumwanderweg, der hält was er verspricht. Hier geht es rauf und runter, abwechslungsreich zwischen Buchenwald, Hochebenen, mal auf Waldwegen, mal auf Pfaden zu Aussichtspunkten und Weinbergen. Zwei private Burgen und in Linz eine weitere mit Museum und Folterkammer. Im Kasbachtal geht es zurück in die gute alte Zeit, wenn wir dort einkehren und schlendern können, vorausgesetzt die Pandemiebeschränkungen sind bis dahin Vergangenheit. In Linz erwartet uns viel Atmosphäre und tolle Einkehrmöglichkeiten, beispielsweise im Spanischen Garten, und meine High-End Übernachtungsmöglichkeit. Mit der Fähre Linz-Remagen geht es auf die andere Seite zum Campingplatz Goldene Meile und am nächsten Tag besichtigen wir das deutsch-amerikanische Friedensmuseum. Zum Abschluss sehen wir am Abend dann noch gemeinsam den Kinoklassiker "Die Brücke von Remagen" an und freuen uns in diesen friedlichen Zeiten leben zu dürfen.
Mit meiner letzten Tour aus dem Jahr 2020 begrüßen wir das neue Jahr 2021 in der Hoffnung auf Besserung der Umstände und einer Rückkehr zur Normalität. Wir alle sind der Pandemie und der ständigen Berichterstattung darüber längst überdrüssig und sind in Gedanken bei den Gastronomen und Gastgebern in Pensionen, Herbergen, Hotels und Campingplätzen deren Existenz bedroht ist.
Fasst Euch ein Herz und macht Euch mit dem Reiseblog-NRW auf den Weg etwas nicht alltägliches zu erleben. Es wird Euch bereichern. Mit dieser Tour stehen nun exklusiv 81 Touren und weitere Artikel zur Lektüre und Planung Eurer individuellen Freizeit zur Verfügung. Dabei habe ich immer auf preiswerte, günstige und exklusive Planungsmöglichkeiten wert gelegt. Und zu jeder Tour gibt es selbstverständlich Wohnmobilstellplätze oder Campingtipps - da ich oft selbst mit unserem Hymer Camp unterwegs bin. Ich wünsche Euch viel Freude und bedanke mich ganz herzlich für Euer Interesse und Euren Zuspruch. Bis zur nächsten Tour, Euer Matthias
Dieser Roadtrip führt Euch in gemächlicher Rundfahrt durch den Naturpark Rhein-Westerwald und durch das untere Mittelrheintal. Dabei machen gerade die Stopps einfach Lust auf mehr.
Zum einzigen Weinanbaugebiet in NRW führt Euch diese Kurzwanderung auf dem Rheinsteig zu historischen Monumenten und malerischen Ruinen. Einfach mal "Raus aus dem Alltag"
Fantastische Gärten im Rheintal, Einblicke in private Burgen und Gemächer, ein Aboretum im Siebengebirge. Diese Tour läßt die Herzen von Schloss- und Gartenfans höher schlagen, bitte dabei die Termine des Jahres beachten!
Wanderungen, Fahrradtouren, Campingtouren, Roadtrips und Städtetouren: "Jetzt erst recht!" war das Motto. Angst ist im Leben immer der denkbar schlechteste Begleiter, es sei denn sie gibt den Anstoß aus der Unzufriedenheit heraus eine Veränderung anzustreben, die uns dazu bewegt zu neuen Zielen aufzubrechen. Dann kann etwas konstruktives und positives entstehen. Obwohl dem Reisen in 2020 einschneidende Beschränkungen auferlegt wurden, sind für Euch trotz allem 12 neue Erlebnistouren unterschiedlichster Ausrichtung entstanden. Ich nehme Euch mit und wünsche viel Vergnügen beim Lesen der Reiseberichte und beim Planen der eigenen Auszeit "Raus aus dem Alltag".
Eine Wanderung nimmt Euch mit auf die Premiumwanderwege in den Wasser-Wander-Welten des grenznahen Naturparks Maas-Schwalm-Nette und entführt Euch zu einem exklusiven Burgrestaurant, verzaubernden Seenlandschaften, einem Naturschutzhof und verschiedenen Einkehrmöglichkeiten. So entsteht ein Gesamtpaket von vier Touren innerhalb einer Region!
Eine Ausflugsfahrt ins Tal der roten Reben nach Dernau, zum Wahrzeichen der Stadt mit Picknick und tollen Aussichten, zu ausgezeichneten Weingütern, inklusive zweier Kurzwanderungen, zweier Streckenempfehlungen z.B. auf Deutschlands schönstem Wanderweg 2019, zu Klosterruinen und dem ältesten Weingut der Ahr.
Ein Familienausflug wie er im Buche steht: Eine alte Wasserburg mit Biergarten, eine Bilderbuchruine einer Ritterburg mit spannender Geschichte und der Möglichkeit zum Brunch, vier Museen, Eintritt jeweils gratis, eine abwechslungsreiche Wanderung, ein schöner Campingplatz mit organisierten Paddeltouren auf der Ruhr, dies alles und noch mehr findest Du in meiner dritten Tour 2020, dieses Mal zur Geschichte des Geldes.
Die Landesgartenschau 2020 kam trotz Corona nach Kamp Lintfort und ich war vorausgereist zu einem bemerkenswerten neuen Wohnmobilstellplatz, zu einer Wanderung mit Hügelgräbern in die Leucht, zu einem Biobauernhof auf einem alten Rittergut und zum ersten Zisterzienserkloster auf deutschem Boden aus dem 12. Jahrhundert mit seinen schönen Terassengärten. All dies und der Besuch eines Bauernhofcafés lohnen allemal...
Ins Bergische Land führt uns der Rundweg Feuer und Flamme und der Energiepfad. Meine Kombination beider Wege führt Euch zur berühmten bunten Kirche in Lieberhausen, dort erleben wir Himmel und Hölle als hochmittelalterlichen "Comic" und anschließend Bergische Spezialitäten wie Waffeln oder Eierkuchen. Im Anschluss gibt es kanadische Impressionen und Paddelmöglichkeiten an der Aggertalsperre.
Diese Fahrradtour führt über den Erlebnisweg Rheinschiene und den Rheinradweg beiderseits des Rheins vom mittelalterliche Zons im Ausnahmezustand, bedingt durch die Pandemie, bis nach Leverkusen und zurück. Ein Longdrink lockt im Beachclub Leverkusen, Action und "Fun" gibt es an der Wasserskianlage Langenfeld. URLAUB!
Deutschlands schönster Wanderweg 2008, so das Urteil des Wandermagazins, ist auch 12 Jahre später immer eine Reise wert. Auf dem unverlaufbaren Rundkurs von gut 11 Kilometern Strecke erleben wir Eifellandschaften und Aussichten, ein herzhaftes Picknick und im Anschluss einen Einblick in die Formel Eins. Der Besuch der Rennstrecke wird getoppt von der Ruine der Nürnburg und dem Fahrerlager.
Die 3-Flüsse-Route in der LEADER Region Lippe-Issel-Niederrhein ist trotz Pandemie meine dritte Auftragsarbeit einer LEADER-Region. Per Fahrrad geht es heute auf eine Mehrtagestour, genauer gesagt zur ersten E-Bike Tour meines Lebens. Wir starten in Wesel, erleben Museen, den Dom, Badeseen, Wälder, Kanäle, Flüsse und Schlösser, wie beispielsweise Schloss Gartrop. Am Ende des Tages speisen wir afrikanisch in Schermbeck. Toll!
Die 3-Flüsse-Route in Fortsetzung von Tour 8 hält einige Highlights bereit. Eine Kornbrennerei mit Verkostung, den ältesten Gerichtsbaum Mitteleuropas und den damit wahrscheinlich ältesten Baum Deutschlands, das schönste Wasserschloss der Renaissance im Münsterland, stille Landschaften, den ersten Angelpark im Blog, das erste Augustiner-Eremitenkloster in Deutschland und den dunklen Dämmerwald.
Eine Premiere der besonderen Art. Wir trafen uns zu einem Fotoshooting in Köln, das alleine wäre ja nichts neues. Aber mit Hilfe von Jörg Olschok, ausgerüstet mit 15 Kilo Kameragepäck zu Fuß durch die Stadt von Mittags bis Mitternacht - heraus kam die TIMELAPSE von Köln und meine beliebtesten Fotolocations verrate ich Euch auch in meiner 1.-4. Köln-Tour. Es lohnt sich!
Eine mittelalterliche Ritterburg, der kleine, stille Eifelort Kerpen mit Tante-Emma-Laden und toller Gastronomie, mein persönlicher Landhaus-Geheimtipp, der schönste Wasserfall in der Eifel, ein Picknick im Grünen, all das erlebt Ihr auf der unverlaufbaren Rundwanderung "Wasserfallrunde" bei Kerpen in der Eifel. Natürlich gibt es auch hier wie bei allen Touren Camping- und Stellplatztipps.
Die Erlebnisschleife Dreitälerweg, führt uns auf einer Rundwanderung von 17 Kilometern Länge zu Picknickplätzen, der Ruine der hochmittelalterlichen Höhenburg Blankenberg auf steilem Fels, hinab ins Siegtal und auf die bewaldeten Höhen hinauf nach Süchterscheid. Dabei erkunden wir den neobarocken Schlosspark des Klosters Merten (wenn die Beschränkungen aufgehoben sind) und die Stadt Blankenberg, lange kleinste Stadt Deutschlands!
Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben,
Sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Zitat von Lucius Annaeus Seneca
Mein erster Dank gilt Euch, liebe Leser, für Euer Interesse und Euer Feedback zu diesem Reiseblog. Es hat mich schon bewegt, dass gerade in diesem schwierigen Jahr 2020, einem Jahr mit den wenigsten neuen Touren und vielen geplatzten Aufträgen Ihr es ward, die für neue Besucherrekorde gesorgt haben. Über 34.000 neue Leser sorgten mit über 50.000 Seitenaufrufen dafür, dass wir gemeinsam die für mich unfassbare Zahl von 100.000 Aufrufen bereits im Juni 2020 überschritten haben! DANKE! Danke für mehr Besuche in diesem Jahr als in den ersten beiden Jahren seit bestehen des Blogs zusammen!
Das gibt mir das Gefühl mit der Art und Weise meines digitalen Reiseführers auf dem richtigen Weg zu sein. Auch in Zukunft werden zahlreiche neue Touren folgen, dies ist mein Versprechen an EUCH.
Ein herzliches Dankeschön geht an die Managerin Julia Jörgensen von der LEADER-REGION Lippe-Issel-Niederrhein, die trotz Corona den Auftrag erteilte eine spannende Fahrradtour zu promoten, was mir im Gegenzug zu zwei tollen Tagen verholfen hat. Ich stehe für weitere Auftragsanfragen in 2021 gerne zur Verfügung!
Ein weiterer Dank geht an Radio NRW/WDR 5 die in diesem Jahr ein erstes Radiointerview zum Thema "Camping in NRW" mit mir gemacht haben. Dies war für mich eine gelungene Premiere, der gerne noch weitere Interviews folgen dürfen. Natürlich gehe ich dabei davon aus, dass der Reisetrend in der eigenen Heimat auch in 2021 und den folgenden Jahren deutlich weiter boomen wird - und ich habe noch unzählige Tipps in petto.
Danke sagen möchte ich auch der Firma Ranieri aus Krefeld und dem Konzern CANON, die mich mit einer Canon EOS 77 d bereits jetzt schon im dritten Jahr begleiten! Diese Zusammenarbeit darf gerne weiter gehen. Liebe Sandra, alles Gute für das kommende Jahr!
Ein weiterer Dank geht an die Kollegen/innen der Presse, allen voran
NRZ/WAZ und Rheinische Post, die auch in diesem Jahr über den Reiseblog-NRW und mich berichtet haben.
Liebes Landvergnügen-TEAM in Berlin: Danke für die Tatsache, dass ich seit August ein Teamplayer von Euch sein darf!
Wie war das nochmal? Ach ja, das Jahr 2020 sollte der Beginn der goldenen Zwanziger dieses Jahrhunderts werden. Gerne wurden Vergleiche bemüht mit den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Wirtschaftsaufschwung, "Schwarze Null", "Schuldenbremse" Rekordzulassungszahlen bei den Wohnmobilen und Caravanen. Die neue Reisefreizeit und Freiheit wollte von vielen Menschen genossen werden - doch dann kam etwas über uns, was wir bis dato nur aus düsteren Science-Fiction-Filmen kannten (wie z.B. "Outbreak" mit Dustin Hoffmann).
Corona hat den meisten Menschen unter uns existenzielle Nöte, oder doch zumindest erhebliche Einschränkungen auferlegt. Manche Familie muss mit persönlichen Verlusten leben - auch ich habe eine mir sehr nahe stehende Person an den Virus verloren. Erstmals erreichten uns die schlechten Nachrichten nicht nur über die Fernsehbildschirme, sondern schlugen wie der Blitz in unser aller Leben ein.
Und dennoch: wie zum Trotz wuchs in mir der Gedanke: "Jetzt erst Recht". Natürlich fand der Jahreshaupturlaub nur zu Hause statt. Aber gibt es nicht auch hier, oder gerade hier so vieles zu entdecken, was unter der Vermeidung von Kontakten, unser Leben dennoch bereichert und uns eine Flucht aus dem Hamsterrad des Alltag ermöglicht?
Dafür und genau dafür steht dieser digitale online Reiseführer, der erste den es für NRW bisher gibt - und den Ihr bereits alle in der Tasche habt.
Schnell in google die zwei Worte "reiseblog nrw" eingegeben und schon stehen auf der ersten Seite der Suchergebnisse meine inzwischen 80 Touren für Euch zur Auswahl bereit, um dem persönlichen Frust etwas entgegen zu setzen. Getreu meinem Motto: " Man muss sich nur auf den Weg machen, schön wird es dann von ganz alleine" findet Ihr hier Vorschläge mit Geling-Garantie. Für das Wetter jedoch übernehme ich keine Verantwortung, und für den Spaß, die Freude und den Optimismus seid Ihr selbst verantwortlich. In diesem Sinne wünsche ich Euch, liebe Leser, von Herzen ein gesundes, glückliches neues Jahr mit vielen schönen Erlebnissen.
Euer Matthias
Landschaft erleben und verstehen. Der rund 17 Kilometer lange "Dreitälerweg" besitzt eine ganz eigene Faszination. Auf eine von Menschen geformte Kulturlandschaft folgt eine von Wäldern dominierte naturnahe Landschaft. Der abwechslungsreiche Rundwanderweg führt über die Höhen der Burg Blankenberg mit rekultiviertem Weingarten hinab in das Naturschutzgebiet Krabachtal und zum einstigen Schloss und Kloster Merten mit seinem neobarocken Schlossgarten. Kommt mit, denn erst recht in Zeiten der Pandemie stärkt wandern unsere Abwehrkräfte und unser Immunsystem!
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte zum Startpunkt beträgt 43 Kilometer und ca. 35 Minuten. Die Zieladresse für die Navigation lautet:
Das Parken ist hier kostenfrei, meist ist der Parkplatz schon ab 11:00 Uhr voll. Daher weiche ich aus auf den kostenfreien Wanderparkplatz am Katharinentor oberhalb der Altstadt, den ich durch die Serpentinen hinauf auf den Burgberg und durch die Altstadt mit dem PKW erreiche.
Anreise mit der DB problemlos möglich. S-Bahnhof Haltepunkt Blankenberg (Sieg). Wanderweg ab Bahnhof ausgeschildert!
Der Radwanderweg Sieg ist mit rund 65 Kilometern Länge an ein bis zwei Tagen gut zu schaffen. Er führt über weitgehend verkehrsfreie Radwege durch das gesamte Siegtal.
Hier kommen die Highlights der Tour, die wieder einmal für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Hier habe ich einige nützliche Weblinks zusammen gestellt , die bei der Planung Eurer Tour gute Dienste leisten können:
"Es ist wie ein Blick in ein Schmuckkästchen, je tiefer man gräbt, desto kostbarer werden die Schätze" Zitat aus dem Flyer der Naturregion Sieg
Mit diesen einleitenden Worten möchte auch ich meine heutige Reiseempfehlung für das Siegtal, übrigens die bereits Dritte hier im Reiseblog, beginnen. Während viele Menschen dem Zauber des Ahrtals, des Rheintals und des Moseltals erliegen, musste aus touristischer Sicht das Siegtal über lange Zeit eher ein Schattendasein fristen, bis es durch die touristischen Bemühungen der Regionalmanager wachgeküsst wurde. Auch heute noch gelten die Wälder und Höhen des Nutscheid und Leuscheid, das Pleiser Ländchen und das mäandernde Siegtal eher zu den Geheimtipps im Süden des Bergischen Landes.
Die Schätze der Naturregion Sieg sind eben jene waldreichen Höhenzüge und Täler, beschauliche Fachwerkorte, Kirchen, Klöster und Burgen deren Geschichte bis tief in das Mittelalter zurückreicht. All dies werden wir heute auf unserer Rundwanderung entdecken und kennenlernen.
Charkteristik der Rundtour:
Der abwechslungsreiche Rundwanderweg beginnt bei der Stadt Blankenberg und führt auf 17 Kilometern in rund 4-5 Stunden auf flussbegleitenden Wanderwegen durch Wälder, Täler und Höhen. Am Ende der Tour erwartet uns mit der Stadt Blankenberg, die heute eigentlich keine Stadt mehr ist, dennoch diese Bezeichnung tragen darf, ein Burgflecken mit herausgeputzten Fachwerkbauten im malerischen Dorfkern, wo uns zum wohlverdienten Abschluss der Wanderung einige schöne Lokale und Restaurants erwarten. Dieser Wanderweg ist ohne besondere Anforderungen gut zu gehen und besteht in weiten Teilen aus befestigten Waldwegen und einigen sehr malerischen pfadigen Abschnitten. So kann man sagen, dass diese Wanderung auch einen perfekten Rundkurs für geübte "Nordic-Walking-Fans" ist. Eine unverlaufbare Ausschilderung und Wegekennzeichnung der Erlebniswege Sieg (Weißes S auf rotem Quadrat) macht die Begehung in beide Richtungen spontan ohne große Vorplanung möglich. Ein gpx-Track ist zum download verfügbar, am Beginn der Wanderung kann man zur besseren Orientierung auch schlicht die Wanderkarte abfotografieren. Eine Abkürzung ist ebenfalls möglich, in diesem Fall wandert man vom Bahnhof Blankenberg dem Weißen S auf blauem Quadrat folgend in 12 Kilometern bis zum S-Bahnhof Merten und hat so die dritte Etappe des Natursteigs Sieg zurückgelegt. Mit der S-Bahn geht es einfach und unkompliziert nach Blankenheim zurück.
Aus den Ballungszentren Düsseldorf/Köln/Leverkusen kommend haben wir die Industrielandschaften und die inzwischen über viele Kilometer 8-spurig ausgebaute A 3 hinter uns gelassen und steigen hier in Blankenberg nach nur einer Stunde Fahrt aus dem Wagen - und fühlen uns in eine andere Welt versetzt. Die alten Stadtmauern begrenzten weit über das Mittelalter hinaus den malerischen Dorfkern der "Stadt Blankenberg".
Durch den Bogen des bewehrten Katharinentores aus dem 14. Jahrhundert erhaschen wir einen Blick auf die Fachwerkbauten, bevor es unmittelbar vor dem Tor rechts hinab geht, der Beschilderung des Dreitälerweges folgend. An der Außenwand der Stadtmauer über einen Wiesenweg mit schönen Blicken ins Siegtal geht es leicht abwärts und so haben wir nach wenigen Schritten den Alltag bereits hinter uns gelassen. Durch einen Mauerdurchbruch gelangen wir auf eine aufgelassene Wiesenfläche, die uns zu einem Aussichtspunkt über das Siegtal führt. Ein Auftakt, wie man in sich für eine Wanderung wünschen mag! Den aufgestellten Hinweistafel entnehmen wir, das die ursprüngliche Altstadt Blankenbergs sich eben hier auf diesen offenen Wiesenflächen befand, bevor es durch Brand und Zerstörung zu einer Neugründung kam, die sich bis heute innerhalb der Stadtmauern befindet. So haben wir also durch das Tor gerade eben einen Blick auf die "Neustadt" geworfen. 1245 wurde Blankenberg als Stadt gegründet und galt über viele Jahrhunderte mit seinen rund 250 Einwohnern als kleinste Stadt Deutschlands. Vom mittelalterlichen Stadtbild sind bis in unsere Tage die Stadtmauer, die alten Fachwerkbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert und die beiden Stadttore erhalten. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute katholische Pfarrkirche St. Katharina. Wir heben uns die Stadt- und Burgbesichtigung für das Ende unserer Wanderung auf. Die Burg wurde um 1180 von den Herren zu Sayn erbaut, kam um 1363 an die Grafen von Jülich-Berg und wurde 1676 geschleift. Seitdem ist sie Ruine mit Resten des Palas, einer Doppelkappelle, des Bergfrieds und eines Bastionsturms. Mehrere Kurzwanderungen und Erlebnisschleifen bieten sich dem Wanderer in Blankenberg an, so auch der mit rund 6 Kilometern schön angelegte und aussichtsreiche Burgweg (Erlebnisschleife, link siehe oben), interessant für diejenigen denen die 17 Kilometer des Dreitälerweges einfach zu viel sind.
Wir folgen jedoch der Ausschilderung unserer Wanderung weiter und gelangen so ins Tal hinab zur Blankenberger Mühle. Hier sollte man nicht einfach vorbei marschieren, denn der Besuch der Mühle mit dem alten herzoglichen Kelterhaus lohnt in dreifacher Hinsicht einen Besuch. Zum einen gibt es den gemütlichen Biergarten mit dem vor sich hinplätschernden Mühlrad, zum anderen gibt es den Verkaufsraum der Naturwerkstatt Hennef mit einer Menge hübsch anzusehenden ländlichen Produkten von Textilen bis zu Weidekörben und allerlei Dekoration. Seit kurzem befindet sich hier auch die Galerie von Luzia Sassen, deren wechselnde Ausstellungen und Vernissagen dem Kunstliebhaber Anreize bieten. (Vorsicht! unbezahlte Werbung ;o).
Nach der ersten Pause überqueren wir die Durchgangsstraße. Vor der Mühle befindet sich eben jener Wanderparkplatz, der meist schon am frühen Vormittag von den PKW`s der Wanderer belegt ist - insbesondere an Wochenenden. Mit der Eisenbahnbrücke überqueren wir die Sieg und haben rückblickend einen schönen Blick auf den nun hinter uns liegenden Burgberg. Der nun folgende Abschnitt des Wanderweges führt über mehrere Kilometer parallel zur Sieg bis nach Merten. Unterwegs kommen wir an vielen schönen Picknickplätzen entlang des Flusses vorbei, die zur Pause und zum Plantschen verführen, insbesondere für unsere vierbeinigen Begleiter. Nach einem schönen Wegabschnitt durch den Prallhang der Sieg mit Fels und Pfad erreichen wir bald schon den Bahnhof Merten und wenig später das Schloss und Kloster Merten mit seinem neobarocken Schlossgarten. Das Schloss selbst ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Der Klosterbezirk stünde normalerweise offen, wenn denn nicht durch die Schutzmaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie in 2020 die Pforten dem Besucher verschlossen bleiben. Dies dient dem Schutz der hier lebenden Senioren, denn heute ist das Kloster ein Seniorenheim. Unter normalen Umständen sind die Klosterkirche und der Garten sehenswert, auch die Gastronomie in der Orangerie mit Kaffee und Kuchen wäre einen Besuch wert-vielleicht beim nächsten Mal?
Wir verlassen Merten heute leider ohne Pausenkaffee und überqueren mit der Brücke der Durchgangsstraße erneut die Sieg. Seit dem Bahnhof Merten begleiten uns nun zwei Ausschilderungen, hinzu gekommen ist das weiße "S" auf blauem Quadrat. Dieses weiße "S" in einem blauen Quadrat ist die zuverlässige Wegbeschilderung des gesamten Natursteigs Sieg.
Dessen dritte Etappe führt normaler Weise, wie bereits erwähnt, vom Bahnhof Blankenberg zum Bahnhof Merten. Diesem Weg folgen wir nun in umgekehrter Richtung. Wenn Ihr also "nur" 12 Kilometer Streckenwanderung absolvieren möchtet, ist mein Tipp für Euch auch der folgende: Anfahrt mit dem PKW bis Bahnhof Merten, der dritten Etappe des Wanderweges Natursteig Sieg folgen bis Blankenberg, Besichtigung der Stadt und Burg mit Einkehr zum Ende und von dort hinab zum Bahnsteig Blankenberg. Ab dort mit der Bahn zum Bahnhof Merten zurück. So sind es dann 12 Kilometer Streckenwanderung und man hebt sich aus dramaturgischen Gründen Blankenberg zum Schluss als Ziel auf.
Der Charakter des Weges verändert sich ab der kleinen Ortschaft Bach, wir verlassen das Siegtal und gehen auf Wirtschaftswegen in das Krabachtal. Hier geht es durch bunten Mischwald hinauf zum Ort Süchterscheid mit seiner Wallfahrtskirche und einer schönen Restauration inklusive Biergarten, der sich zur Pause anbietet. Dazu müssen wir bei Erreichen der Landstraße L 268 etwa 200 Meter nach rechts laufen (Schilder weisen den Weg zum Biergarten und zur Wallfahrtskirche) um die Ortsmitte zu erreichen. Zurück auf dem Wanderweg gelangen wir wenige Minuten später zum Biohof Hüsgen, dem ältesten Biohof der Region, der bereits seit 1979 als biologischer Betrieb Obst und Gemüse anbaut und kultiviert.
Hier erleben wir ein weiteres kleines Highlight der Wanderung, denn die Hofinhaber haben für die Wanderer entlang des Siegsteigs eine kleine überdachte Pausenstation eingerichtet mit Schaukelstuhl, heißem Wasser für Tee in der Thermoskanne und Obst zum mitnehmen. Da bin ich begeistert, wie offensichtlich einige Wanderer vor mir, die Ihre Danksagung selbst auf beschriebenen Tempotüchern hier hinterlassen haben.
Bald nach dem Hof geht es noch einige Höhenmeter hinauf und so erreichen wir bei Süchterscheid mit 220 Metern über n.N. den höchsten Punkt der Rundwanderung Dreitälerweg. Hier können wir an der Säule mit unserem Stempelpass die Wandersiegel durchpausen. Ihr besitzt keinen Wanderpass? Da helfe ich gerne, den und vieles mehr an Informationen zu den Erlebniswegen und dem gesamten Natursteig Sieg könnt ihr unter diesem weblink bestellen und zwar kostenlos. (ohne Gewähr, Stand 12.2020).
Der Wegverlauf führt durch Mischwald bald hinab nach Ahrenbach, wo wir ein kurzes Stück der Landstraße folgen, um kurz darauf nach links abzuzweigen. Nun wird der Weg allmählich immer schmaler und pfadiger. Wir gelangen in das Ahrenbachtal, einer der schönsten Abschnitte des Wanderweges, wie ich es empfinde. Der Pfad verläuft als Hohlweg oberhalb des Wassers und in der Stille des Waldes sind nur das Plätschern des Baches und die Brunftschreie des Wildes zu hören, denn es ist Ende September und inzwischen schon nach 17:00 Uhr geworden. Jetzt begegnet mir auch niemand mehr auf dem letzten Teilstück, ich habe den Weg für mich alleine und bleibe immer wieder stehen, um das Lichtspiel der späten Nachmittagssonne im Buchenlaub zu betrachten. Ehemals betrieben hier sechs Wassermühlen ihr Werk, um die Stadt und Burg Blankenberg in Zeiten starker Trockenheit mit Wasser zu versorgen, wenn die Brunnen drohten zu versiegen. Heute ist davon nichts mehr zu sehen außer einigen kleinen Hinweistafeln, die von der Bedeutung des Ahrenbaches für die Blankenberger Bürger erzählen.
Es folgt ein letzter steiler Anstieg hinauf zur Stadt Blankenberg, wir treten bei einer Rastbank aus dem Tal und Wald hinaus und verschnaufen. In einem letzten links-rechts-Schwenk verläuft der Wanderweg nun wieder direkt entlang der mittelalterlichen Stadtmauer und unsere Blicke fallen auf den rekultivierten einzigen Weinberg des Siegtals. Wer dazu mehr erfahren möchte, dem empfehle ich den Besuch des kleinen aber feinen Weinmuseums und des Stadtmuseums im Katharinenturm aus dem 14. Jahrhundert (Öffnungszeiten beachten).
Eine schöne, abwechslungsreiche Wanderung geht zu Ende, jedoch steht als weiteres Tages-Highlight nun der Rundgang durch die Gassen Blankenbergs an mit einer Einkehr in einer der dort vorhandenen gastronomischen Betriebe unterschiedlicher Ausrichtung (hoffentlich ohne Pandemie-Beschränkungen). Viel Freude dabei!
Heute Wandern-morgen golfen, so sollte der Titel eigentlich heißen, doch ich bin von der Wanderung und Burgbesichtigung schon so angetan, dass eine weitere Titelstory aus dem Siegtal hier im Blog ganz bestimmt folgen wird und muss.
Mir ist bewusst, ich kann die Sehenswürdigkeiten unseres Bundeslandes nicht neu erfinden, aber ich kann sie definitiv neu erlebbar machen. Neu erlebbar machen dadurch, dass ich mich beispielsweise auf Besonderheiten entlang des Wegverlaufes konzentriere, oder die Wanderung zu bestimmten Jahreszeiten empfehle - so kann man im Herbst Dinge erleben (Pilze sammeln, Hirschbrunft), die man im Frühjahr so nicht erleben kann. Im Sommer hingegen können die Familienmitglieder und Kinder in der strömungsarmen Sieg plantschen und "Dämme" bauen, man kann am Flussufer ein Picknick machen, oder in einem der zahlreichen Biergärten entlang des Weges Einkehr halten. Im Frühjahr blühen die Streuobstwiesen und die Natur erwacht mit Vogelgesang und weißen Wolkenbildern vor blauem Himmel. Wenn im Winter der Schnee gefallen ist hüllt dieser das Tal in eine dumpfe Stille, so dass man meinen könnte in einer fremden Welt unterwegs zu sein. Und auf dem Radweg Siegtal erleben wir Klöster, Schlösser und Fachwerkdörfer in Abwechslung mit Wiesengründen und Waldwegen. Es lohnt sich - wir haben es schön in NRW!
Nach einer pandemiebedingten Schreibpause von zweieinhalb Monaten melde ich mich mit dieser 80. Tourenbeschreibung zurück und verspreche Euch viele neue Touren, die nun in Kürze folgen werden. Bleibt mir gewogen und ich wünsche Euch viel Freude beim schmökern, planen und erleben all dieser Touren die ich selbst erfahren, erwandert, fotografiert und beschrieben habe. Bleibt gesund, herzliche Grüße, Euer Matthias
Wasserfälle ziehen uns magisch an. Die gibt es bei uns nur leider nicht - denken jetzt so manche Leser. Weit gefehlt, was nun folgt ist die zweite Wasserfall-Wanderung im Reiseblog-NRW. Dabei muss ich zugeben, dass diese Runde knapp hinter der Landesgrenze zu Rheinland Pfalz verläuft. Da es ab Köln jedoch nicht mal eine Stunde dauert bis wir die malerischen Naturparklandschaften erreichen sei es verziehen: wir genießen bei Sommerwetter heute die Wasserfallrunde bei Kerpen in der Eifel- und das lohnt sich , seht selbst!
Die Anfahrt zur Zieladresse ab Kölner Domplatte beträgt 90 Kilometer und dauert ca. 1:10 Stunde. Es befinden sich am Zielort kostenfreie Parkplätze für PKW und Wohnmobile (mit relativ geringen Maßen). Hier die Adresse für die Navigation:
Die Adresse für den Campingplatz Frings-Mühle lautet:
Meine High-End Empfehlung heute ist das Romantik-Wochenende im Eifel Landhaus All Seasons- Vorsicht unbezahlte Werbung.
Hier kommen die Highlights der heutigen Tour im Kurzüberblick, die für einen schönen Tag sorgen werden:
Hier kommen die üblichen weblinks, die bei der Planung der Tour nützliche Dienste leisten können und Euch die Durchführung erleichtern werden:
Der Startpunkt unserer heutigen Tour liegt am Ende der Bachstraße auf dem Parkplatz des Freizeitparks in Kerpen in der Eifel, wo wir unseren PKW kostenfrei (Stand 08.2020, ohne Gewähr) abstellen können. Die Wanderung beträgt 10 Kilometer und ist als Rundwanderung konzipiert. Die reine Wanderzeit beträgt 3-4 Stunden und somit kann sie als Halbtagestour gelten. Eine Ausschilderung wurde so angebracht, dass wir uns auf die Wegführung verlassen können.
Wem das nicht reicht, der findet einen GPX-Track auf outdoor active unter dem Schlagwort "Wasserfallrunde", somit erspare ich mir an dieser Stelle eine eigene Aufzeichnung. Diese Infrastuktur macht eine spontane Entscheidung ohne große Vorbereitungen möglich. Nicht vergessen sollte man die Utensilien für ein gemütliches Picknick und die Mitnahme eines Handtuches für diejenigen die am Wasserfall mit dem Wasser in Berührung kommen mögen - unsere Kids planschen da mal ganz gerne.
Die Wanderung führt auf landwirtschaftlichen Wald- und Wiesenwegen, teils über pfadige Abschnitte und durch kleinere Ortschaften. Dabei sind lediglich 112 Höhenmeter im Aufstieg und Abstieg zu bewältigen, von anstrengend kann also für den routinierten Wanderer keine Rede sein. Eine Einkehrmöglichkeit ist gegeben in der gemütlichen Nohner Mühle, bitte vor dem Start die Öffnungszeiten überprüfen, an unserem Wandertag war gerade Ruhetag - auch mir passiert so etwas mal.
Los geht es am Freizeitpark Kerpen, wo wir uns erst einmal umsehen. Dort gibt es einen Stausee der zum Angeln dient (Baden leider verboten), Rutschen, eine Miniseilbahn, ein Schachbrett, Tennisplätze und Minigolf, eine Liegewiese zum Picknicken ist auch vorhanden - na das geht ja mal direkt entspannt los.
Kerpen ist ein Bild von einem idyllischen Eifeldorf mit Fachwerkbauten, Bauernhäusern, Bäcker und Tante Emma Laden und dem Wahrzeichen des Ortes: der sich in privatem Besitz befindlichen Burg Kerpen. Da kann man aus der Hektik des Alltags, dem Lärm der Großstädte und Autobahnen ganz prima entschleunigen - hier sind wir einfach in einer anderen Welt, in der die Uhren noch langsamer schlagen als zu Hause - so empfinden wir es wenigstens.
Wir passieren einige alte Steinbrüche in denen vor langer Zeit Baumaterialen abgebaut wurden, deren Kraterränder sich die Natur bereits zurück erobert hat, dann geht es durch sonnige Passagen entlang von schier endlosen Weizen- und Roggenfeldern mit weiten Blicken dem nächsten Wald entgegen. Noch sind diese nicht abgeerntet, es ist Hochsommer geworden. Ferienflieger malen mit Ihren Kondenzstreifen weiße Muster in den blauen, fast wolkenlosen Himmel. Ansonsten herrscht hier friedvolle Ruhe, denn Autobahnen und sonstigen Lärm gibt es schlicht weg nicht. So können wir uns auf den Weg einlassen, die Natur genießen und kommen ins plaudern.
Natürlich sind wir gespannt darauf was uns am Wasserfall erwartet, denn bei diesem schönen Wetter ahnen wir bereits, dass wir dieses beliebte Ausflugsziel an diesem Ferienwochenende bestimmt nicht in der Waldeinsamkeit für uns alleine erleben werden. Und so ist es auch. Dank social media, wie Instagram, FB und co. werden selbst solche abgelegenen Flecken in der Eifel zu "Hotspots" in Corona-Zeiten, die man mal gesehen haben sollte. Während also auf der Wanderung noch alles ruhig verläuft (selbst der Wanderparkplatz war nicht überfüllt) erleben wir eine gewisse Rücksichtslosigkeit am Dreimühlenwasserfall. Niemand trägt eine Maske und Mindestabstände werden auch fleißig ignoriert. Dies ist ein symptomatisches Verhalten, welches mir auch andernorts an weiteren Ausflugszielen aufgefallen ist. Wer macht schon krank eine Wanderung, oder einen Familienausflug? Kranke befinden sich ja schließlich in Quarantäne und nicht im Wald, oder? Ich bemerke zumindest, dass dieses Verhalten innerhalb unserer Familie zu einem Diskussionsstoff während des weiteren Verlaufes dieser Wanderung geworden ist. Dies läßt mich wieder einmal erkennen, wie egoistisch sich viele Menschen durch diese unsicheren Zeiten bewegen. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein ängstlicher Mensch und gehe auch in 2020 regelmäßig wandern und radfahren, unternehme Ausflüge wie diesen, genieße die besonderen Erlebnisse und schreibe darüber. Aber das Szenario zu verschweigen, würde der erlebten Realität nicht gerecht.
Daher kann ich aus meinen Erfahrungen nur zwei Empfehlungen aussprechen, die für jede meiner Touren gelten kann: bewegt Euch, wenn irgend möglich antizyklisch, an einem Wochenende ist immer mehr los als an einem Wochentag, und selbst wenn es nicht anders geht: am Wochenende sollte man zumindest Stoßzeiten vermeiden.
Wenn ich Artikel für meinen Reiseblog verfasse, dann geht es in der Vorüberlegung um viele verschiedenen Faktoren:
Diese Vorüberlegungen haben enormen Einfluss darauf, wie ich die Inhalte meiner Reisebeschreibungen mittels der Bebilderung auch transportieren kann. Das ist aber noch nicht alles. Simpel gedacht, kann man sagen: ich kann ja nur das fotografieren, was ich sehe, oder? Leider falsch, denn ich kann mit Bildern Emotionen transportieren und auslösen. Wie das geht? Nun viele machen das unbewusst, Profis setzen diese Methodik ganz bewusst ein. Sie fahren zum Sonnenuntergang an das Meer, inszenieren Möwen auf einzelnen Pfählen vor der schönsten Meeresdünung. Andere fahren im Herbst in die Berge um die intensive Farbgestaltung der Laubverfärbung einzufangen und genießen den Kilometerweiten Blick von den Gipfeln der Berge als Sehnsuchtsorte. Manche bücken sich unwillkürlich, um den Kölner Dom als Spiegelung in einer Pfütze nach dem Regen einzufangen, oder warten bis es Nacht ist um ihn angestrahlt vor dem dunklen Nachthimmel abzulichten. Und so ging es mir in der Eifel auf dieser Wanderung auch. Mir gelang es das Bild vom Dreimühlen Wasserfall so in Szene zu setzen, als wäre ich der einzige Mensch an diesem Tage dort, Und ja, es ist ein schönes Bild von einer wunderschönen und lohnenswerten Location, immerhin der schönste Wasserfall der Eifel!
Damit ist es mir aber auch gelungen eine Illusion zu erzeugen, die der Realität nur sekundenweise entsprach, denn der Weg war eigentlich voller Menschen und die Picknickwiese am Wasserfall ebenso. Was der Betrachter aber nicht sehen kann, kann in ihm auch kein Unbehagen auslösen. So denkt man: "Mensch, sieht ja klasse aus, warum war ich noch nicht dort? Da müssen wir mal hin!"
Das funktioniert bei der schonungslosen Ablichtung der Realität umgekehrt aber genau so. Damit kann ich demnach steuern, welche Emotionen ich beim Betrachter auslösen möchte.
Kaum haben wir den Wasserfall passiert kommen wir der Ausschilderung des Eifelsteigs und der Wasserfallrunde folgend durch kühlen Wald auf schmalen Pfaden mit jedem Schritt wieder der Einsamkeit entgegen, das rummelige Gewusel mit Kindergeschrei und Hundegebell hinter uns lassend. Es muss demnach ganz in der Nähe einen Parkplatz geben, von wo man auf kurzem Weg den Wasserfall erreichen kann, denn ich glaube nicht das Mütter und Väter in Flipflops und Sandalen mit Kinderwagen und Picknickdecken über die Wanderwege dort hin gelangt sind.
Wir erreichen die malerisch im Tal gelegenen Nohner Mühle unterhalb einer Kalkstein-Felsenwand. ein idyllischer Innenhof, liebevoll dekoriert lädt hier zur Pause ein, wenn denn nicht ausgerechnet an diesem Tag Ruhetag wäre- ja auch mir passieren solche Dinge mal. Ein schattiger Tisch mit Bänken unter einem Baum außerhalb des verschlossenen Innenhofes ist für uns der perfekte Pausenplatz. Hier packen wir unsere Rucksäcke aus und machen ein gemütliches Picknick, ganz ohne Trubel.
Der weiterführende Weg bringt uns durch schönen Mischwald mit alten Buchen und Tannen. Wir kreuzen den durch das Tal führenden Mineralquellen-Radwanderweg, der meine Neugierde auf sich zieht. Ich mache ein Bild von der Infotafel, um mir diese interessante Radroute für später zu merken und weiter geht es auf dem kleinen Ort Niederehe zu. Dieser ist bekannt durch sein beeindruckendes Klostergebäude samt Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Die Gebäude sind in vorbildlichem Zustand renoviert und auch das sich gegenüber befindende Landgasthaus Schröder mit Restaurant und Biergartenterrasse zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich. Was da alles für Plaketten an der Wand aufgehängt sind: "Botschafter exzellenter Bierqualität 2019/2020 ". "Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland 2021" u.v.m. Hier sind wir richtig! Durch die Infos am Haus werden wir auf weitere Freizeitaktivitäten aufmerksam gemacht. So gibt es eine 21 Kilometer lange Radroute, den Kalkeifel Radweg, für Wanderer den spannenden Eifel Krimi Wanderweg, na hier gibt es was zu entdecken, da müssen wir wohl unbedingt noch mal wiederkommen!
Ich lasse es mir nicht nehmen nach einem wohlverdienten Pausenbierchen, die Klosterkirche und den Kirchhof anzusehen. Schwer fällt die Türe hinter mir ins Schloß und ich bin ganz allein in der Stille der Kirche. Vor einem Marienbild brennen einige Kerzen.
Im Inneren der Klosterkirche muss ich nicht auf den richtigen Moment warten, hier bin ich tatsächlich alleine. Das Grabmal des Philipp von der Mark (+1613) und seiner Gattin Katharina von Manderscheid-Schleiden (+1593) ist wohl das beeindruckendste Monument innerhalb der Klosterkirche. Es wurde aus schwarzem belgischen Granit (Marmor?) um 1625 von einem unbekannten Meister gefertigt und mit großzügiger Unterstützung des Hauses Hohenzollern 1907 restauriert. Als Tumba standen die Figuren zunächst mehrere Jahrhunderte am Hochaltar, nach Zerstörung wurde das Hochgrab im westlichen Teil des südlichen Seitenschiffes neu aufgebaut. Es gibt in der Art der Ausfertigung nur ein vergleichbares erhaltenes Grab aus dieser Zeit: das Grabmal der Katharina von der Mark in der Kirche in Mayschoß. Wir werden bei unseren Wanderungen durch das Ahrtal später noch einmal auf die bewegende, sehr kurze Lebensgeschichte der Katharina von der Mark eingehen.
Die Stille der Kirche verlassend treten wir hinaus in den strahlenden Sommertag und müssen erst einmal die Augen zusammen kneifen angesichts des gleißenden Sonnenlichts. Die Jahrhunderte alte Geschichte der Klosterkirche, die in den Jahren 1162-1175 erbaut wurde hat mich beeindruckt. Hier kann man Geschichte spüren.
Frisch gestärkt und ausgeruht geht es nun an das letzte Drittel unserer Wanderung. Immer wieder treffen wir, je näher wir unserem Zielort auf dieser lohnenswerten Rundwanderung kommen auf weitere Wegekennzeichnungen. Da ist an erster Stelle der Eifelsteig zu nennen, der uns mehrfach auf den Wegabschnitten begleitet hat. Um den Ort Kerpen herum führen noch zwei weitere kurze Spazierwege: der "Geschichtspfad Kerpen" und der "Panoramaweg Kerpen" Der Geschichtspfad Kerpen führt auf rund 1,5 Kilometern Länge durch den historischen Ortskern des Eifelörtchens und informiert auf 15 Informationstafeln zur Geschichte der Gemeinde. Der Panoramaweg Kerpen führt auf 5,7 Kilometern rund um die Ortschaft mit schönem Burgblick zum Stausee und zum Grab des Schriftstellers Fritz Wille, der Anfang des 20. Jahrhunderts die Burg Kerpen bewohnte. Nach guten 5 Stunden, inklusiver zweier Pausen, erreichen wir wieder den Parkplatz und sind unisono der Meinung: diese Wanderung kann man weiter empfehlen!
Liebe Leser, Begeisterung und gemischte Gefühle kommen hier zum Ausdruck, denn so war es auch. Auf weiten Strecken hatten wir die Landschaft und Ruhe genießen können, der Wasserfall der dieser Rundwanderung seinen Namen gegeben hat ist ganz sicher ein besonders sehenswerter Ort in der Eifel.
Das führt dazu, dass wir dort auf viele Menschen trafen, die sich diesen am sonnigen Ferienwochenende als Picknickplatz und Ausflugsziel gewählt hatten. Das kann man ja niemandem übel nehmen, ich empfehle jedoch die Wanderung antizyklisch zu begehen. Dank unverlaufbarer Ausschilderung und gpx-Track kann man die Wanderung in beide Richtungen gehen, wir sind im Uhrzeigersinn gelaufen. Barrierefrei ist es keinesfalls und auch mit Kinderwagen wird es an manchen Stellen heikel (Treppen/ Pfade). Die Tour ist sehr abwechslungsreich und bietet einige sehr schöne Einkehrmöglichkeiten. Sie beschert uns nur eine Fahrtstunde von Köln einen perfekten Tag "Raus aus dem Alltag" und bietet viele Eindrücke. Wer meinem Geheimtipp zum Eifel Landhaus All Seasons folgt (Achtung unbezahlte Werbung) wird ein Romantikwochenende der besonderen Art erleben- ich finde es einfach fantastisch! Ich hoffe mein neuester Bericht aus der Eifel hat Euch gefallen, ich freue mich auf Eure Rückmeldungen und wünsche Euch viele tolle Erlebnisse mit dem Reiseblog-NRW. Herzliche Grüße Euer Matthias
Nä wat is dat schön! Köln an einem Sommertag im August. Nicht irgendein Tag, nein weit gefehlt, denn heute ist NRW -Geburtstag. Gut, der 70. wurde groß gefeiert, da gab es landesweit Festveranstaltungen und jetzt findet der 74. Geburtstag unter veränderten Pandemie-Rahmenbedingungen statt. Allerdings lässt der Kölner sich die Lust am Feiern nicht vermiesen und daher erstrahlen zum Abend die historischen Bauten in Landesfarben. Manch Italiener mag da wohl gemeint haben es wäre italienische Nacht, doch der lag leider daneben. Denn die Landesfarben unseres Bundeslandes sind grün, weiß und rot, ebenso wie die der italienischen Trikolore.
Wir hatten an diesem landesweiten Festtag einen besonderer Grund Köln aufzusuchen: es sollte zu einer einzigartigen Timelapse Premiere kommen für den Reiseblog-NRW.
Wer mit dem Zug in Köln ankommt der landet mit dem Hauptbahnhof direkt neben der Domplatte im Herzen der Stadt.
Wer mit dem Auto anreist, dem kann ich das seit mehreren Jahren in Folge ausgezeichnete Parkhaus im Kölner Tiangle Hochhaus empfehlen, Stand 08.2020 kostet dort eine Stunde Parken 2,00 Euro/Angabe wie immer ohne Gewähr, nachzulesen auf der Homepage des Parkhauses. Auf der Straße Parken ist wesentlich teurer, pro Stunde ab 4,00 Euro!
Wer mit dem Wohnmobil anreist, dem empfehle ich den Wohnmobilstellplatz in Köln Rhiel. Reservierungen sind möglich, ausser zu bestimmten Events, wie den Kölner Lichtern.
Hier kommen die Highlights, die für (mindestens) einen außergewöhnlichen Tag sorgen werden:
Hier kommen einige Nützliche Weblinks und Übernachtungstipps für den Stadtbesuch, die bei der Planung eine gute Hilfe sein können:
Es war Anfang Juli 2020, als ich über die bekannten social media Kanäle auf eine Fotoarbeit aufmerksam wurde, die ich so in NRW noch nie zuvor gesehen hatte: eine TIMELAPSE-Aufnahme von Düsseldorf. Ich nahm Kontakt auf zum Fotografen Joerg Olschok und fragte ihn, ob er sich eine Kooperation mit Deutschlands erstem online Tourenguide für das Bundesland NRW vorstellen könnte. Sein Interesse war geweckt und so trafen wir uns zu einem ersten Gedankenaustausch im August 2020.
Mein Wunsch war es, eine Timelapse-Story mit ihm zusammen auf die Beine zu stellen und da er zum einen über eine professionelle Ausrüstung und die nötigen Fachkenntnisse verfügte, war ein gemeinsamer Termin schnell gefunden: wir verabredeten uns für das Wochenende des NRW-Geburtstages in Köln, denn schnell hatten wir gemerkt, das Interesse und Sympathie gegenseitig vorhanden waren. Mit Spannung trafen wir uns in Köln, um das Experiment zu starten und hatten uns damit eine Fotoshooting-Location ersten Ranges in NRW ausgesucht. Was dabei herauskam möchten wir Euch heute hier gerne präsentieren.
Nun muss ich etwas zur Technik sagen: Fotos sagen bekanntlich mehr als tausend Worte und so sind Bilder für den Blog das sogenannte "Salz in der Suppe". Ohne Bilder lockt man keinen Leser mehr hinter dem Ofen hervor. Doch es müssen schon gute Bilder sein, die Emotionen des Betrachters ansprechen und die Neugierde auf weitere, neue Geschichten wecken. Da behilft sich schon so mancher Blog mit kurzen Videoclips. Einige steigern dies noch mit Flugdrohnen, die dann Luftaufnahmen bieten, die wir mit eigenen Augen aus unserer normalen Perspektive niemals so sehen könnten. Da gibt es einige beeindruckende Aufnahmen.
Was aber nun ist TIMELAPSE?
"Die Timelapse Fotografie, zu deutsch Zeitraffer, ist eine filmische Methode zur Beschleunigung der Langzeitaufzeichnung von Bewegungsabläufen, bei der die Bildfrequenz (Bildrate) der Aufnahmekamera im Verhältnis zur Abspielfrequenz herabgesetzt wird. Werden die Aufnahmen dann in normaler Geschwindigkeit abgespielt, scheint der aufgenommene Vorgang schneller abzulaufen. Dadurch werden Veränderungen sichtbar, die in Echtzeit aufgrund ihrer langsamen Natur vom Menschen nicht oder nur schwer wahrgenommen werden".(Zitat wikipedia)
Wer sich mit dem Thema Fotografie ein wenig beschäftigt der weiß, das es eines guten Auges und mehrjähriger Erfahrung bedarf um gelungene Fotos zu erzielen.
Wie sagte mein Vater dazu lakonisch? "Eine gute Schreibmaschine macht noch keinen guten Schriftsteller".
So verhält es sich auch mit der Kameraausrüstung und dem Fachwissen bei Timelapse-Aufnahmen. Da diese von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden dauern können ist die Wahl der Perspektive und des Standortes wichtig. An dem Tag war es in Köln auffällig windig, da das Wetter an diesem Tag umschlug. Solche Umstände können beispielsweise Bildabläufe durch Verwackeln zunichte machen. Ein weiterer Aspekt ist die Verletzung von Bildrechten am eigenen Bild, bei der Aufnahme von Personen. Hinzu kommt bei der Kameraeinstellung die richtige Taktfrequenz der Einzelaufnahmen und die damit verbundenen Belichtung und Verschlusszeiten. Als wäre das nicht schon genug sprechen die Experten vom Heiligen Gral : dies bezeichnet die perfekte Aufnahme von Tag-zu-Nacht oder Nacht-zu-Tag Übergängen, da diese als besonders schwierig gelten wegen der sich extrem verändernden Licht- und Belichtungsverhältnisse. Man kann sich vorstellen, dass es bei einem einzelnen Foto schon Schwierigkeiten geben kann, hinsichtlich Belichtung, Farbgebung und Tiefenschärfe. Damit nicht genug, haben wir noch einen draufgesetzt und die Kamera in Bewegung mit sich verändernder Perspektive aufzeichnen lassen (Motion Control). Gute 15 Kilo Kameraequipment inklusive Stativ hatte Jörg in seinem Rucksack dabei und wir sind den ganzen Tag durch Köln gezogen und haben an unterschiedlichen Locations für Euch gefilmt. Wenn dann die Bilder einmal im Kasten sind ist noch lange nicht Schluss, denn dann beginnt die zeitintensive Nachbearbeitung (Bildübergänge, Vorspann, Abspann, Musik etc.) So eine Timelapse-Produktion kann also ganz schnell mal 50 Stunden oder mehr in Anspruch nehmen. Und jetzt möchte ich Euch nicht länger mit meinem Fotolatein auf die Folter spannen,-
hier kommt die PREMIERE!
Jenseits von Helau und Alaaf gibt sich die Millionenmetropole weltoffen. Für den großen Auftritt habe ich Euch hier noch drei weitere Touren zusammen gestellt, die zu einem Entdeckerwochenende zu jeder Jahreszeit verlocken. Dabei begegnen wir den Heinzelmännchen, einer flinken und fabelhaften Kölner Truppe, stecken uns das berühmte 4711 "Eau de Cologne" in den Andenkenrucksack oder landen im Weinmuseum, in der Flora oder im Beach Club. Seht selbst, mit dem Reiseblog-NRW läßt sich die Vielfalt Kölns hervorragend aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln entdecken:
Bei dieser City-Tour lernst Du Köln von seiner fotogenen Seite kennen. Wir durchstreifen die Stadt auf verkehrsfreien Wegen und kommen so zu den berühmten Fotostops. Darum lautet der Titel dieses Stadtspaziergangs auch "Camera nicht vergessen"
Diese erlebnisreiche Fahrradtour führt Euch beiderseits des Rheins auf nahezu zu 100 Prozent Autofreien Radwegen durch die einzige Millionenmetropole in NRW. Dabei erleben wir die unterschiedlichsten Highlights der Stadtarchitektur aus über 800 Jahren Baugeschichte. Selbstverständlich kommen Natur, Kultur und Genuss nicht zu kurz auf dieser Tour, bei der es unzählige Einkehr- und Pausenmöglichkeiten geben wird.
Weinprobe gefällig? Lernt Kölns einzigen Weinberg auf dem Dach des Weinmuseums kennen, streift mit mir durch die größte Palmenallee nördlich der Alpen, deren Heimat eigentlich Nord Burma sind, macht Tieraufnahmen im Zoo und entdeckt das Regenwaldhaus mit seiner Exotik, oder unternehmt eine Fahrt mit der Seilbahn zu einem der schönsten Thermalbäder Deutschlands.
Die mittlerweile vierte Etappe auf der 3-Flüsse-Route in der Region Lippe-Issel-Niederrhein begeistert uns heute mit stillen Landschaften, einer historischen Gerichtsstätte, einer Verkostung in einer Kornbrennerei, einem Wasserschloss aus der Renaissance und dem ersten Augustinerkloster auf deutschem Boden. Zunächst beginnen wir den Tag mit einem Stadtrundgang durch die Gemeinde Schermbeck bevor wir uns radelnd auf den weiteren Weg machen, um dabei malerische Rückzugsorte aus der Hektik des Alltags zu entdecken, wie beispielsweise den Angelpark Schermbeck, den Dämmerwald, oder die Lippeauen - wunderschönes NRW!
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte zum Hotel Haus Mühlenbrock beträgt 107 Kilometer und dauert 1:13 Stunde. Die Adresse für die Navigation lautet:
Wir kamen hierher mit dem Fahrrad und daher verweise ich ausdrücklich auf den ersten Teil der Geschichte hier im Reiseblog NRW aus 2020:
Für Wanderer von besonderem Interesse dürfte der neueste Qualitätswanderweg "Wanderbares Deutschland" sein. Voraussichtlich im Frühjahr 2021 wird der Hohe-Mark-Steig eröffnet. Teiletappen sind bereits ausgeschildert und eine Webpage gibt es auch schon. Auf 158 Kilometern Länge verläuft er durch den Naturpark Hohe Mark und verbindet so die Orte Olfen und Wesel miteinander. Ein außerordentliches Wandererlebnis!
Hier kommen die Highlights der heutigen Tour im Kurzüberblick, die wieder für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Hier habe ich Euch mal einige weblinks zusammengestellt, die bei der Planung der Tour gute Dienste leisten können:
Es ist 09:00 Uhr als wir im Frühstücksraum des Hotels Mühlenbrock unser Frühstück vom Hausherrn Stephan Mühlenbrock serviert bekommen. In Zeiten von Corona ist eben manches anders, einiges sogar wie früher, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Ein Frühstücksbuffet ist aufgrund der neuen temporären Bewirtungsvorschriften nicht möglich, so werden wir gefragt was wir zum Frühstück wünschen und bekommen unsere Wünsche erfüllt und an den Tisch gebracht - sehr angenehm. Nach einem reichhaltigen und herzhaften Frühstück wird uns die Scheune aufgeschlossen, wo wir die frischgeladenen E-Bikes wieder startklar in Empfang nehmen. Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und das leckere Abendessen und fahren zum Rathaus, wo wir die Räder gleich wieder abstellen.
Der historische Stadtrundgang zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Schermbeck wird durch einen Audioguide mittels eines QR-Code-Scanners anschaulich und kurzweilig gestaltet. Leider hat sich die Sonne zu Beginn des Tages hinter dicken Wolken versteckt, aber zumindest regnet es nicht und die Wettervorhersage kündigt uns maximale 22 Grad bei auflockernder Bewölkung an - das lässt uns darauf hoffen die Fahrradtour trocken zu erleben. Man muss ja schließlich auch ein bisschen Glück haben, oder?
Am heutigen Tag liegen gute 55 Kilometer vor uns. Wir folgen der 3-Flüsse-Route über Erle nach Raesfeld, von dort geht es durch den Schloßgarten, Wälder und Auen zum Kloster Marienthal westwärts, anschließen ein kurzes Stück zurück und über die Nebenstrecke (N2) in südlicher Richtung durch den Dämmerwald und die Drevenacker Dünen in Richtung Krudenburg; ab dort über die Nebenstrecke N3 weiter in westlicher Richtung nach Wesel unserem Ausgangspunkt des vorherigen Tages zurück, wo wir das Wohnmobil beim Fahrradverleih der Familie Fondermann kostenlos parken und zurücklassen konnten. Unterwegs bieten sich zahlreiche Pausen- und Besichtigungsmöglichkeiten, von denen ich Euch im folgenden einige direkt vorstellen werde. So wird es ein ausgefüllter Tag, bei dem jeder für sich nach eigenen Vorlieben entscheiden kann wo und wie er die Zeit nutzen möchte. Die Strecke ist vom Anforderungsprofil als simpel einzustufen, es gibt keine nennenswerten Höhenmeter zu erklimmen. Allerdings waren die Pedelecs schon angesichts der Streckenlänge und des Windes hier und da eine sehr gute Wahl.
Kultur und Natur kommen nicht zu kurz an diesem zweiten Tag unserer Fahrradtour entlang der 3-Flüsse-Route von Schermbeck nach Wesel. Auf dem historischen Rundweg werden wir in knapp 1-1 1/2 Stunden durch die Ortsmitte geführt, beginnend am Rathaus geht es reizvoll im Uhrzeigersinn um den unteren und oberen Mühlenteich, vorbei an der Burgmühle zur Burg Schermbeck (Privatbesitz) zur reformierten ev. Kirche, die in ihrer ungewöhnlichen achteckigen Form mich an die Kirche von Seiffen im Erzgebirge erinnerte zur ev. Kirche St. Georg. Hier sind mir heute persönlich einige Dinge in besonderer Erinnerung geblieben.
Die im frühen 15. Jahrhundert errichtete Kirche war ehemals dreischiffig und hat durch mehrere Brände ein Seitenschiff verloren, da dieses nicht wieder aufgebaut wurde. Stattdessen ist an dieser Gebäudewand eine hölzerne Empore errichtet worden, was die Symmetrie des ursprünglichen Kirchenbaus aufhebt. Der viel zu groß dimensionierte Heilige St. Georg über dieser Empore passt proportional ebenso wenig wie das kolossale Sandsteinepitaph des Johannes von der Recke und seiner Frau Catharina von Loe, der im Jahre 1606 verstarb. Über allem schwebt das riesige Tripychon- auch St. Georgsaltar- genannt welches um 1500 in einer Weseler Künstlerwerkstatt entstand. Da ist was los! Hier sind alle wesentlichen Lebensereignisse Jesus' beginnend von der Verhaftung im Garten Gethsemane, Verurteilung, Kreuzigung, Höllenfahrt, Auferstehung, Himmelfahrt dargestellt - so detailliert und komprimiert dass man sich konzentrieren und die Zeit nehmen muss diese Bildergeschichte einmal zu verstehen - basierend auf der Bildsprache von vor 500 Jahren. Ein Glück, dass diese Werke den Brand im Zweiten Weltkrieg nach dem Brandbombenabwurf eines amerikanischen Fliegers am 23. März 1945 überstanden haben.
So nun geht es aber los, denn auch heute heißt es eigentlich "Der Weg ist das Ziel". Nach und nach bessert sich das Wetter ein wenig und auch die Sonne blitzt hier und da durch die Bewölkung, so dass wir sogar im T-Shirt fahren können. Nach wenigen Kilometern erreichen wir ein weltentrücktes Fleckchen, den Angelpark Schermbeck mit seinen fünf Naturteichen mitten im Wald gelegen. Eine Stille und Ruhe herrscht hier, da kann man glatt die Zeit vergessen. Ich komme mit der Inhaberin ins Gespräch und darf auch gleich eine herrlich frisch geräucherte Forelle verspeisen.
Frisch gestärkt mit leckerer Forelle, Baguette, Knobisauce und kaltem Pausenbierchen geht es weiter nach Norden. Die kleine Gemeinde Erle erreichen wir mit dem Logo der 3-Flüsse-Route und machen hier einen erneuten Pausen-Stop aus zweierlei Gründen. Zum einen befindet sich in Erle eine der größten und ältesten Eichen der Bundesrepublik: die Femeiche und zum anderen steht die Besichtigung der kleinen Kornbrennerei Böckenhoff mit langer Familientradition auf dem Programm.
Die Hinweistafeln am Baum erzählen uns die Geschichte dieses einmaligen Naturdenkmals. Diese Stieleiche ist zwischen 1.100 und 1.300 Jahre alt und somit die wahrscheinlich älteste Eiche Deutschlands. Urkundlich nachgewiesen ist, dass hier bis in das 16. Jahrhundert Femgerichte abgehalten wurde. Damit wird diese Eiche zum ältesten bekannten Gerichtsbaum Mitteleuropas. Im Schatten der Eiche wurden unter dem Vorsitz eines Freigrafen mit sechs Freischöffen Femgerichte abgehalten. Diese Form der Rechtsprechung war insbesondere in Westfalen im Mittelalter weit verbreitet. Sie urteilten im Namen des Kaisers über Schwerverbrechen wie Mord, Raub, Brandstiftung, Kirchenschändung und Meineid, welche bei einem Schuldspruch das Todesurteil und die Todesstrafe durch den Strang nach sich zogen. Die Gerichtsstätte finden wir nachgebildet mit Granitblöcken unter der Eiche vor und können uns so heute noch ein Bild machen von der Situation, wie sie sich früher abgespielt haben könnte.
Wer sich für solche Naturdenkmäler in Deutschland interessiert, dem empfehle ich eine ganz besondere Quelle: Der Autor Rainer Lippert macht sich auf seiner Webseite "Monumentale Eichen" die Sysiphusarbeit alle bedeutsamen, alten Eichen Deutschlands zu benennen und deren jeweilige Geschichten zu erzählen. Dabei geht er sogar so weit auch diese zu benennen, die es viele Jahrhunderte gab, aber heute nicht mehr da sind. Eine Seite, auf der man seine eigene Reise zu den außerordentlichen Naturdenkmälern in Deutschland planen kann. Hier der Weblink
Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich in der Ortsmitte von Erle, direkt neben der Kirche die Kornbrennerei Böckenhoff (Adresse Kirchplatz 2u. 3), Öffnungszeiten Mo.-Fr. 09:00-18.30 Uhr, Samstags 09:00-14:00 Uhr.
Die kleine Brennerei im Münsterland wurde 1832 gegründet und ist seit 6 Generationen im Besitz der Familie Böckenhoff. Aus Tradition und Leidenschaft wird hier nach alten überlieferten Original-Rezepten nur aus Weizen und Roggen feinster Korn gebrannt. Dank der freundlichen, kurzen Führung durch den Brennbetrieb bekamen wir einen persönlichen Einblick in diese Manufaktur und durften anschließend einige der edlen Erzeugnisse verkosten. Natürlich gehört auch dieser erlesene Betrieb zur niederrheinisch-westfälischen Kooperationsinitiative "Feines vom Land", die ich bereits im ersten Teil kurz vorgestellt habe. Unnötig zu erwähnen, dass einige Destillate in unsere Rucksäcke wanderten.
Wer in Erle ein Restaurant besuchen möchte kann gut und günstig lecker essen im italienischen Restaurant NA BUC CO, welches mit seinem neuen Pächter seit 2019 nur positive Bewertungen bei Tripadvisor bekommen hat.
Wir machen uns nun auf den weiteren Weg in Richtung Norden nach Raesfeld was wir in Kürze erreichen. Hier schließt sich unser Kreis. Warum? Bezogen auf die beiden Tagestouren auf der 3-Flüsse-Route in 2019 war Raesfeld unser damaliger Start- und Zielpunkt für eine Zwei-Tages Tour. Als wir im vergangenen Sommer hier starteten um die nördliche Hälfte der 3-Flüsse-Route zu erkunden entstanden dazu auf dieser Zwei-Tages-Tour die ersten beiden Erlebnisberichte. Diese füge ich Euch am Ende dieser Geschichte als Bloglink unten an. So könnt Ihr also, wenn es Euch gefällt gleich noch einen oder zwei Tage "dranhängen". Daher möchte ich mich hier inhaltlich zu Raesfeld nicht wiederholen, denn weiterführende Informationen finden sich in Teil eins. Nur soviel: Das Wasserschloß Raesfeld gehört zu den schönsten Wasserschlössern Westfalens und lohnt unbedingt einen Aufenthalt. Der markante Vierkantturm mit seiner sich dreifach verjüngenden Haube und der niedlichen Zwiebelkuppel ist das Wahrzeichen der Gegend. Erbaut wurde es durch den Kapuzinerpater Michael von Gent im Stil der niederländischen Renaissance und besteht heute noch aus einem großen Schloßbezirk gebildet aus der Freiheit mit Schloßkapelle, Vorburg und Hauptschloß umgeben von Gräften und ehemals großen Parkanlagen, die wir im späteren Verlauf noch durchfahren werden. In der Vorburg befindet sich der im Volksmund sogenannte Sterndeuterturm. Darin hatte sich der Bauherr ein Observatorium einrichten lassen - sehr fortschrittlich für die damalige Zeit!
Als wir Schloss Raesfeld erreichen kommt endlich mal die Sonne etwas länger aus ihrem Wolkenversteck. Das ist ja wie bestellt! Schnell werden einige, wie ich finde, schöne Fotos gemacht und dann schieben wir die Räder über die Kopfsteinpflastergasse der Schlossfreiheit. Hier gibt es ein spannendes Museum mit kostenfreiem Eintritt, diverse Cafés und Restaurants und so nehmen auch wir Platz für eine Erfrischung.
Denjenigen unter Euch, die bisher noch keine Pause gemacht haben möchte ich die Schlossterrasse und das Schlossrestaurant empfehlen, pausieren im gehobenen Ambiente, einfach herrlich. Da stellen sich die Fragen: sind wir in Holland? oder in Frankreich? gar Italien? Na wie auch immer, wir fühlen uns in eine andere Welt versetzt!
Der weitere Weg führt uns um das Schloss herum durch den Schlosspark in westlicher Richtung der Beschilderung folgend bis zum Kloster Marienthal. Wieder einmal betreten wir dort historisch bedeutsamen Boden, denn das Kloster Marienthal geht auf eine Gründung aus dem Jahre 1256 zurück und ist damit das älteste Augustiner-Eremiten Kloster Deutschlands. Ein beschaulicher Ort mit "hervorragender Gastronomie" (Zitat Webseite der Stadt Hamminkeln, wir können ja nicht überall pausieren) und einem besonderen Friedhof auf dem sich sehr viele kunstvoll gestaltetet Grabmäler befinden. Hier sind Plastiken aus Steinmetzarbeiten und Bronzefiguren zu finden - das ganze ist gärtnerisch aufwendig gestaltet, mehr wie ein Bauerngarten denn wie ein Friedhof. Ich war von der besondere Atmosphäre dieses Ortes sehr beeindruckt.
Nun müssen wir die Karte, oder besser noch die Routenapp zur Hilfe nehmen, denn wir wollen ein Stückchen zurück fahren bis zum Abzweig der Nebenstrecke N2, die durch den Dämmerwald nach Drevenack führen wird. Auch die kostenlose Übersichtskarte der Knotenpunktsysteme kann da eine hervorragende Orientierungshilfe sein. Von Knotenpunkt 12 geht es zum Punkt 13, von dort zum Knotenpunkt 22, stets in südlicher Richtung, ab dort fahren wir durch die Drevenacker Dünen wieder östlich auf Wesel zu und halten uns dabei immer nördlich der Lippe. So erreichen wir in den Abendstunden gegen 19:45 Uhr wieder unseren Startpunkt und sind begeistert von den vielfältigen Eindrücken dieser Zwei-Tages-Tour!
Die 3-Flüsse-Route ist ein gelungenes Gesamtkonzept für eine mehrtägige Fahrradtour. Dank guter Ausschilderung und hilfreicher Routen-App können wir uns im wesentlichen auf die landschaftlichen Eindrücke einlassen, statt uns permanent mit der Orientierung beschäftigen zu müssen. Das ist ein ganz dicker Pluspunkt, man kann sich der Routenführung anvertrauen und sich auf die historischen, kulturellen und kulinarischen Highlights entlang des Weges freuen.
Ich muss mich zweifach bei Tillmann Insinger vom Büro Frauns und bei Julia Jörgensen vom Regionalmanagement der LEADER-Region Lippe-Issel-Niederrhein bedanken. Ihr habt es mir möglich gemacht zweimal zwei Urlaubstage in dieser Region zu verbringen und die herrliche Landschaft zu genießen. Ich freue mich heute schon riesig auf eine Fortsetzung unserer Zusammenarbeit.
Dabei habe ich viel Neues und Einmaliges entdecken können. Urlaub in der Region Lippe-Issel-Niederrhein bringt Erholung und sorgt für die wohlverdiente Auszeit "Raus aus dem Alltag". Mein Aufenthalt ließ mich auf weiten Strecken die Einschränkungen durch die Pandemie einfach vergessen. Dazu beigetragen hat sicherlich auch in diesem Jahr der Aufenthalt im Haus Mühlenbrock mit seiner schönen Gartenterrasse, denn das Ehepaar Mühlenbrock hat uns mit einem nicht alltäglichen, ostafrikanischen Abendessen aus der Tajine verwöhnt - auch das war für mich Premiere.
Die 3-Flüsse-Route führt uns auf einem Rundkurs, wahlweise individuell oder mit buchbaren Pauschalarrangements in die Region zwischen Niederrhein und Münsterland durch den Naturpark Hohe Mark und wir erleben das Wasser als bestimmendes Element mit den Flüssen Rhein, Lippe und Issel in einer vielfältigen und lebendigen Kulturlandschaft. Hier gibt es was zu entdecken - fahrt mal hin, ich weiß wovon ich rede!
11 Offiziere wurden in Wesel zum Tode verurteilt und am 16. September 1809 wurde an dieser Stelle das Urteil durch Erschießen vollstreckt. Hier fanden die Offiziere ihre letzte Ruhestätte. Das Denkmal wurde von Karl Friedlich Schinkel entworfen. Es ist von 11 Eichen umgeben, stellvertretend für jeden Offizier. Wen diese Geschichte interessiert, der darf das Schillmuseum in den Kasematten der Zitadelle nicht versäumen. Der Eintritt ist frei.
Im ersten Teil starten wir in Wesel, leihen uns zwei sehr gute E-Bikes und starten auf diese erlebnisreiche Tour mit viel Geschichte und Geschichten. Französische Besetzung unter Napoleon Bonaparte, Hansestadt und preußische Festung Wesel, später entlang des Rheins zum Pressetermin in Krudenburg. Von dort durch Wälder und Auen gelangen wir bis nach Schermbeck, dem Endpunkt der Tagesetappe. Dort genießen wir erstmalig afrikanische Küche.
Der erste Tag unserer Zwei-Tages-Radtour über die 3-Flüsse-Route in der Region Lippe-Issel-Niederrhein führt Euch zu der wohl schönsten Wasserburg des Münsterlandes aus der Zeit der Renaissance, zu einem einmaligen Weingut an der Grenze zwischen Naturpark Hohe Mark und dem Niederrhein in die "niederrheinische Toskana".
Der zweite Tag auf der 3-Flüsse-Route in der Region Lippe-Issel-Niederrhein führt Euch zu drei Burgen, einem Dom und insgesamt 5 romantischen Hochzeitslocations, die einfach einmalig sind. Dazu erfahren wir die älteste Stadt am Niederrhein und erleben dieses urtypische Landschaftsbild mit seinen Deichen, Koppeln, Kopfweiden, Auen, Wäldern und Wiesen in all seinen Facetten.
Endlich Sommerferien! Da möchte man am liebsten sofort die Koffer packen und losfahren. Doch in 2020 ist erstmalig in unserem Leben etwas anders als in all den Jahren zuvor, etwas, was wir bis dato noch nie erlebten.
Eine Pandemie bestimmt auf ungewisse Zeit die Verhaltensregeln der gesamten Bevölkerung und verunsichert viele Menschen. Da steht Heimaturlaub zu Recht wieder ganz hoch im Kurs.
Auf der 3-Flüsse-Route gibt es erfreulich viel zu sehen, zu erleben und zu entdecken, ein guter Grund also diese auszuprobieren und die Alltagssorgen hinter sich zu lassen. Mein Versprechen: es lohnt sich. Kommt mit!
Die Anfahrt mit dem PKW ab Kölner Dom beträgt 106 Kilometer und dauert ca. 1:13 Stunde. Die Zieladresse für die Navigation ist die Adresse des Fahrradverleihs Fondermann auf dem
Zweite Zieladresse ist der Startpunkt der Tour am großen Markt in Wesel.
Problemlose Anreise mit der Deutschen Bahn bis Bahnhof Wesel, ab dort zu Fuss bis zur Zitadelle ca. 800 Meter. Hier der link zur VRR-Fahrplanauskunft.
Hier kommen die Highlights der heutigen Tour im Kurzüberblick, die wieder für einen unvergesslichen Tag sorgen werden:
Hier habe ich Euch mal einige weblinks zusammengestellt, die bei der Planung der Tour gute Dienste leisten können:
Im Sommer 2019 erfuhren wir bereits den nördlichen Teil der 3-Flüsse-Route und ich verfasste für Euch zwei Erlebnisberichte und Tourenbeschreibungen darüber. Die logische Konsequenz aus diesen fantastischen Urlaubserfahrungen ist nun eine erneute Kooperation mit dem Regionalmanagement der Leader-Region Lippe-Issel-Niederrhein. Dies ist eine Fördermaßnahme der Europäischen Union zur Stärkung und Unterstützung des Tourismus im ländlichen Raum.
Was erwartet uns also heute? Die neue Tour wird uns durch die südöstliche Hälfte der 3-Flüsse-Route führen. Startpunkt ist in Wesel. Von dort geht es nach diversen Besichtigungen los in südlicher Richtung über Götterswickerhamm in den Rotbacher Forst, ein schönes Waldgebiet. Wir erreichen bei Voerde das alte Wasserschloss Haus Voerde mit seinem Garten nach barockem Vorbild (hier findet in der Adventszeit ein schöner Weihnachtsmarkt statt). Von dort gelangen wir alsbald zum Tenderingsee mit sehr schönem Strandbad und großflächigen Liegewiesen zum relaxen und chillen - Badesachen nicht vergessen! Leider war bei unserem Besuch keine Zeit zum Baden und das Wetter war auch nicht das Beste, aber der Sommer kommt ja erst noch. Weiter führt uns unsere Route von Knotenpunkt zu Knotenpunkt (eine Hilfe bei der Orientierung während der Fahrt) nach Krudenburg. Dort machen wir Rast in der Dudel Bude und nach erfolgreicher Stärkung fahren wir durch schöne Wälder über Schloß Gartrop nach Schermbeck, wo wir im Haus Mühlenbrock nach 60 gefahrenen Kilometern die Räder in die Scheune schieben und uns so richtig verwöhnen lassen. Die Tour ist ohne nennenswerte Steigungen als familienfreundliche Tour einzustufen, auf weitestgehend verkehrsfreien landwirtschaftlichen Wegen und Bundesstraßen begleitenden Radwegen geht es abwechslungsreich durch Wald und Flur vorbei an vielen historischen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke, die auch am zweiten Tag so manche Überraschung für uns bereithalten wird.
Es ist genau 09:30 Uhr als wir bei der freundlichen Familie Fondermann in Wesel unsere E-Bikes in Empfang nehmen dürfen. Zwei solide Gazelle Räder, deren Akkukapazitäten für mehr als 70 Kilometer reichen. Nach kurzer Einstellung und Einweisung geht es auch schon los. Bisher besitzen wir nur handelsübliche Tourenbikes zu Hause, da aber an den kommenden zwei Tagen ca 115 Kilometer zurück gelegt werden und wir nicht durchtrainierte Sportler sind, werden wir die Unterstützung der Pedelecs noch zu schätzen lernen.
Startpunkt der heutigen Tour ist der Große Markt in Wesel. Direkt neben dem alten Rathaus befindet sich die Stadtinformation, wo wir uns mit kostenlosen Informationen versorgen können. Erstes Highlight des Tages ist natürlich der Willibrord-Dom. Die Kirche in der wir heute wieder stehen dürfen wurde in den Jahren 1424-1540 als fünfschiffige gotische Basilika auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus aus dem 8. Jahrhundert, welcher dem Kloster Echternach unterstand, erbaut. Sie zählt zusammen mit dem Xantener Dom St. Viktor zu den bedeutendsten spätgotischen Bauwerken am Niederrhein. Im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, wurde der Dom ab 1947-1994 wieder aufgebaut, im Inneren werden Exponate und Ausstellungen aus diesen Jahren gezeigt. Ganz spannend finde ich die Geschichte vom Bibelklau, die ich im Anhang mit vergrößerbaren Bildern gerne mit Euch teile.
Der Name Willibrord (* 658 in Northumbria, England) ist mir aus früheren Wandererlebnissen in der Luxemburger Schweiz noch in guter Erinnerung, denn in dem Städtchen Echternach, der ältesten Stadt Luxemburgs lebte und lehrte der Friesenheilige in der Zeit ab 697/698 und verstarb auch dort in der Nacht vom 07. auf den 08. November 739. Sein Grab wurde fortan zur Pilgerstätte, war er doch zusammen mit 11 Gefährten, darunter Suitbert, aus England kommend losgezogen um die abergläubischen Germanen zu missionieren und christianisieren. Daher wird er auch oftmals als Apostel der Friesen bezeichnet. Der heilige Suitbert kam bis Düsseldorf Kaiserswerth, wo er missionierte und bis zum heutigen Tag seine Gebeine im Suitbert-Schrein ruhen, einer frühmittelalterlichen Goldschmiedearbeit ersten Ranges.
Vom Dom geht es in wenigen Minuten hinüber zur Zitadelle und hinein in das absolut lohnenswerte Niederrheinmuseum. In Coronazeiten haben die Museen wahlweise den Eintrittspreis reduziert, oder sind mancherorts sogar kostenlos - na ja, etwas Gutes muss die Pandemie ja an sich haben. Wir freuen uns gesund und munter zu sein und schauen uns die aktuelle Ausstellung gespannt an, die uns zu Beginn mit einem begehbaren 360 Grad Panorama in die Blütezeit der Hansestadt Wesel entführt. Ich bin begeistert!
Im Untergeschoss können noch ergänzende Kurzfilme zu den einzelnen Charakteren, die das Leben in der Stadt prägten, zu jeder vollen Stunde angesehen werden, bevor es uns durch eine spannende Zeitreise der Stadtgeschichte in die Ausstellung zieht. Von den Folgen des niederländisch-spanischen Krieges wird erzählt, von Hexenverfolgung und bedeutenden Büchern und Handschriften. Der Tuchhandel mit den Oraniern, die Besetzungszeit durch Napoleon Bonaparte und die Hinrichtung der 11 Schill`schen Offiziere u.v.m.
So vergehen mit der Besichtigung der Ausstellung, der Kasematten und des Doms ganz schnell zwei Stunden bevor wir erst einmal los kommen. Um 19:30 Uhr, so die Planung, wollen wir im Hotel einchecken. 09:30-19:30 Uhr sind 10 Stunden von denen nun zwei vergangen sind. Um 15:30 Uhr haben wir einen anstehenden Pressetermin mit dem Touristikern und Herrn Dirk Buschmann, dem Bürgermeister von Hünxe. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von gut 20 Stundenkilometern müssen wir für die Gesamtstrecke rund 3 1/2 Stunden-4 Stunden reine Fahrtzeit bis zum Tagesziel einkalkulieren.
Schnell wird uns klar, dass wir alle Sehenswürdigkeiten der Tour nicht in Ruhe ansehen können und entschließen uns angesichts der Wetterlage mit starker Bewölkung und angenehmen 20 Grad auf einen Badestop zu verzichten. Los geht es ab der Zitadelle, wo wir auf der stadtauswärts führenden Straße nach Südosten auch gleich auf die Beschilderung der 3-Flüsse-Route stoßen. Wir umfahren den Weseler Hafen hinein in die Lippeauen und gelangen so zur Ortschaft Spellen, wo sich der Tinthof der Familie Heike und Christian Hülsermann befindet. "Einkaufen wie in alten Zeiten" lautet das Motto ihres Hofladens. Der ist an den Wochenenden geöffnet, für die kleine Stärkung zwischendurch gibt es an den übrigen Wochentagen im SB-Raum Bioprodukte aus eigener Herstellung im Automaten. Da finden sich beispielsweise Buttermilch und Trinkjoghurt (gut gekühlt "to go") frische Rohmilch, Käse und auch Dauerwurst. Einfach urig hier! Der Tinthof gehört zur Niederrheinisch-westfälischen Kooperationsinitiative "Feines vom Land" die auch in ihrem online Shop gleichermaßen außergewöhnliche wie interessante Produkte anbieten. Hier der weblink / Vorsicht: kostenlose unbezahlte WERBUNG!
Wenig später erreichen wir Götterswickerhamm an der Grenze zu Dinslaken: Das verschlafene kleine Dörfchen punktet mit Radwegen auf der Deichkrone, einer baumbestandenen malerischen Rheinpromenade, und einigen Biergärten, die zur Pause geradezu einladen. Kurz hinter der Ortschaft ändert sich das Landschaftsbild erstmals; wir radeln hinein in den mit altem Buchen- und Kiefernbestand naturbelassenen Rotbacher Forst und durchqueren dieses Naturschutzgebiet nun in nordöstlicher Richtung auf schönen Wander- und Radwegen in Richtung Voerde.
Auf dem weiteren Wegverlauf müssen wir verschiedene Radwege und deren Kennzeichnungen auseinander halten, denn bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Im übertragenen Sinn, bedeutet dies, dass man ein Ziel über die 3-Flüsse-Route, oder alternierende Radwege erreichen kann. Dies führt bisweilen zu Diskussionen, denen man mit der kostenlosen Routenapp abhelfen kann. Ein Blick auf die Karte, oder auf die App und schon ist klar, wo es lang geht; und das ist nicht immer auf dem direkten Weg. Mit gutem Grund, denn der folgende landschaftlich durchaus reizvolle Weg führt uns zum Tenderingsee.
Der Tenderingsee, ist eine besondere Adresse, die mir in meinem bisherigen Leben verborgen geblieben ist. Völlig zu Unrecht, denn dieser 45 ha große Badesee verfügt über eine 150.000 m² große Badebucht mit Sandstrand einer Beachbar. Beachvolleyball, Beachhandball, Stand up Paddling oder Sporttauchen. Dieser See ist wirklich ein Genuss. Die Wasserqualität wird jährlich genauestens kontrolliert und erreichte in den letzten 6 Jahren ausnahmslos die höchste Qualitätsstufe. Ein weiterer Geheimtipp von mir für Euch ist die Webseite www.seen.de. Hier werden alle Seen der Bundesrepublik Deutschland und Europas beschrieben und das faszinierende Ergebnis: Der Tenderingsee erhielt in den Jahren 2016 und 2017 die Auszeichnung Lieblingssee Nordrhein-Westfalen
Wenn das mal keine Lust auf einen Badestop macht? Aber damit nicht genug: an bestimmten Abenden im Sommer finden Acoustic Lounge Konzerte im Biergarten vor einem kleinerem Publikum (Keine Menschenmassen) statt. Dazu ein kleiner Appetizer: Der Konzertmitschnitt vom vergangenen Wochenende auf youtube.
Nachdem wir uns schweren Herzens vom See getrennt haben erwartet uns der Naturpark Hohe Mark mit seinen ruhigen Radwanderwegen, So nähern wir uns durch schöne Landschaften der Gemeinde Hünxe. Hünxe mit seinen 106,8 qkm großen Gemeindefläche steht für Freizeit und Erholung. Die Gemeinde liegt im unteren Lippetal und gehört zu weiten Teilen zum Naturpark. Für den aktiven Urlauber stehen hier nicht nur Radwandern und Wandern (in Kürze wird der Hohe Mark Steig neu eröffnet) auf dem Programm, sondern auch Kanufahrten auf der Lippe, oder dem Wesel-Datteln-Kanal. So kann man diese herrliche Landschaft auch vom Wasser aus erfahren.
Ein weiteres Highlight entlang der Route erreichen wir nachdem wir einige Zeit parallel zum Wesel-Datteln-Kanal geradelt sind und im Anschluss die Lippe überquert haben. Das alte Dorf Krudenburg bietet mit den Resten der namensgebenden Krudenburg (14. Jh.) und seinen Kopfsteinpflastergassen einen wirklich idyllischen Rahmen für den anstehenden Pressetermin an der Dudel Bude von Matthias (Matze) Müller und seiner Frau.
Als beliebtes Ausflugsziel für Radler, Wanderer oder auch Kanuten ist Krudenburg immer schon ein Anziehungspunkt gewesen. Nun haben die Besitzer meist aus Altersgründen nach und nach die drei ehemals existierenden Wirtshäuser in der Gemeinde geschlossen und aufgegeben. Das Aussterben der Gastronomie im Ort rief in Matthias Müller eine geniale Idee hervor. Er entdeckte in einer alten Scheune einen vergammelten, alten Verkaufswagen und restaurierte diesen perfekt mit viel Liebe und Hingabe. Vor seinem Haus fand sich der Platz und die Dudel Bude war geboren, ein idealer Pausenpunkt für Radfahrer wie wir, wo man sich bei Kaffee und Kuchen stärken und erholen kann. An bestimmten Tagen wird auch der Grill angeworfen und so bekommen die Fans von herzhaftem Pausensnack auch eine leckere Bratwurst im Brötchen und dazu passend ein kaltes Bierchen. Die Frage "Hamburger oder Duisburger?" läßt mich aufhorchen, denn auf die Rückfrage wird mir klar: Matze ist ein waschechter Hamburger Jung, den es der Liebe wegen nach Krudenburg verschlagen hat.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bedanken bei Matze Müller, der extra für diesen Termin unterhalb der Woche für uns öffnete und somit dem Pressetermin mit dem Bürgermeister der Gemeinde Hünxe, Herrn Dirk Buschmann, den Touristikern und Pressevertretern aus der Region den richtigen und würdigen Rahmen gab. Es waren schöne Begegnungen, und wenn wir mit dieser Berichterstattung erreichen können, das der Tourismus in dieser wunderschönen Region etwas gefördert und unterstützt wird, dann haben wir heute viel gewonnen. Fahrt mal hin, wir haben es schon schön in NRW!
Einen dicken Regenschauer müssen wir abwarten, dann geht es durch klare Luft trocken weiter. Wir verabschieden uns mit dem Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen und machen uns auf dem Weg zum nahegelegenen Schloss Gartrop.
Der Grundstein für Schloss Gartrop wurde bereits im ausgehenden 13. Jahrhundert durch das Rittergeschlecht "de Gardapen" gelegt. Zu seiner Blüte und heutigen Erscheinungsform kam es durch Albert Georg von Hüchtenbruch (1635-1716) der es im sogenannten starren Stil umgestalten ließ. Sein Grabmal in der evangelischen Suitbertuskirche in Hünxe ist (im Anschluss an diese Fahrradtour!) einen Umweg wert, denn das nach ihm benannte Hüchtenbruch-Epitaph ist eines der wenigen erhaltenen barocken Steingrabmäler am Niederrhein. Als Ausdruck seiner Machtposition und seines Einflusses ließ er sich zusammen mit seinen beiden Ehefrauen in Büstenform modellieren und in der Kirche ein Denkmal setzen. Dabei war der Skandal den es hervorrufen würde schon vorauszusehen, verzichtete der Bildhauer doch auf sämtliche christliche Symbole und erschuf ein rein weltliches Grabmal.
So ist Schloss Gartrop eines der frühesten Bauten des starren Stils, der in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts aus Holland übernommen wurde. Heute präsentiert sich das idyllisch in den Lippeauen gelegene Schloss inmitten seiner Parkanlagen im englischen Landschaftsstil mit seinem Gräben und Gräften als eine der schönsten Anlagen am linken Niederrhein. Kein geringerer als der berühmteste Gartenarchikekt seiner Zeit, Maximilian Friedrich Weye (hier wikipedialink für mehr Infos) legte im Jahre 1828 die Parkanlagen an. Zu seinen Werken gehören auch die Stadtparks in Düsseldorf (Düsseldorfer Hofgarten), Aachen und Brüssel.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde das Schloss zu einem Hotel und einer Event-Location umgestaltet. Es befindet sich in Privatbesitz und laut weiterer Auskunft der Hauseigenen Internetseite (siehe weblinks) sind Buchungen und Besichtigungen nach vorheriger Anmeldung durchaus möglich. Als wir vorbei radelten waren wir beeindruckt von dem schönen Gelände, die Eingangstore der Zufahrt fanden wir jedoch verschlossen vor, so dass wir auf eine Besichtigung verzichten mussten. Zweifelsohne zählt das Schlosshotel zu den besten Adressen in Hünxe, wo man auch den Tag der Tage, die eigene Hochzeit in einem gehobenen Rahmen begehen kann. Mit diesem Gedanken kam ich bei dem exzellenten Hochzeitsfotografen Matthias Richter aus, der mir mit freundlicher Genehmigung eine Aufnahme zur Veröffentlichung überlassen hat.
Von Schloss Gartrop aus können wir auf zwei Alternativen die Stadt Schermbeck erreichen. Einmal deutlich kürzer über den die Landstrasse begleitenden Fahrradweg (wenn`s schnell gehen soll) oder genüsslich durch Wälder, Wiesen und Felder vorbei an landwirtschaftlichen Betrieben und malerischen Höfen . So erreichen wir nach einer guten weiteren Stunde unser Tagesziel gegen 19:45 Uhr und das Wetter meint es gut mit uns. Wir erreichen im warmen Licht der Abendsonne Haus Mühlenbrock, wo wir zuvor ein Doppelzimmer reserviert haben und werden herzlich vom Inhaber Stephan Mühlenbrock begrüßt. Das Haus ist weithin bekannt, denn es offenbart für uns zum Abendessen kulinarische Genüsse aus Ostafrika. Was für ein perfekter Ausklang eines wunderschönen Urlaubstages!
Ich hoffe ich konnte Euch mit diesem Erlebnisbericht ein wenig Lust machen auf eine außergewöhnliche Fahrradtour entlang der 3-Flüsse-Route, bei der es neben jeder Menge Geschichte und Geschichten auch schöne Landschaften und Locations zu eradeln gibt, die allemal einen Besuch wert sind. Ich bedanke mich bei Euch von Herzen für Euer Interesse, Euren Zuspruch und inzwischen über 104.000 Aufrufe meiner Reisetipps und Tourenempfehlungen. Das macht mich schon ein wenig sprachlos. Bleibt gespannt, denn wenn wir todmüde in die Betten gefallen sind, geht es am nächsten Morgen weiter mit unserer nächsten Geschichte zu unserem Erlebnissen auf der 3-Flüsse-Route.
Euer Matthias
Hier geht es nun zu der Fortsetzung der Geschichte. Im zweiten Teil fahren wir von Schermbeck über Erle nach Raesfeld. Nach Besichtigung des Schlosses geht es weiter zum Kloster Marienthal und durch den Dämmerwald weiter zurück bis zum Ausgangspunkt nach Wesel. Lasst Euch überraschen, was wir da noch alles erlebten. Einfach den Button klicken und Ihr seid schon mittendrin. Viel Vergnügen:
Deutschlands schönster Wanderweg des Jahres. So das fachkundige Urteil der Jury der Zeitschrift Wandermagazin im Jahr 2008. 12 Jahre später wandern wir hier und sind begeistert. Eine Rundwanderung mit gut 10 Kilometern Länge auf ausgesuchten Wegen und Pfaden, bestes Wetter, optimale Wegekennzeichnung und romantische Picknickplätze. Dies versprachen wir uns von diesem Weg und wurden nicht enttäuscht. Im Landkreis Mayen-Koblenz in der Region Rhein-Mosel-Eifel gibt es 26 solcher ausgezeichneter Traumpfade, die zwar im Nachbarland Rheinland-Pfalz liegen jedoch aufgrund ihrer Nähe zu NRW mich immer wieder anziehen. So erleben wir schönste Natur und feine Ausblicke!
Die Anreise von der Kölner Domplatte bis zum Wanderparkplatz Virneburg beträgt 90,43 Kilometer und dauert ca 1:19 Stunde. Die Adresse für die Navigation lautet:
56729 Virneburg, In der Au 6,
Hier befindet sich ein kostenfreier Wanderparkplatz mit großer Info-Tafel
Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich, aber langwierig. Mit der Bahn bis Bahnhof Mayen-Ost, Bahnhof Herresbach, ab dort Buslinie. Nähere Informationen unter dem link www.bahn.de/rheinmoselbus
Hier kommen die Highlights dieser Tour, die uns eine perfekte Auszeit aus dem Alltag bescheren sollten:
Hier habe ich einige Weblinks zusammen gestellt , die Euch bei der Planung der Kurzreise eine Hilfe sein werden:
Das Wandermagzin kürt alle Jahre wieder die schönsten Wanderwege Deutschlands und ich bin seit über 13 Jahren begeisterter Leser dieser Zeitschrift ( vorsicht Werbung!). Die schönsten Wanderwege des Jahres lösen inzwischen einen wahren Wanderboom auf diesen Wegen aus und dann ist es mit der Stille und Beschaulichkeit natürlich vorbei, wenn man keine Möglichkeit hat antizyklisch zu wandern. Insbesondere in Zeiten der Coronakrise war das auf den beliebtesten Wanderwegen in NRW und Rheinland Pfalz deutlich zu spüren.
Umso besser war unsere Wahl, als wir uns für den Traumpfad Virneburgweg entschieden, denn außer unserem Auto parkten gerade mal drei weitere auf dem kostenfreien Parkplatz der Gemeinde Virneburg. So hatten wir das Gelände der Virneburg mit seiner Kapelle und Burgruine ganz für uns alleine. Der schönste Wanderweg des Jahres 2008 hatte den Boom nun also hinter sich - sehr zu unserer Freude hat er dabei aber nichts von seinen Reizen verloren. Auf rund 10 Kilometern ist er auch 12 Jahre nach der Nominierung ein lückenlos unverlaufbar ausgeschilderter Rundwanderweg, den ich Euch heute empfehlen möchte. Die Tour ist in 3-4 Stunden gut zu laufen, es geht mal über lauschige Waldpfade, dann wieder durch Wiesen und Wälder auf breiteren Wegen und die Steigungen halten sich für die Eifel in überschaubaren Grenzen: 313 Höhenmeter sind im Ganzen zu bewältigen, dabei führt der Weg durch abwechslungsreiche Landschaften und Heidegebiete und wird somit niemals langweilig.
An exponierten Lagen sind sogenannte Sinnesliegen aufgestellt, gewellte Holzliegen, die zur Rast und Pause einladen, nach Steigungen sind ausreichend Bänke vorhanden und andernorts laden Tische und Bänke, sowie Unterstände an heißen Tagen zum Picknick ein. Dies ist auch gut so, denn es gibt entlang des Weges keine Einkehrmöglichkeit, außer am Start und Zielort Virneburg, da sollte man alles für ein gemütliches Picknick schon dabei haben. Im Gegenzug erleben wir weitestgehend stille Natur und keine klassischen Sonntagsausflügler in Aldiletten und sonnenbeschirmten Kinderwagen....Mountainbiker und Trailrunner können allerdings schon vorbei kommen. Dafür liegt die Region auch zu weit weg vom Mainstream, anders verhält es sich an der rund 12 Kilometer entfernten Nürburg, wo es schon deutlich frequentierter, aber nicht minder schön ist.
Ausspannen, runterkommen, relaxen, die Seele baumeln lassen, einfach mal "Raus aus dem Alltag" - das gelingt garantiert auf diesem Wanderweg und mit dieser Kurzreise.
Dabei haben wir gleich zu Beginn die Wahl, ob wir nach der Ankunft und der Autofahrt unser Picknick direkt in der nur 300 Meter entfernten Burgruine beginnen mögen, oder diese zum Ende unserer Rundwanderung als Highlight aufbewahren. Denn wie alle Traumpfade ist auch dieser Wanderweg im Uhrzeigersinn oder umgekehrt wanderbar, dank bester Auszeichnung ist eine spontane Wanderung in beide Richtungen immer möglich. Das ist ja auch das für mich absolut Faszinierende. Zu unterschiedlichen Jahreszeiten und in unterschiedliche Richtungen gewandert, werden die Traumpfade niemals langweilig.
Unsere Kinder werden mit dieser Halbtageswanderung nicht überfordert und können nach Herzenslust als tapfere Ritter der Tafelrunde ihre Prinzessinnen erretten und so der Fantasie in den Ruinen freien Lauf lassen. Für die schönen Aussichtspunkte und die Fernsichten ist ein Fernglas immer empfehlenswert, so bekommen wir mit etwas Glück Rotmilane, Falken, Bussarde oder Fasanen zu sehen, sicherlich auch manch hübschen Schmetterling. So genießen wir die Ruhe und Abgeschiedenheit dieser wirklich schönen Wanderung, abseits des Motorengeheuls und Benzingeruchs auf der nur wenige Kilometer entfernten Formel Eins Rennstrecke, die wir als Kontrastprogramm im Nachgang zu der Wanderung noch besuchen werden.
Wir schlendern durch weitläufige Wacholderheiden, durch Wiesenwege mit schönen Eifelpanoramen, dann wieder auf Bergpfaden durch verwunschenen Wald zu schönen Aussichtspunkten bis wir an einem idealen Picknickplatz (zweite Picknickempfehlung) zu einem Tisch mit Bänken gelangen von wo aus wir mit weitem Rundblick die Nürburg auf einer fernen Bergkuppe liegen sehen.
Die Sätze "können wir hier nicht Pause machen" und "da will ich aber auch noch mal hin, Papa" werden nicht lange auf sich warten lassen.
Auch wir haben dieses Mal diesen sonnigen Rastplatz genutzt für unser Picknick und dabei die Aussichten samt Vogelkonzert genossen.
Wie schön muss es hier bei Sonnenuntergang wohl sein?
Die Zeiten in 2020 sind andere. Das und die daraus sich ergebende Enttäuschung mussten wir bei unserem Besuch der Nürburg mitten in der "grünen Hölle" erleben. Die COVID-19-Pandemie verursacht in diesem Frühjahr allerorts den staatlich verordneten "lock down".
Gerade noch haben wir die Freiheiten auf dem Traumpfad genossen, so holt uns hier die Realität wieder ein. Die Burg ist nur gegen Eintritt zu besichtigen, das Kassenhäuschen ist aber aufgrund der Pandemie geschlossen, ebenso wie das Restaurant mit Aussichtsterrasse. So bleibt mir nur zu hoffen, da ich diesen Bericht soeben schreibe, dass sich inzwischen die Bedingungen wieder gebessert haben und Ihr bei Eurem Besuch mehr Glück haben werdet.
Auf der Rennstrecke gibt es viele tolle Events. Wer kennt beispielsweise nicht das legendäre Open Air Konzertspektakel "Rock am Ring"? Die Formel Eins Siege von Schumi, Michael Schumacher, in den 90-er Jahren, oder den Horrorcrash 1976 bei dem Niki Lauda schwer verunglückte, der Wagen in Flammen aufging und er sein halbes Gesicht verbrannte und ein Ohr verlor?
Seit 30 Jahren finden hier auch die ADAC Classic Days statt, wo in einer Sternfahrt Oldtimer aus allen Teilen der Republik teilnehmen und man die fantastischen Fahrzeuge in Action erleben kann (leider für 2020 abgesagt).
Selbstverständlich kann man auch mit dem eigenen Fahrzeug (ob Hobby-Racer oder Bike-Pilot) die berühmte Nordschleife durchfahren. Wer nicht selber fahren möchte, aber auf den Adrenalin-Kick nicht verzichten will, kann beim Rennprofi in den Boliden steigen und in voller Rennmontur mit bis zu 313 Stundenkilometern durch die Rennstrecke rasen. Das alles und noch viel mehr -beispielsweise ein Besuch im Fahrerlager- ist möglich bei einer Visite des Nürburgrings.
Und wandern? Ja wandern kann man hier tatsächlich auch: auf den Spuren der "grünen Hölle", erleben wir hier eine beeindruckende Rundwanderung auf 10,8 Kilometern mit Panoramablicken, geschichtlichen Entdeckungen und der Faszination Nürburgring-Nordschleife. Wir sehen uns also ganz sicher wieder!
Was für ein spannender Mix von Erlebnissen. Auf der einen Seite erleben wir die Ruhe und genießen die Schönheiten der Eifellandschaft auf dem ausgezeichneten Virneburgweg, auf der anderen Seite erleben wir die Faszination einer Grandprix-Rennstrecke, die zu den spektakulärsten Rundkursen der Welt gehört. Wir können eintauchen in die Geschichte dieser Rennstrecke, die in den Jahren 1925-1927 bereits gebaut wurde und wo schon in den 30-er Jahren die berühmten Silberpfeile von Mercedes zu Ruhm gelangten. 100.000 und auch mehr Zuschauer erlebten die Rennen und Konzerte, eine dafür ausgelegte Festival- und Camper- Infrastruktur ist dementsprechend vorhanden. So wird es nach dem Ende der Corona-Beschränkungen eine spannende Kurzreise werden, bei der unbedingt eine Übernachtung eingeplant werden sollte, da man alles nicht an einem Tag schaffen kann, was es zu sehen gibt. Ich hoffe jedenfalls, ich habe Euch mit diesem neuen Artikel einfach mal wieder Lust gemacht, die Wanderschuhe zu schnüren und einen besonderen Tag "Raus aus dem Alltag" zu erleben. Ich bedanke mich für Euer Interesse, Euren Zuspruch und wünsche Euch vor allem Gesundheit und viel Spaß beim Ausprobieren! Euer Matthias
Sommerwetter im April: das verlockte zu einer Fahrradtour auf dem Erlebnisweg Rheinschiene in Kombination mit dem Rheinradweg. Trotz der Pandemie kam dabei eine Tour zustande , die einfach Lust auf Sommer macht! Was gibt es zu erleben? Wasserski, Baden und Sonnen am See, am Rhein und im Beachclub, leckeres Essen, gemütliche Locations und ein Ausflug ins Mittelalter mit leckerem Eis und schöner Altstadt - im Normalfall jedenfalls. Neugierig? Dann lass uns mal die Räder aus dem Keller holen und einfach starten!
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zur Wasserskianlage in Langenfeld beträgt 26 Kilometer und dauert ca. 30 Minuten. Die Adresse für die Navigation lautet:
Anfahrt mit Bus und Bahn problemlos möglich. Einfach die S-Bahn ( S 6) von Köln über Düsseldorf nach Essen, oder entsprechend in Gegenrichtung nehmen, dann in Langenfeld Berghausen aussteigen, von dort in wenigen Minuten zum Ziel.
Parken kann man in der Vor- und Nachsaison kostenfrei, das Parkplatzangebot ist gut, in der Hochsaison ist die Location Seehaus und Wasserski Langenfeld kein Geheimtipp, dementsprechend voll wird es und das Parken ist dann gebührenpflichtig.
Hier kommen die Highlights der heutigen Tagestour im Kurzüberblick, die für eine perfekte Auszeit aus dem Alltag sorgen werden:
Hier habe ich einige nützliche Weblinks zusammengestellt, die Euch die Planung des Ausflugs erleichtern werden:
HIER DER KOMOOT LINK, Scannen und Abfahren, viel Spaß!
Es ist wie immer ziemlich simpel: wir greifen zurück auf eine bereits seit Jahren erfolgreich bestehende touristische Infrastruktur, wie in diesem Fall für Fahrradfahrer und kombinieren diese wirklich erlebnisreiche Tour mit all den Highlights, die sich uns entlang dieses Weges bieten.
Mit dieser Idee im Kopf habe ich mein Rad gesattelt, die Reifen aufgepumpt, die Kette gefettet und bin nach der Winterpause 2019/2020 mit offenen Augen losgefahren, bei schönstem Wetter und kann nur sagen, das war Spitze! Zurückgekommen bin ich mit einer Menge Ideen für einen schönen Tag und genau darum geht es ja in diesem Tourenguide für NRW - einfach losfahren und einen schönen Tag erleben, gerne auch mehrere!
Die Tour ist für Erwachsene und Kinder sehr gut zu befahren, zu 90 Prozent auf Autofreien Wegen, durch Feld, Wald, Wiesen und entlang des Rheins, man kann verlängern und abkürzen, je nach Lust und Laune. Es gibt keine nennenswerten Steigungen, außer der auf die Rheinbrücke und wieder hinab. Der Weg ist also auch gut mit Kinderanhängern zu befahren und Gelegenheiten für Pausen und Picknicks gibt es haufenweise. Also entweder low-Budget als Selbstversorger, dann bitte nicht die Picknickdecke vergessen, oder Nice-Price mit einem Eis auf der Hand durch Zons schlendern, oder High-End mit Brunch, Einkehr und Cocktailbar beim Sundowner inklusive Wasserski-Schnupperkurs, ganz nach Belieben!
Im Wesentlichen bewegen wir uns -je nach Startpunkt- auf diesem Rundkurs rechts und links des Rheins, zwischen der Autobahnrheinbrücke bei Leverkusen (A 1), Dauerbaustelle bis 2024, und der romantischen Altstadt von Zons, wo wir mit der Fähre die Rheinseite von Zons nach Urdenbach wechseln können, um von dort durch die Urdenbacher Kämpe über Monheim-Baumberg zur Wasserski-Anlage Langenfeld zurück zu radeln.
Die Radtour ist ein Rundkurs und so wie ich sie gemacht habe ca. 49 Kilometer lang. Sie beginnt an der Wasserski-Anlage in Langenfeld, wo wir in der Vorsaison unseren PKW oder das Wohnmobil kostenfrei parken können. Alternativ am Campingplatz direkt an der Wasserski-Anlage, falls Ihr dort Eure Übernachtung gebucht haben solltet.
Die Wasserski-Anlage mit dem Seehaus und dem Beachclub hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Hotspot gemausert, es kommen die Leute aus Düsseldorf, Leverkusen, Köln, um hier ihrem sportlichen Hobby nachgehen zu können, manche gar aus Neuss oder Mönchengladbach, wie ich an den Kennzeichen der PKW ablesen kann. Völlig zurecht, denn es ist schön im Sommer in gemütlicher Atmosphäre beim Sundowner einen Cocktail zu trinken, oder auf der Terrasse des Seehauses mit Blick auf die Wasserskianlage gemütlich zu essen. Das heben wir uns aber alles für das Ende des heutigen Ausfluges auf, denn vorher starten wir zu unserer Tour.
START:
Nachdem wir von der Berghausener Straße dem Hinweisschild zur Wasserski-Anlage folgend abgebogen sind, nehmen wir die erste Zufahrtstraße rechts zum Campingplatz und lassen diesen links liegen. Der Weg wird nun zum Fuß-/Radweg und umrundet in einem leichten Linksbogen die Deponie. Parallel zum Zaun geht es ein kleines Stück bergab und dann kommen wir beim Baggersee an eine Kreuzung. Hier weiter geradeaus ist mit einem weißen M auf schwarzem Grund ein Wegweiser, dem wir bis zur nächsten großen Wegkreuzung im Knipprather Busch folgen, dort biegen wir mit dem Radwegweiser nach rechts ab kurz darauf halb links nun vorbei am Reitplatz haben wir den Wald zur linken Seite und freies Feld zur rechten Seite. Nun geht es so lange geradeaus bis wir die Opladener Straße erreichen. 50 Meter links sehen wir eine Ampel und die Fahrradschilder nach Leverkusen Hitdorf. Wir folgen der Ausschilderung des Radweges nun konsequent, überqueren mit der Ampel die Straße und sehen dort auch schon das Hinweisschild zum Schloß Laach, unserem nächsten Tourhighlight, leider privat und nur von außen zu besichtigen mit Hinweistafel zur Geschichte des Hauses.
Kurz hinter dem Schloß kommen wir der Ausschilderung folgend auf eine stärker befahrene Landstraße, die Hitdorfer Straße, hier weist uns der Radwanderweg nach rechts, Ortskundige Radler wissen dass sich weiter geradeaus hinter der kleinen Ortschaft Voigtsbach, der Hitdorfer See befindet, mit Rundwanderweg, Badebucht, kleinem Strand und Spielplatz lädt er im Sommer zum kostenfreien Baden und Entspannen ein.
Bei Leverkusen Hitdorf erreichen wir nun erstmals den Rhein und mit der Hitdorfer Marina nun auch das kultige Krancafé.
Wenn wir nun Leverkusen-Hitdorf erreicht haben sind wir gute 30 Minuten unterwegs gewesen. Ich nehme mir die Zeit für einen Kaffee im Krancafé und dann geht es mit dem Rheinradweg schon wieder weiter in Richtung Leverkusen/Köln/ Rheinbrücke A1. Uns sind die kleinen Holzfässer am Krancafé sicherlich nicht entgangen und wir fragen uns wofür diese denn gut sein sollen. Die Antwort: hier kann man mit Blick auf den Rhein außergewöhnlich im Fass übernachten!
Am Fähranleger vorbei radeln wir nun den Fluß zur rechten die doppelte Kirchturmspitze der Hitdorfer Kirche zur Linken weiter nach Süden. Im Minutentakt bringt hier die Autofähre auch Radler hinüber auf die andere Rheinseite nach Langel. So könnten wir jetzt einen erheblichen Teil schon auf dem Hinweg abkürzen, oder auf dem Rückweg, denn wir werden im späteren Verlauf auf der anderen Rheinseite durch Langel fahren. Dann entgeht uns jedoch die Station "Wacht am Rhein" und die "Strandbar Leverkusen".
Wir erreichen die Wuppermündung in den Rhein und müßten hier eigentlich die Wupper überqueren. Da aufgrund der Großbaustelle der Rheinradweg gesperrt ist, müssen wir den ausgeschilderten Umweg zur Rheinbrücke in Kauf nehmen, was aber einen Zugewinn bedeutet. So kommen wir an wunderbar blühenden Obstbäumen vorbei, und können noch ein Stück entlang der Wupper und der Dhünn radeln, bevor wir bei dem Restaurant mit Rheinterrasse "Wacht am Rhein" denselbigen wieder erreichen. Nach 6 Kilometern Umweg, genießen wir wahlweise hier ein kühles Erfrischungsgetränk mit Blick auf die Rheinbrücke, oder aber fahren mit der Radwegebeschilderung Richtung Rheinbrücke weiter bis zur Strandbar.
Hier können wir einen Moment die Seele baumeln lassen, ich ziehe meine Schuhe aus und genieße barfuß das Strandfeeling unter Palmen. Nach dem ersten Cocktail besteht jedoch die Gefahr, gar nicht weiter fahren zu wollen, deshalb verzichte ich auf den zweiten und mache mich wieder auf den Weg. Aber ich komme wieder, ganz sicher! Auf separatem Radweg überqueren wir nun die Rheinbrücke. Nach links ausgeschildert ist zu lesen: "Köln, 12 Kilometer" wir halten uns jedoch nach rechts Richtung Langel und Dormagen. So gelangen wir mit der Wegekennzeichnung des Erlebniswegs Rheinschiene zurück an den Rhein, im weiteren unser Begleiter zu unserer rechten Seite.
Wir passieren Rheinkassel und gelangen nach Langel. die alte Dorfkirche mit Ihrem stillen Platz lädt zu einer kleinen Visite ein, dann geht es vorbei an der eindrucksvollen Rheinvilla, nun über den Damm. Wir erreichen den Worringer Bruch. Hier spielte sich im Jahre 1288 eine irrsinige Schlacht ab, in deren Folge die Stadt Düsseldorf mit seinem imposanten Stadtschloß (brannte 1871 nieder) und der Lambertuskirche entstand.
Ein weniger schönes Stück müssen wir beim passieren der Bayerwerke Dormagen in Kauf nehmen, doch nach 2 Kilometern hat uns die wunderschöne Rheinauenlandschaft wieder. Auf dem Weg nach Zons fällt mir ein riesiger Kirschbaum ins Auge der auf der Deichkrone wie eine weiße Wolke zu schweben schein. Ich beschließe: dies ist der schönste Kirschbaum zwischen Düsseldorf und Köln und mache in seinem Schatten eine Pause um meinen mitgebrachten Apfel zu verspeisen. Ein wirklich ruhiger und schöner Platz, leider kann man mit einem Foto nur die Optik ansatzweise wiedergeben, nicht die Düfte.
Am Horizont kommt die Stadtmauer von Zons in Sicht, mit den Mühlenflügeln, der Burg Friedestrom und dem Juddeturm, strahlt sie auch im 21. Jahrhundert noch eine mittelalterliche Silhouette aus, wie aus der Zeit gefallen. Es ist einfach schön anzuschauen und natürlich steht in wenigen Minuten eine Besichtigung der historischen Altstadt an. Ich kette mein Rad an einer Laterne an und muss nach wenigen Metern zur Kenntnis nehmen, dass aufgrund der Covid-19 Pandemie die Altstadt von Zons für Touristen gesperrt ist. So weit geht das schon! An der Eisdiele kann man in langer Warteschlange "Eis to go" bekommen. Ich bestelle einen Becher mit drei Kugeln und schlendere vorbei an der vom Ordnungsamt bewachten Stadtpforte zum Spazierweg entlang der Stadtmauer hinüber. Nach nur 100 Metern habe ich das Gewusel enttäuschter Ausflügler hinter mir gelassen und bin beinahe alleine auf dem Spazierweg unterwegs. Berühmte Geistliche, Autoren und Politiker werden hier auf Hinweistafeln mit ihren Bonmots zitiert und so genieße ich die Atmosphäre auf eine schöne, und spontan andere Weise, als ich es geplant hatte. Da werde ich, wenn die Zustände sich normalisiert haben wohl noch einmal wiederkommen müssen, was ich sehr gerne in Zukunft tun werde.
Die Zonser Altstadt ist für unser Bundesland NRW wirklich herausragend. Mit der erhaltenen Stadtmauer, der Lage am Rhein und dem mittelalterlichen Gepräge zieht die Stadt viele Touristen aus nah und fern zur Besichtigung an. Im Normalfall ist das auch kein Problem, im derzeit (04.2020) bestehenden Ausnahmezustand auf unbestimmte Zeit ist es jedoch nicht möglich die Stadt zu besichtigen. Es gibt eine Freilichtbühne mit Kindertheater in der Burg Friedestrom, welches derzeit geschlossen ist. Gemütliche Schankstuben und Restaurants sind vorhanden, aber alle geschlossen, so wie die Cafés und Biergärten.
Aber die Eisdiele ist geöffnet, wenn es auch nur Eis zum mitnehmen gibt, aber immerhin, das ist bei diesem schönen Wetter ja auch schon was. Vorher habe ich natürlich über "Google" geprüft, ob der Fährbetrieb weiter stattfindet, was gegeben ist, denn sonst hätten wir heute ein Problem. So hoffe ich nun, da ich diese Zeilen schreibe, dass die aktuellen Ausnahmezustände schon bald wieder der Vergangenheit angehören werden.
Wir nehmen die Fähre hinüber nach Urdenbach, und halten uns direkt nach der Gastronomie rechts. Mit der Beschilderung Monheim am Rhein fahren wir durch die Urdenbacher Kämpe und Baumberger Aue. So kommen wir durch landschaftlich schönen Auwald zum Campingplatz Rheinblick mit Ausflugsgastronomie. Am Ausgang des Waldes erreichen wir Baumberg.
Wir durchqueren den Monheimer Ortsteil Baumberg auf der Hauptstraße. Hier bin ich zu Hause und empfehle Euch die Eisdiele art & wEISe, die handwerklich hergestelltes VEGANES EIS produziert. Mit diesem link erkläre ich unentgeltlich Werbung für ein junges, engagiertes Team zu machen deren Arbeit ich bewundere und deren Eisrezepte einfach nur herrlich lecker zu nennen sind. Mit der Hauptstraße gelangen wir dann über die Berghausener Straße in Richtung Langenfeld zu unserem Ausgangspunkt zurück.
Jetzt können wir uns zum Abschluss der Tour noch entscheiden zwischen gehobener Gastronomie im Rhaphaels, einer Almhütte auf dem Monberg mit Beachgarten, oder einem beschaulichen Ausklang des Tages im Seehaus. Ich hoffe es wird Euch gefallen.
Für mich heißt es bei dieser Tour zu Hause auf das Rad steigen und einfach losfahren. Aus diesem Grunde hat es gedauert bis sie ihren Weg in den ersten digitalen online Tourenguide für unser Bundesland Nordrhein Westfalen gefunden hat.
Jetzt wo ich sie niedergeschrieben habe stelle ich mir die ernsthafte Frage , warum es erst drei Jahre dauern musste, bis ich auf genau diese Idee kam.
Das Gute liegt doch so nah! Nach diversen Wanderungen, Fahrradtouren und Roadtrips stelle ich fest: wir haben hier alles, was Familien, Kinder und Eltern brauchen um einen schönen Tag abseits des Alltags zu genießen. Auch Wanderungen und Kulturelles kommen hier nicht zu kurz. Dies bestätige ich Euch gerne mit den weiteren Tourberichten aus meiner Heimat, die bereits schon hier im Blog veröffentlicht wurden. Nun sage ich auf bald, ich wünsche Euch einen fantastischen Frühling, tolle Touren und bitte bleibt gesund! Euer Matthias
Der goldene Herbst bezaubert im Oktober mit seinen Laubfärbungen auf dieser Fahrradtour durch den Düsseldorfer Süden. Wir erleben zwei Schlösser, Schloss Garath und Schloss Benrath, den Unterbacher See und genießen die Wegführung auf zu 90% verkehrsfreien landschaftlich reizvollen Wegen. Diverse Biergärten und zwei Strandbäder werde ergänzt um einen Kletterpark und eine Surfschule.
Das Museum der Europäischen Gartenkunst, eines der schönsten Barockschlösser Deutschlands, französischer und englischer Landschaftsgarten, ein Spiegelweiher, Klassik-Konzerte im Schloßgarten und ein römischer Münzschatz; diese und noch einige Überraschungen mehr sorgen für einen abwechlungsreichen Ausflug bei schlechtem und erst recht bei schönem Wetter!
Die Urdenbacher Kämpe ist das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet mit Schwemmland und Altrheinbogen zwischen den Großstädten Düsseldorf und Köln.
Seltene Vogelarten finden hier Rückzugs- und Brutgebiete, die Flora und Fauna ist einzigartig, vom Rheinstrand über den Auwald, Rapsfelder und sumpfige Abschnitte in denen man sich fast in den Everglades versetzt fühlt - besonders reizvoll an einem frühen Morgen mit anschließendem Brunch.
Diese Wanderung lockte mich in das Herz des Bergischen Landes in die schöne alte Fachwerkstadt Bergneustadt. Nicht ohne Grund, wählte ich genau diese Region, denn hier lassen sich die verschiedenen Wanderwege zu einer abwechslungsreichen Rundwanderung kombinieren. Wir erleben heute also den Bergischen Streifzug "Feuer und Flamme" in Kombination mit dem "Bergischen Panoramasteig" und entdecken beinahe kanadische Landschaftsimpressionen auf dem "Energiepfad" entlang der Aggertalsperre.
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zur Altstadt von Bergneustadt, dem Ziel und Endpunkt unserer Wanderung beträgt 62 Kilometer und dauert ca. 43 Minuten. Die Adresse für die Navigation lautet:
Das Bio-Gut Rosenthal mit Familientradition seit 1762 verfügt über eine Bioladen in dem wir uns mit regionalen Bio-Produkten aus eigener Herstellung direkt vom Erzeuger eindecken können. Genuss garantiert!
Hier kommen die Highlights des heutigen Tages im Kurzüberblick, die für ein unvergessliches Erlebnis sorgen werden:
Hier kommen die üblichen weblinks, die im Zusammenhang mit dieser Tour Euch eine Planungshilfe sein werden:
Bergneustadt ist die älteste Stadt des oberbergischen Kreises und wurde von Graf Eberhard II. von der Mark (1255-1308) als Stadtburg mit doppelter Ringmauer errichtet. Durch Feuersbrünste wurde die Stadt im Mittelalter mehrmals verwüstet, heute bilden die Fachwerkhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts mit Kopfsteinpflastergassen ein geschlossenes harmonisches Ortsbild, mittendrin die sehenswerte evangelische Kirche von 1698 mit ihrem markanten Zwiebelturm. In der Wallstraße 1, in einem Fachwerkgebäude von 1850, welches auf Turmresten der alten Stadtmauer errichtet wurde, befindet sich das interessante Heimatmuseum, wo wir unsere heutige Tour beginnen.
Das Heimatmuseum ist gleichzeitig Standesamt und Touristeninformation, wo wir uns mit kostenlosen Flyern und weiterer Literatur zu den Wandermöglichkeiten versorgen können - so kann es ohne große Vorplanung direkt losgehen. "Für den kleinen Urlaub zwischendurch", so der Werbeslogan des Bergischen Landes wurden 24 Rundwanderungen als Bergische Streifzüge konzipiert, von denen zwei in Bergneustadt starten. Da ich mich nicht so recht entscheiden mochte, welche Wanderung ich nun zuerst erlaufen sollte, bekam ich einen Tipp vom ehrenamtlichem Mitarbeiter des Museums: " Kombinieren Sie einfach beide miteinander, denn diese Wanderung ist für Sie mit ca. 15 Kilometern gut zu schaffen!" "Dann machen Sie eine schöne Pause in Lieberhausen, dort gibt es eine Spezialität: den Eierkuchen, und eine der schönsten Kirchen von ganz Nordrhein Westfalen". Mit diesen Worten gab er mir die Flyer aller Streifzüge als Geschenk in die Hand und erklärte mir wie ich denn am besten zu wandern hätte.
Mit dem Heimatmuseum im Rücken, wende ich mich nun also den Tipp folgend, links die Straße hinauf und folge den durchgängigen Wegmarkierungen des Feuer und Flamme Wegs (weiße 11 auf rotem Grund), der uns mit seinen Informationstafeln die Geschichte der Feuerwehren im Bergischen Land erzählt.
So wandere ich die Ortschaft hinter mir lassend vorbei an schönen Häusern und Gärten auf den Berghang zu. Insbesondere die Flyer werden mir bei der späteren Orientierung eine nützliche Hilfe sein, eine Aufzeichnung des Weges oder ein GPS-Gerät ist wegen der guten Ausschilderung nicht erforderlich.
Nach gut zwei Kilometern bergauf, ist mein Kreislauf auf Betriebstemperatur und ich empfinde die 11 Grad Lufttemperatur schon als angenehm. So erreichen wir den Aussichtspunkt auf dem Knollen, Picknickbänke und Tische davor laden zur Rast, die Hinweistafel 'F' gibt Auskunft über Standort und weitere Wegführung und wir erklimmen die Stufen des Turms - was für eine grandiose Aussicht!
Hinter uns liegt die komplette Stadt im Überblick und in drei weitere Himmelsrichtungen Wald, Berge und Natur pur. Gegen den kalten Wind muss ich mir meine Jacke wieder anziehen und erstmal etwas trinken. Dann werden natürlich Fotos gemacht und ich bemerke zum ersten Mal die immensen Waldschäden in den Fichtenschonungen, die die Trockenheit und die Schädlinge im Sommer 2019 verursacht haben. Da wird überall schon fleißig gerodet.
Nach der ersten Pause am Aussichtsturm, geht es weiter über den Kammweg des Knollen, so der Name des Berges. Wunderbare Fernsichten zu beiden Seiten des Weges belohnen uns für die Mühen des Aufstiegs, Der Wind pustet uns durch und ansonsten herrscht hier absolute Ruhe und es ist aufgrund der Covid-19 Pandemie auch nichts los. An einem Wochentag würde man gewiss die Sägen der Waldarbeiter hören, denn wir kommen an riesigen Holzstapeln vorbei und bemerken im Waldboden tiefe Spuren von Baggern und schwerem Gerät. Durch eine Fichtenschonung hindurch gelangen wir mit der letzten Hinweistafel 'E' zu einem Gedenkstein für die Feuerwehren, die natürlich nicht nur die Städte vor Brand schützen sondern insbesondere auch unsere Wälder. Der Weg führt uns ein wenig bergab, wir verlassen den Kamm, und kurz nach einem Hochsitz für Jäger auf unserer linken Seite gelangen wir an eine T-Kreuzung im Wald. Der Feuer und Flamme-Weg weist uns hier nach rechts, wir gehen jedoch nach links nun ohne Wegmarkierung.
Wir bleiben diesem Weg treu und ignorieren mehrere Abzweigungen , die nach links führen, auf der Karte des Flyers ist dies gut zu erkennen.
Nach einigen Minuten kommen wir an einem Baum vorbei, an dem ein geschnitztes Wurzelmännchen uns auf die Kennzeichnung "Talsperrenweg" aufmerksam macht. Weiter stetig leicht bergab stoßen wir auf die Liebhauser Straße zwischen Pustenbach und Niederrengse und halten uns hier links. Wir bemerken die Beschilderung des Bergischen Panoramasteigs, der ebenfalls hier vorbei führt und uns nun zuverlässig zur Kirche nach Lieberhausen geleitet - unser Pausen- und Einkehrziel zur Halbzeit der Wanderung!
In Niederrengse vereinen sich die Wegkennzeichen vom Bergischen Panoramasteig und dem Bergischen Streifzug "Energieweg", (weiße 10 auf rotem Grund). Kurz bevor wir die Ortsmitte von Lieberhausen erreichen, führt der Bergische Panoramasteig direkt zur Kirche, der Energieweg führt in einer Extraschleife nach rechts zum Holzhackschnitzelheizwerk. Welchen Weg Ihr wählt hängt nun von der verbleibenden Zeit und euren Interessen ab, ich habe den direkten Weg gewählt.
Der Wegverlauf nach Lieberhausen führt uns am Biohof Rosenthal vorbei. Hier können wir uns im Bioladen mit Produkten vom Erzeuger versorgen.
An Lieberhausen sollte man keinesfalls einfach vorbei marschieren, denn es gibt gute Gründe für eine ausgiebige Pause.
Die Kirche in Lieberhausen gehört zum oberbergischen Typ spätromanischer Kleinbasiliken des 12. Jahrhunderts und gilt als Prototyp der sogenannten bunten Kirchen (eine weitere befindet sich in Wiedenest bei Bergneustadt und eine dritte in Marienberghausen bei Nümbrecht). Diese "bonten Kerken" im Rheinland sind jedem kulturell interessierten Wanderer und Touristen ein Begriff, denn sie vermitteln uns eine Bildsprache aus dem Mittelalter und der Reformationszeit, die uns wie durch ein Wunder bis in die heutigen Tage erhalten geblieben ist.
Die Kirche wurde in der Spätgotik mit Gewölbe- und Wandmalereien ausgemalt, später wurden diese Kunstwerke übertüncht, und bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1911 wiederentdeckt. Heute staunen wir über die Bildsprache, aus einer Zeit in der die meisten Menschen weder schreiben noch lesen konnten. Im Chor finden wir die Apostelreihen. Auffällig hier ist die Darstellung des Apostels Matthias, der durch Loswahl nach dem Selbstmord des Apostels Judas Iskariots in den Kreis der 12 Apostel nachnominiert wurde. Dies ist deswegen erwähnenswert, weil dessen Grab das einzige Apostelgrab in Deutschland ist (wer mehr dazu erfahren möchte findet hier die Geschichte dazu im Blog).
Bemerkenswert ist auch die Kreuzigungsszene, in der Engel und Teufel um die Seelen der zwei ebenfalls am Karfreitag hingerichteten "Räuber" ringen. Die Attribute des Teufels sind durch Klumpfuß und weibliche Brüste, eine Symbolik für den Sündenfall dargestellt. Die Vertreibung aus dem Paradies mit dem nackten Adam und Eva verzichtet auf eine derart deutliche Darstellung. Sehr lebendig ist die Malerei des Weltgerichts in der Vierungskuppel und im Seitenschiff die Darstellung des heiligen St. Georg, in dem Moment wo er den Drachen tötet.
Die Geschichte des Leidenswegs am Tag der Kreuzigung zieht sich wie ein mittelalterlicher "Comic" um die Wände und erzählt von den Leiden Jesus und der Auferstehung zu Ostern - dem Triumph des christlichen Glaubens über den menschlichen Tod hinweg.
Wir treten blinzelnd hinaus aus dem stillen Innenraum dieser beeindruckenden Kirche in das Sonnenlicht und beschließen uns die typischen bergischen Spezialitäten im gegenüberliegenden Hotel-Restaurant Reinold schmecken zu lassen. Es gibt wahlweise bergische Waffeln mit Vanilleeis und heißen Kirschen, oder Eierkuchen, eine Spezialität des Hauses, den man mit zwei Personen aufkriegen kann, für einen alleine ist es meiner Meinung zu reichlich - lasst Euch überraschen, wenn er an Euren Tischen aufgedeckt und frisch aus dem Ofen serviert wird.
Auf dem Wanderweg hatte ich ein sehr nettes wanderbegeistertes Ehepaar aus Reichshof kennengelernt, wir gingen ein Stück des Wegs gemeinsam und so wurde es eine sehr angeregte Unterhaltung. Die Pause fiel etwas länger aus als geplant und so machten wir uns frisch gestärkt mit der Wegekennzeichnung des Energieweges (weiße 10 auf rotem Grund) nun wieder auf den Weg. Dieser führt aus der Ortschaft hinaus in ein Tal. Vorbei an den Informationstafeln 'E' und 'D' (siehe Flyer) geht es nun auf die Aggertalsperre zu, wo wir wenig später die Mauer der Vorsperre überqueren um dann entlang des still vor uns liegenden Stausees über den Uferweg bis zur Hauptstaumauer entlang wandern.
Nun gibt es noch verschiedenen Alternativen:
'Raus aus dem Alltag' ist die Devise meines digitalen Reiseführers für Nordrhein Westfalen. Reicher an Wissen und Erlebnissen nach Hause kommen, etwas zu erzählen haben, die Natur und die Landschaft genießen, lecker essen und gut schlafen sind weitere Zutaten zu den von mir empfohlenen Kurzreisen. Und wen die Neugier gepackt hat, der kann so manche Tour mit der anderen einfach kombinieren und einen ausgewachsenen Urlaub hier verbringen mit einer schier unübersichtlichen Vielzahl von Möglichkeiten bei nun 73 Touren insgesamt. Klingt gut, hält es auch was es verspricht? Ich sage selbstbewußt ja und wünsche Euch bei dieser Tour nun erholsame Wanderungen auf dem Energieweg, dem Feuer und Flamme Weg, dem Bergischen Panoramasteig und Tauch - und Paddelerlebnisse an der Aggertalsperre.
Den Kindern wird die Führung mit einem "echten" Nachtwächter in Erinnerung bleiben und die bergischen Genüsse mit den bergischen Spezialitäten kommen gewiss auch nicht zu kurz. Wem das noch nicht reicht, probiert ein echt kultiges Thai-Restaurant aus, besucht ein spannendes Heimatmuseum, erkundet die Geschichte der Feuerwehren und lernt mit der Maus (genau der vom WDR!) etwas über die Energiegewinnung im Bergischen Land.
Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen und sage bis bald, dann schon wieder mit einer gänzlich anderen Tour, versprochen!
Liebe Grüße, Euer Matthias
Einen idealen Familienwandertag erlebt Ihr auf dem Bauernhofweg im Bergischen Land mit tollen Cafés und Einkehr in der Gammersbacher Mühle, beim Bogenschießen, im Schloss Auel zum Golfen, in der Hausbrauerei Max Päffken, oder im Krewelshof mit großem Hofladen und im Sommer mit Maislabyrinth.
Ein LVR-Freilichtmuseum, ein rätselhaftes Kreuz in einem Weiher, ein außerschulischer Lernort :metabolon mit der längsten Doppelrutsche Deutschlands und dann noch der Rundweg Steinhauerpfad der vom beschwerlichen Leben der Bergleute erzählt und uns zu den Riffen der Urmeere führt, das alles erlebt ihr bei der Reise "Durch die Bergische Schweiz"
Zur Wiege des Bergischen Landes, auf der Suche nach der Namensgebung dieser Region wandern wir auf dem Grafen und Mönchsweg, erleben schauerliche Rituale der Hexenverfolgung, illustriert durch den Hexenbrunnen in Odenthal und schmökern in einer der schönsten Buchhandlungen von NRW, Märchen inklusive!
Luxury -Tour und kulinarisches Verwöhn-Programm von Weltrang mit anschließender Wellness in der schönsten Saunalandschaft von NRW! Dazu eine erlebnisreiche Rundwanderung auf dem Bensberger Schloßweg mit viel Geschichte und Geschichten. Das einmalig schöne Bensberger Schloss, dessen Weihnachtsmarkt man im Winter nicht versäumen sollte!
Die Landesgartenschau 2020 findet zum Start der wilden 20-er Jahre unseres Jahrhunderts am Niederrhein in Kamp Lintfort statt. Das Herzstück der LAGA ist zweifelsohne der wunderschöne Terrassengarten des Klosters Kamp, der vermutlich schon Friedrich den Großen im Jahre 1744 zu seinen Gärten von Sanssouci in Potsdam animiert hatte. Im Truchsessichen Krieg 1586 zerstört und verwüstet, wurde das Kloster mit Stilelementen des Barock wieder aufgebaut. Der einstmals so prächtige Terrassengarten blieb bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg brachliegend; er wurde in den Jahren 1980-1990 nach alten Plänen erneuert und erlebt nun in diesem Jahr seine ihm gebührende Renaissance.
Die Anfahrt zum Wohnmobilstellplatz Kamp Lintfort beträgt von der Kölner Domplatte 80 Kilometer und dauert eine Stunde.
Hier die Adresse für die Navigation:
Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Wanderparkplatz gegenüber der Einfahrt zum Abteiplatz. Zeitlich befristete Parkplätze findet Ihr auf dem Abteiplatz, nichts für Womos über 6 Meter.
Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt hier nur mit dem Bus bis zum Kloster. Verbindungen und Fahrtzeiten entnehmt Ihr bitte der VRR-Auskunft
Hier kommen die Highlights im Überblick, die für einen spannenden Ausflug "Raus aus dem Alltag" sorgen werden:
Hier habe ich einige Weblinks zusammen gestellt, die Euch bei der Planung des Ausflugs nützlich sein können:
Laut Plan geht es am 17. April 2020 los, dann eröffnet die Landesgartenschau für Nordrhein Westfalen in Kamp Lintfort ihre Tore- falls uns die Coronapandemie da mal keinen Strich durch die Rechnung macht. Haltet Euch durch die entsprechenden social-media-Kanäle und Webseiten auf dem Laufenden.
Ich bin für Euch Anfang März 2020 voraus gereist und habe festgestellt: bis dahin ist noch mächtig viel zu tun. Davon konnte ich mich bei meinem Besuch persönlich überzeugen. Jedoch, wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht und der Frühling sich ausbreitet über das Land, wird eine Gartenlandschaft der Superlative mit vielen unterschiedlichen Themenschwerpunkten und den damit verbundenen Kontrasten entstanden sein und erblühen: Hier wird ein Bogen über mehrere Jahrhunderte geschlagen, und wir können mitten hindurch spazieren.
Über den 2,7 Kilometer langen (und barrierefreien) Wandelweg der Geschichte werden der Zechenpark, die Kamper Innenstadt und der barocke Klostergarten miteinander verbunden. Über neu angelegte Rad- und Wanderwege wird das gesamte Gelände erschlossen, wir wandern vorbei an der Großen Gorley, einem Bach der in der Fossa Eugenia mündet. Die Fossa Eugenia war ein ehrgeiziges Projekt der Spanier. Hier sollten die beiden landschaftsprägenden Flüsse Rhein und Maas, als wichtige Wirtschaftswege durch einen schiffbaren Kanal miteinander verbunden werden. Mit dem Bau des Kanals wurde 1626 während des Spanisch-Niederländischen Krieges begonnen, das Projekt blieb unvollendet, ca 50 Kilometer sind erstellt und heute Bodendenkmal der Europäischen Geschichte.
Wir können die Bergbautradition der alten Zeche hautnah erleben, indem wir dem 70 Meter hohen Förderturm auf das Dach steigen. Von hier oben genießen wir spektakuläre Ausblicke auf die neu angelegten Gärten inmitten der Industriearchitektur. Eine Stärkung gibt es anschließend beispielsweise im Klostercafé.
Schon von weitem erblickt der Besucher die drei zwiebelartigen Turmspitzen des Klosters, das auf einem Hügel in der niederrheinischen Landschaft eingebettet liegt. Für den Niederrhein im Besonderen und für unser Bundesland NRW im Allgemeinen nimmt diese Stätte christlichen Glaubens unter allen übrigen Klöstern eine herausragende Stellung ein, denn es handelt sich um die erste urkundlich erwähnte Abtei des Zisterzienserordens auf deutschem Boden.
Weinberge am Niederrhein? Fast nicht zu glauben, was fleißige Mönche seit dem frühen 12. Jahrhundert anlegten und erbaut haben. Im Jahre 1123 wurden vom lothringischen Kloster Morimond unter Führung von Abt Heinrich 12 Mönche ausgesandt und siedelten sich hier auf einer unbewohnten Anhöhe an, die die Bezeichnung Campus trug (campus= Feld). So errichteten sie hier ein Kloster welches zum ersten Kloster im deutschsprachigen Raum wurde. Sie waren von Friedrich I., dem Erzbischof von Köln, zu dessen Bistum dieses Gebiet damals gehörte, an den Niederrhein gerufen worden. Gemäß ihres Leitspruches "ora et labora"-"bete und arbeite" führten sie ein strenges Leben. Ihre Aufgabe war es Klöster in der Abgeschiedenheit zu errichten und unwirtliches Land zu erschließen.
Bereits kurz nach Gründung gelangte das Kloster zu hohem Ansehen und wurde zum bedeutendsten kulturellen und geistigen Zentrum am Niederrhein. So verwundert es nicht, dass als Zeugnis jener Zeit bis in unsere Tage belegt ist, was diese 12 Mönche unter Abt Heinrich bewirkten. Gemäß Ihrem Auftrag gelang es Ihnen so viele Mönche für den Orden zu gewinnen, dass fast einhundert neue Klostergründungen von hier ausgingen. Dazu wurden je 12 weitere Mönchen entsannt, jeweils die Besten, um neue, unwirtliche Landschaften zu erschließen und zu bewirtschaften. Die Klostergründungen ziehen sich bis weit in den Ostseeraum beispielsweise bis Kurland und Livland. So ist die Christianisierung des Ostseeraumes ein großer Verdienst dieses Zisterzienserordens.
Wer nun gerne die Landesgartenschau und anschließend den linken Niederrhein für sich mit dem Wohnmobil erkunden möchte, findet neben dem Gelände der LAGA, direkt an der Großen Gorley gelegen, einen neuen modernen Wohnmobilstellplatz vor.
Hier hat die Gemeinde Kamp-Lintfort geradezu vorbildlich in die wohnmobile, touristische Infrastruktur investiert und einen Platz für 40 Wohnmobile geschaffen, der auch Platz für große Wohnmobile über 7,5 Tonnen bietet. Großzügige Parzellen in ruhiger und doch zentraler Lage ermöglichen den Besuch der Landesgartenschau in fußläufiger Distanz. Die Bedienung erfolgt vollautomatisch mit Chiplesekarten. Nachdem der Nutzer die Übernachtungspauschale bezahlt hat öffnet sich die Schranke und er hat die freie Platzwahl. Mit der Chipkarte bekommt er Zugang in das neu errichtete Infohäuschen, wo kostenlose touristische Flyer zur Region und zur Stadt ausliegen. Ebenso nur mit Karte gelangt man in den Sanitärbereich, wo Duschen und WC zur Verfügung steht. Geschäfte sind mit dem Rad oder zu Fuss gut zu erreichen. Direkt neben dem Bach verläuft der Radweg, mit dem sich der Radler den linken Niederrhein erschließen kann.
Die Stadt investierte im Jahr 2019 ca. 480.000 Euro um diesen Stellplatz zu errichten, die Eröffnung und Übergabe an die Camper fand im Sommer 2019 statt. Selbstverständlich gibt es auch moderne Stromsäulen, Einrichtungen zur Ver- und Entsorgung von Frischwasser, Grauwasser und Chemietoiletten. Der Übernachtungspreis beginnt bei 12,00 Euro (Stand 2020- Angabe ohne Gewähr) zuzüglich Strom, Wasser etc.. Hunde sind willkommen.
Man hat die Möglichkeit im nahe gelegenen Wellings Hotel ein Frühstück zu buchen, und ein Fahrradverleih steht auch zur Verfügung. Nicht genug damit gibt es für diesen Stellplatz sogar eine eigene Webpage im Internet, diese findet Ihr unter meinen üblichen nützlichen weblinks.
Warum schreibe ich so ausführlich darüber? Weil es ein beispielhaftes Stellplatzprojekt ist, was wir Wohnmobilisten uns so in ähnlicher Form in vielen touristischen Gemeinden wünschen würden, am Niederrhein, in NRW und in ganz Deutschland.
Nordwestlich von Kamp-Lintfort befindet sich der 1.200 ha große alte Staatsforst "Die Leucht", ein ausgedehntes Waldgebiet in dem es sich hervorragend wandern, reiten, joggen und radeln läßt. Hier kann man im harzig duftenden Kieferndickicht die Natur genießen und Geschichte begreifbar erleben, denn im Wald befinden sich mehrere Hügelgräber, die etwa 1000 v. Chr. entstanden. In diesen uralten Gräbern bestatteten unsere Vorfahren ihre Toten.
Von den ehemals ca. 50 Hügelgräbern, die durch Landwirtschaft und Forstwirtschaft im Laufe der Jahrhunderte eingeebnet wurden sind noch drei schwer zu findende Grabhügel zu erkennen.
Die Steinzeitmenschen legten die Verstorbenen in diese Grabkammern und schichteten große Steine über den Toten zu einem gewaltigen Grab auf, in dem der Verstorbene ruhen, schlafen sollte; daher nennt man solche Gräber auch "Sloopsteene" (Schlafsteine). Ursprünglich wurden diese Gräber abschließend mit großen Steinplatten abgedeckt, mancherorts sieht man dies noch an den aufliegenden Decksteinen. Ein solches Grab wurde dann rundherum mit Erde bedeckt und zum Abschluss wurde ein Steinkranz zur Befestigung der Erde gelegt um das Abrutschen des Erdreiches zu verhindern. Wer genau hinschaut, wird noch drei dieser Grabhügel im Wald finden; mehr Informationen dazu unter diesem wikipedialink.
Mit diesen Hintergrundinformationen kann man den sonntäglichen Waldspaziergang für die Kinder in eine spannende Abenteuerwanderung verwandeln. Zur Einkehr empfiehlt sich der Baerlagshof mit seinem rustikal gemütlichem Bauernhofcafé, wo wir uns mit Kaffee und Kuchen verwöhnen lassen können. Ich verlinke hier einmal zu einer von verschiedenen möglichen Wanderungen durch die Leucht zu outdooraktive.
Bevor Ihr nun nach einer kurzweiligen und abwechslungsreichen Reise nach Kamp-Lintfort die Heimreise antretet, möchte ich Euch noch den Besuch des Biolandhofs Frohnenbruch ans Herz legen. Auf einem früheren Rittergut inmitten der malerischen Landschaft des Niederrheins gelegen befindet sich dieser Hof in dessen Hofladen wir erstklassige Produkte vom Erzeuger erwerben können. Als Landvergnügen Botschafter bin ich so begeistert, dass ich Euch den Imagefilm des Hofs hier nur empfehlen kann. Lohnenswert!
Wann auch immer die Coronapandemie uns aus ihren Fängen zurück in die Normalität entlassen wird weiß ich ebenso wenig wie die Virologen unseres Landes. Sicher ist, die Landesgartenschau kommt, ob nun am 17. April oder zu einem späteren Zeitpunkt. Aus diesem Grunde empfehle ich Euch ausdrücklich die Lektüre meiner inzwischen 72 Kurzreisen durch unser Bundesland NRW, denn ich will Euch Mut machen. Mut machen, daran zu glauben, dass auch wieder bessere Zeiten kommen werden. Zeiten in denen wir auch ein stärkeres Bindungsgefühl zu unseren Mitmenschen entwickeln sollten, unsere inländische Wirtschaft zu unterstützen und Produkte der Region zu erwerben. Wir wissen heute nicht, wie sich die Pandemie im Ausland zukünftig entwickelt, umso mehr ist ein Fokus auf inländische Kurzreisen durch NRW eine nicht minder attraktive Alternative. Dafür stehe ich mit meinem Reiseblog-NRW! Und mal ganz ehrlich, die schönste Freude ist doch die Vorfreude, oder?
So möchte ich mit meiner Zuversicht Euch ermuntern, heute schon die nächsten Ausflüge zu planen, in den Geschichten zu schmökern und sich Anregungen zu holen für bessere Zeiten, die ganz sicher kommen werden. Bis bald, bleibt gesund, Euer Matthias
Ein Tag in Dernau - das ist wahrlich wie ein Tag Urlaub. Da möchte man gar nicht mehr zurück, sondern gleich am liebsten noch etwas länger verweilen. Die Gestaltungsmöglichkeiten für einen freien Tag, oder ein paar schöne Stunden rund um diesen malerischen, kleinen Ort im Ahrtal sind so vielfältig, dass ich gleich mehrere Geschichten darüber schreiben könnte, denn ich komme bereits seit 30 Jahren zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten immer wieder hierhin.
"Wer die Wahrheit im Wein finden will, der darf nicht gleich beim ersten Glas aufgeben" Werner Mitsch
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte bis zur Winzergenossenschaft in Dernau beträgt 56,5 Kilometer und dauert ca 47 Minuten.
Im Autobahnkreuz Meckenheim nehmen wir die Abfahrt 12 von der A 61 oder A 565 kommend in Richtung Altenahr auf die B 257. Nach gut 3 Kilometern biegen wir an einer Anhöhe links ab in die K 34 in Richtung Dernau. Über malerische Landstraßen und durch das kleine Örtchen Esch hindurch mit seinen alten Fachwerkbauten gelangen wir bald schon in das Ahrtal. Bevor wir hinab fahren eröffnet sich mit einem Parkplatz zu unserer linken Seite eine der schönsten Aussichten auf das Tal. Die "Schönste Weinsicht": Unter uns liegt malerisch der Ort Dernau und direkt gegenüber erblicken wir den Krausbergturm auf einem Berg. Ist die Fahne gehisst, dann ist auch die Hütte des Eifelvereins geöffnet. Dorthin werden wir gleich wandern...
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen wir Dernau direkt ab HBF Köln mit der RB 26 Richtung Mainz und nach Umstieg in Remagen mit der RB 39 Richtung Dernau in nur 1:33 Stunden.
Hier kommen die Highlights des heutigen Tages im Kurzüberblick, die diesen Ausflug einfach unvergesslich machen:
Mit der Ahrtalbahn lassen sich die einzelnen Ortschaften des Ahrtales mit der Regionalbahn erreichen, Fahrradtransport ist problemlos möglich. Die Bahnen fahren auch an den Wochenenden in überschaubarer Taktung, so dass man sowohl Radtouren als auch Streckenwanderungen völlig problemlos planen kann, An allen Bahnhöfen gibt es große Hinweistafeln oder Touristeninformationen (z.B. in Altenahr), wo man kostenlose Flyer und Detailkarten der Region bekommt.
Hier kommen einige nützliche Weblinks, die bei der Planung einer spontanen Kurzreise eine gute Hilfe bieten können:
Jedesmal, wenn es an einem Samstag Morgen heißt " Wir fahren ins Ahrtal" wird darum geknobelt, wer denn zurück fahren muss, denn alle Teilnehmer dieses Ausflugs wissen seit vielen Jahren um die Genüsse und Verführungen dieser Kurzreise. Und wie oft passierte es in Gesellschaft meines Vaters, dass wir mit einem vollbeladenen Kofferraum köstlichster Rebensäfte die Heimreise angetreten sind.
Ich erinnere mich an einen Martinstag im Jahre 2005, als wir einen Drei-Generationen-Ausflug nach Dernau zum Fackel-Umzug planten: der Großvater, seine beiden Söhne und seine zwei Enkelsöhne. Wir erlebten eine schöne Kurzwanderung zu den Höhenfeuern in den Weinbergen, verwöhnten uns mit Glühwein auf dem Martinsmarkt und erwärmten uns an vielen kleinen Genüssen, wie Wildschweinbratwürsten, geschmorten Champignons, Crepes mit Nutella oder Cointreau, hausgemachten Kuchen und heißer Schokolade. Der Drehorgelspieler fand in meinen Kindern begeisterte Zuhörer - St. Martin im roten Mantel auf dem riesigen Ross sowieso. Wir ließen uns durch die bunten Stände und Strausswirtschaften treiben und als es später am Abend hieß: "Kinder, der Opa ist müde, kommt wir fahren nach Hause und trinken dort noch ein Gläßchen" war das Los des Fahrers auf mich gefallen. Wir verließen Dernau, erfüllt mit schönen Eindrücken und kaum war die Autobahn erreicht ertönte im Wagen vereintes Sägen (wie wir das Schnarchen nennen), dem ganze Wälder zum Opfer fielen.
Zu Hause angekommen gab es als "Dankeschön" für diesen Tag einen Karton Wein, mit dem Versprechen auf baldige Wiederholung und diesen Wein in gemeinsamer Runde miteinander zu verkosten. So folgten auf den Auflug tatsächlich so manche Familienzusammenkünfte, bis spätestens beim Entkorken der letzten Vorräte die nächste Ahrtour geplant wird.
So will ich Euch heute Lust machen auf einen Ausflug in den schönen Ort Dernau, um dort Genuss, Natur und Weinkultur im Kreise Eurer Lieben gemeinschaftlich zu erleben.
Nachdem wir die "Schönste Weinsicht" auf der Anreise genossen haben und sicher sind, das die Hütte des Eifelvereins auf dem Krausberg geöffnet hat (Signal: gehisste Fahne am Krausbergturm), suchen wir uns erst einmal einen geeigneten Parkplatz, oder den Stellplatz auf dem Campingplatz Dernau, der quasi direkt neben der Winzergenossenschaft Dagernova in Dernau liegt. Bevor wir zu unserer Kurzwanderung aufbrechen, besuchen wir die Winzergenossenschaft. So haben wir für den Abend und für zu Hause direkt leckeren Wein, bzw. können uns zu einer Verkostung verführen lassen.
Im Anschluss folgen wir dem kleinen hölzernen Schild Richtung Krausberg, welches wir einige Schritte in Richtung Panorama Pension Ahrklause auf unserer rechten Seite erblicken. Schon nimmt uns ein schmaler Wanderpfad auf, der in Serpentinen steil den Berg hinauf führt und uns zum Aussichtsturm auf dem Krausberg leiten wird. Wer den Anstieg moderater angehen möchte, braucht nur der Zufahrtstrasse weiter hinauf zu folgen, der Wanderweg ist für mich jedoch die schönere Variante.
Für die low-Budget Idee sei empfohlen leckeres Picknick einzupacken, denn am Ziel dieser Kurzwanderung gibt es Bänke und Tische in schöner Lage, wo man getrost picknicken kann. Es gibt einen kleinen Spielplatz für Kinder mit einer Rutsche, Toiletten in der Hütte des Eifelvereins, die natürlich abhängig von den Öffnungszeiten nutzbar sind. Alternativ, können diejenigen, die nichts hinauf schleppen möchten, sich auf eine zünftige Brotzeit, einen leckeren Erbseneintopf oder Kaffee und Kuchen freuen - inklusive Wein, wie könnte es anders sein.
Wer die Kurzwanderung durch die Weinreben und Wälder noch etwas ausdehnen möchte findet dazu kostenlose Flyer in der Krausberghütte, einer gemütlich-rustikalen Einkehr auf dem Krausberg mit offenem Kamin , die vom Eifelverein bewirtschaftet wird.
Keinesfalls versäumen sollte man den kostenlosen Aufstieg auf den Krausbergturm, der uns eine fantastische Sicht auf das Ahrtal und den tief unter uns liegenden Ort Dernau ermöglicht. An klaren Tagen kann man von hier oben den Kölner Dom sehen. Ebenso erblicken wir in einem Rebenmeer liegend die romantische Ruine des ehemaligen Augustinerinnenklosters Mariental. Dazu später mehr.
Der Krausbergturm ist heute das Wahrzeichen Dernaus und wurde im Original erstmals 1927 als Aussichtsturm und Wanderziel erbaut. Die Wehrmacht benutzt ihn in den letzten Kriegsjahren als Stützpunkt der Luftabwehr und Feinderkennung, im Jahre 1944 wurde er als strategisch wichtiger Punkt gesprengt. Nach Kriegsende dauerte es mit dem Wiederaufbau noch bis zum 30.04.1967. An diesem Tag konnte mit einer feierlichen Messe der neue Turm eingeweiht werden. Treibende Kraft war der Eifelverein Dernau, gegründet 1926, der es mit Eigenkapital und Spenden möglich machte, dass wir heute an dieser Stelle diese schöne Aussicht genießen können.
Rund um den Krausberg führen mehrere gut ausgeschilderte Rundwege und auch die Ahrsteigetappe von Kreuzberg Bahnhof nach Walporzheim Bahnhof führt hier vorbei (sehr empfehlenswerte Tour für trainierte Wanderer: 21,4 Kilometer, 995 Höhenmeter im Anstieg, 1010 Höhenmeter im Abstieg, gute 6 Stunden).
Wir steigen auf einem der Pfade, oder über den gleichen Weg hinab, den wir hinauf gekommen sind und genießen nach dem Überqueren der Ahrbrücke erst einmal in der Eisdiele einen leckeren Eisbecher, bevor wir uns daran begeben die verkehrsberuhigte Ortschaft mit ihren lauschigen Strausswirtschaften und Winzerhöfen zu erkunden.
Neben vielen möglichen Empfehlungen möchte ich den Hofgarten neben der Kirche in der Ortsmitte gelegen wegen seines besonderen Flairs und der guten Küche besonders erwähnen.
"Wer Wein trinkt, schläft gut, wer gut schläft sündigt nicht, wer nicht sündigt, wird selig,
wer also Wein trinkt, wird selig." - William Shakespeare
Dernau empfiehlt sich selbstverständlich auch als optionaler und -meiner Meinung nach- optimaler Startpunkt für eine Wanderung auf dem Rotweinwanderweg. Denn genau hier beginnt die wohl schönste Etappe dieses Wanderweges, die von der Ortsmitte der Beschilderung mit dem Logo der Roten Weintraube bis nach Altenahr führt. Dabei legen wir, teils auf schmalen Pfaden, meist auf ebenen, geschotterten Wegen 10,2 Kilometer zurück, die in gut drei Stunden zu bewältigen sind. Die Weinlandschaft der Mittelahr entfaltet sich hier mit ihren Steillagen in aller Pracht und es ist insbesondere im Herbst eine Symphonie der Farben, die wir erleben dürfen. Das Mikroklima des Ahrtals läßt uns bereits im Frühjahr die wärmenden Strahlen der Sonne genießen und viele Winzer haben in den Monaten von August-Ende Oktober ihre Verkostungsstände aufgebaut, so dass Wandererlebnis und Genuss hier Hand-in -Hand gehen.
Alternativ kann man auch in die entgegen gesetzte Richtung starten, ebenfalls auf dem Rotweinwanderweg, der von Dernau in 16,7 Kilometern Strecke nach Bad Neuenahr-Ahrweiler mit seiner mittelalterlichen Stadtmauer führt. Beide Zielorte, sowohl Altenahr als auch Bad Neuenahr-Ahrweiler haben einen Bahnhof, von welchem man dann gemütlich mit der Ahrtalbahn nach Dernau zurückfahren kann.
Mein Vorschlag für eine stimmungsvolle Kurzwanderung beträgt nur insgesamt 3,2 Kilometer (hin-und zurück) und führt Euch von Dernau über den Rotweinwanderweg nach Mariental zu der ehemaligen Augustinerinnen-Abtei und ehemaligen staatlichen Weinbaudomäne.
Das Kloster wurde 1137 gegründet und ist das älteste Kloster im Ahrtal. Nach erheblichen Zerstörungen im 30-Jährigen Krieg wurde die gotische Klosterkirche nicht wieder aufgebaut und dient heute als Event-Location für Sommerkonzerte, Aufführungen und ist gleichzeitig Ausflugsgastronomie mit schönem Klosterhof in dem sich vortrefflich Wein degustieren läßt begleitet beispielsweise von einem schmackhaften Flammkuchen. Auch Heiraten kann man hier - wer also auf romantische Ruinen steht, darf das Kloster nicht verpassen.
Was habe ich Euch da für einen neuen, bunten Strauß an Empfehlungen gebunden? Nun wer aufmerksam gelesen hat, wird zwei familienfreundliche und kinderfreundliche Kurzwanderungen ebenso bemerkt haben, wie drei ausgesprochen erlebenswerte Streckenwanderungen, zwei davon auf dem Rotweinwanderweg, eine mit alpin anmutenden Streckenverlauf über den Ahrsteig mit etlichen Höhenmetern auf schmalen Pfaden. Alle enden an einem Bahnhof, von dem man problemlos nach Dernau zurück kehren kann. Die letzte verläuft auf dem Siegerweg des deutschen Wanderverbandes bei der Publikumswahl zu Deutschlands schönstem Wanderweg 2019.
Darüber hinaus empfehle ich Euch neben vielen sehr guten Weingütern wie Reinhold Riske, Meyer-Näkel oder der Dagernova dieses Mal explizit das Weingut Peter Kriechel, welches im Jahr 2019 den Deutschen Rotweinpreis gewonnen hat. In diesem Sinne erkläre ich ganz bewußt tatsächlich hier unentgeltliche Werbung platziert zu haben. Hinzu kommen Empfehlungen für Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten, und ich bitte um Nachsicht, wenn viele wunderschöne Wirtschaften mit excellenten Weinen unerwähnt blieben - macht einfach Eure eigenen Erfahrungen, ich bin bekennender Wiederholungstäter seit 30 Jahren und weiß, wovon ich rede.
So bedanke ich mich an dieser Stelle für Euer Interesse, Eure Rückmeldungen und wünsche Euch viel Vergnügen bei Euren Unternehmungen im Ahrtal mit diesem 70. Artikel im Blog. Euer Matthias
Nur knapp eine Autostunde von Köln entfernt, befindet sich das liebliche Ahrtal mit seinem stellenweise mediterranen Mikroklima und einer Weinkultur, die nachweislich bis in die Zeit der Römer zurück reicht. Insbesondere zur Weinlese in den Monaten September und Oktober locken die Weinfeste der kleinen Dörfer die Wanderer und Touristen in diese malerische Landschaft, die zwischen schroffem Ahrgebirge und lieblichen Weinbergen immer neue, wechselnde Panoramen bietet. Ein Ausflug zum verlieben schön!
"Ja, ja, der Wein, das ist mein Element
in seinen goldighellen Liebesfluten
will ich gesund die kranke Seele baden"
Zitat von Heinrich Heine
Eine feine Wandertour ist das! Die macht schon deswegen Spaß, "weil man nicht bergauf laufen muss", sagen die Kinder. "Die macht deswegen Spaß, weil es was zu gucken gibt" sagt der Papa. "Die macht schon deswegen Spaß, weil es was Leckeres zu essen und zu trinken gibt" sagt die Mama. Und wer hat nun Recht? Na klar, alle zusammen natürlich!
Warum ich davon überzeugt bin, könnt Ihr nun selbst überprüfen - viel Spaß mit der ersten Geschichte des neuen Jahrzehnts in diesem Reiseblog. Jetzt aber los....
Die Anfahrt zur ersten Zieladresse Burg Ingenhoven dauert ab der Kölner Domplatte ca 55 Minuten und beträgt 78,80 Kilometer.
Hier die Zieladresse für Eure Navigation:
Hier die Zieladresse für den Parkplatz am Start der Wanderung:
Diese Adresse ist identisch mit der Adresse des Campingplatzes am De Wittsee, und damit auch unsere Übernachtungsoption.
Hier kommen die Highlights der heutigen Tour, die es Euch ermöglichen, einen unvergesslichen Tag zu erleben:
Hier habe ich wieder einige nützliche Weblinks für Euch zusammengestellt, die die spontane Planung erleichtern:
Bevor wir zum Startpunkt der eigentlichen Wanderung fahren machen wir von der Autobahnabfahrt Hinsbeck/Lobberich der A 61 kommend zunächst einen Zwischenstopp in der kleinen Ortschaft Lobberich. Das hat gleich mehrere Gründe: zum einen möchten wir uns einen leckeren Kaffee gönnen und ein wenig brunchen, da wir heute sehr früh aufgebrochen sind, zum anderen zieht uns die alte Burg Ingenhoven mit ihren kleinen Park magisch an. Diese Burg taucht erstmals im Lehnsregister von 1403 namentlich auf und kann somit auf eine über 600-jährige Geschichte zurückblicken.
Seit vielen Jahren ist die Burg, als das bedeutendste geschichtliche Bauwerk der Stadt Lobberich bekannt, nun Restaurant mit westdeutscher Küche. Die Familie Rosenwasser verwöhnt die Gäste wahlweise im Kaminzimmer, im Gewölbekeller, oder im großen Saal. Für jede Festlichkeit, ob Hochzeitsfeier oder Firmenevent, oder romantisches Dinner für Zwei, für alle Gelegenheiten wird hier ein würdiger Rahmen in tollem Ambiente geboten.
Wir schlendern durch den Park, vorbei am Inselweiher geht es zum Eiscafé in die kleine Innenstadt, dann machen wir uns auf den Weg zum Startpunkt unserer heutigen Wanderung.
Die "Nette Seen", so der Name dieses Premium Rundwanderweges im Naturpark Maas-Schwalm-Nette verspricht in seinem kostenlosen Flyer eine Garantie für hohe Ansprüche. Es handelt sich um einen vom Deutschen Wanderverband zertifizierten Premium-Wanderweg. Als Rundwanderweg von 11,2 Kilometern Länge wird er uns in weiter Schleife um den De Wittsee durch das Naturschutzgebiet "Ferkensbruch" und "Windmühlenbruch" zur Lüthe Mühle und zu zwei sehenswerten Naturschutzhöfen leiten. Die Anforderung ist als leicht einzustufen, die Wegführung verläuft durch ebenes Gelände, die Seenlandschaft begeistert mit ihren Ausblicken und den vielen Tieren, die hier einen Brut- und Rückzugsort gefunden haben.
Wir stellen das Auto oder das Wohnmobil auf dem großen und kostenlosen Parkplatz an der Zufahrtsstraße zum Camping De Wittsee ab und erblicken dort auch sofort die aufgestellten Hinweistafeln, die auf die Wasser-Wander-Welten hinweisen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal dieser Wanderwege ist die konsequente Ausschilderung des Rundkurses mit einem blau-weißen W in weißem Quadrat, so dass weder GPX-Daten oder Karten zur Orientierung wirklich nötig sind.
Direkt hinter dem Campingplatz eröffnet sich eine Ouvertüre für diese Wanderung, wie ich sie liebe. Die Stille der Seenlandschaft empfängt uns mit Angelplätzen und schmalen Uferpfaden. Die Frösche quaken, die Grillen surren und große Libellen lassen sich in Ufernähe zum sonnenbaden nieder. Im Wasser vor uns spiegeln sich die Bäume und kein Lärm ist zu hören. Hier kann man wirklich "abschalten" - eine perfekte Flucht aus dem Hamsterrad des Alltags.
Kurz bevor wir mit einer romantischen Holzbrücke die Nette überqueren, die im Schatten riesiger Trauerweiden ein beliebtes Fotomotiv bildet, wenden wir uns noch ca. 200 Meter nach links zum Rohrdommelprojekt, einem hölzernen Aussichtsturm, von welchem wir einen fantastischen Blick auf die Heide- und Moorlandschaften vor uns haben. Zurück zur Brücke und mit dieser auf die andere Uferseite, erblicken wir schon die Ausschilderung zum NABU-Naturschutzhof, der auf unserer Wanderstrecke liegt. Ich freue mich jetzt schon auf selbstgebackene Kuchen und den frischen Kaffeeduft in diesem gemütlichen Café auf dem Stemmeshof. Der NABU-Hof ist sehr informativ gestaltet und bietet lehrreiche Hinweistafeln zur Geschichte der Landschaft, den Tieren, ein Insektenhotel, einen Kräutergarten, Einblicke in den Nestbau der Vogelarten und vieles mehr. Im Informationsraum liegen Flyer und kostenloses Informationsmaterial aus, den Besuch des Cafés sollte man nicht versäumen, im Sommer gerne auch im Innenhof.
Weiter geht die Wanderung durch Wiesen, Felder und Wälder in das Ferkensbruch. Vorbei an einer Fischtreppe und einem alten Wehr gelangen wir auf verwunschenem Pfad vorbei an einer Lindenallee nach einiger Zeit zur Lüthemühle.
Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich bereits im Jahre 1380, damals war sie noch im Besitz des Ritters Sibert von Krickenbeck. Heute wird einiges geboten, zur Übernachtung kann man dieses Haus mit seinen großen und gemütlichen Zimmern nur empfehlen. Mit altem Kamin und großem Zifferblatt sowie einer 150 Jahre alten Haustüre bietet die Lüthemühle viel ländlich-rustikalen Charme, ein Platz der zum Verweilen einlädt. An bestimmten Terminen findet hier aus der Serie "Dine & Crime" ein Krimidinner statt, mehr Informationen dazu findet Ihr auf der eigenen Homepage.
Nach einem kühlen Pausenbier geht es weiter entlang der Nette zum Windmühlenbruch. Wir passieren die alte Pestkapelle und umrunden diesen kleinen dritten und letzten See. So gelangen wir bald darauf zum Haus Baerlo, dem zweiten Naturschutzhof auf unserer heutigen Wanderung. Früher Rittersitz, später Mühle, bereits 1386 als Lehen urkundlich erwähnt, ist der Landschaftshof Baerlo heute ein Projekt der Stiftung NRW. Besonderer Anziehungspunkt sind hier die schottischen Hochlandrinder und die einzelnen Gartenstationen an denen man so einiges zu der heimischen Artenvielfalt des Niederrheins erfahren kann.
Wer Glück hat kann den Handwerkern bei einer nicht alltäglichen Tätigkeit zuschauen, denn hier wird noch Korbflechterei betrieben. Für allerlei Flechterei kommt der Rohstoff von den so typischen niederrheinischen Kopfweiden, von denen wir so einige auf unserer Wanderung gesehen haben. Wer möchte kann sich selbst versuchen, bei der Ernte der Weidenruten bis hin zum Flechten von Körben und Storchennestern.
Vom Landschaftshof Baerlo sind es nur noch knapp 30 Minuten bis zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung und auch am Campingplatz gibt es eine Restauration mit Seeblick, wo wir den Tag wunderbar ausklingen lassen können, wenn wir mit dem Wohnmobil gekommen sind.
Der Niederrhein ist definitiv meine Heimatregion, hierhin unternahmen wir schon in den 70-er und 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts unsere Wochenendausflüge. Wahlweise gab es einen Korb voller Erdbeeren, Kirschen, Äpfel oder Birnen vom Bauernhof, einen Sack Kartoffeln, Bohnenkaffee aus Venlo , leckeren Pflaumenkuchen vom Bauernhofcafé, oder einen kleinen Eimer voller selbst gepflückter Brombeeren. Schöner können Kindheitserinnerungen eigentlich nicht sein.
Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, auch wenn ich inzwischen selbst schon erwachsene Kinder habe.
Der Naturpark Maas-Schwalm-Nette lädt ein zu unzähligen Wanderungen.
Ganze 775 Quadratkilometer ist der Naturpark groß, den das Königreich Niederlande in Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen als schützenswerte Zone 1976 gründete.
Seit nun mehr als 44 Jahren wird hier die Natur als Naherholungsgebiet mit Rad- und Wanderwegen ausgezeichnet. Reiterhöfe gibt es ebenso, wie Angelvereine, und Badeseen. Viele urtümliche alte Mühlen prägen das Landschaftsbild, welches von alten Rittersitzen und schönen Adelssitzen gekrönt wird. Es lohnt sich wirklich hier mal auf Entdeckungsreise zu gehen. Weitere Tipps und drei weitere Wanderungen aus den Wasser-Wander-Welten findet ihr weiter unten hier im Blog. Ich wünsche Euch viele schöne Erlebnisse und ein paar schöne, erholsame Stunden abseits des Alltags mit dieser ersten Geschichte für 2020 und den vielen weiteren Geschichten. Ich danke Euch für Euer Interesse und Euren Zuspruch, bleibt mir gewogen, liebe Grüße Euer Matthias
Eine Rundwanderung durch Heide, Moore und Feuchtgebiete zieht mit seiner einzigartigen Natur in 'Das Galgenvenn' in der Ravensheide und ermöglicht gleichzeitig den Besuch einer einzigartigen Sequoiafarm mit riesigen Mammutbäumen und Gewächsen aus allen Kontinenten der Erde.
Zum Naturpark Mass-Schwalm-Nette auf dem Premiumwanderweg "Zwei-Seen-Runde" der Wasser-Wander-Welten entführt Euch diese verträumte Tour. Hier könnt Ihr die Seele baumeln lassen, mit dem Böötchen fahren, Minigolf spielen, oder den Tag gemütlich mit einem Stadtbummel in Brüggen beschließen.
Im Westen an der holländischen Grenze: ein Parkbad mit Wellness-Textilsauna, ein Romantikhotel im Schloss und ein Beach Club am See: Premiumwanderwelten in NRW, der erste Niederrhein-T(r)ipp abseits des Mainstreams hier im Reiseblog, unterwegs auf den Wasser-Wander-Welten; lohnenswert!
Was für ein Jahr! Reisen mit dem Wohnmobil, diverse Vorträge über NRW quer durch Deutschland. Ein bunter Mix aus Fahrradtouren, Wanderungen, Kurzreisen, Übernachtungen in einer Jugendherberge, Grenzüberschreitungen, und Roadtrips. Wir ließen uns kulinarisch verwöhnen in den verschiedensten Restaurants, erlebten Schlösser und Burgen in großer Vielfalt, besuchten die wunderschönen Gärten zu den Tagen der offenen Gartenpforte und ließen uns von der Natur, Kunst, Architektur und vielen neuen Geschichten begeistern.
Hier folgt nun die Zusammenstellung der schönsten Touren aus diesem Jahr als Anregung zum Lesen und Ausprobieren. Ich wünsche Euch viel Vergnügen bei der Lektüre und viele tolle Erlebnisse auf Euren Touren, so wie ich sie hatte.
Ein Roadtrip durch eiskaltes Winterwetter zum ältesten Zisterzienerinnen Kloster Deutschlands, durch das idyllische Kylltal zur Bertradaburg bis zum Fachwerkdorf Kronenburg mit Burgruine.
Der Frühling war zu Besuch im Winter als wir im Februar die Caller Schweiz besuchten. Der Hennesee ist ein Freizeitparadies für Erholungssuchende: Wassersport, Angeln, Rudern, Radfahren oder Wandern, beispielsweise zu einer altgermanischen Opferstätte?!
Dieser dritte Tourenvorschlag ist meine persönliche Hommage an die Stadt Krefeld, die alte Seidenweberstadt, die als einzige in NRW gleich vier Golfplätze besitzt. Dazu die alte Burg Linn, die japanische Kirschblüte am Alexanderplatz und der Schluff sind einen Ausflug wert.
Im April folgte ich einer Einladung von Markus Balkow zum dreitägigen Blogger Barcamp am Diemelsee an die Landesgrenze von NRW und Hessen. Dort gab es einen regen Erfahrungsaustausch und flambierte Stollen, Andrew Kesper machte uns mit dem Diemelsteig und Uplandsteig vertraut. Zum Abschluss besuchten wir die Bruchhauser Steine ein Naturmonument in NRW.
Der Frühling ist da mit himmelblau, wasserblau, rapsgelb, blütenweiß und zartem Grün. Ein Spaziergang durch den Benrather Schlosspark, das Museum der Europäischen Gartenkunst, die Urdenbacher Kämpe und das mittelalterliche Zons verschönern uns die Ostertage und sind immer eine Reise wert.
Einige der hier vorgeschlagenen Routen lassen sich miteinander zu Mehrtagestouren kombinieren. Durch die Verknüpfungen mit weiteren bestehenden Touren aus den Vorjahren, die stets auf Aktualität überprüft werden, sind auch längere Urlaubsplanungen möglich, So kann sich der Leser dieses Blogs seine eigene Tour einfach zusammen stellen, ohne weitere Quellen bemühen zu müssen.
Eine Fahrradtour durch das Bergische Land rund um Solingen mit einem Museum der Industriekultur, der höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands, der einzigen Seilbahn in NRW und einer Ritterburg.
Eine Wanderung auf dem Neanderlandsteig Etappe Nr. 7 von Mühlheim Selbeck nach Essen Kettwig, vorbei an zwei Schlössern auf lauschigen Waldpfaden zum Fachwerkensemble im Ruhrtal, mit kulinarischen Einkehrmöglichkeiten.
Dieser Roadtrip entstand aus der Kooperation mit dem DJH Verband Rheinland und führte zum höchsten Punkt der Niederlande, der Burgenroute zwischen NRW, Belgien und Holland und nach Eupen. Wir staunen in Raeren über die Geschichte der Töpferkunst und erleben die älteste Staumauer Europas mit Turmrestaurant.
Der zweite Roadtrip entstand ebenfalls aus der Kooperation mit dem DJH Verband Rheinland und führte auf Aachens höchsten Berg, zum Kurviertel Burscheid mit den heißen Quellen, und nach Korneliemünster zu den Christusreliquien und dem Kunsthaus NRW.
Der Tag der offenen Gartenpforte bescherte uns einen traumhaften Tag in einem verwunschen Landschaftspark bei Krefeld aus dem letzten Jahrhundert, welchen man tatsächlich noch als Geheimtipp bezeichnen darf. Zum Abschluss gab es einen vorzüglichen Eisbecher in der besten Eisdiele unseres Bundeslandes!
Eine Fahrradtour durch die einzige Millionenmetropole in NRW führt auf komplett Autofreien Wegen durch die Natur und 800 Jahre Baugeschichte der Kölner Innenstadt vorbei an unzähligen Biergärten, Restaurants und diversen Campingplätzen.
Mit exklusiven E-Trikes ging es in die LEADER-Region-Lippe-Issel-Niederrhein auf die 3-Flüsse-Route. Die zweitägige Kurzreise führte uns durch wunderbare Landschaften zu einem einmaligen Weingut mit toskanischem Flair und zum Otto-Pankok-Museum.
Der zweite Tag der 3-Flüsse-Tour führt uns von Rees über den Rheindeich zum Schloss Diersfort, nach Hamminkeln zum Obsthof Van Nahmen und zum Schloss Ringenberg. Nach 112 Kilometer endet unsere Radtour am Schloss Raesfeld, dem Ausgangspunkt im Münsterland.
Eine Wanderung durch die Gerolsteiner Dolomiten führt uns durch die Felsformationen und schöne Eifellandschaft zur Kasselburg, einer romantischen Ruine einer Ritterburg, zu einer frei zugänglichen Höhle und einem Greifvogelpark.
Eine Wochenend-Tour mit dem Wohnmobil: 150.000 Kirschbäume erblühen im Frühjahr und tauchen das Tal in einen weißen Blütentraum, im Sommer locken uns die süßen Früchte zum Naschen und die Erzeugerabfüllung des Kirschenhofes ist der wohl leckerste Kirschlikör, den ich verkostet habe.
Am 31. Januar 2017 erfüllte ich mir meinen Lebenstraum mit diesem Reiseblog für Nordrhein-Westfalen einen digitalen Reiseführer zu erschaffen. Ohne anderweitige Quellen nutzen zu müssen soll er es seinen Lesern ermöglichen spontan einfach loszufahren, um einen schönen Tag abseits des Alltags genießen zu können. Durch die Entwicklungen der smartphones habt Ihr nun einen digitalen online Touren-Guide zur Verfügung, der stets neue Ausflugsziele präsentiert. Dank der Technologie und der Möglichkeit Seiten auch offline zu speichern, habt Ihr diesen Reiseführer immer in der Tasche und zur Hand, man muss ihn nicht mitschleppen, man kann ihn nicht vergessen, oder liegen lassen, er ist stets aktuell und präsentiert den Lesern die schönsten Reiseziele mit einer kurzen und interessanten Geschichte.
Dabei stehen Reisende mit dem Wohnmobil oder Caravan als Zielgruppe im Vordergrund, denn auch ich gehöre dieser Gruppe von Enthusiasten an, die am liebsten jedes freie Wochenende mit dem Wohnmobil auf Tour sein mögen um einige schöne Erlebnisse "Raus aus dem Alltag" erleben zu können. Diesem Gedanken folgend findet Ihr bei jeder Tour Hinweise auf Wohnmobil Stellplätze und andere Übernachtungsmöglichkeiten.
Für jedes Reisebudget eröffne ich Möglichkeiten der Tagesgestaltung, vom besonders schönen Picknickplatz bis zum kulinarischen Menue, von der Jugendherberge bis zum Sterne-Hotel. Auch außergewöhnliche Übernachtungsplätze werden, wo vorhanden vorgestellt: Baumhäuser, Bauwagenhotels, Seehäuser, Indoorcamping u.v.m. um nur einige zu nennen.
So findet sich also bei jeder Tour die Gestaltungsmöglichkeit nach low-budget oder eine entsprechende high-end Variante.
Dieser digitale Reiseführer wird Eure Lebensqualität verbessern, Euren Wissenshorizont über das Bundesland NRW beträchtlich erweitern und bei regelmäßiger Anwendung sogar Eure Gesundheit nachhaltig verbessern, denn mit den Erlebnissen dieser Touren seid Ihr stets aktiv unterwegs, sei es wandernd, radelnd, schwimmend, paddelnd oder saunierend. Mit einem Klick auf Kontakt/Newsletter könnt Ihr euch in die Liste eintragen , oder direkt hier:
Ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube , wenn ich Euch gestehe, dass diese Arbeit viel Zeit und Recherche in Anspruch nimmt. Alle Fotos sind selbst erstellt, alle Touren selbst abgefahren und erwandert, alle Texte selbst verfasst und jeder Zusammenhang selbst recherchiert. Dank meiner eigenen Bibliothek und meiner guten Gesundheit liegen Stand heute noch ca. 60 weitere Touren auf meinem Schreibtisch, die für Euch aufbereitet werden wollen. Das alles macht einen Riesenspaß!
Selbstverständlich möchte ich damit auch Geld verdienen: denn diese Tätigkeit verbunden mit einem hohen Maß an Qualitätsanspruch verursacht natürlich auch Kosten. Ein Buch soll entstehen, dazu vielleicht ein Bildband.
Seit drei Jahren bin ich Botschafter von Deutschlands erfolgreichsten Reiseführers des Jahres 2019: Landvergnügen. Seit Mai 2019 besteht eine Kooperation mit CANON Deutschland, für die Bebilderung, seit Oktober 2018 arbeite ich mit dem DJH Verband Rheinland zusammen und berichte aus den schönsten Jugendherbergen, so auch in 2019 beispielsweise aus Aachen.
Mit dem Spezial-Fahrradvertrieb Appelbaum aus Hilden erschließe ich Menschen mit Handicap neue Möglichkeiten die eigene Mobilität zurück zu gewinnen: die Touren auf der "3-Flüsse-Route" absolvierten wir auf exklusiven E-Trikes. Diese Räder müssen unbedingt noch viel mehr Menschen kennen lernen, denn sie vermitteln eine neue Lebensqualität.
Natürlich halte ich gegen Honorar auch Vorträge und erzähle Geschichten über NRW, dies habe ich mehrfach schon getan , der letzte Vortrag war in der Stadtbibliothek Langenfeld im Rheinland im November 2019.
Die Presse hat mehrfach über den Reiseblog-NRW geschrieben: sei es NRZ, WAZ, IKZ, RP, RP-online, Wochenanzeiger Langenfeld, Stadtanzeiger Hilden, oder das TAKT-Magazin der Deutschen Bahn.
Ich stehe für Kooperationsanfragen und Aufträge gerne zur Verfügung. Bis zum heutigen Tag ist der Reiseblog komplett Werbefrei, da selbst finanziert. Auch das darf sich in Zukunft mit namhaften Produktgebern ändern. Auch für Produkt-Tests aus dem Outdoor-Segment stehe ich gerne zur Verfügung, ebenso wie für Kooperationen mit Tourismusmanagern, die ihre Region promoten mögen. So geschehen ist das in 2019 mit Andrew Kesper vom Sauerland-Tourismus,Region Diemelsee und der Regionalmanagerin Kerstin Jendrek der Leader Region Lippe-Issel-Niederrhein (siehe Touren 12 und 13)
Als ich im Jahr 2017 mit dem Tourenguuide startete wusste ich nicht was mich erwarten würde und was alles passieren würde. Seit Beginn meiner Tätigkeit für den Reiseblog hat sich mein Leben sehr zum Positiven verändert.
Ich habe mehr Lebensqualität, ich kann meinen Traum verwirklichen und habe viele Menschen kennen lernen dürfen, die ich ohne diesen neuen Lebensweg sicher nie kennen gelernt hätte.
Diese Personen haben mich in meinem Handeln immer bestärkt weiter zu machen und weiter zu berichten und ich habe neue Freunde gewonnen.
Im ersten Jahr erschienen 30 Artikel mit 29 Touren verschiedenster Zielrichtungen. Das hat zu über 20.000 Aufrufen des Blogs geführt, ohne dass ich einen Euro für Werbekampagnen ausgegeben hätte.
Im zweiten Jahr erschienen 24 Artikel und 24 neue Touren was zu einer Verdoppelung der Leserschaft führte: erneute 20.000 Aufrufe brachten mir jetzt 40.000 Aufrufe insgesamt ein, darauf bin ich schon ein wenig stolz.
Angespornt von diesem Erfolg wuchs mein Qualitätsanspruch und es folgten neben einigen Kooperationen und Aufträgen auch in 2019 15 neue Touren und Berichte. Nun liegen Euch, Stand heute, also tatsächlich 68 Touren zum Nachreisen vor, die es Euch ermöglichen unser Land auf eine völlig neue Weise kennen zu lernen. Natürlich kann ich Sehenswürdigkeiten nicht neu erfinden, sie sind alle lang schon da und sicherlich sind manche tausendfach beschrieben worden. Einzig und allein die Tatsache, wie ich die Themen aufbereite macht wohl den Unterschied aus.
68 Touren mit Geschichten zur Geschichte unseres Landes; das sind mehr Touren als ein Jahr Wochenenden hat.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die mich stets unterstützt haben und an meinen Erfolg glauben. Und ich möchte mich bei Euch Lesern bedanken, denn inzwischen sind es fast 70.000 Aufrufe meines Blogs. Das ist echt stark! Danke auch für manch liebes und konstruktives Feedback!
24 Touren im Jahresrückblick 2018
29 Touren im Jahresrückblick 2017
Neue Rubrik im Blog:
Neue Rubrik im Blog:
Diese neue Geschichte handelt von einem Kirschenbaron, süßen Früchten und Likören, einer Zusammenkunft besonders sympathischer Menschen, Deutschlands erfolgreichstem Stellplatz- und Genussreiseführer 'Landvergnügen' und den Erlebnissen einer Kurzreise durch die Grimmheimat Nordhessen. Dabei besuchen wir ein Märchenschloss, einen besonderen Urlaubsort mit Baumhäusern, die Stadt Hann-Münden und machen eine Kurzwanderung dort wo Werra und Fulda sich küssen- Kunst inklusive. Ich wünsche Euch, liebe Leser, viel Vergnügen im Dreiländereck Hessen-Niedersachsen-NRW.
Mein besonderer Dank geht an CANON Deutschland für die seit Mai 2019 bestehende Kooperation. Alle Aufnahmen dieser Geschichte wurden mit einer digitalen Spiegelreflexcamera Canon Eos 77 d getätigt.
Von der Kölner Domplatte starten wir zu unseren Zieladressen bei dieser Tour:
Anreise mit der Deutschen Bahn ab Köln HBF bis Bahnhof Hann.Münden möglich. Dauer der Fahrt: ca. 4 Stunden mit zwei Zwischenstopps in Hamm und Kassel-Wilhelmshöhe.
Weitere Daten über den ÖPNV durch die APP des örtlichen Nahverkehrs.
Hier kommen die Highlights dieser Tour, welche Euch einen unvergesslichen Tag erleben lassen:
Hier habe ich Euch einige hilfreiche und nützliche weblinks zusammengestellt die eine spontane Tour ermöglichen:
Natürlich ist es kein Geheimtipp mehr, wenn ich Euch erzähle wie schön es in der Pfalz ist, wenn der Urlauber dort mit der Blüte der Mandelbäume den lang ersehnten Frühling in der Toskana Deutschlands begrüßen darf und den Winter hinter sich lassen kann. Das nennt man perfektes Marketing für eine deutsche Urlaubsregion - aber wer kennt schon Witzenhausen im Werratal?
Jetzt mal ohne Witz: Eine geeignetere Landschaft für erholsame Stunden und Wanderungen kann man sich kaum vorstellen. Witzenhausen, bekannt als die Kirschenstadt, liegt geschützt im Werratal. Das milde Klima dort, erlaubt den Anbau der empfindlichen Steinfrüchte und die Blüten von rund 150.000 Kirschbäumen tauchen das Tal im Frühjahr in ein zartes Weiß. Ein Anblick zum niederknien! Gleich drei Kirschwanderwege, dazu ein Kirscherlebnispfad, ein Wildkirschweg und ein Kirschradweg erfreuen die Besucher. Und mittendrin liegt unser diesjähriger Treffpunkt der Botschafter für den Stellplatz- und Genussreiseführer Landvergnügen, dessen Botschafter ich nun seit mehr als drei Jahren bin: der Kirschenhof Kindervatter.
Eigner des Hofes ist Tobias Kindervatter, der uns sehr gastfreundlich in Empfang nimmt an diesem schönen warmen Septembertag. Da ist die Kirschblüte und Ernte natürlich längst vorbei, doch in der Küche des Restaurants, die uns vorzügliche kulinarische Erlebnisse zum Abend bereiten wird, ist die Kirsche als Bestandteil vielerlei Rezepte nicht mehr wegzudenken. Alleine 4.500-5.000 Kirschbäume stehen auf seinem Grund und sorgen für erträgliche Ernten und Einnahmen, denn ein Kirschbaum kann in einem guten Jahr bis zu 150 Kilogramm dieser süßen Früchte liefern, weiß er zu berichten. Und so starten auf seinem Hof, der über ein beliebtes Restaurant und einen schönen Hofladen verfügt, auch einige der Kirschwanderwege von denen ich den Kirschwanderweg 3 unter die Füße genommen habe. Dieser hat es sogar bis in die Hessenschau ins Fernsehen geschafft. Hier noch der LINK ZUR HESSENSCHAU (Bericht ab der 23. Minute)
Denjenigen, die Landvergnügen noch nicht kennen sollten möchte ich hier die Gelegenheit geben sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Was steckt hinter der Idee und diesem Konzept?
Landvergnügen ermöglicht Wohnmobilen Urlaubern, egal ob mit VW-Bully, Wohnmobil oder Caravan einen unbeschwerten Urlaub auf dem Bauernhof in ganz Deutschland zu erleben. Dabei trifft AB-Hof-Verkauf auf Gastfreundschaft.
Abseits der touristischen Hauptrouten finden wir hier Gastgeber, die es dem Reisenden ermöglichen eine Nacht auf dem eigenen Hof zu verbringen und gleichzeitig etwas aus eigener (BIO-)Produktion zu erwerben, oder gar einen Einblick hinter die Kulissen der Betriebe zu bekommen. Und diese sind sehr vielfältig: da gibt es Whiskybrenner, Winzerhöfe, Schafzüchter, Forellenzüchter, eine Cranberryfarm, aber auch Alpaka-, Straußen-, und Bisonfarmen, die leckersten Schinken, Würste und Salamis, köstlichen Käse, frische Milch, handgeschöpfte Butter u.v.m. welche die Hofeigner selbst produzieren und in ihrem Hofladen verkaufen.
Im Kirschenhof Kindervatter gibt es allerlei Produkte rund um die Kirsche: Marmelade, Kirschkuchen, Kirschliköre und vielerlei Rezepte rund um die Kirsche , die dann im eigenen Restaurant vor Ort direkt verkostet werden können.
Dabei lernt der interessierte Urlauber ein Konzept kennen, welches es in Deutschland so nur einmalig gibt! Um in den Genuss dieses Stellplatz- und Genussreiseführers mit inzwischen mehr als 675 Gastgeber-Adressen zu kommen muss man lediglich das Buch käuflich erwerben.
In der nunmehr 6. Saison seit Gründung wurde der Reiseführer Landvergnügen 2019 zum erfolgreichsten Reiseführer Deutschlands und führte die Bestseller-Listen an. Daran wird sich dank ARD/NDR/DPA und Spiegel online auch in 2020 nichts ändern.
Als Botschafter dieses Reiseführers lade ich Euch in 2020 zur CMT-Messe nach Stuttgart und zum Caravansalon nach Düsseldorf herzlich ein!
Wir Botschafter von Landvergügen sind der verlängerte Arm des Verlags in Berlin um in den Bundesländern vor Ort vor allem die bestehenden Höfe zu besuchen, Informationen auszutauschen und auch neue Höfe in diesem stetig wachsenden Netzwerk für dieses einmalige Konzept zu gewinnen. Für mehr Informationen sendet Ihr mir bitte eine persönliche Nachricht.
Die Distanz vom Kindervatter Hof bis zur Zieladresse Berlepsch 1 in Witzenhausen beträgt gerade einmal knapp 12 Kilometer und so erreichen wir nach knapp 20 Minuten Autofahrt ein weiteres Highlight dieser fantastischen Urlaubsregion. Hier kann ich nur einen längeren Aufenthalt empfehlen, denn es gibt vieles zu erleben und erkunden. Kostenfreie Parkplätze auch für Wohnmobile über 8 Meter Länge stehen zur Verfügung, denn auch wenn die Zufahrt zum Schloss schmal erscheint fahren diesen Parkplatz selbst große Reisebusse an.
Und so erreichen wir wieder eine Location an der ich mir wünschte einfach mehr Zeit verbringen zu dürfen, als nur ein journalistisches Arbeitswochenende. Da hilft nur eines, vormerken und wieder kommen! Was wird geboten?
Der Werra-Burgen-Steig wurde durch den Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg zertifiziert. Als Qualitätswege dürfen nur solche Wege bezeichnet werden, die neben einer Vielzahl vorher festgelegter Kriterien, wie abwechslungsreiche Wegführung, unverlaufbare Ausschilderungen, Aussichtspunkten, Pausenplätzen auch eine hervorragende touristische Infrastruktur aufweisen.
Dazu zählen beispielsweise diverse wanderfreundliche Übernachtungsherbergen und Restaurationen aller Standard- und Preiskategorien.
Bereits im Jahre 1885 machten sich die Wanderfreunde des Werratalvereins daran eine Streckenwanderung auszuarbeiten, die die Fachwerkstadt Hann. Münden mit Deutschlands Mitte, der Wartburg und der Stadt Eisenach verbinden sollte. 131 Jahre später genau gesagt im Jahr 2016 wurde dieser modernisierte und mit X 5 H gekennzeichnete, 133 Kilometer lange Wanderweg zu Deutschlands zweitschönstem Wanderweg bei der Publikumswahl des Wandermagazins in der Kategorie Routen ausgezeichnet!
Ich erlaube mir zu zitieren:
"Vorbei an stattlichen Burgen und Schlössern, durch beste Landschaften in Naturparken, werden Sie verwöhnt mit grandiosen Ausblicken und einer besonderen Fauna und Flora. Die Laub- und Buchenwälder halten viele Schätze der Natur bereit, sei es Bärlauch, Wildkräuter, Seggenarten, Orchideen oder die Türkenbundlilie, aber auch Enzian kann man entdecken. Auch ein Stück innerdeutsche Grenzgeschichte erleben Sie in der Hessischen Schweiz entlang des Grünen Bandes."
Quelle:https://www.werratal-tourismus.de/de/freizeittipps/werra-burgen-steig.php
So bietet sich meine Tourempfehlung nicht nur als Wohnmobiltrip, sondern auch als Zweitageswanderung von Hann.Münden nach Witzenhausen an - ebenfalls eine sehr spannende Variante!
Durch das schöne und waldreiche Werratal schlängelt sich die B 80 und auf dieser entlang fahrend erreichen wir nach knapp 20 Kilometern und 24 Minuten Autofahrt den Wohnmobilstellplatz am Tanzwerder mitten in der Altstadt von Hann. Münden. Hier werden wir eine weitere Nacht verbringen, denn heute ist hier Herbst- und Bauernmarkt. Unbedingt vormerken für den 20.09.2020, dem nächsten Termin für dieses besondere Altstadtfest!
Von einer der sieben schönst gelegenen Städte der Welt soll Alexander von Humboldt im Zusammenhang mit Hann. Münden gesprochen haben. Mitten in Deutschland, eingebettet in drei verwunschene Wälder liegt diese mittelalterliche Stadt am Zusammenfluss dreier Flüsse: wo Werra und Fulda sich zur Weser vereinen. Auf unserem Wohnmobilstellplatz am Tanzwerder werden wir dann noch den Werrastein entdecken, der dort vor über 100 Jahren aufgestellt wurde.
Sehr sehenswert ist die Altstadt mit über 700 denkmalgeschützten Fachwerkbauten aus sechs Jahrhunderten, die im Krieg verschont wurde und somit nahezu vollständig erhalten ist. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt geht auf das Jahr 1183 zurück. Seit dieser Zeit entwickelte sich die Stadt zu einer wichtigen Handelsstadt und gelangte so zu Reichtum und Wohlstand. Bereits aus dem 12. Jahrhundert stammt der Vorgängerbau des heutigen Rathauses, welches in den Jahren 1603-1618 im Stil der Renaissance mit Schmuckfassade, Figurenumlauf und Glockenspiel umgestaltet wurde.
Das Welfenschloß, ebenfalls ein Bau mit bedeutenden Renaissance-Gemächern, war das Herrenhaus der Herzogin Elisabeth von Brandenburg und beherbergt heute das Städtische Museum. Der Historische Stadtrundgang ist als DINA 4 Flyer kostenlos in der Tourist-Information am Rathaus zu bekommen und führt 2,5 Kilometer durch die Altstadt und wird ca. 70 Minuten dauern.
Keinesfalls versäumen sollte man an einem schönen, sonnigen Tag die Kurzwanderung hinauf zur Tillyschanze. Diese erreicht man von der Altstadt aus über einen lauschigen Waldpfad. Mit Kinderwagen wird es jedoch schwierig aufgrund des teilweise steilen Anstiegs und einiger Treppenstufen. Belohnt wird man dann mit einem phantastischen Ausblick auf die Stadt und die umliegende Landschaft.
Der Aufstieg dauert ca 30 Minuten, neben der Turmbesteigung und des kleinen Museums erwartet uns ein kühles Frischgezapftes oder eine leckere Tasse Cappuccino im lauschigen Biergarten des Gartenlokals gleichen Namens.
Der Turmbau geht auf das Jahr 1881 zurück und wenn man die 130 Stufen des Turmes erklommen hat liegt einem das historische Altstadtpanorama zu Füßen. Da bekommt man direkt Lust auf dem Werra-Burgen-Steig weiter zu wandern.
Und natürlich ist diese Location auch eine Aussenstelle des Standesamtes, so dass die Romantiker unter Euch sich hier das berühmte Ja-Wort geben (oder erneuern) können. Im Garten unterhalb des Turms finden sich seltene Rosenarten, die von den Hochzeitspaaren zum Zeichen ihrer immer währenden Liebe in diesen Garten gepflanzt wurden. Eine sehr schöne Idee, wie ich finde, ich habe Euch einige besonders schöne Rosenbilder mitgebracht.
Wanderer, die diese Gastwirtschaft nach längerer Tour erreichen dürfen sich auf eine hessische Spezialität freuen: "Rustikale Brotzeit mit hessischer AHLER WORSCHT."
Es muss ja nicht immer gleich ein komplettes Menüe sein.
Der Abstieg erfolgt nach verdienter Stärkung auf gleichem Weg wieder hinunter zurück zum Wohnmobilstellplatz am Tanzwerder, wo wir nach diesem schönen Spaziergang den Tag gemütlich beenden.
Mittelalterliche Fachwerkgassen vermitteln die Geschichte aus sechs Jahrhunderten, kulinarische Genüsse verwöhnen uns auf dem Kindervatter-Hof in Witzenhausen, leckere Liköre wandern als Reisemitbringsel in den Rucksack und lassen uns zu Hause bei einem Schlückchen an diese schöne Reise denken.
In der Grimmheimat Nordhessens erleben wir ein Märchenschloss, wie aus dem Bilderbuch, Übernachten rustikal als Streckenwanderer in den Hängezelten und lauschen den Geräuschen des Waldes in der Nacht, oder bewohnen mit unseren Kindern zu deren Begeisterung Baumhäuser mitten im Wald. Wenn dann noch die Ritterspiele auf dem Schloss stattfinden , ist das Abenteuer für die Kleinen perfekt.
Wir lassen uns verwöhnen im Ambiente des Schlosshotels, oder genießen pures Camperglück auf einem Landvergnügen Hof unter Tausenden von blühenden Kirschbäumen.
Wie auch immer Euer Wochenende in dieser einmaligen Region verlaufen wird, wünsche ich Euch von Herzen eine schöne Zeit und einmalige Erlebnisse mit dieser letzten Geschichte für 2019.
Ich verabschiede mich von Euch für dieses Jahr mit dem Versprechen auch in 2020 wieder ganz viele neue einmalige Touren für Euch auszuarbeiten, und freue mich auf Eure Resonanz! Ganz liebe Grüße und Euch allen ein frohes Neues Jahr und einen Guten Rutsch!
Euer Matthias
Spannender und abwechlungsreicher kann eine Wanderung in unserer Heimatregion wohl kaum sein. Ich entführe Euch heute zu einem kurzweiligen Familien-Wandertag, bei dem wir die Erdgeschichte der Vulkaneifel auf dem Gerolsteiner Felsenpfad erkunden und erleben werden. Die Höhepunkte dieser Wandertour durch die Gerolsteiner Dolomiten werden gekrönt von einer Vogelflugschau mit den größten flugfähigen Vögeln der Erde, im Umfeld einer historischen Ritterburg. Viel Spass mit dieser neuen Geschichte!
Die Bebilderung dieser Geschichte entstand mit freundlicher Unterstützung von CANON Deutschland. Vielen Dank!
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zum Parkplatz am Bahnhof Gerolstein beträgt ca. 100 Kilometer und die Fahrt dauert 1:18 Stunde.
Die Adresse für die Navigation lautet:
Die Adresse für den Wohnmobilstellplatz direkt neben dem Hallen- und Freibad Gerolstein lautet:
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis Bahnhof Gerolstein problemlos möglich.
Ein sehr spannender und eindrucksvoller Roadtrip führt hier im Blog durch das Kylltal zu Ruinen, Burgen und einem bedeutsamen, frühmittelalterlichem Kloster:
Hier folgt ein Kurzüberblick zu den Highlights der heutigen Tour " Raus aus dem Alltag":
Hier folgen einige nützliche Weblinks, die Euch die spontane Gestaltung dieser Kurzreise noch einfacher machen werden:
Eine Routenbeschreibung inklusive gpx-download von der Seite Eifelsteig/Partnerwege findest Du hier:
Kurze Charakteristik der heutigen Wanderroute:
Ideale Rundwanderung für Familien mit Kindern und Genusswanderer mit einer Gesamtlänge von knapp 9 Kilometern in 2,5-3 Stunden reiner Gehzeit gut zu schaffen, wird es aufgrund des Erlebnisprofils wohl eher den ganzen Tag dauern, wenn man sich Zeit läßt. Start und Ziel ist der große Parkplatz direkt neben der Stadtbrücke über die Kyll im Zentrum Gerolsteins. Kostenlose Flyer zur Rundwanderung und jede Menge zusätzliches Infomaterial bekommt Ihr in der Touristeninformation, wahlweise auch über den weblink oben inklusive gpx-Download. So kann es ohne lange Vorplanung direkt losgehen! Der Parkplatz ist an Wochentagen kostenpflichtig und Sonntags kostenlos nutzbar; der Wohnmobilstellplatz ist quazi "um die Ecke".
Geologie zum anfassen, dazu wunderschöne Pfade, tolle Aussichten vom Felsplateau der Munterley, eine geheimnisvolle Höhle und eine alte Ritterburg mit Wölfen und Adlern! Mit diesen Versprechungen habe ich natürlich auch meine Kinder sofort überzeugt. Schnell sind die Tagesrucksäcke gepackt und so rollen wir nach einer Stunde und 10 Minuten Fahrtzeit auf den Parkplatz des Start-und Zielpunktes. Sofort fühlen wir uns angesichts der Felsnadeln und Steilwände in eine andere Welt versetzt. Urlaub vor der Haustüre! Mein Konzept "Raus aus dem Alltag" wird heute aufgehen, da bin ich schon vor Beginn der Wanderung überzeugt.
Wir verschaffen uns einen ersten Überblick an der großen Informationstafel, die extra für Wanderer auf dem Parkplatz aufgestellt wurde, noch eben schnell in die ebenfalls ausgeschilderte Touristinfo hinein und schon kann es losgehen. An der Kyll entlang, vorbei an der Helenenquelle und dem Sarresdorfer Lavastrom geht es zu den Gerolsteiner Dolomiten. Doch bevor wir die Höhe über die Gartenstraße und dann folgende steile Bergpfade durch den Wald erklimmen werden, machen wir schon den ersten Stop.
Nachdem wir die Kyll auf einer Brücke mit schönem Blick auf die Erlöserkirche überquert haben, nehmen wir die steilen Stufen der Gittertreppe hinauf, vorbei an einem Parkplatz mit Glascontainern erreichen wir so einen Kreisverkehr. Hier stiftet die Beschilderung "Eifeler Felsenpfad" einige Verwirrung, da die Beschilderung "Gerolsteiner Felsenpfad" nicht mehr vorhanden ist. Wir halten uns im Kreisverkehr rechts und ignorieren den "Eifeler Felsenpfad" der uns geradeaus schicken möchte. So gelangen wir mit der Sarresdorfer Straße zum Heimatmuseum mit Museumscafe und Weinstube "Alt Sarresdorf", welches sehr fotogen auf der linken Straßenseite, schräg gegenüber der Erlöserkirche mit der Villa Sarabodis liegt.
Hier lohnt sich eine Pause, denn auch wenn wir erst kurze Zeit unterwegs sind lohnen die beiden Museen einen kurzen Besuch - nicht nur des leckeren Kuchens und der leckeren Weine wegen. Nach der Pause nehmen wir die Gartenstraße, die links von der Sarresdorfer Straße abzweigt (etwa in Höhe der Erlöserkirche) in Richtung der Gerolsteiner Dolomiten. Auch an dieser Abzweigung haben weniger lustige Menschen die Beschilderung einfach demontiert. dort wo die Strasse nach links abknickt sehen wir einige Treppenstufen, die wir nach rechts hinauf gehen und schon erblicken wir den schönen Wanderpfad, der uns zunächst nach rechts und an der ersten Gabelung links haltend auf das Felsenplateau der Munsterley hinauf führen wird. Durch fast tunnelartige Waldpfade erreichen wir schon bald die wunderbare Aussichtsplatform auf der steil abfallenden Felskante der Munsterley. Der Felsenabsturz ist durch Handläufe und Zäune gesichert, hier oben findet sich eine Schutzhütte und eine Informationstafel über die Möglichkeit die sogenannte Gerolsteiner Dolomiten-Acht zu erwandern - sicherlich ebenfalls eine attraktive Möglichkeit.
Wir genießen die fantastische Aussicht auf Gerolstein und das Kylltal bevor wir der Ausschilderung des Gerolsteiner Felsenpfades weiter folgen.
Über Wiesen- und Hohlwege, vorbei an einigen Felspassagen geht es nun zur Buchenlochhöhle mitten im Wald. Zuvor kommen wir an einem wunderschönen Aussichtspunkt vorbei, wo wir die Aussichten über die Landschaft genießen, bevor wir über Waldpfade und Treppen die frei zugängliche Höhle erreichen. Zunächst sind wir ganz alleine vor Ort. In der Stille der Höhle kann uns angesichts der Dunkelheit und der Kälte schon ein Schauer über den Rücken laufen. Definitiv ein besonderer Ort. Eine Taschenlampe ist hilfreich.
Als wir die Bank vor der Höhle wieder erreichen sehe ich eine Wandergruppe mit kleinen Kindern (Alter 5-10 Jahre) auf uns zukommen, die ganz fasziniert auf den Höhleneingang schauen. Meine Bemerkung " Da müßt Ihr ganz leise sein, denn ich habe den Drachen gerade erschreckt, der in dieser Höhle wohnt, und der ist jetzt mächtig sauer!" macht offensichtlich ganz schön Eindruck, denn die Kinder machen große Augen - wir Erwachsenen haben unseren Spass und nach kurzer Verabschiedung höre ich es noch zischen: "PSSST!LEISE!" Manchmal ist es nur das eigene Kopfkino, was aus einer Wanderung ein großes Abenteuer werden läßt...
Im weiteren Verlauf der Wanderung ist man schnell vorbei gelaufen am Vulkankrater Papenkaule, denn er wird durch Büsche verdeckt, aber ausgeschildert ist der Weg jetzt bis zum Ende tadellos! Die berühmtesten Vulkankrater der Eifel sind heute die sogenannten Eifelmaare (z.B. der Laacher See). Dieser Vulkankrater ist trocken und sieht deswegen so aus, als wäre in dieser kreisrunden Kuhle ein Meteorit eingeschlagen. Die geologischen Hinweistafeln werden uns jetzt noch vermehrt begleiten auf unserem Weg zur Kasselburg und wir können Vulkanasche genauso bestaunen wie geologische Aufschlüsse und Verwerfungen , die hier offen zu Tage treten und analysiert werden können. Vielleicht habt Ihr ja das Glück und findet noch eine versteinerte Muschel, oder Pflanzen und Farne.
Sicherlich ein Tageshighlight erleben wir, als wir den Adler- und Wolfspark Kasselburg erreichen (ist natürlich auch mit dem Auto anzufahren). Hier wird für Abwechslung gesorgt. Daher sollte man genügend Zeit einplanen und den Eintrittspreis nicht scheuen, denn man bekommt wirklich etwas Außergewöhnliches geboten.
Da sind die schwarzen und sehr seltenen weißen Wölfe zu nennen, die Flugschau mit einem Steinkopfadler ist angesichts der riesigen Spannweite dieser Vögel schon sehr beeindruckend. Ein großes Schwarzwildgehege und diverse Vogelschauen in der Burg sorgen für Kurzweil. Dort kann man z.B. Mönchsgeier bestaunen, die zu den größten flugfähigen Vögeln unseres Planeten zählen. Ihre Spannweite beträgt 240-290 cm bei einem Gewicht von 7-14 Kilogramm.
Es gibt im Sommer Ritterspiele für Kinder und Erwachsene,und die riesigen Türme der imposanten Kasselburg aus dem 12. Jahrhundert kann man auch auf steilen Treppen ersteigen. Von dort oben ergibt sich ein fantastischer Eifelblick, den ich so schnell nicht vergessen werde und eine Gastronomie mit großem Abenteuerspielplatz runden das Angebot zusätzlich ab.
So vergeht die Zeit in diesem Park sprichwörtlich wie im Flug. Was viele vielleicht nicht unbedingt wissen ist, dass der Adler- und Wolfspark Kasselburg zur Deutschen Wildstraße gehört. Diese touristische Abenteuer-Route ist für Wohnmobilreisende sehr empfehlenswert, denn sie verbindet alle sehenswerten Wildparks der Eifel miteinander. Die Idee entstand im Jahre 1968/69 und sie wurde am 26.Juli 1970 eröffnet. Da ich die Bildrechte an der Karte nicht besitze und Informationen hierzu im Netz nicht allzu üppig sind, verlinke ich hier mal eine Karte aus dem Jahr 1970. Vielleicht erscheint ja in 2020 zum 50-jährigen Jubiläum ein update zu dieser guten Idee, die heute sicher als Geheimtipp zu bezeichnen sein dürfte.
Die Gerolsteiner Dolomiten haben für mich gehalten, was sie versprochen haben. Natürlich sind wir hier im Mittelgebirge der Eifel unterwegs und nicht in den Dolomiten der italienischen Kalkalpen in der Region Venetien -Tirol. Dahin müßte man ja auch viel länger Reisen.
Und doch gibt es auch und gerade vor der Haustüre immer wieder neue Wanderungen voller Überraschungen zu entdecken, die für einen wunderschönen Tag "Raus aus dem Alltag" sorgen werden. Dabei kommen die Interessen von Erwachsenen und Kindern nicht zu kurz.
Lass uns mal schauen: Da war die Helenenquelle mit dem gesunden Heilwasser am Start der Wanderung, der ehemalige Römerbrunnen und das Heimatmuseum mit leckeren Kuchen und Weinen, Felsplateaus, Felspassagen, eine Höhle, eine Ritterburg und auf dem Rückweg kamen wir noch an einer römisch-keltischen Kultstätte mit den Fundamenten einer römischen Tempelanlage, dem Juddekirchhof auf dem Munterleyplateau vorbei, bevor wir nach Gerolstein auf schmalen Pfaden wieder hinabgestiegen sind. Mehr geht an einem Tag wohl nicht. Der Wohnmobilstellplatz direkt neben dem Freizeit- und Hallenbad der Stadt Gerolstein lädt am zweiten Tag zum Entspannen ein, gleiches ist auch auf dem Campingplatz mit Hallenschwimmbad möglich. Und wer tatsächlich mehr Zeit mitbringt, der folgt meinem Roadtrip durch das Kylltal hier im Blog, oder erkundet die Deutsche Wildstraße mit noch mehr Parks und Burgen. Ich freue mich auf Eure Rückmeldung und wünsche mit dieser Geschichte einen wunderschönen Tag. Bis bald, dann schon wieder mit einer ganz anderen Geschichte, liebe Grüße
Euer Matthias
Es war Kaiserwetter als wir am zweiten Tag unserer Radreise auf der "3-Flüsse-Route" im Hotel Lindenhof in Rees-Haldern erwachten. Von Muskelkater keine Spur, machten wir uns nach einem reichhaltigen Frühstück frisch und ausgeschlafen auf den Weg, um die zweite Tagesetappe unter die Pedale zu nehmen. "Ob der heutige Tag auch so schön wird, wie der Erste?" fragten wir uns. "Das wird schwer", war die erste Befürchtung. Doch was wir dann erlebten, erzähle ich Euch in der nun folgenden Geschichte, dem zweiten Teil unseres Abenteuers in der LEADER Region Lippe-Issel-Niederrhein.
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zum Parkplatz und Wohnmobilstellplatz am Schloss Raesfeld beträgt 119 Kilometer und dauert ca. 1:32 Stunden.
Die Adresse für die Navigation lautet:
Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist ebenfalls problemlos möglich und hier geregelt, inklusive download für den Linienfahrplan.
Raesfeld hat keinen Bahnhof. Bei Anreise mit der Deutschen Bundesbahn hilft folgender Hinweis:
Hier erfolgt der Kurzüberblick über die Highlights, die diese Reise zu einem unvergesslichen Aufenthalt werden lassen:
Hier habe ich Euch einige nützliche Weblinks zusammengestellt, die Euch die Planung und Durchführung der Tour erleichtern werden:
Die heutige Etappe sieht folgende Eckdaten vor: Da wir unseren Transportbus für die Fahrräder in Raesfeld (Startpunkt der ersten Tagesetappe) geparkt haben, wollen wir uns entlang der Routenführung, mit Hilfe der kostenlosen APP (download-link siehe oben) auf neuen Wegen zum Ausgangspunkt bewegen. Dabei erleben wir entlang der Strecke heute wunderschöne Highlights in der Region, die wir auf keinen Fall verpassen wollen. In Summe werden es also knackige 67 Kilometer, am Ende der beiden Tage werden es gar 112 Kilometer werden, die wir zurücklegen.
Nein, trainierte Sportler sind wir nicht, aber die von Herrn Appelbaum bereit gestellten E-Trikes machen es möglich, dank einer Pedelec-Unterstützung diese Entfernungen ohne übermäßige Anstrengungen zu meistern. (Nähere Informationen zu den Rädern und dem Spezialradhandel findet Ihr in Teil Eins, daher spare ich mir hier eine ausführliche Wiederholung).
Das Streckenprofil stellt keine besonderen Herausforderungen, die Wege sind gut ausgebaut, mit einem Kinderanhänger gut zu befahren, meistens Topfeben, bis auf den Rheindeich und lediglich die leichten Erhebungen in Richtung Hohe Mark bis nach Raesfeld im Münsterland sind erwähnenswert. An windigen Tagen muss man wahlweise mit ordentlich Rücken- bzw. Gegenwind rechnen, denn wir fahren durch weite Auen, Wiesen und Felder, sowie über Deiche und durch Wälder.
Neben der guten Ausschilderung mit einem Logo der "3-Flüsse-Route", die uns weitestgehend auf Autofreien Wegen durch die schöne Landschaft führen wird, unterstützt uns die APP hilfreich. Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten entlang des Weges laden zu Pausen und Stärkung ein, so dass wir für Genuss und 'Sightseeing' den ganzen Tag einplanen sollten, was sich in unserem Fall als völlig richtig erweisen wird.
Was haben wir uns für Euch heute ausgedacht? Es wird spannend! Die Route wird uns als erstes Highlight zu Haus Aspel, der Keimzelle der Stadt Rees am Rhein führen. Dort gelangen wir zum zweiten großen Fluss unserer 3-Flüsse-Route. Nur wenige Fahrminuten weiter besichtigen wir die älteste Stadt am Niederrhein mit ihrer schönen Rheinpromenade. Hier gibt es auch schon gleich den zweiten Stopp!
Nach einer kurzen Pause radeln wir über den Hochwasserdeich mit herrlichen Fernsichten in Richtung Süden nach Bislich mit seinem sehenswerten Dorfmuseum. Dort verlassen wir den Deich mit einem letzten Blick hinüber nach Xanten, wo die Doppeltürme des Doms Sankt Viktor grüßen, biegen wir nach Osten ab und fahren entlang der Route in den Diersforter Wald zum Diersforter Schloss.
Dort führen beispielsweise auch wunderschöne Wanderwege durch den Wald, teils über Holzstege geht es hinüber zum "Schwarzen Wasser"... Meine Neugierde ist geweckt. Da müssen wir wohl noch einmal wiederkommen.
Vom idyllisch gelegenen Schloss mit Kirche und Wirtschaftsgebäuden in Einzellage des Diersforter Forstes, folgen wir der Route in Richtung Hamminkeln. In der Stadtmitte befindet sich die bekannte Privatkelterei Van Nahmen, deren Obsthof ganz gewiss einen Besuch lohnt! Seit 1917 ist diese Obstkelterei in Familienbesitz und der jetzige Inhaber Dr. Peter van Nahmen beliefert mit seinen exquisiten Produkten sogar den Bundespräsidenten!
In Hamminkeln entscheiden wir uns für eine längere Pause und genießen beim beliebten Griechen (heißt tatsächlich "Der Grieche") auf der Terrasse unter Weinreben ein mediterranes Essen. Da haben wir von den 67 Kilometern schon ca. 42 Kilometer geschafft. Frisch gestärkt und ausgeruht machen wir uns daran den letzten Wegabschnitt mit weiteren Highlights unter die Pedale zu nehmen.
Auf dem letzten Drittel der heutigen Tagesetappe gelangen wir vorbei an der alten Windmühle in Hamminkeln zum Ortsteil Ringenberg. Das schöne Schloss Ringenberg beherbergt heute das Standesamt der Stadt Hamminkeln - romantisch Heiraten im Schloss - kein Problem!
Das vorgelagerte Landcafé ist in einem vorbildlich renovierten Bauernhof untergebracht und lädt ebenfalls zu einem Stopp im wunderschönen Garten ein (Öffnungszeiten beachten). Alpakas werden hier gezüchtet, eine 4-Sterne-Ferienwohnung ist hier zu buchen, interessant für diejenigen, die noch länger bleiben können.
Von dort fahren wir ohne weitere Umwege über Mariental nach Raesfeld zurück, wo wir es uns nicht nehmen lassen den Tiergarten erneut zu durchqueren um von dort auf bereits vertrauten Wegen zum Schloss Raesfeld zu gelangen.
Ihr kennt bestimmt das Problem mit den "Geheimtipps"? Wenn man darüber schreibt, ist er nicht mehr geheim. Doch heute mache ich da eine Ausnahme für die Romantiker unter Euch:
Das kleine, familiäre Hotel am Schloss, direkt auf der in Teil Eins beschriebenen Kopfsteinpflastergasse gelegene "Hotel am Schloss" verfügt über 5 Zimmer und ist mein kleiner Geheimtipp für diese Tour.
In den Abendstunden und auch in der Zeit nach Sonnenuntergang übt die Umgebung des Schlosses Raesfeld einen ganz besonderen Zauber auf seine Besucher aus, denn zu der ländlichen Abgeschiedenheit, gesellt sich der Charme der Gastronomie in Verbindung mit dem angestrahlten Schloss. Einfach unvergesslich!
Nach meiner Ankunft zu Hause und den weiteren Recherchen zu dieser eindrucksvollen Fahrradtour fiel mir die Dichte der gänzlich unterschiedlichen Adressen für romantische Hochzeiten ganz besonders ins Auge! Drei Schlösser, ein Dom und ein Weingut bieten die Voraussetzungen um den Tag der Tage zu einem unvergesslichen Event werden zu lassen- na wenn das nicht Grund genug ist die LEADER Region Lippe-Issel-Niederrhein zu bereisen?
Die Stadterhebung am 14.07.1228 durch den Kölner Erzbischof Heinrich von Müllenark macht Rees zur ältesten Stadt am Niederrhein. Mehrere urkundlich verbriefte Steuer- und Handelsvergünstigungen belegen, dass Rees damals eine der wichtigsten Städte am Niederrhein war.
Der Überlieferung nach geht die Geschichte der Stadt auf die Gründung des einstigen Marienstiftes durch die hl. Irmgardis von Aspel zurück. Im Schatten des Stiftes entwickelte sich eine Marktsiedlung. Irmgardis übertrug Stift und Siedlung an die Kölner Domkirche. Schon in einer Urkunde von 1075 bestätigte der Kölner Erzbischof Anno II. diese Schenkung.
Im Jahre 1392 kam die Stadt nach langer Auseinandersetzung an Kleve und 1609, nach dem Tod des letzten Klever Herzogs, zusammen mit dem Herzogtum Kleve an Brandenburg.
Im Verlauf des Spanisch-Holländischen Krieges bauten die Holländer 1614 mit brandenburgischer Billigung die Stadt und die linksrheinische Reeser Schanz zu einer starken Festung aus. 1672 nahm das französische Heer die Festung ein, 1678 kam die Stadt zurück nach Brandenburg und gelangte nach der napoleonischen Ära 1815 an Preußen.
Das Rees von heute, das nach fast gänzlicher Zerstörung im letzten Kriegsjahr 1945 wieder aufgebaut wurde, hat sein mittelalterliches Gesicht verloren, und ist heute ein ruhiges Landstädtchen in einer typischen niederrheinischen Landschaft. Von den alten Befestigungsanlagen stehen heute noch der Mühlenturm, der mit Basaltblöcken der damals ruinösen Burg Aspel im 13. Jahrhundert errichtet wurde, sowie der alte Pulverturm, die beide zu den ältesten baulichen Zeugnissen der Stadtgeschichte zählen. Auf der Rheinpromenade kann man mit einem Eis auf der Hand bei schönen Ausblicken auf den Rhein und seine Landschaft den Tag genießen.
Die 3-Flüsse-Route der LEADER-Region Lippe-Issel-Niederrhein verbindet Naturerlebnisse mit geschichtlich bedeutsamen Sehenswürdigkeiten und ruhigen Landstädtchen. Sie bietet die unterschiedlichsten Einkehrmöglichkeiten für den Verzehr kulinarischer Köstlichkeiten in Schlössern, Burgen, Landcafés und einem Weingut, welches man an der Grenze von Niederrhein zum Münsterland so nicht erwarten würde. Unsere Erlebnisse auf dieser Radreise, haben uns zwei unvergessliche Tage beschert, bei denen wir den Alltag weit hinter uns lassen konnten.
Dabei haben wir einen Bogen geschlagen vom Münsterland über den Naturpark Hohe Mark bis an den Niederrhein und wieder Retour. Was mag sich noch alles auf den weiteren Kilometern dieses Rundkurses verbergen? Wer eine Location für seine Hochzeit, sein Ehejubiläum , oder eine größere Feierlichkeit sucht, wird hier ganz gewiss den passenden Rahmen finden! Ich kann Euch, liebe Leser nur ermuntern es selbst einmal auszuprobieren, Ihr werdet begeistert sein. Ich bedanke mich für Eure Unterstützung und Euer Interesse! Hinterlasst mir gerne eine Nachricht, wie es Euch gefallen hat, bis bald euer Matthias
Ohne die Beteiligung bestimmter Personen und Institutionen wäre diese fantastische Tour nicht zustande gekommen. Daher möchte ich im folgenden meinen Dank zum Ausdruck bringen:
Sixty-six, Route 66? Nein, mit meinem 66. Artikel entführe ich Euch auf die "3-Flüsse-Route" zu einer spannenden Zwei-Tages-Tour entlang eines wunderschönen Radwanderweges vom Naturpark Hohe Mark bis an den Niederrhein. Dabei werden wir durch Parklandschaften, Wälder, Wiesen und Auen radeln, Weitblicke bis zum Horizont genießen, historische Burgen, Schlösser und Klöster besuchen und kulinarische Köstlichkeiten genießen. Im Weingut Kloster Kraul erleben wir bei Flammkuchen und einer Weinprobe die 'niederrheinische Toskana'.
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zum Parkplatz und Wohnmobilstellplatz am Schloss Raesfeld beträgt 119 Kilometer und dauert ca. 1:32 Stunden.
Die Adresse für die Navigation lautet:
Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist ebenfalls problemlos möglich und hier geregelt, inklusive download für den Linienfahrplan.
Raesfeld hat keinen Bahnhof. Bei Anreise mit der Deutschen Bundesbahn hilft folgender Hinweis:
Hier erfolgt der Kurzüberblick über die Highlights, die diese Reise zu einem unvergesslichen Aufenthalt werden lassen:
Hier habe ich Euch einige nützliche Weblinks zusammengestellt, die Euch die Planung und Durchführung der Tour erleichtern werden:
Es ist genau 10:00 Uhr morgens als wir in Raesfeld auf dem kostenfreien Parkplatz unsere Räder aus dem Bus meines Freundes Wolfgang Appelbaum herausladen und die Tour starten.
Die Planung für heute sieht laut 3-Flüsse-Routen-APP eine Streckenführung von rund 55 Kilometern bis zu unserem gebuchten Hotel Lindenhof in Rees-Haldern vor.
Doch bevor ich richtig loslege lasst mich Euch in wenigen Worten Herrn Appelbaum vorstellen, denn dies ist für den Ablauf unserer Tour wichtig. Herr Appelbaum ist Geschäftsführer eines Handels mit Spezialrädern, die es Menschen mit Behinderungen möglich machen wieder Fahrrad zu fahren. Dafür gibt es in Deutschland exklusive Hersteller, deren unterschiedlichste Rädergattungen er verkauft. Da fallen mit beispielsweise Baboeräder ein mit Transportwagen für Kinder, ideal für Tagesmütter, oder Tandems auf denen Rollstuhlfahrer mitgenommen werden können, aber auch sportliche E-Trikes mit denen wir heute und morgen unterwegs sein werden.
Diese Räder haben den Vorteil, dass man die Füsse auf den Pedalen belassen kann, wenn man beispielsweise an einer roten Ampel halten muss, man kann mit ihnen so nicht einfach umfallen. Sie sind ideal für Personen die z.B. einen Schlaganfall erleiden mussten und nun nur noch eingeschränkt laufen, dafür aber perfekt radeln können. Mit solchen Rädern werden wir also die beiden Etappen dieser schönen Route entlang fahren, am Ende werden es 112 Kilometer und spannende Highlights sein, die wir gemeinsam hinter uns gebracht haben!
Wer mehr über diese Räder und seine Philosophie " Mehr Lebensqualität durch Mobilität" erfahren möchte schaut am Ende der Geschichte einfach auf der Homepage, oder in seinem Laden vorbei.
Nun aber los, wir haben einige Kilometer vor uns und möchten zu einem wichtigen Termin um 15:00 Uhr am Kloster Kraul ankommen.
Wir brauchen nur zwei Minuten fahren und erleben wie mit einem Paukenschlag gleich das erste Highlight unserer heutigen Tour. Vor uns liegt malerisch schön das historische Wasserschloss Raesfeld mit einem Ensemble aus Schlosskapelle, Vorburg und Wassergräben. Darum herum sind alte Höfe gruppiert, die heute Geschäfte, Gastronomie und ein sehenswertes Museum beherbergen.
Mitten durch schlängelt sich eine für den Autoverkehr weitgehend gesperrte Kopfsteinplastergasse - willkommen im Radlerparadies der 3-Flüsse-Route"! Wie im Bilderbuch umgibt der alter Baumbestand mit Sumpfzypressen, Nadelgehölzen und Trauerweiden die gepflegten Rasenflächen der Parklandschaft des Schlosses. In Sichtweite erblicken wir die moderne Fassade des Naturhauses mit einer interessanten Glas-Holzfassade, worin sich die Touristeninformation und eine kleine Ausstellung befinden. Hier kann man sich vortrefflich mit kostenlosen Infobroschüren eindecken und bekommt gute Tipps vom freundlichen Personal des Hauses. Schon ist eine Stunde wie nichts vergangen, dabei sind wir erst 500 Meter gefahren, wenn überhaupt!
Wir reißen uns schweren Herzens los und befinden: "Das ist so schön hier, da muss man einfach noch einmal wiederkommen", denn " Strecke machen, war ja das Ziel" - getreu unserem Tourmotto: "Der Weg ist das Ziel!" Der Wegverlauf führt uns mit der durchgehenden Beschilderung der eigens aufgestellten Wegweiser mit einem Logo der "3-Flüsse-Route" durch die von Menschenhand gestaltete Natur des Tiergartens aus dem ausgehenden 17. Jahrhunderts. Hier wird mit Fördermitteln der Europäischen Union ein Landschaftsgarten von immenser Größe wieder nach alten Plänen rekultiviert. Sichtachsen werden frei geschnitten, Wegführungen nach alten Plänen erneuert, und vieles mehr. So erleben wir am frühen Vormittag eine Landschaftsidylle, die wir so auf dieser Radtour nicht erwartet haben.
Was die Wenigsten wissen ist, dass in diesem Park der erste urkundlich erwähnte Wildbestand von Dammwild in Gefangenschaft gehalten wurde um ca. 1663. Dazu wurde ein künstlicher Damm mit Eichenholzpfählen, die teilweise von weither herangeholt wurden, als Einzäunung geschaffen, der insgesamt eine Länge von ca. 5 Kilometern betrug! Ein Stück wurde rekonstruiert und mit Schautafeln gekennzeichnet, Wasserflächen und Teiche mit Inseln durchziehen den Park und bilden Ruheoasen weit abseits der alltäglichen Hektik. Hier kann man einfach mal entspannen.
Auch heute gibt es wieder einen Wildbestand im Park, daher müssen wir bei der Einfahrt und bei der Ausfahrt Bodengitter überfahren und hölzerne Schwenktüren durchqueren.
Danach empfängt uns die sanft hügelige Landschaft des Naturparks Hohe Mark, dessen westliche Grenze wir bald erreichen um hinab in die niederrheinische Ebene zu gelangen, wo der weitere Verlauf des Radwegs mit Ausnahme der Rheindeiche sozusagen Topfeben wird und uns weite Blicke bis zum Horizont ermöglicht. Da kann man durchatmen!
Bald erreichen wir Marienthal mit seiner mittelalterlichen Klosterkirche. Die Geschichte dieses Ortes reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Einige gastronomische Betriebe runden das Bild des Dorfes ab. Nach dem Zwischenstopp und einem kleinen Spaziergang über den Friedhof geht es auch schon weiter. Der nächste sehenswerte Ort auf unserer Route ist das Otto-Pankok-Museum in einer wunderschönen Talaue die postalisch zu dem Ort Hünxe gehört.
Hier gelangen wir an einen Ort, an dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Eva Pankok, die Tochter des Künstlers bewohnte Haus Esselt bis 2016, dem Jahr in dem sie hochbetagt im Alter von 90 Jahren starb. Ihr innigster Wunsch war es, den Nachlass und das Haus einer Stiftung zu übertragen, um die Werke und die Werte Ihres Vaters für die kommenden Generationen zu erhalten. Nun gibt das Land NRW Gelder frei um die Zukunft des Museums sicherzustellen - ich finde es grandios!
Ein riesiges Schild im Garten des Museums weist uns darauf hin, dass die Besichtigung aufgrund der anstehenden Sanierungsmaßnahmen nicht mehr normal im Regelbetrieb möglich sind; so müssen wir auf den Besuch des Museums heute verzichten.
Auf der Weiterfahrt entlang der Route werden nicht nur Feld- und Waldwege unseren Weg bestimmen, sondern auch Bundesstraßen begleitende Radwege uns zum Ziel führen.
Bei der landschaftlichen Schönheit und Weite, die ich hier empfinde, habe ich jedoch nur eine einzige Sorge: " Schaffen wir es bei all den Pausen noch rechtzeitig zum Pressetermin auf dem Weingut Kloster Kraul?"
Natürlich sind wir mit flottem Tempo, dank der Pedelec-Unterstützung unserer Fahrräder mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 km/h pünktlich am Weingut.
Herr Hans-Eckhard Josef Kloster empfängt uns an seinem freien Tag und ermöglicht uns somit die Besichtigung seines Weingutes und des wunderschönen Gartens, der sich zu einer Hochzeit-Location ersten Ranges in der Region gemausert hat! Auf Initiative des Projektleiters Tilmann Insinger vom Büro Frauns können wir uns auf einen exklusiven Pressetermin freuen, zu dem neben drei Journalisten der WAZ, NRZ und der IKZ auch Herr Thomas Michaelis, zuständig für die Tourismusförderung bei der Stadt Hamminkeln und die Regionalmanagerin Kerstin Jendrek der LEADER-Region ihr Kommen zugesagt haben.
An dieser Stelle gilt mein besonderer Dank, Herrn Kloster, der seine Freizeit und den tollen Garten seines Weingutes für den Pressetermin zur Verfügung stellte. Dank auch an Herrn Insinger für die Initialzündung zu diesem Event. Wir können nur gemeinsam stark sein für die Region und ihre Schätze gemeinsam heben! Darauf erhebe ich mein Weinglas und sage: "Zum Wohl!"
Das Weinkontor Kloster Kraul ist während der regulären Öffnungszeiten meine persönliche Empfehlung zur Einkehr, die Euch ein einmaliges Erlebnis mit südländischem Flair ermöglichen wird.
Dazu möchte ich rückblickend anmerken, dass mich das Ambiente dieses Weingutes und die Gastfreundschaft von Herrn Kloster einfach nur begeistert hat.
Wie geht das eigentlich? Ein Weingut an der Grenze von Niederrhein und Münsterland? Hier gedeiht doch kein Wein von excellenter Güte, oder vielleicht doch? Herr Kloster klärt auf. Die Liebe zu seiner Frau hat ihn an den Niederrhein verschlagen, das Familien-Weingut existiert in seiner früheren Heimat, in der Nähe zu Worms. So kommt Herr Kloster als Winzer dazu, seine Weine am Niederhein und im Münsterland erfolgreich zu vermarkten. Wer einmal da war und verkosten durfte, der weiß nun auch warum das so erfolgreich funktioniert!
Herr Appelbaum und ich werden von den Journalisten zu unseren bisherigen Erfahrungen auf der '3-Flüsse-Route' und zu unseren Plänen für den weiteren Streckenverlauf befragt. Da können wir bereits jetzt schon ein dickes Lob zur Streckenführung und zum Erlebnisprofil aussprechen. Einziges Manko des Zwischenfazits: an manchen Stellen, z.B. in Mariental wurden die Wegweiser mutwillig entfernt und unleserlich gemacht. Dank der hervorragenden APP, haben wir unsere Etappenziele aber immer gut finden können. Natürlich geht es auch um den ersten digitalen Tourenguide für NRW, den Ihr gerade lest. Viel Beachtung erfahren auch die Räder mit denen wir unterwegs sind, schaffen diese doch neue Möglichkeiten und Lebensqualität für besondere Zielgruppen. Das ist unter diesem Gesichtspunkt auch für die verantwortlichen Tourismusmanager ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Die Idee dahinter ist schnell formuliert: Reisen in der Region attraktiver gestalten für Menschen mit Handicap. Wenn es dazu kommt, haben wir heute viel erreicht!
An dieser Stelle ein link zu dem Presseartikel in der WAZ, NRZ und IKZ über diesen Tourenguide für NRW:
Wir verabschieden uns gegen 18:00 Uhr voneinander, mit dem Versprechen bald wieder zu kommen. Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Die schon tiefer stehende Abendsonne wirft ihr wärmendes Licht in die Baumalleen, deren lange Schatten über Straßen und Wiesen liegen - ein schönes Bild!
Gegen 19:00 Uhr erreichen wir in der Ortschaft Rees-Haldern das empfehlenswerte Hotel Lindenhof. Hier habe ich zuvor telefonisch zwei Einzelzimmer reserviert mit Übernachtung und Frühstück zu zivilen Preisen. Die freundliche Chefin des Hauses stellt uns eine Garage zur sicheren Unterkunft unserer E-Trikes zur Verfügung, das finden wir klasse.
So können wir bei angenehmen Temperaturen auf der Außenterrasse des Hotels noch ein leckeres Mahl genießen und den Tag Revue passieren lassen - das haben wir uns nach zurück gelegten 55 Kilometern Tagesetappe auch redlich verdient! Die Strecke ist bis auf die geringen Steigungen im Naturpark Hohe Mark durchweg eben. Sie ist dabei weitestgehend Autofrei, denn sie führt entlang ausgezeichneter Radwege, landwirtschaftlichem Verkehr vorbehaltenen Wirtschaftswegen und Straßen begleitenden Fahrradwegen zum Ziel. Dabei ist die APP eine hilfreiche Unterstützung, denn das Weingut liegt nicht exakt auf der Route, dazu müssen wir einen kleinen Umweg fahren. Alle Wege sind befestigt, so dass es auch möglich ist mit einem Kinderanhänger am Fahrrad zu fahren. Die Distanz ist für eine E-Bike Tagestour gut zu schaffen, längere Pausen sind immer noch möglich. Wir waren von 10:00 Uhr morgens bis 19:00 Uhr abends unterwegs. Dabei sind wir durchweg einer Meinung: so einen schönen Tag haben wir auf einer Fahrradtour lange nicht erlebt.
Es war auch für uns eine gelungene Premiere, denn es war der Beginn einer Zusammenarbeit, die ihren Anfang mit diesem Tag genommen hat. Als wir gegen 23:00 Uhr ziemlich müde in die Betten fallen, weiß ich es schon: wenn es morgen so weiter geht, werden es ganz sicher zwei Geschichten über die "3-Flüsse-Route".......
Ihr Lieben, wenn es euch bis hierher gefallen hat, bleibt gespannt, der zweite Teil über die Highlights des zweiten Tages folgt in Kürze!
Die "3-Flüsse-Route" verbindet die Landschaftsbilder des Naturparks Hohe Mark mit denen des Niederrheins. Hier Parklandschaften, dort Deiche, Pferdekoppeln, Schafe, Kopfweiden und der Rhein als Lebensader und wichtiger Wirtschaftsstrom in lebendiger Kulturlandschaft.
Geschichte und Geschichten; viele könnte ich hier erzählen, aber dann wäre der Umfang des Berichtes schlicht und ergreifend gesprengt. Da wäre die Geschichte des Schlosses Raesfeld, welches seinen Ursprung in einer Wasserburg in weit zurück liegenden Jahrhunderten findet und unendliche Belagerungen und Brandschatzungen über sich ergehen lassen musste.
Die Geschichte über das Lebenswerk des begnadeten Künstlers Otto Pankok, der unter der Nazidiktatur als entartet verfemt wurde und ein Herz hatte für die Bedürftigen und Minderheiten in der Gesellschaft, die er in seiner künstlerischen Gestaltung porträtierte.
Als Genussmensch und Weinliebhaber könnte ich in epischer Breite von den herrlichen Weinen, deren Anbau und Geschichte erzählen.
Ganz zu schweigen von dem zweiten Tag, der auch noch etliche Überraschungen bereit hielt.
Ich mache es mir jetzt ganz einfach und spreche zwei Empfehlungen aus:
Bis bald , vielen Dank für Euer Interesse und Eure Unterstützung, Euer Matthias!
Versprochen ist versprochen! Seit heute online im Blog verfügbar:
Teil Zwei handelt von den Erlebnissen und Highlights des zweiten Tages auf der 3-Flüsse-Route. Hier folgt der
Bloglink zur Story: "Ja, ich will!" Auf der "3-Flüsse-Route" unterwegs vom Niederrhein ins Münsterland
Endlich Sommerferien! Diese erlebnisreiche Fahrradtour führt Euch beiderseits des Rheins auf nahezu zu 100 Prozent Autofreien Radwegen durch die Millionenmetropole. Dabei erleben wir die unterschiedlichsten Highlights der Stadtarchitektur aus über 800 Jahren Baugeschichte - und sprechen in diesem Zusammenhang noch nicht einmal über den Dom, oder die römischen Relikte. Selbstverständlich kommen Natur, Kultur und Genuss nicht zu kurz auf dieser Tour, bei der es unzählige Einkehr- und Pausenmöglichkeiten geben wird.
Die Anfahrt nach Köln erfolgt am bequemsten mit der Deutschen Bahn bis zum Hauptbahnhof. Der Hauptbahnhof liegt direkt neben dem Dom - ein zentraler Start-und Endpunkt.
Die Mitnahme des Fahrrades im VRR-Gebiet ist ein Service-Versprechen der Deutschen Bahn und hier geregelt.
Der Wohnmobilstellplatz von Köln darf auch ohne Umweltplakette angefahren werden, es besteht hier eine Sondergenehmigung. Die Adresse für die Navigation lautet:
An der Schanz, 50735 Köln
Ganze drei Campingplätze liegen entlang der Radroute, zwei davon können alternative Übernachtungsmöglichkeit und somit auch Start- und Zielpunkt sein; der dritte "Camping Wiesenhaus" auf dem Weidenweg 100 ist für Dauercamper, hat aber eine nette Terrasse mit SB-Restaurant. Weitere Infos unter den weblinks.
Die Highlights dieser Tour im Kurzüberblick, die garantiert für einen erlebnisreichen Tag sorgen werden:
Die hier folgenden Weblinks erleichtern euch die Planung Eurer Tour und bringen noch mehr Hintergrund informationen:
Alle Aufnahmen und Bilder in diesem Artikel wurden von mir persönlich angefertigt mit einer digitalen Spiegelreflexkamera von CANON, Modell EOS 77 D.
Ich bedanke mich herzlich bei CANON DEUTSCHLAND für diese Kooperation und Sandra Jurek, die namentlich diese Kooperation persönlich möglich gemacht hat.
Die vor uns liegende Fahrradtour hat eine Gesamtlänge von 35 Kilometern auf Autofreien Radwegen. Außer an der Mühlheimer Brücke sind keine nennenswerten Steigungen zu überwinden. Wir folgen dem Rheinradweg südwärts entlang des Rheinufers von Köln Mühlheim bis nach Köln Zündorf. An der Zündorfer Groov nehmen wir die Fahrradfähre nach Weiß und fahren linksrheinisch auf ausgebauten Radwegen wieder nach Norden bis zum Ausgangspunkt zurück. Die reine Fahrtdauer beträgt 2,5-3 Stunden, aufgrund der vielen Fotostops, Biergärten und Sehenswürdigkeiten sollte man den ganzen Tag einplanen. Die Radwege sind durchgehend beschildert, im wesentlichen gibt der Rhein als stetiger Begleiter uns die Hauptrichtung vor. Die Strecke ist ohne besondere Kondition sehr gut zu schaffen und daher als familienfreundliche Rundtour geeignet. Sandstrände an der Rodenkirchener Riviera laden zum pausieren und plantschen ein, doch Vorsicht ist geboten, denn das Schwimmen im Rhein ist gefährlich aufgrund der vielen unsichtbaren Strömungen. Eine Erfrischung ist dagegen sicher immer möglich.
Ich starte meine Tour auf dem Wohnmobilstellplatz in Köln Riehl, Der Rheinuferweg führt auf dem Damm hier direkt vorbei nach links (nordwärts) zur Mülheimer Brücke. Diese wird zur Zeit saniert, die Fuss- und Radwege sind aber gut ausgeschildert und frei.
Alternativ kann man von jedem beliebigen Punkt starten, da es sich um eine Rundtour handelt. Wer mit der Bahn anreist, nimmt an der Hohenzollernbrücke den Weg zum Rhein hinunter und fährt nach links (Nordwärts) auf dem Rheinuferweg nach Riehl zur Mülheimer Brücke und spart sich die Altstadt für das Ende der Tour auf.
Die Wegbeschaffenheit ist überwiegend asphaltiert und somit auch für Kinderanhänger bestens geeignet. Nachdem wir die Brücke überquert haben halten wir uns nach rechts und steuern den Rheinradweg am rechtsrheinischen Ufer an.
Hinter der Bushaltestelle fahren wir scharf rechts in den Bergischen Ring, nach der nächsten Linkskurve heißt die Straße Bachstraße. Ihr folgen wir zum Rhein hinunter und biegen nach links in die Mülheimer Straße ab. So gelangen wir zur Hafenstraße. Mit der Hafenstraße durchqueren wir das Hochwassertor und befinden uns am Film-SET für die Außenaufnahmen der Fernsehserie "Die Anrheiner". Mit dem Auenweg parallel zum Mülheimer Hafen fahren wir auf die Zoobrücke zu.
Nachdem wir diese unterquert haben, stehen wir vor der Claudiustherme, einem der schönsten Thermalbäder Europas. Diese mit 5 Sternen ausgezeichnete Wellnessoase verfügt auch über einen Heilwasserbrunnen, der als Trinkbrunnen sich an der Außenfassade der Therme, links vom Haupteingang befindet. Hier können wir uns kostenlos am Heilwasser bedienen. Dieses Thermal-Mineral-Wasser wird durch hauseigenen Brunnen als 3%ige Sole aus dem unterirdischen Laacher See an die Oberfläche befördert. Als Trinkkur lindert es Magen -Darm-Beschwerden, als Badekur hilft es bei rheumatischen Beschwerden, Bandscheiben- und Gelenkerkrankungen - staatlich anerkannt. Dazu gibt es eine großzügige Panoramasauna mit Domblick, ein Saunadorf, mehrere Schwimmbereiche innen wie außen und Restaurants für Nutzer und Besucher (frei zugänglich).
Die Claudiustherme liegt direkt an der Zoobrücke und am Eingang zum Rheinpark. Seit 60 Jahren zählt die Kölner Seilbahn zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie verbindet den Rheinpark mit dem Zoo im Stadtteil Köln-Riehl. Die Kölner Seilbahn war im Jahr 2017 nach einer Betriebsstörung außer Betrieb gesetzt und gewartet worden. Von der Wiedereröffnung im März diesen Jahres bis Juni 2019 wurden mehr als 100.000 Fahrtbuchungen gezählt.
Unterhalb der Zoobrücke befindet sich der frei zugängliche Kölner Jugendpark mit Grillplätzen, Skaterbahnen und vielem mehr.
Vorbei am Jugendpark und parallel zum Rhein durchqueren wir den Rheinpark auf dem Radweg in Richtung Hohenzollernbrücke. So erreichen wir nach wenigen 100 Metern den Kölner Tanzbrunnen und gleich vier weitere Hotspots:
Zurück vom Triangle können wir jetzt die Aussicht des Kölner Altstadtpanoramas genießen, mit Groß St. Marrtin, dem Dom und der Hohenzollernbrücke. Dazu bietet sich die Terrasse des Hyatt Hotels bestens an, denn hier gibt es sonnige und schattige Plätze zum Verweilen. (Mein persönlicher Tipp für den Sonnenuntergang und die Blaue Stunde im Sommer).
Nach dem leckeren Cappuccino setzen wir unsere Fahrt parallel zum Rhein fort und unterqueren schon bald die dritte Kölner Brücke: die Deutzer Brücke. Dabei sind uns die architektonischen Gegensätze von Kirche und Hochhausfassade linker Hand nicht entgangen. Vorbei an der Deutzer Werft unterqueren wir mit der Severinsbrück die vierte Kölner Stadtbrücke. und fahren bei der Hafeneinfahrt rechts über die Drehbrücke des Deutzer Hafens und danach sofort links. Nun haben wir die berühmten Kölner Kranhäuser des neuen Hafenviertels auf der gegenüberliegenden Rheinseite im Blick - später werden wir auf unserem Rückweg noch mitten hindurch fahren. Wir folgen der NRW Radwegebeschilderung in Richtung Porz. Der Radweg verläuft hier ein gutes Stück schattig auf der Krone des Rheindeichs oberhalb der Poller Wiesen und bietet uns schöne Blicke über den Rhein. Schon bald erreichen wir das ca. 70 Hektar große Naturschutzgebiet der Westhovener Aue. Dieses Freigelände wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Truppenübungsplatz genutzt und ist heute Schwemmland. Wenig später erreiche wir den Schiffsanleger von Köln Porz mit seinem Löwendenkmal für die Gefallenen des ersten Weltkriegs, dem weißen Rathaus direkt am Deich und dem kleinen rekonstruierten Pavillion. Vobei an den schönen Platanenalleen kommen wir nach einer langezogenen Rechtskurve des Rheins am Wendepunkt unserer heutigen Tour an: Der Zündorfer Groov.
Der urige Mittelpunkt ist das Schiffahrtsdenkmal des Heiligen Nepomuk um das sich verschiedene Restaurants, Fachwerkbauten und Gartenterassen gruppieren.
Am Knotenpunkt 45 der großen Informationstafel der Radregion Rheinland an der Marina in Zündorf können wir ablesen: zurück gelegte Kilometer ab Köln Zentrum 13 Kilometer, bis zur Fähre 0,7 Kilometer. Drüben in Köln- Weiß auf der anderen Rheinseite steht's dann noch einmal auf dem Hinweisschild für Radfahrer: Köln Zentrum 13 Kilometer. Gut, bis nach Riehl muss man noch ein paar Kilometer draufpacken, aber eine Weltreise ist es dann auch nicht.
Diese Hinweise reichen für mich völlig aus um bei einem Blick auf meine Uhr jetzt eine schöne Pause auf der GROOV-Terrasse in Zündorf einzulegen. Das Fahrrad wird angekettet und nach einer Pause im Biergarten bei einem leckeren Weizenbier schlendere ich noch durch dieses verschlafene und irgendwie bezaubernde Dörfchen mit seinen beiden Kirchen und den kleinen Fachwerkbauten. Das ist doch mal ein Gegensatz zur Stadtmitte! 'Sehr schön', befinde ich, 'hier bin ich nicht das letzte Mal gewesen' folgt sofort.
(Hier hinterlege ich noch für euch Detailinformationen zur Groov und zu den Fährzeiten.)
Die Fähre bringt mich im Minutentakt mitsamt Fahrrad für 2,50 Euro (Stand 07.2019, ohne Gewähr) auf die andere Rheinseite. Dort wende ich mich jetzt mit dem Radweg nach rechts, Richtung Zentrum und habe im folgenden Wegverlauf den Fluss auf meiner rechten Seite als Begleiter. Der Radweg führt vom Rhein ein wenig nach links fort durch schattigen Wald, was bei den Temperaturen heute sehr angenehm ist. Ich erreiche alsbald den Campingplatz Berger und kurz dahinter finden sich immer mehr sandige Buchten für Sonnenanbeter zum grillen, chillen und Sonnenbaden am Rheinufer. Wir haben die Rodenkirchener Riviera erreicht. Bei Rodenkirchen liegen drei Restaurantboote vor Anker. Als erstes passieren wir das Bootshaus "MS Rodenkirchen" mit seinem Café-Restaurant, dann folgt die"Albatros" und schließlich die "ALTE LIEBE"
Auch in den alten Gassen von Rodenkirchen finden sich urgemütliche Restaurants mit nicht zu unterschätzenden Preisen. Ich bin mir sicher, so manch prominenter Gast aus Funk und Fernsehen war hier schon zu Gast. Die Bootsterrasse der 'Alten Liebe' bietet eine schöne Aussicht auf Köln - ich merke mir diese Location für einen späteren Ausflug definitiv vor!
Weiter geht es in Richtung Köln-Zentrum und so erreichen wir den Rheinauhafen. In der Zeit von der römischen Kolonie bis in das 19. Jahrhundert wechselte der Hafen mehrfach seinen Standort und auch sein Gesicht. Heute findet sich hier eine für den Besucher interessante Mischung aus Museen, Gastronomie, Galerien, Ausstellungsräumen, Marina, und vielem mehr. Mich hat der völlig unterschiedliche Bau-Architektur-und Stilmix angesprochen. Da ist die alte eiserne Drehbrücke zu nennen, ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert, dann der Bayenturm, als mächtigster noch erhaltener Wehrturm aus dem 12. Jahrhundert, ehemals Teil der alten Stadtbefestigung, die Backsteinbauten am Harry-Blum-Platz, das Schokoladenmuseum mit seinem Architekturmix aus moderner Glasfassade, Rundturm und Treppenanlagen - und natürlich die Kranhäuser mit Ihren Wohn- und Geschäftsräumen.
Die kleinen Kinder spielten im Brunnen auf dem Harry-Blum-Platz, die Mütter, mit Picknickdecken und Kühltaschen ausgestattet, hatten es sich in Ruf-und Sichtweite gemütlich gemacht, in der Hafeneinfahrt zur Marina tuckerten nur noch die Boote der Freizeitkapitäne und in der Hafenterrasse, dem vielleicht schönsten Biergarten Kölns vis à vis dem Schokoladenmuseum stand der Zapfhahn nicht mehr still, während die Schleckermäulchen am Schokoladenbrunnen im Museum auf ihre Kosten kamen. Auf der Jagd nach olympischen Rekorden kommt man am Deutschen Olympia Museum nicht vorbei, beziehungsweise mit dem Rad beim durchqueren des Hafenensembles direkt daran vorbei.
Jetzt könnte man glatt die Beschreibung dieser wirklich tollen Radtour an dieser Stelle beenden - doch wir sind ja noch nicht am Ende. Deswegen zahle ich die Rechnung auf der Hafenterrasse und spaziere über die alte Drehbrücke zurück zum Schokoladenmuseum, wo ich mein Fahrrad abgeschlossen hinterlassen hatte.
Ich nehme die Freitreppe am Schokoladenmuseum hinauf um den schönen Blick auf die Kölner Altstadt mit dem Anleger der KD-Rheinschiffahrt von dort oben anzuschauen, dann mache ich mich auf den Weg über die Rheinpromenade hinüber zum Rheingarten mit sehr schönem Blick auf Groß Sankt Martin und das älteste Gasthaus der Stadt, das Haxenhaus. Die Silhouette der romanischen Kirche prägte das Kölner Stadtbild schon bevor mit den Arbeiten am Kölner Dombau überhaupt begonnen wurde. Die Fundamente sind fast 2000 Jahre alt, die Franken weihten hier eine erste Kirche dem heiligen St. Martin bereits im 5. Jahrhundert -die wesentlichen baulichen Veränderungen fanden im 10. und 12. Jahrhundert statt.
Auf den Wiesen des Rheinparks genießen die Besucher die Atmosphäre der Altstadt und den schönen Ausblick hinüber auf das Deutzer Ufer mit dem Triangle, dem alten Kloster und daneben das Hochhaus des LVR (Verwaltung des Landesverband Rheinland). Im Martinswinkel, für mich das Herzstück der Kölner Altstadt, spielen an diesem Abend ältere Herren live Evergreens von den 'Gipsy Kings'. Da kann ich mich kaum wieder aufraffen und möchte am liebsten den Abend hier beschließen. Einfach toll. Doch ich muss ja noch bis Riehl.
Dazu nutze ich die Rheinpromenade, vorbei an Dom und unter der Hohenzollernbrücke hinweg erblicke ich schon das AXA-Hochhaus in Riehl. Kurz bevor ich den Stellplatz wieder erreiche bietet mir wahlweise das Brauhaus Colonia im Axa Hochhaus oder auch der Biergarten Schwimmbad nochmals eine Einkehrmöglichkeit, bevor ich glücklich und zufrieden am Stellplatz wieder ankomme.
What a difference one day makes!
Köln erleben auf einer außergewöhnlichen Fahrrad-Tour, das hat nicht nur funktioniert, sondern das war schlicht genial!
Wir erkunden die größte Stadt von NRW mit ca. 1 Millionen Einwohnern auf ruhigen und Autofreien Wegen. Dabei
erleben wir einen Architektur-Mix wie in keiner zweiten deutschen Großstadt. Wir befahren und unterqueren alle sechs Kölner Rheinbrücken: die Mülheimer Brücke, die Zoobrücke, die Hohenzollernbrücke, die Deutzer Brücke, die Severinsbrücke und zuletzt die Rodenkirchener Autobahnbrücke mit ihren völlig unterschiedlichen Konstruktionsarten und Bauweisen.
Nicht genug damit, wechselt die Architektur von Bauten des 20 Jahrhunderts mit Bauten des 19. Jahrhunderts, des 12. Jahrunderts und weiteren interessanten Baustilen. Ich behaupte nirgendwo in einer deutschen Großstadt gibt es so viele unterschiedliche Architektur auf so engem Raum zu sehen. Dabei sind die Spannungsfelder trotz aller Gegensätze so miteinander verknüpft, dass sich ein harmonisches Stadtbild ergibt.
Die Sehenswürdigkeiten Kölns reihen sich bei dieser Tour wie Perlen einer Perlenkette aneinander und jeder kann für sich entscheiden, wo er gerne mehr Zeit investieren möchte. Unstrittig dabei ist die Tatsache, dass man alle Highlights dieser Stadt nicht an einem Tag sehen und erleben kann, aber bei dieser Tour bekommt man schon einen sehr guten Überblick.
Ich hoffe Euch mit dieser neuesten Tour wieder einige ansprechende Anregungen geboten zu haben und vielleicht habt Ihr dabei auch noch unbekannte Seiten Kölns kennenlernen dürfen. Mir jedenfalls erging es so und ich kann nur sagen: diese Tour ist bei schönem Wetter unbedingt nachreisenswert! Mit Picknickkorb und Badegarnitur kann nix mehr schief gehen. Viel Spaß und bis bald, Euer Matthias
Diese Tour ist eine der insgesamt 19 Touren meines Buch NRW NEU ENTDECKT - Raus aus dem Alltag. Wer mag schaut mal ins Buch, dass Du hier bestellen kannst, als Buch, E-Book oder Bundle aus beidem mit 50% Nachlass auf das E-Book!
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Für noch mehr Erlebnisse stehen Euch in diesem Reiseführer zwei weitere spannende Geschichten zu Köln hier zur Verfügung:
Der erste Tag der 'Offenen Gartenpforte' 2019 im Rheinland führte uns am 14. Mai auf den Heilmannshof in Krefeld. Dieser Hof war mir, trotz meiner vielen Jahre, die ich in Krefeld lebte, tatsächlich völlig unbekannt. Umso größer war meine Überraschung und mein Erstaunen darüber, was ich dann über die Geschichte dieses Gutes und seines mehr als 100 jährigen Landschaftsparkes erfahren habe und erleben durfte. So folgt heute die Fortsetzung aus 2018 über die "secret gardens" in NRW.
Die Anfahrt ab der Kölner Domplatte zum Heilmannshof beträgt 64,84 Kilometer und dauert ca. 1 Stunde.
Hier die Adresse für die Navigation:
Maria-Sohmann-Straße 93
47802 Krefeld-Traar
Öffnungszeiten des Bioladens:
Mo-Fr. 8:00-18:30 Uhr
Samstags 8:00-13:00 Uhr
Während der Öffnungszeiten des Ladens, darf man den privaten Park des Hofes auf den Wegen erkunden und begehen.
Hier folgt der Kurzüberblick über die Highlights dieses Sonntagsausfluges nach Krefeld:
Hier kommen einige weblinks, die Euch die Planung der Tour erleichtern werden und für noch mehr Informationen sorgen:
BITTE BEACHTEN:
Die noch folgenden Termine für die Offene Gartenpforte im Rheinland sind der 08./09. Mai, der 05-./06. Juni und der 18./19. September 2021. Welche Gärten wann und wo geöffnet haben findet ihr unter der eigenen Webseite: www.offene-gartenpforte-rheinland.de Es ist immer wieder ein Genuss hier kleine Paradiese, wie das Arboretum Härle , Burg Lede bei Bonn oder eben den Landschaftspark des Heilmannshof für sich zu entdecken.
Stille empfängt uns im Park, verschlungene Wege, mehr Pfade führen uns zu leichten Erhöhungen, die als markanter Aussichtspunkt und Gestaltungsmerkmal vor über 100 Jahren angelegt wurde.
Sie bieten besonders heute, dank der vorausschauenden Planung der Gartenarchitekten des 19. und 20. Jahrhunderts, Sichtachsen, die zum Träumen einladen. Hier kann man schlicht die Zeit vergessen.
Romantisch spiegelt sich der Gutshof im Wasser, irgendwie scheint plötzlich die Zeit stehen geblieben zu sein.
Der Park wird in Eigenregie in Stand gehalten und so ergibt sich hier ein kleines Paradies abseits der touristischen Hauptrouten, welches man ohne Insiderwissen gar nicht gefunden hätte.
Genau darin liegt für mich der Reiz dieses Reiseblogs, denn es geht doch gar nicht darum zum 1.000-sten Mal zu erzählen wie toll der Kölner Dom ist (;o) sondern vielleicht mehr darum, die besonderen Ziele zu entdecken.
So nehme ich Euch mit auf vielerlei Entdeckungsreisen, bei denen durch neue Eindrücke, kulinarische Genüsse, Wanderungen auf erlebnisreichen Wegen, abenteuerliche Roadtrips mit viel Geschichte, oder gar Mehrgenerationenausflüge zu unvergesslichen Tagen werden.
Bei den festen Terminen der 'Offenen Gartenpforte 2019' im Mai, Juni, Juli und September hat der Heilmannshof zwar nur für den Monat Mai 2019 geführte Touren durch den Park angeboten, aber wer in den Genuss einer weiteren Führung durch die Eignerin Katja Leendertz oder Silja Leendertz-Aigner in diesem Jahr kommen möchte, der merke sich den 'Tag des Offenen Denkmals' vor: Dieser findet am 08. September 2019 statt und dann wird es auch während der Öffnungszeiten geführte Touren durch den Park gegen einen Obolus von 3,00 Euro je Person geben. Alternativ ganz bestimmt im folgenden Jahr.
Verwöhnt wurden wir an diesem Tag mit diversen Leckereien, selbst gebackene Kuchen, Pizza aus dem im Garten stehenden Steinofen mit dem dazu passenden biologischen 'Emmer Bier'. Für die Kinder wurden Trampoline aufgebaut, es standen Sitzbänke und Tische inklusive Überdachungen für die Besucher zur Verfügung.
Zum Heilmannshof lassen sich einige interessante Informationen zusammen fassen, die ich Euch natürlich keinesfalls vorenthalten möchte.
Der Spaziergang durch den Landschaftspark ist den Kunden des Bioladens während der Ladenöffnungszeiten gestattet. Im Namen der Eigner bitte auch ich Euch darum außerhalb dieser Zeiten die Privatspähre zu respektieren, denn es handelt sich nicht um einen öffentlichen Park!
Ist man einmal in Krefeld und Umgebung unterwegs, sollte man einen Besuch der Eisdiele San Marco in Krefeld Traar keinesfalls versäumen. Diese Eisdiele ist seit über 20 Jahren eine meiner Lieblingsadressen für diese süßen Sünden und zählt zu den besten unseres Landes. Erst kürzlich wurde sie wieder zur besten Eisdiele in NRW gekürt - was durch die vielen Berichterstattungen in Presse und Rundfunk eindrucksvoll dokumentiert wurde und auch im Internet nachzulesen ist.
Weitere Ausflugstipps in Krefeld und Umgebung findet Ihr unter den oben genannten Bloglinks hier im Blog, insbesondere in meiner Geschichte "Warum das Leben in Krefeld liebenswert ist" und in meinem Wanderreport über die Wanderung von Krefeld-Uerdingen nach Duisburg Friemersheim.
Für die Tage der Offenen Gartenpforte sollten sich die Gartenfreunde folgende Termine vormerken: 20./21.07 2019 und 14./15.09.2019. Welche Gärten dann für die Öffentlichkeit geöffnet haben, erfahrt Ihr unter der eigenen Webpage. Diese Tage der Offenen Gartenpforte gibt es in ganz NRW und sie werden seit vielen Jahren alljährlich neu festgelegt. Dann öffnen private Gärten ihre Pforten für neugierige Gartenliebhaber, die sich dann mit viel Genuss und jeder Menge Inspiration für die eigenen Gartengestaltung dort nach Herzenslust umsehen können. Bei manchen gibt es sogar an diesen Tagen Getränke, Verpflegung, WC oder sogar persönliche Gartenführungen.
Mein Versprechen heute an Euch: die Entdeckungsreisen und damit verbundenen Erlebnisberichte über die besonders sehenswerten Gärten und Parks in NRW wird weiter fortgesetzt. Mir fallen da spontan so viele Ziele ein, dass ich tatsächlich überlegen muss, welcher denn als nächstes drankommt. Am besten ihr schaut regelmäßig hier mal rein, dann könnt Ihr auch nichts verpassen.
Zeit zum träumen, Zeit zum genießen, entspannen und viel Ruhe vom hektischen Alltagsstress. Das findet man nicht unbedingt im nächsten Freibad, wo es nach fettigen Pommes und Sonnencreme duftet, Kinder, oder deren Eltern schreien und man verzweifelt versucht in Ruhe ein Buch zu lesen - nein, wahrlich nicht. Aber auf den verträumten Pfaden durch diesen Landschaftspark, wo man nach jeder Biegung wieder neue Blicke auf die Parklandschaft genießen kann, im Gartenpavillion, oder einfach im Schatten Jahrhunderte alter Bäume sitzend dem Zwitschern der Vögel zu lauschen - da mag es wohl gelingen, die Seele baumeln zu lassen.
Insbesondere in den Monaten März bis Mai begeistern die vielen Azaleen und Rhododendren mit ihren wechselnden Farben. Einige Arten aus China oder dem Kaukasus bezaubern gar mit ihren exotischen Düften. Natürlich verwandelt sich auch im Herbst der Park in eine Farbsymphonie der besonderen Art: japanische Ahorne wetteifern mit Amberbaum, Ginkgo- und Kuchenbaum.
Es ist schon etwas Besonderes durch diese heute noch erhaltenen Landschaftsparks zu wandeln, deren Planung vor mehr als Hundert Jahren begann und deren Ergebnisse wir so erst heute bestaunen können. Aus diesem Gedanken heraus hat mich das Zitat von Max Brewer aus dem Flyer zum Landschaftspark besonders angesprochen:
"Pflanz' einen Baum, und kannst du auch nicht ahnen,
Wer einst in seinem Schatten tanzt,
Bedenke Mensch, es haben Deine Ahnen,
Eh' sie dich kannten, auch für Dich gepflanzt!"
In diesem Sinne wünsche ich Euch, liebe Leser, erholsame Stunden und schöne Erlebnisse mit dieser neuen Tour und natürlich viel Vergnügen bei den Entdeckungen im Rahmen der Tage der "Offenen Gartenpforte".
Ich bedanke mich für Euren Zuspruch und Euer Interesse an diesem digitalen Erlebnisführer und online-Tourguide für NRW und melde mich schon bald mit einer ganz neuen und wieder anderen Geschichte. Mit besten Grüßen, Euer Matthias
Die Spielfilm Trilogie beim Herrn der Ringe lautet: "Die Gefährten", "Die Zwei Türme" und "Die Rückkehr des Königs". Da wir an diesem Wochenende mit den Gefährten drei Türme besichtigt haben, war mir der namensgebende Titel des zweiten Teils angesichts meiner Lieblingsfilme eine innere Eingebung. Das alle drei Türme sehenswert sind, davon erzähle ich Euch in Teil I. und Teil II. dieser Geschichte über den Aufenthalt im internationalen Jugendgästehaus in Aachen. Dabei begegnen wir sogar dem Teufel 'persönlich'...
Es ist mir eine persönliche Freude Euch darauf hinzuweisen, dass ich seit Juni 2019 durch CANON Deutschland unterstützt werde.
Mit der Bereitstellung einer digitalen Spiegelreflexkamera beginnt die Kooperation meines Reiseblogs mit diesem Weltkonzern und ich bin schon ein bisschen stolz darauf Euch sagen zu dürfen, dass dieser Tourbericht, ebenso wie Teil I mit einer Canon EOS 77 D bebildert wurde.
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte zur Jugendherberge Aachen beträgt 85,15 Kilometer und dauert ca. eine Stunde.
Die Adresse für die Navigation lautet:
Maria-Theresia-Allee 260, 52074 Aachen
Der Wohnmobilstellplatz in Aachen liegt im Ortsteil Burscheidt und hat die folgende Adresse:
Branderhoferweg 11, 52066 Aachen
Weitere Touren hier im Blog im direkten Umfeld:
Die Highlights im Kurzüberblick, die für einen unvergesslichen Ausflug sorgen werden:
Hier folgen einige nützliche Weblinks, die Euch bei der Planung Eures Aufenthaltes nützlich sein werden:
Was für ein Wochenende in Aachen und Umgebung! Nachdem wir am ersten Tag bereits den Wilhelminaturm in Vaals (Niederlande) und den Aussichtsturm am Staudamm 'La Gileppe' (Belgien) für uns entdeckt haben, ging es nach einem ausgiebigen Sonntagsfrühstück zum dritten Turm: dem Drehturmrestaurant in der 9. Etage (!) auf Aachens höchsten Berg, dem Lousberg.
Wer beispielsweise mit Wohnmobil anreist, könnte sich hier im Turm bei einem köstlichen Brunch verwöhnen lassen (kostet derzeit 29,90 Euro pro Person, Stand 06.2019, ohne Gewähr). Mit der schönsten Aussicht über die Stadt und einem 360-Grad Panorama im sich drehenden Restaurant geht dies auf der höchsten Ebene des Turms -allerdings nur nach telefonischer Reservierung, denn das Restaurant hat ausschließlich Sonntags geöffnet und es ist oft ausgebucht. Wer nur mit dem Fahrstuhl nach oben fahren möchte um die Aussicht zu genießen, ohne zu essen, kann dies erst ab 14:00 Uhr tun, bitte beachten!
Parkplätze sind auf dem Lousberg kostenlos vorhanden und auch für Wohnmobile möglich, da keine Einschränkungen vorhanden sind. Auch dieser dritte Turm unserer Reise ist behinderten gerecht, da mit dem Fahrstuhl befahrbar,(Restaurant und WC!) Im Foyer des Drehturms befinden sich einige interessante Hinweistafeln zur Baugeschichte und zur Geschichte des Landschaftsparks, den wir anschließend mit einem Verdauungsspaziergang erkunden wollen.
Mit seinem alten Baumbestand, den verschlungenen Pfaden und schönen Aussichtspunkten zählt der Lousberg ohne Zweifel zu den romantischsten Orten der Stadt. Hier erleben wir schöne Aussichten am Obelisken mit Blick auf Dom und Rathaus der Stadt, Säulenarkaden am Ehrenhof und das Denkmal von der schlauen Bauersfrau und dem Teufel, der auch hier oben wieder mal das Nachsehen hat (siehe auch Geschichte zum Dombau hier im Blog)
Ein fast unschlagbares Angebot für ein sonntägliches Katerfrühstück bietet das Cafe Intakt in den Kurpark-Terrassen (Stand 06.2019, ohne Gewähr-und Achtung unbezahlte Werbung!) im Kurgarten in Burtscheid, Aachens Keimzelle und Kurviertel mit zwei Kurkliniken, die sich an dem bis zu 73 Grad (!) heißen Mineralwasser bedienen, welches hier seid Jahrtausenden aus der Erde fließt und bereits von den Römern genutzt wurde.
Unter kleinen Stechpalmen zwischen Blumenrabatten und Brunnen sitzt es sich hier sehr angenehm. Nur wenige Schritte entfernt ist eine der Heilquellen gefasst mit Sitzbank und originellen Podcasts zur Heilwirkung des Wassers, zum Kurbetrieb vergangener Zeiten, oder zu den Sagen und Legenden-spannende Unterhaltung für große und kleine Kurgäste, die Interesse an der Geschichte haben.
Hervorheben möchte ich noch die zwei Kirchen, die uns unvermeidlich im Kurviertel ins Auge fallen: Im Jahre 997 gründete Kaiser Otto III. das Benediktinerkloster auf dem Johannesberg, dass 1138 reichsunmittelbare Abtei wurde. Heute heißt die nach Kriegszerstörungen wieder aufgebaute Kirche St. Johann Baptist. Was nicht jeder weiß: Der Kirchenschatz (u.a. eine byzantinische Mosaikikone des heiligen Nikolaus von Myra aus dem 9. Jahrhundert und eine Staurothek von 1230-40) wird an Bedeutung nur vom Aachener Domschatz übertroffen.
Die zweite katholische Kirche St. Michael 1748-51 von J.J. Couven erbaut ist ebenfalls sehenswert.
Du möchtest außergewöhnlich übernachten, gerne in historischen Gemäuern? Wir schlendern über Kopfsteinpflastergassen von der Kirche hinüber zum Abteitor (www.abteitor.de). Mitten im Herzen des Kurviertels Burtscheid liegt dieses ehemalige Abteigebäude, welches heute 6 besonders schöne Ferienwohnungen beherbergt. Diese sind alle nach einem besonderen Thema ausgestattet.
Mit dem Auto erreichen wir Korneliemünster von Burtscheid aus in nur wenigen Minuten. Dieser Ort ist in dreifacher Hinsicht sehenswert:
Wenn man wie ich katholisch erzogen wurde, dann spielt Kirche bereits in der Kindheit und Jugend mit der heiligen Kommunion und Firmung schon eine Rolle. Im Alter von etwa 10 Jahren ging es dann ins Jugendfreizeitlager: z.B. in den Hunsrück und an die Nordsee nach Ameland.
Im weiteren Lebensverlauf wird kirchlich geheiratet und die eigenen Kinder werden getauft. Wie auch immer der Lebenslauf jedes Einzelnen verlaufen mag, für mich ist und war es so.
Die logische Konsequenz bei Reisen in die weite Welt und zu unbekannten Zielen ist, dass zum Sightseeing-Programm auch immer der Besuch einer Kirche, eines Doms, oder einer Kathedrale gehört, gepaart mit dem Interesse für die Werke der Architektur, der Geschichte und der Kunst vergangener Jahrhunderte.
Neben der Danksagung für den bereits zurück gelegten Lebensweg, entzünde ich oft eine Kerze mit der Fürbitte für meine Liebsten und mich selbst, für Gesundheit, Glück und ein langes Leben.
Aber wer interessiert sich heute noch für die Beweggründe warum ein Dom, eine Kathedrale oder eine Abteikirche so besonders gebaut wurde? Oftmals sind die Reliquien eine Erklärung, so auch der Kirchenschatz von Korneliemünster!
Hier werden drei Christusreliquien verwahrt, die ursprünglich zum Domschatz Karls des Großen gehörten und durch seinen Sohn, Ludwig den Frommen, als Schenkung nach Kornelimünster gelangten. Dies sind drei Tuchreliquien:
Über die Echtheit dieser Reliquien, auch vor dem Hintergrund der Existenz des 'Turiner Grabtuches' wird heftig gestritten, Fakt ist, dass sie sich seit ca. 1.200 Jahren hier befinden und nur alle sieben Jahre der Öffentlichkeit gezeigt werden. Das letzte Mal war es 2014 der Fall, die nächste Gelegenheit hat man bei der Heiligtumsfahrt gleichzeitig mit den Reliquien in Aachen 2021.
Zur Unterkunft:
Drei Generationen im Dreiländereck, drei Generationen in der Jugendherberge Aachen. Die Quintessenz lautet: wir wurden erstklassig untergebracht und für die Großeltern war alles gut machbar. Die Auffahrt auf den Innenhof sollte vorab besprochen sein, denn es ist eigentlich 'Durchfahrt verboten', technisch jedoch kein Problem. Kostenfreie Parkplätze gibt es auf der Allee, morgens und abends hatte ich immer Glück.
Das Essen war sehr reichhaltig und vielfältig. Frisches Obst, Salate, Gemüse, Joghurt, Müsli, mehrere verschiedene Sorten Tee im Aufgussbeutel, Kakao, Kaffee, Milch, Wasser und Säfte, frische Brötchen, Brot, Wurst, Käse, Marmeladen - es fehlte uns an nichts- egal ob vegetarisch oder nicht. Gemessen an den Kosten für eine Übernachtung war es überraschend gut und reichhaltig. Unnötig zu erwähnen und logisch ist: wer mehr bezahlt bekommt auch mehr.
Die unerwartete Überraschung: das Publikum hat mich überzeugt: Das Goethe Institut war zu Gast mit einer Schülerauswahl aus der ganzen Welt, ob Indien, Colorado oder Texas/USA, ob Ungarn oder Sri Lanka- die Welt war zu Gast im Hause. Als wir abreisten kamen zu einem Symposium die Ärzte ohne Grenzen, 60 Fachkräfte aus allen denkbaren Krisenregionen nahmen die Jugendherberge Aachen zum Treffpunkt und zur Übernachtung für ihr Event.
Da war mir klar, als der Herbergsvater sagte, dass ca. 30 Prozent des Gesamtjahresumsatzes noch über die Klassenfahrten läuft und der übrige Umsatz sich aus Veranstaltungen und privaten Buchungen rekrutiert.
Die Jugendherberge Aachen ist ein internationales Gästehaus auf hohem Niveau, setzt sich zusammen aus einem L-förmigen Neubau und einem Altbau mit der Möglichkeit, die warmen Tage unter einem Sonnensegel im Innenhof zu verbringen. ein Bistro ist ebenso vorhanden, inklusive Sonnenterrasse, hier kann man sich selbst am Automaten Kaffee, Cappuccino oder Kakao ziehen, es gibt bis 01:00 Uhr in der Nacht an der Rezeption kalte Getränke zu kaufen (auch Bier oder Wein, natürlich auch antialkoholische Getränke, dass muss ich in einer Jugendherberge wohl nicht extra erwähnen). Mein Dank geht an das Team der Jugendherberge Aachen im Namen meiner Familie: wir haben uns in Ihrem Haus sehr wohl gefühlt!
Zur Gestaltung der Ausflüge:
Es galt ein Programm für drei Tage zu entwickeln und zu planen bei dem eine 18 jährige Tochter ein erlebnisreiches Wochenende mit den Eltern erleben kann und die Großeltern mit 73 Lenzen ebenfalls diesen Eindruck haben, ohne an die eigenen Leistungsgrenzen zu stoßen.
Die Vielfältigkeiten innerhalb der Stadt mit seinen Sehenswürdigkeiten und Museen sind eigentlich schon Programm genug, doch ich wollte MEHR!
So entstand das Programm von der Burgenroute, von den drei Ländern und den DREI TÜRMEN. Alle sind mit WC ausgestattet, alle sind behinderten gerecht und mit dem Rollator oder Rollstuhl anzufahren, alle bringen tolle Erlebnisse und Fernblicke in die umliegende Natur.
Die Kirchen, die wir besuchten sind barrierefrei, in den Kurkliniken werden Massagen, Bäder und Dampfbäder angeboten. Wer die finanziellen Mittel hat , findet hier nahezu grenzenlose Möglichkeiten für Wellness und Sightseeing.
Und die Golfplätze der Region habe ich noch nicht mal vorgestellt, dazu fehlte einfach die Zeit angesichts der Vielfältigkeit des Programms. da hilft nur eins: an einem Wochenende unserer Wahl wiederkommen.
Ich hoffe, liebe Leser, mit diesem aktuellen Zweiteiler Euch Inspirationen und Ideen für eine erlebnisreiche Entdeckungsreise in das Dreiländereck geboten zu haben. Wir haben schon sehr lukrative Ziele bei uns in NRW und ich verspreche Euch noch viele weitere Ziele hier im Block aufzubereiten damit Eure Reise "Raus aus dem Alltag" zu einem unvergesslichen Tag werden wird!
Vielen Dank für Eure Unterstützung und bis bald,
Euer Matthias
Mein dritter Wochenendausflug in der Kooperation mit dem Deutschen Jugendherbergsverband Rheinland führt uns heute in das internationale Jugendgästehaus nach Aachen. Über diesen Aufenthalt und die höchst empfehlenswerten Tagesausflüge möchte ich Euch heute berichten und dazu ermutigen einmal neue Wege zu gehen und diese auszuprobieren. Es war für alle drei Generationen, egal ob Großeltern, Eltern oder Enkelkind eine einmalige Erfahrung, die alle am liebsten sofort wiederholen würden.
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte zur Jugendherberge Aachen beträgt 85,15 Kilometer und dauert ca. eine Stunde.
Die Adresse für die Navigation lautet:
Maria-Theresia-Allee 260, 52074 Aachen
Der Wohnmobilstellplatz in Aachen liegt im Ortsteil Burscheidt und hat die folgende Adresse:
Branderhoferweg 11, 52066 Aachen
Weitere Touren hier im Blog im direkten Umfeld:
Die Highlights im Kurzüberblick, die für einen unvergesslichen Ausflug sorgen werden:
Hier folgen einige nützliche Weblinks, die Euch bei der Planung Eures Aufenthaltes nützlich sein werden:
Gleich zwei Kooperationen lassen dieses Wochenende für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Zum einen wird diese Reise meine Dritte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendherbergsverband Rheinland und zum anderen gibt es eine Premiere: Der erste Weltkonzern unterstützt meine Tätigkeit für diesen Reiseblog: Ende Mai 2019 erhielt ich von Canon Deutschland ein Kamera Kit zur digitalen Bebilderung meiner Blogberichte: eine Canon EOS 77D. Dafür spreche ich an dieser Stelle Frau Sandra Jurek meinen persönlichen Dank aus, die dies möglich gemacht hat.
Aus diesem Grunde findet Ihr unter verschiedenen Bildern nun auch die Hinweise auf eben jene Kamera, mit der sich hervorragend arbeiten läßt. Ich hoffe ich habe hiermit meiner Verpflichtung Rechnung getragen, dies als Werbung zu kennzeichnen. Die bisherigen Bilder der vorangegangenen 60 Touren sind alle mit der Kamera meines Mobiltelefons gemacht.
Was ist die Idee hinter dieser Tour? Wie ganz viele unternehmungslustige Familien meiner Leser auch, besteht unsere Familie aus drei Generationen: Da ist unsere Tochter, gerade 18 Jahre jung und soeben mit dem Abitur fertig, zu nennen, wir Eltern, beide Ende 40 Anfang 50 und die Großeltern beide 73 Jahre jung. Die interessante Frage: Wie kann man mit drei Generationen und einem Altersunterschied von maximal 55 Jahren einen Aufenthalt in einer JUGENDHERBERGE erleben und ein Programm gestalten, bei dem jeder zufrieden ist und keiner überfordert wird? Ist das möglich? Wo liegen die Vorteile? Was sind die Nachteile? Wie steht es um unsere eigenen Vorurteile? Diesen Fragen werden wir neben dem Reiseprogramm auf jeden Fall nachgehen und zu ganz erstaunlichen Antworten kommen.
Wie immer wird es ein Wochenende mit vielerlei unterschiedlichen Erlebnissen und Highlights-Nachreise wärmstens empfohlen!
Über eine steile Feuerwehrzufahrt erreichen wir den Innenhof der Jugendherberge in Aachen, den wir nach vorheriger telefonischer Anfrage befahren dürfen zum Be- und Entladen unseres PKW. Das kommt dem Asthmatiker unserer Familie sehr entgegen. Es folgt ein überaus freundlicher Empfang an der Rezeption durch die Auszubildende und die Einweisung in die Räumlichkeiten des Hauses. Die Eltern sind im barrierefreien Trakt des 'Neubaus' im Erdgeschoss untergebracht. Das freundliche Zimmer mit Doppelbett und zwei zusätzlichen Betten für Kinder ist vorbildlich mit einem eigenen behindertengerechten Duschbad (ebenerdig, Klappsitz, Haltegriffe) und WC (Haltestangen) ausgestattet. Für Notfälle gibt es gar eine Notlampe, mit der man die Mitarbeiter/innen der Rezeption rufen kann. Wir bekommen ein Doppelzimmer im Obergeschoss mit eigenen WC und Duschbad. Dort entpuppt sich ein Wandschrank als Schlafschrank mit Doppelstockbett, Leselampe und Steckdose zur Ladung des Mobiltelefons - was unsere Tochter sehr praktisch findet. Nach dem langen Ausflugstag verschwindet sie zum lesen und schlafen einfach im Schrank, witzig und pfiffig gemacht! Wer die Dusche benutzen möchte kann dies getrennt von der WC-Nutzung tun, man hat sein eigenes Separee.
Obst und Wasser stehen zur Begrüßung kostenlos bereit, das ist mal ein Empfang, den wir aus manchen Hotels nicht kennen. Aprospros Hotel, lediglich der fehlende Fernseher und die fehlende Minibar, machen den Unterschied zu einem Hotel aus, denn wir schlafen in frisch bezogenen Boxspringbetten; Duschtücher, Handtücher und Fußmatten liegen für jeden von uns im Bad bereit. Damit wäre das erste Vorurteil zur früheren Qualität von Jugendherbergen erstmal erledigt!
Buchbar ist ein Aufenthalt in den klassischen Paketen: Übernachtung mit und ohne Frühstück, Halbpension und Vollpension.
Wir wollen gut und preiswert essen, denn wir sind alle ziemlich müde von einer anstrengenden Woche. Also fahren wir der Empfehlung folgend in das mediterrane, griechische Restaurant 'Labyrinth' auf der Pontstraße im Studentenviertel der Stadt. Hier sitzen wir an einem lauen Sommerabend im Garten des Restaurants, den man von der Straße aus so nicht erwarten würde. Im Pontviertel gibt es alles, was Studenten gefällt: von mexikanischen und libanesischen Imbiss bis zur Cocktailbar, eine Shishabar, ein Kiosk für den späten Einkauf, Clubs, ein Programmkino und das Labyrinth: lecker speisen zu günstigen Preisen in idyllischem Garten unter einem Kirschbaum sitzend - ich finde das ist ein gelungener Start der übrigens alle Familienmitglieder begeisterte!
Das Ponttor ist eines von noch zwei existierenden, mittelalterlichen Stadttoren der alten Stadtbefestigung und hat schon viele Jahrhunderte hinter sich; ein beeindruckendes Zeugnis aus jener Zeit als Aachen noch Krönungstätte von über 30 Deutschen Königen war.
Wir schlendern zur Verdauung hinüber in die Altstadt, wo am Rathausplatz die Tische und Stühle der Restaurants draußen aufgebaut wurden. Autofahren ist tabu, es ist gesperrte Fußgängerzone, dadurch sitzt man im Sommer einfach herrlich hier - vor der imposanten Fassade des Rathauses mit dem Karlsbrunnen davor. Wir schlendern vorbei am internationalen Zeitungsmuseum, welches mit seiner Geschichte und seine Exponaten so einmalig ist in der ganzen Welt. Das wird vorgemerkt für unseren nächsten Aufenthalt, denn heute Abend hat es natürlich schon geschlossen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück freuen wir uns über das Wetter, das entgegen der Vorhersage freundlich ist. Wir haben heute die Burgenroute auf dem Programm, doch zuvor fahren wir in das nur acht Kilometer entfernte Vaals auf holländischer Seite. Hier gibt es mit dem Wilhelminaturm die höchste Erhebung der Niederlande.
Der Wilhelminaturm ist ein Wahrzeichen der Niederlande und gleichzeitig der höchste Punkt unseres Nachbarlandes. Wir kennen ihn auch unter dem deutschen Namen 'Dreiländerpunkt', weil hier Belgien, Holland und Deutschland sich eine gemeinsame Grenze teilen. Der Turm ist behinderten gerecht mit einem Fahrstuhl ausgestattet, für Rollies und Kinderwagen also bezwingbar. Von oben bietet sich ein phantastischer 360-Grad-Rundblick in alle drei Länder bis nach Aachen. Die letzte Treppe jedoch muss man zu Fuss bewältigen, denn diese führt zu einem Glasboden Skywalk! Das ist nichts für schwache Nerven, schwindelfrei sollte man schon sein!
Am Fuß des Turms befindet sich ein sehr gepflegtes Ausflugslokal mit einer Außengastronomie und einem großflächigen Interieur. Hier kann man schön sitzen und die Zeit vergessen, eine ideale Pausenstation für Wanderer und Radtouristen. Rundwege sind hier oben mehrfach ausgewiesen und auf Hinweistafeln erläutert. Der Parkplatz ist kostenlos nutzbar, die Turmbesteigung kostet 3,00 Euro pro Person (Stand 06.2019, ohne Gewähr). Nach der Turmbesteigung brechen wir in Richtung des Ortes Kelmis in Belgien auf (ca. 15 Minuten), denn hier beginnt die Burgenroute ( weblink und download siehe oben). Wir folgen der Beschilderung nach Raeren und gelangen so in einen verschlafenen Ort mit mittelalterlicher Burg, einem Donjon (Festungsturm) aus dem 14. Jahrhundert und der Töpferwerkstadt und dem Töpfereimuseum.
Plötzlich glaubt man in Frankreich zu sein, ich bin begeistert! Wir stellen das Auto auf dem kostenlosen Parkplatz vor der Werkstatt ab und schauen uns ein wenig um. In der Werkstatt werden die liebevoll geformten Puppen, Vasen und Erzeugnisse ausgestellt und verkauft, im Museum erfahren wir, das wir hier an einem der weltweit bedeutendsten Zentren für Töpferei gelandet sind. Raeren war vom 14. bis zum 19. Jahrhundert einer der wichtigsten Töpfereiorte des Rhein-Maaslandes.
In Eupen angekommen fiel die Entscheidung erst einmal ein leckeres Eis zu essen und ein wenig von der Stadt zu sehen. So sahen wir Burg Stockem (nur von außen zu besichtigen), die wunderschöne Barockkirche im Zentrum mit beeindruckender Kanzel und die alten Klostergebäude. Da der Tag sich schon den Nachmittag zuneigte und wir für diesen Abend ein warmes Abendessen in der Jugendherberge gebucht hatten (18:00 Uhr) viel der Entschluss von Eupen zum Stausee La Gileppe zu fahren und den zweiten Teil der Burgenroute zu einem späteren Zeitpunkt zu erleben.
Wie sich herausstellen sollte war dies eine geniale Entscheidung, denn wir erreichten den Staudamm La Gileppe nach nur 15 Minuten Autofahrt und konnten abermals einen kostenfreien Parkplatz vor Ort nutzen. Ich sah einige Wohnmobile dort stehen, die sich auf eine Übernachtung eingerichtet hatten; auf einem ausgewiesenen Parkplatz für Mobile ohne Ver- und Entsorgung.
Von der Parkplatzebene erreichen wir einen riesigen Turm der mit einem kostenlosen Aufzug ausgestattet uns in die Aussichtsplattform mit Restaurant nach oben bringt, mit dem man aber auch bis hinunter auf die Staumauer fahren kann, wo sich ebenfalls ein kleines Restaurant befindet.
Die Aussicht auf die umliegenden Wälder und den See ist schon beeindruckend und sehenswert. Infotafeln im Turm erzählen uns die Entstehungsgeschichte des ältesten Staudammes mit seinem Turm und Skyrooftop-Restaurant. Auf der Staumauer fahren die Kinder mit ihren Inlinern, Tretrollern und Bikes, im Kletterpark direkt neben dem Turm kann man sich wie Tarzan durch die Bäume schwingen, oder Joggingrunden auf dem Walderlebnispfad drehen. Ein sehenswerter Ort, den ich bis heute gar nicht kannte, ideal für alle Familienmitglieder. Während die einen bei einem Bierchen entspannen, erkunden die übrigen die Staumauer und laufen zum König der Löwen hinüber.
Ende des ersten Teils! Was für ein tolles Wochenende es war, sagen bestimmt die Fotos und die Beschreibungen aus.
Ich bin noch so beeindruckt, dass ich heute bald den ganzen Tag an dieser Tour geschrieben und gebastelt habe.
Dabei habe ich Euch erst den Ankunftstag und den darauffolgenden Samstag geschildert. Im zweiten Teil folgen also logischer Weise
die Erlebnisse des dritten Tages, welche ebenso spannend und abwechslungsreich waren, dass sie für einen eigene Blogstory ausreichen.
Ich hoffe mein Familienausflug in die Jugendherberge nach Aachen hat Euch gefallen und dazu inspirieren können, so etwas mal
auszuprobieren. Dabei dürft Ihr bedenkenlos Eure Vorurteile über Jugendherbergen über Bord werfen, denn diese sind in der heutigen Zeit moderne und internationale Gästehäuser mit ganz erstaunlichem Publikum. Dazu werde ich Euch mehr erzählen im zweiten Teil, der in Kürze folgen wird. UND HIER KOMMT ER SCHON: TEIL II! Ich bedanke mich für Euren Zuspruch und Eure Unterstützung und freue mich auch über Euer Feedback und Kommentare.
Es grüßt Euch herzlich Euer Matthias, bis bald!
"Der ehrliche Weg um die Ecke", so titulierte Manuel Andrack in seinem Buch 'Die schönsten Wanderwege in NRW' den Neanderlandsteig. Sehr werbewirksam wurde im Kreis Mettmann ein Rundweg mit klangvollem Namen und 240 Kilometern Gesamtlänge auf 17 Etappen ins Leben gerufen, dessen siebte Etappe ich Euch als Halbtageswanderung heute empfehlen möchte. Die Highlights der Tour sind neben den wunderschönen Pfaden durch uralten Buchenwald im Naturschutzgebiet am Ende der Wanderung die Entdeckung einer Burg und eines Schlosses inklusive einer möglichen exklusiven Einkehr.
Die Anfahrt zum heutigen Startpunkt der Wanderung beträgt von der Kölner Domplatte zum Hotel Zur Kastanie in Mülheim-Selbeck ca. 56 Kilometer und dauert 48 Minuten. Die Adresse für die Navigation lautet:
Beide Adressen können als Start und Zieladresse verwendet werden, denn es handelt sich um eine Streckenwanderung.
Beide Adressen sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Buslinie) erreichbar. Die besten Verbindungsmöglichkeiten holt Ihr Euch immer aktuell über die APP des ÖPNV.
Mehr erleben in der Region um Essen mit den folgenden Touren hier im Blog:
Hier sind meine Highlights für Euch im Kurzüberblick, die diesen Ausflug zu einem besonderen Erlebnis werden lassen:
Hier habe ich Euch einige nützliche weblinks zusammen gestellt, die bei der Planung Eures Ausfluges nützlich sind:
Eine besondere Unterkunft in den alten Mauern des Schlosses Hugenpoet bietet einen aussergewöhnlichen Aufenthalt in einem der 'leading hotels of the world', 5 Sterne Luxusklasse, angemessener Dresscode ist Voraussetzung!
Willkommen auf dem Neanderlandsteig! Im dritten Jahr seit Bestehen dieses Reiseblogs, ist es nun erstmals soweit, dass ich Euch einen Wanderweg vorstelle, der sich in die bedeutenden kulturhistorischen Wanderwege Deutschlands einreiht. Dabei
verspricht er eine abwechslungsreiche Wegführung durch das niederbergische Land, teils durch Wälder, Heidelandschaften, Moore, vorbei an Seen, Flüssen und malerischen Bachtälern in dichten Wäldern und Forsten.
Ob die für heute ausgewählte Wegetappe diese Versprechungen der überall gratis zu bekommenden Flyer und Broschüren erfüllen kann?
Das werden wir nun gemeinsam herausfinden. Allerdings sind 240 Gesamtkilometer ein wenig zu viel für eine Rundwanderung, also picken wir uns eine spannende Etappe nach unserem Geschmack heraus, die für den Tag dann eine Streckenwanderung bildet. Das bedeutet für unsere Vorgehensweise, ein Auto am Zielort abzustellen und mit dem zweiten zum Startort zurückzufahren. Das geht auch mit dem Taxi , oder mit dem ÖPNV, in diesem Fall mit dem Bus.
Die Charakteristik des heutigen Weges ist schnell zusammengefasst: die Etappe ist 10,6 Kilometer lang und im Aufstieg sind 168 Höhenmeter, im Abstieg 144 Höhenmeter zu überwinden. Die Weglänge beansprucht 3-3,5 Stunden reine Gehzeit und bietet Einkehrmöglichkeiten am Start und am Ziel, unterwegs werden wir an einem "Büdchen"/Kiosk einen Stop einlegen.
Wir geniessen heute eine familiengerechte Wanderung, die als Halbtageswanderung einzustufen ist. So bleibt anschließend noch genug Zeit für eine Bootstour auf der Ruhr, oder für die Besichtigung von Essen-Kettwig mit seinen malerischen Fachwerkbauten.
Grundsätzlich lassen sich alle Etappen des Neanderlandsteigs spontan planen und erwandern. Da haben die Wegpaten sich wirklich einiges ausgedacht:
So wird der Wandertag zu einem unverlaufbaren Allroundprogramm, bei dem man die Highlights eigentlich nicht verpassen kann.
Dabei wird die heutige Wanderetappe Nr. 7 eine von insgesamt 17 möglichen Etappen sein. Wer einen längeren Aufenthalt plant hat damit also natlos die Möglichkeit die Streckenetappe Nr. 6 und Nr. 8 gleich auch noch zu erwandern.
Für die heutige Etappe habe ich mir die Freiheit genommen in umgekehrter Reihenfolge zu starten, denn eigentlich ist Kettwig Startpunkt und das Hotel Zur Kastanie Ziel der Wander-Etappe. Der Grund für diese Entscheidung liegt in der für meine Auffassung spannenderen Dramaturgie der Wegführung und der einfacheren Tagesplanung.
In Mülheim Selbeck geht es relativ unspektakulär los mit weitem Blick über Felder und die Höhen des Ruhrtales. Ein Traktor zieht seine Bahnen durch einen endlos erscheinenden Acker und furcht gleichmäßige Muster in seinen Boden, ansonsten ist hier niemand zu sehen.
Es ist ein sonniger Donnerstag Ende Mai und wir haben uns den Rest des Tages heute frei genommen um das schöne Wetter zu nutzen. Wir erreichen nach dem ersten Drittel der Wegstrecke eine Trinkhalle und wissen von einer Empfehlung weiterer Wanderer, dass man hier tunlichst eine Pause machen sollte. Der Grund ist simpel und köstlich: Es gibt frische, hausgemachte Frikadellen, dazu ein kühles Bierchen - herrlich! Schon ist das bestellte Urlaubs-Freizeit-Feeling da und der Satz: "Ist das nicht genial? Sowas müßte man viel öfter mal machen." meines Begleiters läßt nicht lange auf sich warten. Recht hat er!
Nach dem kurzen Stop geht es beschwingt weiter und ein Waldpfad nimmt uns nach der Überquerung einer Ampelkreuzung auf. Das ist so eine typische Überraschung dieses Neanderlandsteigs. Gerade sitzt man noch auf einen Schwatz am Büdchen - übrigens typisch Ruhrpott- und nun wandert man über federnden Waldboden durch riesige Buchen. dem Ruhrtal entgegen.
Der Weg führt durch schattigen Wald auf schönen Pfaden und einigen Stufen zum Schloss Landsberg, dessen Geschichte ich bereits in meiner Fahrradtour durch die Geschichte eingehender beschrieben habe. Eine Besichtigung ist nicht möglich, denn es handelt sich um den Privatbesitz der Industriellenfamilie Thyssen und ein Schulungszentrum für Firmenseminare. Genauer hinsehen lohnt sich gleichwohl, denn der Eintritt in den Garten ist in der Regel für Wanderer erlaubt. Mein Geheimtip für Euch: Wenn Ihr im Rucksack die Zutaten für ein schönes Picknick dabei habt, gibt es auf dieser Wanderung kein romantischeres Plätzchen als diese Gartenoase der Stille mit seinen Brunnen und der schönen Wiese im hinteren Teil, den wir für uns schon mehrfach ganz alleine nutzen konnten.
Nach einer schönen Pause im Garten von Schloss Landsberg machen wir uns wieder auf den Weg, denn das letzte Drittel der heutigen Wanderetappe steht noch bevor. Zurück auf dem Wanderweg nehmen wir mit der Kennzeichnung den alten Hohlweg nach links hinauf und erleben schöne Waldimpressionen auf der letzten Teiletappe, bei der auch der Abstieg in das Ruhrtal ansteht.
Im Tal angekommen bieten sich nun mehrere verschiedene Möglichkeiten: Eine Einkehr beim edlen Italiener mit der typischen 'cucina italiana', oder doch lieber der sonnige Biergarten des Frankenheimer Brauhauses? Denjenigen Wanderern, die noch ausreichend Energie und Zeit haben lege ich den Besuch von Essen Kettwig auf der gegenüberliegenden Ruhrseite wärmstens ans Herz. Gleich zwei Locations gefallen mir dort besonders: da wäre der Biergarten 'Stiege' zu nennen, direkt neben der Kirche gelegen, alternativ ist es auch ein schönes Erlebnis das Schiffsrestaurant Thetis zu besuchen, um von dort dem bunten Treiben auf dem kleinen Ruhrsee zuzuschauen und den Sonnenuntergang zu genießen.
Kulturhistorisch bedeutsam und ganz sicher einen Fotostop wert ist der Besuch des Schlosses Hugenpoet, eine Location für die 'feine Gesellschaft', wie mein Vater zu sagen pflegte. Nähere Informationen zum Schloss, das heute Hotel ist, findet Ihr unter den obigen Weblinks.
Wir hatten hier bei der Planung des heutigen Wandertages unser zweites Auto am Gasthaus Alte Fähre kostenlos parken können und steuern dieses schöne Haus mit Gartenlokal und Ruhrblick an.
Auch hier kann man beispielsweise diesen erlebnisreichen Wandertag mit einem fantastischen Blick auf Essen Kettwig beenden.
Eines steht für mich heute schon ganz sicher fest: ich werde wiederkommen um die reizvollen Freizeitmöglichkeiten des Reviers und des Ruhrtales weiter zu erkunden, sei es nun auf dem Ruhrtalradweg, dem Ruhrhöhenweg, oder mit der Ruhrschiffahrt. Wir haben es schon schön hier im Revier- fahrt mal hin!
Diese Teiletappe Nr. 7 des Neanderlandsteiges macht eindeutig Lust auf mehr!
Wir erwandern ein Tagesprogramm, wie ich es liebe: Natur, schöne Wegabschnitte, Waldpfade, dazu eine Burg aus dem 12. Jahrhundert mit Brunnen im verwunschenen Garten, ein imposantes Wasserschloss und ein mittelalterlicher Stadtkern mit verwinkelten Fachwerkbauten und alten Kopfsteinplastergassen.
Die Seele baumeln lassen bei einem romantischen Picknick, Gartenlokale mit See- und Ruhrblick, oder 'Klönschnack halten ' am Büdchen.
Ob Urlaubstag, oder Sonntagsausflug, hier kannste was erleben!
Ich bedanke mich herzlichst für Euer Interesse und Eure Unterstützung und verabschiede mich auf bald, mit einer gänzlich anderen Tour - versprochen! Beste Grüße, Euer Matthias
Sommerliche Temperaturen locken im Frühjahr auf eine von Blüten, Brücken, und (Aus-)Blicken geprägte Fahrradtour durch die Solinger Naturschönheiten. Dabei treffen wir auf viele
sehenswerte Bauten und Produktionsstätten der frühen Industriekultur, z.B. der höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands, erleben eine Fahrt mit der einzigen Seilbahn des Bergischen Landes hinauf zur
größten rekonstruierten Höhenburg des Landes NRW. Den Abschluss bildet ein Blütenmeer im Botanischen Garten.
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zum LVR- Industriemuseum Gesenkschmiede in Solingen, dem Start- und Zielpunkt der heutigen Tour, beträgt 35 Kilometer und dauert ca. 39 Minuten.
Die Adresse für die Navigation lautet:
Weitere Ausflüge ins Bergische Land, hier im Blog mit diesen Touren:
Hier kommen einige Highlights der heutigen Tour, die für einen außerordentlich schönen Tag sorgen werden:
Diese weblinks sollen und können Euch bei der Planung dieser Tour gute Dienste leisten und vereinfachen die Recherche:
An der Gesenkschmiede in Solingen, unserem heutigen Start- und Zielpunkt kann man nach telefonischer Reservierung zwei Pedelecs ausleihen, ein Herren- und ein Damenrad. Parkplätze (auch für Wohnmobile bis 6 Meter) stehen auf dem Gelände kostenfrei zur Verfügung.
Die Tour ist 34 Kilometer lang. Es sind dabei 360 Höhenmeter zu überwinden, Fahrtrichtung Stadtauswärts weitestgehend bergab bis hinunter zu den Wupperauen, zurück hinauf über alte Bahntrassen.
Faltkarten zur Tour sind gratis im Museum zu bekommen, weiter oben findet Ihr den Weblink zum gpx-download und zur online-Karte. Beim Museum sind diese zusammen mit einem vorgespeicherten Navigationsgerät für Radtouren ebenfalls ausleihbar - ein perfektes Rundum-Sorglos Paket für eine tolle Tour.
Ich war mit meinem eigenen Rad, (classic one - ohne Hilfsmotor) unterwegs. Da war die Steigung im letzten Drittel der Tour schon eine kleine Herausforderung - es gab sogar eine kurze Schiebestrecke. Aber wir wachsen ja mit unseren Herausforderungen, oder?
Im Flyer sind übrigens insgesamt 4 Touren ausgearbeitet worden, von denen diese erste Tour die längste ist. Es gibt für einen längeren Aufenthalt, oder Wiederholungstäter also einige Alternativen mit weniger Gesamtkilometern bei immer gleichem Start- und Zielpunkt.
Möglichkeiten zum Pausieren mit Besichtigungen der Wipperkotten, diversen Höhepunkten, wie dem Brückenpark Müngsten und Biergärten in schöner Lage sind mehr als reichlich vorhanden, Es wird also eine abwechslungsreiche Tour, die am besten am frühen Morgen startet, damit man nicht durch die Besichtigung (z.B. von Schloss Burg) in Zeitdruck gerät.
Die schönste Freude ist die Vorfreude, sagt ein Sprichwort und das trifft auf die heutige Tour natürlich auch zu. Wer diese Tour mit dem bergischen Klassiker, der Bergischen Kaffeetafel verbinden möchte, dem bieten diversen Adressen die beste Möglichkeit dazu. Lasst mich Euch zwei Lokale empfehlen, die am unmittelbaren Verlauf der Radstrecke liegen:
Die Gaststätte Rüdenstein eröffnete bereits am 18. Mai 1929 in einem alten bergischen Fachwerkhaus direkt am Ufer der Wupper seine Türen für hungrige Gäste und entwickelte sich zu einer sehr beliebten Adresse, die heute in der 4. Wirtsgeneration immer noch ein Familienbetrieb ist. Mehrfach aus- und umgebaut, ist es heute ein modernes Haus mit viel Platz und bietet den Kindern auch tolle Möglichkeiten draußen zu toben. Es hat schon etwas uriges, gemütliches im "Stübchen" einen Tisch zu reservieren und dort die Kaffeetafel zu genießen.
Seit über 25 Jahren bekocht Andreas Kempen seine Gäste im Haus Rüden und hat sich in dieser Zeit einen Namen gemacht, der über die Grenzen Solingens bekannt geworden ist. Deftige Pfannengerichte, Salate , Burger und die allseits beliebten Pfannkuchen gehören zur Auswahl. An bestimmten Aktionstagen gibt es "kulinarische Herbstabende", Mittelalterliche Tafelrunden" für Gruppen und selbstverständlich auch die "Bergische Kaffeetafel"
Zum urgemütlichen Ambiente der Gaststube gehört auch ein Biergarten in dem bis zu hundert Personen Platz finden.
Beide Lokale verdienen eine uneingeschränkte Empfehlung; sinnvoll ist sicherlich an Wochenenden einen Tisch zu reservieren, für die Bergische Kaffeetafel ist das sowieso unabdingbar.
Wer beide Lokale besuchen möchte, ohne eine Radtour zu unternehmen, kann nach dem Essen eine wunderschöne Wanderung auf dem 7,4 Kilometer langen Obstweg Solingen (hier der weblink zu outdooractive) unternehmen, Hinweistafeln stehen direkt vis-a-vis dem Eingang zu Haus Rüden.
Der Begriff der Bergischen Kaffeetafel geht vermutlich bis in das Jahr 1870 zurück. Zu diesem Zeitpunkt wurde erstmals schriftlich darüber berichtet, was bei einer Tauffeierlichkeit den Gästen aufgetischt wurde. Dabei spielt der Einzug des Bohnenkaffees im 18. Jahrhundert eine wesentliche Rolle, einhergehend mit der Erfindung von Zinnkannen, in denen dieser Kaffee dann für größere Gesellschaften warm gehalten werden konnte. Die Zinnkannen, wurden mit einem Kränchen versehen um den Kaffee portionsweise in Tassen gießen zu können. Schnell hatte sich der Begriff "Dröppelminna" durchgesetzt: Dröppeln von tropfen, da das Kränchen der Kanne häufig nachtropfte und Minna von Wilhelmina, der Haushälterin. Zu besonderen Anlässen kamen die Familien und Freunde dann zum feiern und essen zusammen, im Bergischen Land oft auf beschwerlichen Wegen mit Karren oder per Pedes und jeder brachte etwas Süßes oder Deftiges mit.
Das zeichnet die Bergische Kaffeetafel auch heute noch aus: süße Waffeln mit Kirschen, geräucherte Schinken , Wurst und Käse, Korinthenbrot, Milchreisbrei mit Zucker und Zimt, Bienenhonig, Apfel- und Rübenkraut, Schwarzbrot, Quark und Butter, Burger Brezeln und Napfkuchen. Neben dem üblichen Bohnenkaffee werden auch Tee und Kakao für die Kinder gereicht, und ein ordentlicher Weinbrandt zur Verdauung darf auch nicht fehlen.
Die Bergische Kaffeetafel ist der Tradition nach also ein Festtagsessen für größere Gesellschaften wie Familienfeiern (Taufe, Hochzeiten, Jahresfesten o.ä.), wird in der heutigen Zeit eher kommerziell im Rahmen der "regionalen Küche" in vielen Gasthöfen und Restaurants des Bergischen Landes angeboten.
Genug geschlemmt, zurück zum sportlichen Teil! Die Strecke entlang der Wupper durch die Wupperauen, auf zum größten Teil verkehrsfreien Rad- und Wanderwegen gehört zum schönsten Streckenabschnitt des heutigen Tages. Wir passieren gleich zu Beginn nach der Haasenmühle ein Naturdenkmal (auf der rechten Seite) einen aufgelassenen Steinbruch mit Hinweistafeln zum Meeresgestein, welches sich hier vor rund 400 Millionen Jahren auftürmte. Nur wenige Meter weiter gelangen wir zum Hotel Wipperaue mit Gartenterrasse an der Wupper, eine praktische Unterkunftsmöglichkeit für diese Tour. Unweit in direkter Nachbarschaft sozusagen, das Industriedenkmal ersten Ranges: der Wipperkotten, ein vierhundert Jahre alter Schleiferkotten, in dem mittels Wasserkraft noch heute ehrenamtliche Schleifer die Technik den Museumsbesuchern zeigen. Hier könnt Ihr eure stumpfen Küchenmesser nachschleifen lassen, oder neue aus eigener Produktion käuflich erwerben.
Bald ist Unterrüden erreicht, wo die japanischen Kirschbäume gerade in Blüte stehen, schon wenig weiter passieren wir Obenrüden mit dem Rüdendenkmal und dem Gasthof Rüdenstein. Kurz dahinter ist für Autofahrer Sackgasse, wir tauchen ein in das Landschaftschutz- und Naturschutzgebiet Wupperaue und kommen so zum Wupperhof, welches in altem Fachwerkgemäuer das griechische Restaurant Mythos beherbergt. Bald schon ist das zweite Industriedenkmal, der Balkhauser Kotten mit Museum erreicht, ein wunderschöner Platz zum Verschnaufen mit alter Baumbank Liege- und Picknickwiese an der Wupper. Wenig später folgt der Campingplatz Glüder: Start- und Zielpunkt der Camper für diese Tour. Direkt gegenüber befindet sich der Minigolfplatz mit preiswerter Pausenmöglichkeit.
Über schöne Wanderwege, vorbei am Wupper-Wasserfall mit Fischtreppe erreichen wir Unterburg. Die Hasencleverstraße bietet uns einen ersten fantastischen Burg-Blick und hat mit der Villa Bisco auch noch eine schöne Ferienwohnung im Angebot.
Von Unterburg erreicht man mit der einzigen Seilbahn des Bergischen Landes bequem die größte rekonstruierte Burganlage Westdeutschlands - Schloss Burg, unbedingt sehenswert! Wer mehr zur Burg und seiner Geschichte erfahren möchte liest meine Geschichte von Räubern und Rittern im finsteren Walde.
Imposant ist der Anblick des über 30 Meter hohen Bergfriedes mit seine sechs Etagen, die über steile Treppen mit einem Audioguide erklommen werden können. Hier ist vor drei Jahren erst ein neues Besucherzentrum entstanden. Dabei wurden das Grabentorhaus und der Bergfried kernsaniert und zu Multivisions-Ausstellungsräumen umfunktioniert - eine Ritterburg mit einer Computeranimation des Grafen Adolf, der uns höchstpersönlich durch die Burg führt - willkommen im 21. Jahrhundert!
Weiter durch das Tal der Wupper gelangen wir mit dem Uferweg zur rechten Uferseite alsbald zur handbetriebenen Seilzugfähre, auf der wir mit den Rädern über die Wupper übersetzen können - ein Spaß für Groß-und Klein.
So erreichen wir mit der Fähre zur Müngstener Eisenbahnbrücke das beeindruckenste Industriedenmal des Bergischen Landes. Zusammen mit anderen Bahnbrücken in Europa soll sie in Zukunft UNESCO Welterbe werden! Unter der Brücke befindet sich der Brückenpark mit Restaurantion, Minigolfparcours und vielen anderen Attraktionen, wie begehbaren, sprechenden Märchentafeln aus Bronze.
Nun wird es anstrengend: über die Bergbahntrasse müssen wir uns tapfer wieder in die Höhe kämpfen. Belohnt werden wir auf 221 Meter über N.N. mit dem schönsten Ausblick auf Wuppertal-Cronenberg, Solingen mit den doppelten Kirchtürmen und Alt Remscheid. Nach einer Verschnaufpause gelangen wir wieder bergab zur relativ ebenen Korkenziehertrasse, die uns verkehrsfrei bis zum Botanischen Garten bringt. Eine erneute Radlerpause verbringen wir nun mit einem kostenfreien Spaziergang durch den Botanischen Garten, der auf der Denkmalliste der Stadt steht.
Das Lorbachtal führt uns dann erstaunlich idyllisch zurück zum Ausgangspunkt, wo wir jetzt verdientermaßen dinieren können.
Mit einem Pedelec ist die Route kein Problem, aber ich habe sie mit einem 'normalen' Tourenbike auch ganz gut geschafft. Das liegt natürlich einerseits an der schönen Streckenführung und andererseits an den vielen Stops und Sehenswürdigkeiten. Ich habe ca. 4 Stunden im Sattel gesessen, mindestens nochmal 4-6 Stunden sollte man für die Besichtigungen und Essenspausen einplanen. Hier bekommt Ihr die schönsten Sehenswürdigkeiten Solingens an einem Ausflugstag geboten, ganz ohne Stress. Das bleibt sicher noch lange in Erinnerung.
Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen und bedanke mich für den regen Zuspruch, ihr seit der Wahnsinn: 50.000 Aufrufe! Dafür sage ich von Herzen "DANKE" mit dieser inzwischen 60. Geschichte. Bis bald, es grüßt Euch euer Matthias
Am ersten Wochenende im April fand das dreitägige Hikingcamp für Blogger und Touristiker in Heringhausen am Diemelsee statt. Einer Einladung zu diesem Treffen folgte ich sehr gerne. Was kann es für einen Reisejournalisten wie mich Schöneres geben, als sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Mit welchen Eindrücken und Erkenntnissen ich zurück kam, erzähle ich Euch in dem nun folgenden Artikel. Doch Vorsicht! Es könnte sein, das Euch anschließend diese Urlaubsregion nicht mehr aus dem Kopf geht. Viel Spaß!
Die Anfahrt ab der Kölner Domplatte zur Tourismusinformation Diemelsee in Heringhausen beträgt 197 Kilometer und dauert ca. 2:21 Stunden.
Die Anreise mit der Deutschen Bahn ab Hauptbahnhof Köln bis zum Bahnhof Willingen gelingt mit der günstigsten Verbindung in ca. 3 Stunden. Es kann auch bis zu 5 Stunden dauern.
Immer mehr Orte werden mit dem Busunternehmen FLIXBUS durch Fahrpläne vernetzt. So kann man beispielsweise ab 9,00 Euro von Essen nach Willingen mit dem Flixbus fahren.
Mehr Touren in diese Region mit diesem Reiseblog findet Ihr mit den folgenden spannenden Geschichten, die einen mehrtägigen Urlaub möglich machen:
Hier kommen die Highlights im Kurzüberblick, die für ein kurzweiliges, erlebnisreiches Wochenende sorgen werden:
Hier habe ich Euch mal einige nützliche weblinks zusammen gestellt, die Euch bei der Planung Eures Ausfluges gute Dienste leisten können:
Wir erreichten unser H+Hotel in Willingen am frühen Freitag nachmittag und bezogen erst einmal nach knapp 3 Stunden Autofahrt unser Quartier. Die Organisatoren und Sponsoren dieses Hikingcamps hatten für eine wirklich tolle Unterkunft, Verpflegung und einen mehr als gelungenen Ablauf gesorgt. Daher geht mein Dank zu allererst einmal an Markus Balkow, der die Einladung zu diesem Austausch von Bloggern und Touristikern ausgesprochen hat.
Auf der Fahrt zum Hotel zog sich der Himmel mit jedem gewonnenen Höhenmeter immer mehr zu, so daß wir bei Ankunft in ein Nebelmeer eintauchten, welches uns völlig undurchsichtig umschloss. Das tat dem planmäßigen Empfang gegen 17:30 Uhr keinen Abbruch und so wurden wir in der Lobby des Hotels von den Touristikern und der Lokalpresse in Empfang genommen und begrüßt. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto mit den Sponsoren ging es gleich los auf eine Kurzwanderung zur Diemelquelle und hinauf zur Graf Stollberg Hütte.
Die Touristiker vor Ort Andrew Kesper und Claudia Stekelenburg führten uns durch den Nebel stetig bergan und lobten die Fernsichten vom Kahlen Pön, die zweifelsohne bei schönem Wetter eine Wucht wären. An der Diemelquelle angekommen wurden wir informiert bereits durch zwei Bundesländer gelaufen zu sein, da genau in dieser Region die Landesgrenze zwischen NRW und Hessen verläuft. Uns sind halt keinerlei Wege zu weit, um an ein kühles Erfrischungsgetränk zu gelangen, oder?
Während die Menschen in NRW von der Region Sauerland und seinen Touristischen Sehenswürdigkeiten wie Winterberg und Kahler Asten (als vermeintlich höchster Erhebung ) sprechen, reden die Hessen von Upland und seiner touristischen Hochburg Willingen. Ich befürchte mein Wissen bedarf einiger Nachhilfe in Geografie, denn die heutigen Ausführungen führen mich zu zwei neuen Erkenntnissen: Willingen liegt nicht im Sauerland und nicht in NRW sondern im hessischen Upland, ups!
Mit der Graf Stolberg Hütte erreichten wir das Ziel der heutigen Wanderung. Während uns gerade noch kalte Nebelschwaden dazu veranlassten die Reißverschlüsse der Outdoorjacken zuzuziehen, empfängt uns die Hütte mit heimeligem Licht, knisterndem Kamin, gedämpftem Kronleuchter und fast bayrischer Almatmosphäre.
Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, alle sind begeistert, die für uns reservierten Plätze werden schnell eingenommen und es macht sich eine geradezu vertraute Stimmung breit, als würde man sich schon lange kennen, doch bei den meisten der rund 30 Teilnehmer ist das Gegenteil der Fall. Im Handumdrehen sind alle in ein angeregtes Gespräch vertieft, erste Kontakte werden geknüpft, Erfahrungen und Fachkenntnisse ausgetauscht und es wird viel gelacht. So vergeht die Zeit wie im Flug. Nach einem leckeren Essen, Bier aus der Westheimer Brauerei und heimischen Destillaten, werden wir noch vor Mitternacht von einem Shuttlebus abgeholt und in das H+Hotel zurück gefahren. Was für ein Auftakt!
Am folgenden Morgen genießen wir ein frühes Frühstück bevor wir abermals mit einem Taxibus zur Touristeninformation gefahren werden. Das Wetter ist immer noch kalt und nebelig, für den weiteren Tagesverlauf wird jedoch Wetterbesserung vorausgesagt. Die ist auch bitter nötig, denn eine Bloggerwanderung ohne passende Fotos geht ja gar nicht. Wer zum Event mehr erfahren möchte, folgt an dieser Stelle dem weblink zum Hiking Barcamp Diemelsee von diesem Wochenende.
Um die Mittagszeit werden uns ein warmer vegetarischer Eintopf und diverse Snacks gereicht, bevor wir uns auf dem Weg machen. Ein ausgebildeter Wanderführer steht zu unserer Begleitung bereit, um uns die Schönheiten und besonderen Gegebenheiten der hiesigen Natur und Wanderlandschaft nahe zu bringen. Wir folgen dem Experten hinauf zum Dommelturm mit fantastischen Fernsichten (tatsächlich, dieses Mal!) und tollen Wegabschnitten mit Blicken auf den Diemelsee. Schließlich befinden wir uns hier in der ersten qualifizierten Wanderregion von Wanderbares Deutschland.
Dies wird schon bei der kurzen Wanderung deutlich und ich verspüre den Wunsch nach noch mehr Touren in dieser Region.
Was zeichnet denn eine qualifizierte und zertifizierte Wanderregion mit sogenannten Premiumwegen aus?
Da wäre als erstes die touristische Infrastruktur zu nennen. In der Touristen Information erhalten die Besucher alle erdenklichen kostenlosen und kostenpflichtigen Infomaterialien, die für einen gelungenen Aufenthalt sorgen werden. Dann sind da die Beherbungsbetriebe, Hotels, Gaststätten und Wanderhütten zu nennen, die für Leib und Wohl der Gäste sorgen und für jeden Geldbeutel ein adäquates Angebot bieten: vom Campingplatz über die Jugendherberge, der Privatpension, Ferienwohnungen und Häusern bis hin zu Sternehotels, finden wir hier alles was das Herz begehrt.
Für die outdoor begeisterten und aktiven Gäste gibt es über 250 Kilometer ausgeschilderte Fahrradrundkurse in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden, egal ob E-Bike-, Mountainbike-oder Rennradstrecken.
Die Wanderer freuen sich über perfekt ausgeschilderte, anspruchsvolle und aussichtsreiche Touren auf diversen Strecken- und Rundwanderwegen mit Anbindungen an den ÖPNV.
Alle Angebote finden sich zudem auf den eigens eingerichteten Webseiten und Social Media Portalen und nicht zuletzt genau hier auf diesem Reiseblog, wo Ihr eine besondere Auswahl an Tipps und Angeboten für die spontane Reise ohne große Vorplanung finden könnt. Das macht die nachprüfbare Qualität des ersten digitalen online Pocketguides für Nordrhein Westfalen aus.
Nach der Wanderung zum Dommelturm finden wir uns noch einmal zur Ergebnissicherung in der Touristeninformation ein, bevor wir dann zu einem Spaziergang entlang des neu entstandenen Diemelsee Boulevards zur Liebesinsel und zur Diemelsteighütte, wo wir unser Abendessen einnehmen, aufbrechen.
Liebe Leute, das war noch nicht alles! Denn der nicht in Gänze fertig gestellte Diemelsee-Boulevard führt uns zur sogenannten Liebesinsel, die in der frühen Abendsonne ihren Lichtspiel-Zauber für uns bereithält: Glitzerndes Wasser, mediterrane Kiefern, wärmende Sonnenstrahlen und Segelboote sorgen für maritimes Feeling. Da möchte man glatt gar nicht mehr weitergehen.
In der Diemelsteighütte nehmen wir nach anfänglichen Schwierigkeiten ein vorbestelltes Abendessen ein und werden vom Konditor Meister Wolfgang von der Heide mit einem besonderen kulinarischen Highlight überrascht! Er serviert uns zum Dessert eine Spezialität, die es bis nach Japan und ins englische Königshaus geschafft hat. Es gibt einen monatelang gereiften Stollen aus dem Bergwerksstollen Christine, welchen er mit einem besonderen Whisky deutscher Herstellung flambiert. Anschließend wird der abgelöschte Whisky-Zuckersud zusammen mit der handgeschlagenen Sahne vermischt und das Ganze dann mit einer Kugel Eis und einer Stollenscheibe "kredenzt" - das war ein Genuß!
Wer mehr über diesen einzigartigen Familienbetrieb erfahren möchte, findet den link auf dieser Webseite hier. (unbezahlte Werbung)
Der Abend wird sehr gesellig und wir beschließen diesen wunderbaren Tag weit nach Mitternacht in der Bar unseres H+Hotels.
Am darauf folgenden Sonntag gibt es wieder ein frühes Frühstück und das Barcamp erlebt einige hoch interessante Vorträge und Sessions in der Touristen Information Diemelsee, die uns erneut die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle den Vortrag von Ulrich Pramann. Dieser offenbarte uns journalistisches Fach Know-How in unserer "Schreibwerkstatt", sowie Tricks und Tipps aus erster Hand, für die ich ihm sehr dankbar bin. Ulrich Pramann, langjähriger Stern Redakteur, Buchautor von mindestens 30 Büchern und Herausgeber des Magazins WANDERBARES Deutschland gab uns einen Einblick in seine langjährige Berufserfahrung und baute die Brücke zwischen Printmedien und der online Welt der Reiseblogger.
"Du siehst nur was Du weißt!" so lautete das von Uli Pramann vorgetragene Zitat von Matthäus Merian und damit spricht er mir aus dem Herzen. Und da ich genau weiß, was ich an diesem Sonntag Nachmittag noch auf unserer Fahrt zurück nach Hause anschauen möchte, machen wir uns nach einer herzlichen Verabschiedung und dem Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen auf den Weg zum 1. Nationalen Naturmonument NRW, den Bruchhauser Steinen.
Diese befinden sich nur gute 20 Autominuten (24 Kilometer) weiter südlich im Städtedreieck Olsberg, Winterberg, Brilon und ist schnell erreicht. Diverse Wanderparkplätze geben uns die Möglichkeit das Auto abzustellen und zu einer kurzen Wanderung aufzubrechen. Sehr informativ ist das Infozentrum Bruchhauser Steine mit seiner Ausstellung zur Entstehungsgeschichte, die vor rund 370 Millionen Jahren auf dem Grund eines Weltmeeres beginnt, bis zu den späteren ersten Siedlungsformen der Menschen vor rund 2.500 Jahren, deren Geschichte wiederum noch teilweise im Dunkeln liegt.
Der Aufstieg zu den vier grandiosen Felsen, die sich weithin sichtbar aus dem Wald erheben ist nicht barrierefrei, jedoch für Familien mit Kindern durchaus geeignet, da die Strecke in gut zwei Stunden (hinauf und hinab) zu schaffen ist.
Am höchsten Punkt angelangt erwartet uns dann noch eine kleine, versicherte Felsenkletterei zum Gipfelkreuz auf 783 Metern über NN, wo uns eine grandiose Fernsicht für die Aufstiegsmühen belohnt!
Erwähnt werden muss, das die Besichtigung dieses Naturmonumentes nicht kostenfrei ist, denn die Erhaltung, Pflege und Forschung erfordert finanzielle Mittel die einerseits durch eine Stiftung und andererseits durch Eintrittsgelder finanziert werden. Ich finde, hier ist das Eintrittsgeld tatsächlich nachhaltig in einen guten Zweck investiert.
Vielleicht ist Euch auch auf dem Weg über Willingen bis hier hinauf der Wanderparkplatz an der Wasserscheide Rhein/Weser aufgefallen? Ich hatte nach einem kurzen Zwischenstop in Willingen hier mein Fahrzeug abgestellt. Das hatte drei Gründe:
Na klar, auch wir werden nicht dümmer, wenn wir uns angesichts der schönen Natur, die wir heute und an dem gesamten Wochenende erleben durften, die Frage stellen wie wir mit dieser Verantwortung für die nach uns kommenden Generationen umgehen möchten. Dieser Gedankenanstoß fängt schon mit unseren Hinterlassenschaften in der Natur an. Dies nehme ich gerne zum Anlass Euch meine Philosophie der kleinen Schritte vorzustellen.
Keine Sorge, das ist in einem Satz getan und damit verbinde ich meine Bitte an Euch: "Leave no trace!" "Hinterlasse keine Spuren!"
Mit dieser Bitte schließt sich nun der Kreis zu dem diesjährigen Bloggercamp am Diemelsee, wo sich alle Touristiker und Blogger für mehr Umweltschutz, nachhaltigen, behutsamen und verantwortlichen Umgang mit der Natur innerhalb der touristischen Infrastruktur -egal wo auf diesem Planeten- ausgesprochen haben.
Die Öffnungszeiten, Preise und Wegbeschaffenheiten zu diesem Ziel findet Ihr unter den nützlichen Weblinks.
Es war meine erste Teilnahme an einem Blogger-Event und ganz sicher nicht meine letzte. Ich bedanke mich für viele
herzliche Begegnungen mit tollen Menschen, einen regen Austausch von Erfahrungen und Fachkenntnissen
und eine Wundertüte einmaliger Erlebnisse von denen ich Euch soeben berichtet habe.
Ich bedanke mich bei allen Organisatoren und Sponsoren, die diese Begegnungen ermöglicht haben und die durch ihre Tatkraft und ihren Einsatz dieses Wochenende so besonders gemacht haben.
Ich hoffe, ich konnte für Euch, liebe Leser, eine Blogger-Geschichte verfassen, die Lust macht auf eigene Erkundungen und erlebnisreiche Tage auf dem Uplandsteig und Diemelsteig,
Es ist kein leeres Versprechen, wenn ich Euch sage, dass diese Region an der Grenze von Nordrhein Westfalen zu Hessen in jedem Fall eine Tour wert ist, die mit vielseitigen Erlebnissen für die ganze Familie punkten kann. Ihr seht: man muss gar nicht so weit fahren, schön wird es von alleine!
Ein allerletzter Tipp für heute mit Kultstatus: schaut doch mal in Willingen bei Don Camillo vorbei. In dieser Kirche wird nicht mehr gebetet, aber kultig italienisch getafelt. Doch gebt Acht! Der Don wacht von seiner Kanzel über das Treiben im Lokal, also denkt dran: der Herrgott sieht alles!
In diesem Sinne viel Spass beim ausprobieren, ich wünsche Euch schöne Ostertage und sage bis bald, dann schon wieder mit einer ganz anderen Tour - aber das kennt ihr ja schon *zwinker* Euer Matthias
Das heutige Krefeld ist eine der linksrheinischen Großstädte am Niederrhein und vereint drei Städte mit jeweils eigener Geschichte: Krefeld, Linn und Uerdingen. Im frühen Mittelalter war sie noch eine Exklave der Grafen zu Moers, bevor sie 1373 unter Graf Friedrich II. zur Stadt erhoben wurde. Heute pulsiert hier das Leben inmitten schöner Natur, gepflegter Golfplätze, schöner Parkanlagen und jährlich wiederkehrender Feste. Mit dem folgenden Bericht erfahrt ihr, warum man die Stadt besuchen muss.
Die Anfahrt erfolgt aus Köln kommend über die A 57, von der Kölner Domplatte bis zum Wohnmobilstellplatz in Krefeld-Linn beträgt 60,23 Kilometer und dauert ca. 1:00 Stunde.
Diese Zieladresse für die Navigation lautet:
Krefeld ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erkunden. Dreh- und Angelpunkt dafür ist der architektonisch besonders schöne Hauptbahnhof aus der Kaiserzeit in Zentrumsnähe. Von hier fahren auch Busse und Straßenbahnen in alle übrigen Ortsteile.
Hier habe ich Euch mal meine persönlichen Highlights zusammengestellt, die selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben:
Hier habe ich Euch einige nützliche weblinks zur weiteren Planung Eures Aufenthaltes in Krefeld zusammengestellt:
Wir starten unsere Tour durch Krefeld im historischen Ortsteil Linn. Das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen ist Linn der älteste Ortsteil Krefelds und begeistert den Besucher durch seine alten Gassen, die Burg Linn, das kleine Jagdschloß und das Krefelder Textilmuseum.
Das Textilmuseum ist in einem zentralen 'Neubau' seit 1981 untergebracht und verfügt mit ca. 30.000 Textilien aus aller Welt, von der Spätantike bis heute, über die größte Sammlung dieser Art in ganz Deutschland. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich das Museum Burg Linn. Mit einem Kombiticket lassen sich die Burg, das Jagdschloß, das Museum (mit Gräberfunden und römischen Relikten), sowie das Textilmuseum besuchen.
Ein anschließender Besuch des Museumscafés ist zu empfehlen, bei schönem Wetter auch auf der Außenterrasse.
Mehrmals im Jahr findet der Bücherbasar in der Linner Museumsscheune statt, ein Wochenende für Schnäppchenjäger und Freunde schöner Literatur. Der aktuell nächste Termin ist der 23. und 24. März 2019.
Seit dem Jahre 1975 findet alljährlich zum Pfingstwochenende der Flachsmarkt auf Burg Linn statt. Dieser weit über die Region hinaus bekannte Markt ist in seiner Ausprägung einer der größten historischen Handwerkermärkte Deutschlands. Über 750 freiwillige Helfer sind jedes Jahr nötig um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Zum Veranstaltungsrahmen gehören selbstverständlich Ritterspiele, Bogenschießen, Axtwerfen und echte Ritterturniere. Das ist natürlich gerade für unsere Kinder spannend zu erleben, wie früher gelebt und gearbeitet wurde - Geschichte zum Anfassen aber auch zum aktiven Mitmachen.
Wer Ruhe und Erholung sucht ist ebenfalls in Linn gut aufgehoben: ausgezeichnete Radwege bieten verkehrsfreie Radwanderungen durch Feld, Flur und Wald, bis an den Rhein und mehr. Der eigenen Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Das Stadtmarketing der Stadt Krefeld hat sich für das Jahr 2019 ganz besondere Mühe gegeben und mehrere kostenfreie Broschüren erarbeitet, die im Museumscafé ausliegen.
Eine dieser Broschüren beinhaltet einen 12 Kilometer langen Wanderweg, der am Botanischen Garten beginnt und durch Krefelder Grüngürtel bis zum historischen Stadtkern Linn führt.
Hier stelle ich gerne den weblink für die Broschüre, die pdf-Datei und den gpx-download zur Verfügung.
Die Stadt Krefeld zeichnet sich durch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal aus: sie ist die einzige Stadt in NRW, die gleich vier Golfplätze vorzuweisen hat. Um alle Plätze zu spielen reicht ein Wochenende alleine also schon nicht aus. Und Linn wäre nicht Linn, wenn nicht hier einer dieser schönen Golfplätze zu finden wäre.
Internationales Publikum und prominente deutsche Gäste spielen auch gerne auf dem Golfplatz des Golf & Countryclub an der Elfrather Mühle.
Der dritte Golplatz des Golfclubs Bockum befindet sich direkt am Freizeitbad Bockum.
Der vierte Golfplatz des Golfclubs Stadtwald befindet sich im Stadtwald direkt auf dem Gelände der Krefelder Rennbahn. Ich verbinde sehr schöne Erinnerungen mit diversen Erlebnissen auf der Rennbahn im Stadtwald. Zum einen findet hier alljährlich der Sparkassenrenntag statt, ein Erlebnis für Groß und Klein, die hier mal mit Pferdeliebhabern und Jockeys ins Gespräch kommen, oder mit wunderschönen Rennpferden auf Tuchfühlung gehen können. Anschließend werden mit Spannung die Rennen verfolgt, in der Hoffnung den Wetteinsatz zu vervielfachen. Ein kleiner Hauch vom englischer Noblesse, wie in Ascott weht dann hier. Im Juli/August eines jeden Jahres verwandelt sich die Rennbahn-Tribüne in ein großes Open-Air Kino, wo von alten Klassikern und aktuellsten Hollywood-Blockbuster bestes Programmkino angeboten wird. Durch den Stadtwald lustwandelt man zum Stadtwaldhaus, wo sich am kleinen See die Möglichkeit zum Treetboot fahren bietet. Das Stadtwaldhaus verfügt über einen der schönsten Biergärten von NRW - hier lasse ich gerne mal die Seele baumeln. Im Sommer ziehen zahlreiche Veranstaltungen und Live-Konzerte die Besucher an. So kann man an besonders schönen Tagen zu brasilianischen Klängen in die Sommernacht tanzen.
Krefeld Hüls mit der Ruine der Hülser Burg und dem Naturschutzgebiet Hülser Bruch ist am nächsten Tag unser weiteres Ausflugsziel. Sprichwörtlicher Höhepunkt dieser Halbtageswanderung ist der Hülser Berg, der höchste der drei Krefelder Berge. Doch keine Angst, auch ohne alpine Erfahrung ist dieser Berg von jedermann zu erwandern, es müssen lediglich 93 Höhenmeter überwunden werden: der Berg hat seinen höchsten Punkt 63 Meter über NN, der Johannesturm ist nochmal 30 Meter hoch. Der Aussichtsturm auf dem Berg sollte tatsächlich nur von schwindelfreien Personen erstiegen werden. Über offene Gitterstufen erklimmen wir ihn schnaufend und werden oben angekommen mit einem fantastischen Ausblick über die Stadt und den gesamten linken Niederrhein belohnt. Wir erblicken in der Ferne die Schornsteine der Industrieregion Ruhrgebiet, die Bayerwerke in Krefeld Uerdingen und sind erstaunt welcher Waldreichtum sich hier unterhalb des Turmes ausbreitet. Eins ist uns hier deutlich geworden: Krefeld ist eine Stadt im Grünen!
Wer einer ausgeschilderten Wanderung in Hüls folgen möchte, nimmt beispielsweise den 12 Kilometer langen Pottbäckerwanderweg (Markierung Seerose). Auch hierzu hat das Stadtmarketing Krefeld eine kostenfreie Broschüre aufgelegt, den weblink hierzu stelle ich ebenfalls gerne zur Verfügung, es ist eine lohnenswerte Tour. Wer mich kennt weiß es schon, ein weiteres Highlight ist natürlich die Bergschänke auf dem Hülser Berg, die ein ganz besonderes Abteibier vom Fass in den originalen Abteigläsern ausgeschenkt, meine Empfehlung für diese Location! (Vorsicht unbezahlte Werbung).
Natürlich kann man den Hülser Berg auch mit dem PKW anfahren, denn eine (schmale!) Straße führt hinauf auf einen großflächigen, schattigen Parkplatz bis zur Bergschänke. Dort oben kann man auf einem kleineren Spaziergang den Waldlehrpfad erwandern, das Wildgehege entdecken und eben den Turm besteigen.
Die vielleicht schönste Art und Weise den Hülser Berg zu erreichen ist es, wenn man mit den Kindern an der Hand am Krefelder Nordbahnhof in den Krefelder Schluff einsteigt. Die älteste Privatbahn Deutschlands, fährt in einer Pendelstrecke ab dem 01. Mai bis 22. September den Hülser Berg als Endstation an. Das besondere hierbei: man kann Fahrräder mitnehmen.
So ist eine Fahrradtour möglich, bei der wir in Krefeld starten und vom Hülser Berg zurückfahren, oder umgekehrt. Bitte Fahrpläne auf dem weblink, siehe oben, beachten.
Es gibt noch einen weiteren Berg in Krefeld, der mir eine Erwähnung wert ist: der Egelsberg. Zwischen den schönen Ortsteilen Krefeld-Verberg und Krefeld-Traar erhebt sich der Egelsberg, ein Naherholungsgebiet zum wandern, radfahren und Segelfliegen. Auf dem Berg befindet sich der Segelflugplatz der Stadt Krefeld, hier kann man auch Rundflüge und Schnupperkurse zum Segelfliegen buchen, Zeit im kleinen Biergarten des Towers verbringen und bei den Starts und Landungen zuschauen, oder in den unzähligen Brombeerhecken im August die süßen Früchte sammeln.
Auf dem Berg steht eine von insgesamt drei denkmalgeschützten Windmühlen auf Krefelder Stadtgebiet: die Egelsberger Mühle. Die Elfrather Mühle steht auf dem Golfplatz gleichen Namens und beherbergt ein sehr gutes Restaurant und die dritte im Bunde ist die 700 Jahre alte Turmwindmühle Geismühle, welche als Baudenkmal besichtigt werden kann. Wer aus Richtung Köln kommend die A 57 in Richtung Nijmwegen befährt, ist schon ganz sicher mal an ihr vorbeigefahren: an der Autobahnraststätte Geismühle.
Nochmal zurück zum Krefelder Nordbahnhof: hier befindet sich eine Krefelder Traditionsgaststätte mit guter regionaltypischer, rheinischer Küche, in der seit kurzer Zeit auch wieder eigenes Bier gebraut wird.
Krefeld-Uerdingen ist mit seinem Rheinhafen, den Bayer Werken und dem großen Industriefirmen im Gewerbepark heute wohl der stärkste Wirtschaftsstandort der Stadt. Längst vorbei sind die Zeiten in denen sich der Wohlstand der Stadt aus der Seidenweberei und den Textilfabriken rekrutierte. Damals, als zu den Zeiten der liberalen Oranier, Unternehmer wie von der Leyen die Stadt zu einem derart begehrten Arbeitsstandort werden ließen, dass dreimal in Folge eine städtebauliche Erweiterung nötig wurde. Spätestens seit den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges hat sich das mittelalterliche Bild der Stadt grundlegend verändert.
Wir besuchen mit diesem Reiseblog Uerdingen ein zweites Mal, denn hier befindet sich zum einen die älteste Weinbrennerei Deutschlands, heute ausgestattet mit einer Eventgastronomie, Küferei genannt, und zum anderen die Summer-location Rhineside Gallery, bei der eine Brachfläche am Rheinufer in einen Strand- Biergarten mit Grill und Bar verwandelt wird. Dort finden dann in der Saison auch kleine, aber feine Musik-Events statt.
Dujardin war im Übrigen auch Drehort einiger Szenen des deutschen Kinohits "Das Wunder von Bern". Mein Wanderbericht im Blog thematisiert die Wanderung von Uerdingen nach Duisburg Friemersheim in dieser Geschichte.
Kommen wir noch einmal auf Krefelds Stadtmitte zu sprechen. In den Jahren 1992-2013 fand jährlich im September die größte Straßenmodenschau der Welt statt, bei der namhafte Models, die neuesten Fashionhighlights der angesagtesten Modelabels präsentierten. Dieses Event war eigentlich ein voller Erfolg, denn diese Modenschau zog alljährlich bis zu 500.000 Besucher an. Doch die Stadt strich die nötigen Fördergelder, die die Veranstaltung erst möglich machte, heute ist sie nur noch ein Teil der Stadtgeschichte, die eigene webpage ist ebenfalls nicht mehr online - schade!
Das waren noch Zeiten als Karl Lagerfeld persönlich im Jahre 1973 als erster Deutscher mit dem Krefelder Modepreis "Goldenes Spinnrad" ausgezeichnet wurde. Heute finden die wichtigsten Events der Stadt im Seidenweberhaus und in der Eissporthalle statt.
2019 steht im Zeichen einer architektonischen Revolution. Das Bauhaus wird 100 Jahre alt und hier hat Krefeld in der Tat etwas einzigartiges zu bieten:
Auf der Wilhelmshofallee Nr. 91 und Nr. 97 befinden sich zwei Häuser, die der weltberühmte Bauhausarchitekt Mies van der Rohe in den Jahren 1928-30 entworfen hat. Haus Lange und Haus Esters. Seit 1981 sind sie im Besitz der Stadt Krefeld, die hier ein Museum mit Wechselausstellungen der modernen und zeitgenössischen Kunst eingerichtet hat. Aktuell befinden sich beide Häuser in der (fast fertiggestellten) Sanierung, da sie anlässlich des Bauhaus Jubiläums in neuem Glanz erstrahlen sollen. Ich erlaube mir im folgenden zu zitieren:
Das Staatliche Bauhaus wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar als Kunstschule gegründet. Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bauhaus eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk darstellte. Das historische Bauhaus stellt heute die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs im 20. Jahrhundert dar. Das Bauhaus bestand von 1919 bis 1933 und gilt heute weltweit als Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst und Architektur. Die Resonanz des Bauhauses hält bis heute an und prägt wesentlich das Bild modernistischer Strömungen. (Quelle wikipedia)
Den Stellenwert den die beiden Häuser in der Welt des Neuen Bauens haben, wird durch die Eröffnung einer Sonderausstellung in einem eigens dafür errichteten Pavillion im Kaiserpark, welcher sich in fußläufiger Nähe zu den beiden Häusern Haus Lange und Haus Esters befindet, unterstrichen.
Ab dem 07.04.2019 bis zum 27. Oktober 2019 führt eine Ausstellung durch die Geschichte des Bauhaus und seiner Bedeutung für Krefeld. Unser Bundespräsident Frank Walter Steinmeier besuchte mit seiner Gattin bereits am 03.02.2019 die beiden Museen und machte sich ein Bild von den Arbeiten am Pavillion.
In Krefeld befindet sich auf dem Gelände der Verseidag AG der einzige Industriekomplex, den der Ausnahme-Architekt Mies van der Rohe entwarf. Wer möchte, kann sich hier im neu entstandenen Mies van der Rohe Park ein Bild der zeitgenössischen, modernen Industriearchitektur machen. Weitere aktuelle Informationen zum Bauhaus Jubiläum, Vorträgen und Veranstaltungen findet ihr in der eigens eingerichteten webpage "Projekt MIK" (Mies in Krefeld)
Ein außergewöhnliches Stadtportrait einer geschichtsträchtigen Stadt habe ich Euch hier aufbereitet. Es ist ein sehr persönlicher Bericht geworden, denn zum einen arbeitete ich über 20 Jahre bei einem der größten Krefelder Arbeitgeber in unterschiedlichen Filialen des Stadtgebietes und zum anderen lebte ich auch für einige Jahre dort. So bin ich sehr oft an den hier beschriebenen Stadtteilen und Locations in den letzten 30 Jahren gewesen zum wandern, radeln oder einfach nur zum Konzert nach einem anstrengenden Tag. Diese finden dann auch in der Krefelder Kulturfabrik oder auf dem Großmarkt in der Kulturrampe statt. Auch heute noch bin ich gelegentlich persönlich dort anzutreffen. Ganz besonders in meiner persönlichen Erinnerung bleiben die Konzerte von Stoppock in der KUFA, ein Betriebsauflug in einer privat angemieteten Straßenbahn, mit der wir von Krefeld in die Düsseldorfer Altstadt fuhren, unsere Betriebsfeste im Seidenweberhaus, die nicht selten erst in den frühen Morgenstunden ein Ende fanden, ein begeisterndes Konzert von Udo Jürgens (damals 75 Jahre alt spielte er 2 1/2 Stunden in der Eissporthalle), die Eiskunstlauf-Revue mit Katharina Witt ebenda und die diversen Spiele der Krefelder Pinguine gegen die Kölner Haie oder die DEG.
Bedingt durch meine berufliche Teilzeittätigkeit in der Finanzdienstleistungsbranche komme ich heute noch immer regelmäßig nach Krefeld und fühle mich mit den Menschen und der Stadt sehr verbunden.
Ich hoffe ich habe Eure Neugierde wecken können für die schönen Ecken dieser einmaligen Stadt - fahrt mal hin, es lohnt sich!
Ich freue mich auf Eure Kommentare und bedanke mich ganz herzlich für Euer Interesse und Eure Unterstützung, Bis zur nächsten Tour grüßt herzlich Euer Matthias!
Der Frühling ist zu Besuch im Winter 2019. Das schöne Wetter und eine Einladung von unseren Landvergnügen Botschaftern Angela und Hansjörg verschlug uns zu einer Tour in die Caller Schweiz, zu einem Vortrag über Wohnmobilreisen in NRW beim Treffen der Wohnmobilfreunde im Campus in Meschede und zu einer aussichtsreichen Wanderung bei angenehmen Frühlingstemperaturen. Was dabei heraus kam, ist durchaus empfehlenswert für eine Tour "Raus aus dem Alltag!" Viel Vergnügen wünsche ich Euch beim lesen und ausprobieren dieser schönen Kurzreise in das Sauerland.
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte beträgt bis zur ersten Adresse H 1 am Hennesee 134 Kilometer und dauert 1:50 Stunden. Die Zieladresse für die erste Adresse lautet:
Die zweite Zieladresse in Calle lautet:
Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt unproblematisch bis zum Bahnhof Meschede mit der Deutschen Bahn:
Ab Meschede den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Weitere Informationen dazu unter der passenden Webseite und auch über die ÖPNV-APP der Stadt.
Hier kommen die Highlights dieser Tour im Kurzüberblick die für einen schönen Tag abseits des Alltags sorgen werden:
Hier habe ich einige nützliche Weblinks zusammengetragen, die Euch bei der Planung dieser Reise eine Hilfe sein können:
Unglaublich, welche Temperaturen im Februar 2019 uns im Sauerland verwöhnten. Normalerweise würden wir Informationen für Ski- und Rodelbedingungen eher erwarten, als Temperaturen im zweistelligen Bereich. Umso schöner ist es sich im Stuhl an der freien Luft zurück zu lehnen, einen Cappuccino zu genießen und die wärmenden Strahlen der Sonne zu spüren.
Das Wochenende beginnt mit einem Besuch unserer Wohnmobilfreunde in der kleinen Ortschaft Calle, welche nur wenige Minuten von der Stadt Meschede entfernt liegt. Über den gut zu erreichenden Autobahnanschluss gelangen wir nach einigen Kurven durch die schöne Landschaft des Sauerlandes nach Calle im Herzen der nach der Stadt genannten Caller Schweiz. Der Ort wurde erstmals am 18. Juli 1042 urkundlich erwähnt und existiert seit beinahe 1.000 Jahren. Sehenswerter Mittelpunkt ist das Baudenkmal der Kirche St. Severin, welche uns für die Größe der Ortschaft deutlich überproportioniert erscheint. Das Geheimnis liegt in der Tatsache begründet, dass auch die Gemeinden der Nachbarorte ihren Gottesdienst in dieser Kirche feiern, daher wurde schon bei der Grundsteinlegung entsprechend großzügig und vorausschauend geplant. Mehrere Bäche fließen aus den hier zusammenführenden Tälern in der Ortsmitte zusammen. Über der ältesten Brücke wacht der Brückenheilige St. Nepomuk und bietet den Anwohnern nun schon seit Jahrhunderten Schutz.
Im benachbarten Kelbketal gibt es den gleichnamigen Wanderparkplatz (ausgeschildert) an einer kleinen Kapelle. Das Parken erfolgt dort kostenlos, einige Picknickplätze bieten Wohnmobilisten einen entspannenden Stop mitten in der Natur. Zum Nachmittag führt uns der Rundwanderweg A 1 in einer rund 3,7 Kilometer langen Rundwanderung zum Höhepunkt der Caller Schweiz: dem Hunstein, einer altgermanischen Opferstätte südlich von Calle mit einer wunderschönen Aussicht auf die Ortschaft und die Caller Schweiz. Wer hier mehr wandern möchte findet eine schöne Möglichkeit auf dem 13 Kilometer langen Kapellenweg, einer Rundwanderstrecke.
Am Abend des Samstags fand das beliebte Mescheder Wohnmobilisten Treffen im Campus statt, einer ehrenamtlich geführten Begegnungstätte mitten in Meschede. Die Veranstaltungen der vorangegangenen Abende besuchten zahlreiche Wohnmobilisten und lauschten den Vorträgen über die unterschiedlichsten Reiseregionen weltweit.
Dieses Mal durfte ich also einen Vortrag halten, mit einem Thema das alle Eigner eines Reise- oder Wohnmobils bewegt: Was tun, wenn nur ein Wochenende Zeit ist für eine kurze Tour?
Mein Vortrag handelte natürlich von den Schönheiten Nordrhein Westfalens und diesem Reiseblog, Deutschlands ersten digitalen Pocket-Guide für Wohnmobilfahrer, dessen 56. Tour Ihr soeben lest. Der Vortrag wurde ein voller Erfolg und so wurde es mit den persönlichen Gesprächen noch ein sehr geselliger und informativer Abend, der aufgrund der guten Stimmung erst zur Nacht endete. Ich könnte mir vorstellen, dass hier mit neuen Themen noch eine Fortsetzung folgt. Vielen Dank an dieser Stelle der Organisatorin Angela Hoppe für ihren lieben Einsatz und die Planung dieses Events!
Am Sonntag wurden wir von unseren Gastgebern mit einem ausgiebigen und vitaminreichen Frühstück verwöhnt und machten uns im Anschluß bei schönstem Sonnenschein auf den Weg zum Hennesee. Der Hennesee ist ein Trinkwasserreservoir der Region und entstand durch den Bau der Hennetalsperre in den Jahren 1952-1955. Zuvor gab es bereits seit 1900 eine ältere Staumauer, die jedoch zurückgebaut wurde, da der Untergrund zu durchlässig geworden war. Eigentümer der Staumauer, die eine beachtliche Länge von 327 Metern hat, ist der Ruhrverband. So dient der Staudamm bis heute vor allem der Niedrigwasseraufstauung, dem Hochwasserschutz, der Wasserkrafterzeugung und natürlich auch der Erholung. Im Jahre 2015 wurde die Himmeltreppe eröffnet, die in 328 Stufen von der Mauerkrone bis hinunter zur Sohle der Staumauer reicht.
Das Freizeitangebot, welches dem Urlauber hier geboten wird ist reichhaltig. Zu kurzen Spaziergängen lädt der Henne-Boulevard ein, der von der Himmelstreppe zum Restaurant H 1 führt. Dort lädt eine Terasse mit Seeblick zum verweilen ein. Unterwegs kommt man an der Badebucht vorbei, die im Sommer ein vielbesuchtes Ziel zum baden, sonnen und stand up paddling geworden ist.
Gut ausgeschilderte Wanderrouten und auch Radwanderwege erschließen verkehrsfrei die schöne Natur und laden zu schönen Touren ein, eine davon ist sicherlich die Umrundung des Hennesees. Die Europäische Region und das Land NRW unterstützen zusammen mit dem Ruhrverband die Förderung des Tourismus in dieser Region. Dies wird am guten Pflegezustand der Wege und den vielen aufgestellten Informationstafeln und Beschilderungen deutlich.
Wer nicht unbedingt Fahrrad fahren, wandern oder baden möchte, kann auf dem Hennesee mit dem einzigen Ausflugsschiff "MS Hennesee" von Ostern bis Ende Oktober eine Rundfahrt auf dem See buchen. Auf dem Schiff finden bis 400 Personen Platz.
Ein sehr erfolgreicher Ruderclub, ein Seglerclub und ein Anglerverein runden die Freizeitangebote um den See noch ab.
Der schöne Spaziergang von der Himmelstreppe zum H1 und zurück dauert in gemütlichem Tempo maximal zwei Stunden. Auf diesem ausgeschilderten Weg kommt man an der Anlegestelle des Freizeitschiffes automatisch vorbei. So kann man den Spaziergang mit einer Ausflugsfahrt kombinieren und eine anschließende Einkehr im Restaurant planen, was einem typischen Familiensonntagsausflug sehr gerecht wird. Alternativ beginnt man das Tagesprogramm mit einem ausgiebigen Brunch im H 1 und macht die Rundfahrt im Anschluß an den Verdauungsspaziergang- ganz nach Belieben.
Eine zusätzliche Alternative bietet das Hallen- und Freibad Meschede direkt an der Ruhr gelegen, mit Wasserrutsche , Beach-Volleyball, Planschbecken, Nichtschwimmerbecken und Kinderspielplatz.
Der Wohnmobilstellplatz in Meschede bietet für den autarken Camper geradezu optimale Voraussetzungen. Er ist kostenlos, liegt am Ufer der Ruhr, relativ zentral zum nahen Stadtzentrum und Bahnhof gelegen. Man kann im Schwimmbad, welches über eine Fußgängerbrücke zu erreichen ist idealer Weise baden und duschen. Auf Strom, Wasser und V/E muss man allerdings verzichten. Da weicht man besser auf die oben genannte Alternative aus. Der Stellplatz ist aus zwei Gründen einen Tipp wert:
Man erreicht von hier aus in etwa 5 Minuten den Bahnhof und kann mit der Bahn nach Winterberg fahren um dort mit der ersten Etappe des Ruhrtalradweges zu beginnen. So fährt man ganz gemächlich von der Quelle über den Ruhrtalradweg zurück zum Wohnmobil.
Am darauf folgenden Tag fährt man dann ab diesem Standort die zweite Etappe des Ruhrtalradweges bis zu einem nächsten Bahnhof, beispielsweise bis ins schöne Arnsberg. Dort kann man die Stadt in Ruhe besichtigen, mit den Ruinen einer einst stattlichen Burg und mit der Bahn wieder zurück fahren nach Meschede.
So ergibt sich ein sportliches Wochenende mit vielfältigen Eindrücken und Erlebnissen, jeder Menge Bewegung an der frischen Luft, und einem Gesundheitsprogramm für Körper und Seele - eine perfekte Auszeit aus dem Alltag. Das gelingt auf durchgängig ausgeschilderten Wegen, weitestgehend Autofrei. Dazu bedarf es keiner langer Planung, man kann spontan ins Wochenende starten, wenn der Wetterbericht es erlaubt. Und das ist ganz eindeutig auch mein Ziel: Mit diesem digitalen Reiseführer für NRW immer auch ein spontaner Wegbegleiter für traumhafte Touren und schöne Erlebnisse zu sein.
So kann jeder nach seinen eigenen Vorlieben nun aus einem bunten Strauß von Möglichkeiten ein persönliches Tagesprogramm zusammenstellen, bei dem wieder einmal alle Familienmitglieder gleich welchen Alters ihre Freude haben können und sollen.
Viel zu schnell verging die Zeit in dieser schönen Caller Schweiz. Und obwohl ich das Sauerland schon vielfach in den unterschiedlichsten Jahreszeiten besucht habe, kannte ich die Sehenswürdigkeiten hier bis dato selber nicht. So lernt man immer wieder neue und schöne Eindrücke kennen, derer man sich vorher nicht bewußt war. So ist dieser Tourbericht aus Meschede der erste Teil einer Trilogie geworden, dem zum Sommer hin zwei weitere Berichte über die Erlebnisse und Sehenswürdigkeiten auf dem Ruhrtalradweg folgen werden. Vielleicht sieht man sich aus diesem Anlass ja tatsächlich einmal persönlich auf dem Wohnmobilstellplatz an der Ruhr?
Ich wünsche Euch viel Freude bei Euren Touren durch das wunderschöne NRW und verspreche Euch auch in 2019 wieder jede Menge neuer Erlebnisberichte und Stellplatz-Tipps für Wohnmobile aus den unterschiedlichsten Regionen unseres Bundeslandes.
Ich bedanke mich herzlich für Euer Interesse und Euren Zuspruch und sage 'bis bald', Euer Matthias
Es war ein ziemlich kalter Wintertag im Dezember, als die Wettervorhersage runde sieben Stunden Sonne voraussagte. Die Weihnachtstage des Jahres 2018 waren bereits Geschichte, die verspeisten Kalorien wollten sich laut Aussage meiner Waage jedoch nicht von alleine wieder verflüchtigen. Da lag die Idee von einer winterlichen Eifelsteigetappe plötzlich im Raum. Es wurden Pläne geschmiedet, die Rucksäcke gepackt, Tee gekocht und los ging es in das malerische Kyllburg. Doch es sollte alles ganz anders kommen.
Die Anfahrt zum entferntesten Punkt, der Waldkirche in Kyllburg, beträgt ab Kölner Domplatte 142 Kilometer und dauert ca. 1:40 Stunden.
Kurz hinter Euskirchen wird es landschaftlich immer schöner und bei Blankenheim endet die Autobahn. Weiter geht es auf gut ausgebauter Strecke durch schönste Eifellandschaft bis nach Kyllburg.
Mit der Eifelbahn (DB), Strecke Köln-Trier, bis Bahnhof Kyllburg ohne Umsteigen in ca. 2 1/2 Stunden.
Weitere Touren im Reiseblog, die Euch ebenfalls in die Eifel führen und zu einer Kombination mit dieser Tour einladen:
Hier folgt nun eine kurze Übersicht der Highlights und Sehenswürdigkeiten, die diesen Tagesausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen:
Einige nützliche weblinks, die Euch bei der Planung Eures Ausfluges eine Hilfe sein dürfen und können:
Hoch motiviert und mit den besten Vorsätzen ging es los an diesem Wintertag bei ganzen 3 Grad plus - und blauem Himmel! Die Verkehrslage war entspannt und so erreichten wir die Eifel nach nur etwa einer Stunde Autofahrt und freuten uns über die fantastischen Aussichten.
Nach weiteren 40 Minuten Fahrt durch schönste Eifellandschaft wurde es immer nebeliger und im Kylltal bei Kyllburg war die Sonne ganz verschwunden. Dichter Nebel empfing uns und nach den letzten 15 Minuten Autofahrt wähnten wir uns im Niemandsland am unmittelbaren Ende der Welt. Das Thermometer war auf -2 Grad gefallen, ein kalter Wind drang durch die wärmenden Jacken. Es wurde derart ungemütlich, dass wir beschlossen von der Wanderung, die eigentliches Ziel unserer Unternehmung sein sollte, Abstand zu nehmen.
"Okay", denke ich mir da:" mit wandern wird es wohl heute nichts, aber die Sehenswürdigkeiten dieser Tour auslassen? Das geht ja nun auch nicht, dafür sind wir zu weit gefahren." Gesagt getan stellten wir unseren PKW im Ort ab und erkundeten die kleinste Stadt von Rheinland Pfalz zu Fuß.
So bitter kalt, wie es war, so faszinierend war die Stimmung an jenem Tag. Kein Mensch auf der Straße begegnete uns, die Autos waren dick mit Raureif überzogen, manche hatten sogar noch eine Schneehaube. Im Nebel kämpften wir uns durch die zugige Kälte hinauf zur Kirche und waren froh, dass darinnen der Wind wenigstens aufhörte. Nur von Wärme keine Spur. Da kann man sich tatsächlich vorstellen, wie ein Kirchgang im Mittelalter wohl gewirkt haben muss...
Ob Kaiser Wilhelm hier nun höchstpersönlich gewesen ist, interessiert uns wenig, denn zwei Entscheidungen sind schnell getroffen: Die erste ist, dass wir uns bei dieser langen Anfahrt das älteste Zisterzienserinnenkloster Deutschlands ansehen wollen, die zweite lautet ganz simpel: zurück in die Sonne!
Eines muß gesagt sein: wer Kyllburg bei Sonnenschein erreicht entdeckt einen Ort, der durch seine einmalige Lage inmitten der Waldeifel einen fast weltvergessenen, einsamen Charakter ausstrahlt. Genau deswegen ist es aber eine Oase der Ruhe und Entspannung, denn es lassen sich einmalige Streckenwanderungen und Rundwanderungen hier erleben, die uns sehr weit weg von den Ballungszentren unserer Bundesländer NRW und Rheinlandpfalz bringen. Der simple Grund liegt in der Tatsache, dass die Deutschen im Zuge der nachhaltigen Entwicklung einer individuellen Mobilität lieber ausländische, sprich südländische Gefilde bereisen - so fiel der ehemalige Kurort immer mehr in einen Dornröschenschlaf. Die Lage jedenfalls könnte für ausgedehnte Wanderungen optimaler kaum sein und es gibt so manches zu entdecken: Da sei das Schloß Malberg genannt ein venezianisches Schloß im Stil der italienischen Renaissance erbaut, mit seinem "Eisernen Garten" aus dem Entstehungsjahr 1713, das malerische Kylltal, das Kloster St. Thomas und den schönen Eifelblick an der Mariensäule. Dies alles läßt sich durch eine schöne Rundwanderung erschließen und wir wissen heute schon, dass wir bei schönerem Wanderwetter sicher wieder kommen. Meine Literaturempfehlung dazu: "Wandern auf dem Eifelsteig" von DUMONT aktiv, ISBN 978-3-7701-8029-5 Für den Block kann ich nur sagen: Fortsetzung folgt.
Wir besuchten das Kloster St. Thomas. Auffallend neben der schönen Lage sind die unzähligen alten Grabsteine die fast ausnahmslos den Nonnen des Zisterzienserinnenklosters für die Ewigkeit einen Namen geben, auch das Grab eines Ritters ist dazwischen. Die Marienstatue ist eindrucksvoll in Szene gesetzt, die lebensgroßen Figuren der heiligen drei Könige empfangen uns mit Ihren Gaben am Eingang und am Altar steht der Barbarastrauch in Blüte - eine besondere Stimmung herrscht hier. Einige PKW stehen zwar auf dem Wanderparkplatz, dennoch ist außer uns hier kein Mensch. Wir erfahren, dass dieses Kloster eines der ganz wenigen in Deutschland ist, welches zu Ehren des Erzbischofes von Canterbury, Thomas Becket gegründet wurde.
Thomas Becket (21.12.1118-29.12.1170) war Lordkanzler Englands und Erzbischof (1162-1170) von Canterbury. Der Sohn eines normannischen Kaufmannes und der Tochter eines Sarazenischen Fürsten, die dieser auf einer Kreuzfahrt nach Jerusalem ehelichte, wurde in London im Jahre 1118 geboren. Mönche brachten ihm Schreiben und Lesen bei, als junger Erwachsener studierte er zunächst in Paris, später an der Universität Bologna Kirchenrecht und Zivilrecht. Mit Abschluss seiner Studienreisen trat er 1141 in die Dienste des Erzbischofs Theobald von Canterbury und wurde auf dessen Anraten 1153 Lordkanzler von England. Als solcher führte er ein ausschweifendes Leben und stand in engem Kontakt zu seinem Freund König Heinrich II. Als im Jahre 1162 der Erzbischof von Canterbury verstarb, empfing Thomas Beckett die Priesterweihe und einen Tag später die Bischofsweihe. Er wandelte sein Leben grundsätzlich, schwor dem luxuriösen Lebensstile ab und führte fortan das Leben eines Mönchs.
Heinrich II hielt es für einen taktisch guten Zug, Thomas zum Erzbischof von Canterbury zu berufen und ihn somit zum Primas von England zu ernennen. Thomas hatte seine berechtigten Zweifel, dass diese Entscheidung dem Verhältnis der beiden gut tun würde, musste er doch nun für die Vormachtsstellung der Kirche eintreten, wo hingegen der König für die Vormachtsstellung der weltlichen Macht eintrat. Im Laufe der nun folgenden letzten 8 Lebensjahre kam es durch die unterschiedlichen Standpunkte zu einem offenen Zerwürfnis der beiden Freunde. Im Verlauf dieses Kirchenstreits soll Heinrich die Aussage getroffen haben: "Will mir niemand diesen ungestümen Priester vom Halse schaffen?"
Vier Ritter, Reginald Fitzurse, Wilhem Tracy, Hugo von Morville und Richard Britto waren zugegen als diese Worte ausgesprochen wurden und sie interpretierten sie als Erlaubnis den Erzbischof zu ermorden, um dem König zu gefallen. Unter dem Vorwand, sie seien Im Auftrag des Königs erschienen, verschafften sie sich am 29.12.1170 Zugang zur Kathedrale von Canterbury, wo Thomas mit weiteren Mönchen soeben die Mittagsvesper gehalten hatte. Sie forderten ihn auf, diejenigen Bischöfe, über die er den Kirchenbann ausgesprochen hatte, von diesem loszusprechen, doch Thomas antwortete er sei dazu solange nicht bereit wie diese keine Buße tun würden.
"So stirb denn!" war die Antwort von Reginald Fitzurse und sein Schwert zerschlug dem Heiligen die obere Hirnschale. So kam es vor den Augen der übrigen Mönche zum Mord auf den Altarstufen von Canterbury. Thomas wurde von mehreren Schwerthieben tödlich verletzt, er starb an diesem 29.12.1170 in der Kathedrale. Durch den brutalen Mord und seine Folgen gilt der 29.12. bis heute als hoher Feiertag und die Kathedrale von Canterbury wurde zum bedeutendstem Wallfahrtsort Großbrittaniens. Thomas Becket wurde in der Kathedrale zu Canterbury bestattet und bereits am 21.Februar 1173 von Papst Alexander III heilig gesprochen. Das Entsetzen über den Mord an seinem früheren Vertrauten traf König Heinrich II tief. Dem Gesandten des Papstes schwur er einen feierlichen Eid, den Mord nicht in Auftrag gegeben zu haben. Im Jahre 1174 trat er den offiziellen Bußgang zum Grabe nach Canterbury an, um am Grab seine Fürbitte anzurufen.
In den darauf folgenden 300 Jahren sollen sich immer wieder Wunder am Grabe des Heiligen zugetragen haben, Lahme konnten wieder gehen, Blinde erlangten ihr Augenlicht zurück. Im Jahre 1538 ließ König Heinrich VIII im Zuge der Reformationsbewegung den kostbaren Schrein mit den Reliquien zerstören.
Zuletzt machte die Geschichte des Heiligen und seiner furchtbaren Ermordung am 05.11.2018 Schlagzeilen: Der Vatikan teilte der Weltöffentlichkeit folgendes mit: Aus Anlaß des 850. Todestages am 29.12.2020, wird das in der Kirche Santa Maria Maggiore bei Rom aufbewahrte Gewand des Thomas Becket, welches dieser am Tag seiner Ermordung trug, an die Kathedrale von Canterbury zurück gegeben.
Ob es sich dabei nur um eine Leihgabe, oder eine Rückgabe handelt ließen die Berichterstatter des Vatikans offen. Wir dürfen also gespannt sein, was sich im kommenden Jahr anlässlich des 850. Jahrestages in Canterbury ereignen wird.
Von Kyllburg starten wir in Richtung Norden, immer entlang der Landstraße durch das malerische Kylltal. Nach dem Stop beim Kloster St. Thomas (von dem wir jetzt wissen, woher der Name eigentlich stammt) fahren wir weiter nach Gerolstein. Nach wenigen Minuten erreichen wir auf gleichem Weg automatisch die kleine Ortschaft Mürlenbach.
Eindrucksvoll erheben sich über der Ortschaft seit vielen Jahrhunderten die Doppeltürme der Bertradaburg, die einen kurzen Besuch lohnt. Wir nehmen die Brücke auf der rechten Seite und überqueren mit dieser die Kyll, da sich dort ein praktischer Parkplatz befindet. Ruhebänke, sogenannte Sinnesliegen, laden zur sonnigen Pause ein - im Sommer gewiss ein schöner Picknickplatz, denn von der Liege hat man einen fantastischen Blick über das Wasser auf den Ort und die Burg.
Der Name Bertradaburg geht auf eine mittelalterliche Sage zurück, wonach die Edelfrau Bertrada die Ältere , die Urgroßmutter Karls des Großen und Ihr Sohn Charibert, die 721 Kloster Prüm gründeten hier in Mürlenbach wohnten. Die Burganlage ist vermutlich eine Gründung des Abtes von Prüm im späten 13. Jahrhundert als Machtdemonstration gegen die Herrschaften Trier und Luxemburg. Die ehemals wesentlich größere Burganlage ist heute zweigeteilt. Während das doppeltürmige Burgtor dem Land Rheinland Pfalz gehören, sind die Gebäude auf dem ehemaligen Burghof in Privatbesitz. So ist es heute möglich genau hier in wirklich idyllischer Lage eine Ferienwohnung zu mieten. Wo Karl der Große nun geboren wurde ist nicht urkundlich verbrieft. Es könnte in Aachen gewesen sein, weil dort die Pfalz seines Vaters stand, es könnte das Kloster Prüm gewesen sein, da dieses Kloster eine enge Beziehung zu den Karolingern hat, ebenso denkbar als Geburtstätte ist auch ein Hofgut in Mürlenbach, da hier die Großmutter von Karls Mutter, Bertrada der Jüngeren lebte. Es ist also keine Fiktion, sondern liegt im Bereich des Möglichen, dass wir mit diesem Ort die Geburtsstätte des bedeutensten Kaisers des frühen Mittelalters heute besucht haben.
Mehr zu Karl dem Großen erfahrt Ihr auf meiner Tour nach Aachen.
Wir fahren weiter nach Gerolstein, und müssen uns entscheiden: entweder schauen wir uns hier noch etwas um, oder wir fahren weiter nach Kronenburg. Da schon seit mehreren Jahren eine Wanderung durch die Gerolsteiner Dolomiten auf meiner Bucketlist steht, es für eine Wanderung inzwischen aber zu spät geworden ist, beschließen wir im Sommer wieder zu kommen.
Die weitere Zieladresse für unsere Navigation lautet: Burgbering 4, 53949 Dahlem.
In der späten Nachmittagsonne eines wunderschönen Wintertages schrauben wir uns die wenigen Serpentinen zu unserem krönenden Abschluß des heutigen Tages hinauf. Wir wollen uns das kleine Eifelörtchen Kronenburg anschauen. Ein romantischer, durch alte Fachwerkbauten geprägter Ort der sich um die letzten Mauerreste einer ehemals stattlichen Burg formiert. Die Burg ist längst ruinös, kein Gebäude hat die Jahrhunderte heil überstanden, aber die Aussichten vom Burgplateau sind wirklich den Spaziergang wert. Mit wunderschönen Eifelblicken beschließen wir den heutigen Ausflugstag, reich beschenkt mit schönen Eindrücken, wissen wir auch hier, dass wir im Sommer noch mal wieder kommen, um zu wandern und mit dem Wohnmobil ein entspanntes Wochenende hier zu verbringen.
Bevor wir den Ort verlassen, kehren wir jedoch in das stilvolle Restaurant der Burgvilla ein, wo wir am knisternden Kamin Kaffee, Tee und selbstgebackene Kuchen genießen - genau so hatte ich mir das für heute gewünscht und vorgestellt! Meine Empfehlung und den weblink zu diesem Haus findet Ihr oben unter den nützlichen weblinks.
Durch die heimelig beleuchteten Gassen schlendern wir zurück zum Auto und benötigen von hier aus nur noch eine Stunde Fahrtzeit bis nach Hause.
Bei der Planung meiner Ausflüge und insbesondere bei der Ausarbeitung dieses Roadtrips haben mir die Freizeitkarten Nr. 18 "Rhein/Mosel" und Nr. 14 "Köln/Bonn und Umgebung" von MARCO POLO gute Dienste geleistet. Sie sind in jeder gut geführten Buchhandlung erhältlich oder bestellbar.
Ob nun kaltes Winterwetter, oder herrlicher Sommertag: Wenn die Sonne scheint ist es immer schön und erlebnisreich sich auf den Weg zu machen, um neue Orte zu erkunden. Bei dieser Tour lohnt es sich ganz gewiss auch einige Übernachtungen einzuplanen, um die wunderschöne Eifellandschaft auch per Pedes zu erkunden. Historisches kommt ebenso wenig zu kurz, wie Schlösser, Burgen, Gärten und schöne Einkehrmöglichkeiten. Und wieder einmal haben wir eine ganz neue Ecke der Eifel kennen gelernt, die zwischen Rheinland Pfalz und NRW ihre weitesten Ausdehnungen hat. Für mich ist natürlich klar geworden, dass ich die Eifel immer wieder bereisen werde, um für Euch weitere lohnenswerte Touren "Raus aus dem Alltag" zu erarbeiten. Und wenn die Nebel verzogen sind, die Temperaturen wieder steigen und die Tage wieder länger werden, dann wird auch wieder gewandert, sagt zumindest meine Waage.
Mit vielen fantastischen Erlebnissen, Touren, Wanderungen und tollen Begegnungen endete das Jahr 2018. Für den digitalen online-Pocketguide für NRW war es das zweite Jahr seit Auflegung. In diesem zweiten Jahr sind 24 neue Tourberichte und auch einige updates der bisherigen Berichte hinzu gekommen. In die unterschiedlichsten Regionen habe ich Euch entführt und hoffentlich hat das Lesen und Ausprobieren Euch Freude bereitet. Schauen wir gemeinsam einmal auf 2018 zurück in Vorfreude auf 2019!
Wir statten Aachen als Geburtsstadt eines vereinten Europas einen Besuch ab und gratulieren zum 40. Jubiläum als Deutschlands erste kulturelle Welterbestätte der UNESCO in der Tour: Kaiserstadt mit heilenden Quellen
Was ist Wellness? Die Antwort findet Ihr in diesem Artikel. Kaum ist Weihnachten vorbei, stellt die Printenbäckerei um auf Karneval und ich entführe Euch zur Umsetzung Eurer guten Vorsätze auf die erste Wellness-Tour quer durch NRW: Ebbes mal inne Sauna, dat tut jut!
Der größte Wasserfall in NRW und ein Picknick in einer romantischen Burgruine lassen die Rundwanderung im Siegtal zur meistgelesenen Route im Blog werden. Hier der Bloglink zum 'Perfekten Entspannungsmix für die ganze Familie'
Eine Rundwanderung durch Heide, Moore und Feuchtgebiete zieht mit seiner einzigartigen Natur in 'Das Galgenvenn' in der Ravensheide und ermöglicht gleichzeitig den Besuch einer einzigartigen Sequoiafarm mit riesigen Mammutbäumen und Gewächsen aus allen Kontinenten der Erde.
Mit einer Wanderung 'Durch die Bergische Schweiz' ab Schloss Ehreshoven begrüßen wir den Frühling mit der wohl schönsten Magnolienblüte im Rheinland! Wer das nicht verpassen möchte muss sich diese Tour unbedingt vormerken für April. Hier wurde auch Fernsehgeschichte geschrieben. Der fiktive Name des Schlosses lautet "Schloß Königsbrunn" aus der TV-Serie "Verbotene Liebe"
Ein LVR-Freilichtmuseum, ein rätselhaftes Kreuz in einem Weiher, ein außerschulischer Lernort :metabolon mit der längsten Doppelrutsche Deutschlands und dann noch der Rundweg Steinhauerpfad der vom beschwerlichen Leben der Bergleute erzählt und uns zu den Riffen der Urmeere führt, das alles erlebt ihr im zweiten Teil der Reise "Durch die Bergische Schweiz"
Zum Naturpark Mass-Schwalm-Nette auf dem Premiumwanderweg "Zwei-Seen-Runde" der Wasser-Wander-Welten entführt Euch diese verträumte Tour. Hier könnt Ihr die Seele baumeln lassen, mit dem Böötchen fahren, Minigolf spielen, oder den Tag gemütlich mit einem Stadtbummel in Brüggen und Besuch des Niederrhein Theaters im Schloss Dilborn beenden?
Meine Lieblingswanderung in NRW ist bis heute kein Premiumwanderweg des Deutschen Wanderinstitutes und dennoch einer der schönsten Streckenwanderungen mit Bahnanschluss: Die Bundsandsteinroute hoch über dem Rurtal zwischen Abenden und Obermaubach.
Der erste Road-Trip im Blog entführt Euch zu einer Rundfahrt durch zwei Täler: Wiedtal und Rheintal. Damit verbindet er zwei Natur- und Kulturlandschaften: den Westerwald und das UNESCO-Naturerbe oberer Mittelrhein.
Bonn, erste Hauptstadt der BRD, füllt ganze Reiseführer. Diese Tour entführt Euch in die schönsten Straßen, zum 'most beautiful tree tunnel of the world', in die einzige Brauerei in der es "Bönnsch" zu trinken gibt, auf die Godesburg zum Krimidinner und in die schönsten Museen der Stadt.
Märchenhafte Schlösser, Burgen im Dornröschenschlaf und traumhaft schöne Gärten. Der Tag der offenen Gartenpforte ist ein fester Termin in meinem Kalender. Unbedingt vormerken für 2019! Warum erfahrt Ihr hier: 'The Secret Garden...'
Einen idealen Familienwandertag erlebt Ihr auf dem Bauernhofweg im Bergischen Land mit tollen Cafés und Einkehr in der Gammersbacher Mühle, beim Bogenschießen, im Schloss Auel zum Golfen, in der Hausbrauerei Max Päffken, oder im Krewelshof mit großem Hofladen und im Sommer mit Maislabyrinth.
Der Amazonas des bergischen Landes, so ein Buchtitel,die größte rekonstruierte Burganlage in NRW, der Botanische Garten in Solingen und eine schöne Rundwanderung sind die Highlights dieser Kurzreise, die Euch von Rittern und Räubern im finsteren Walde erzählt.Schloss Burg ist gleichzeitig Wahrzeichen des Bergischen Landes und das ganze Jahr hindurch einen Besuch wert.
Die wohl schönste Wasserburg des Niederrheins, eine alte Hansestadt mit den Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung, ein Spaßbad, die einzige Baumwollspinnerei auf dem europäischen Kontinent, der Poensgen Park und die Auer Mühle mit eigener Kaffeerösterei sind die Gründe für einen Besuch in Ratingen und dem Museum Haus Cromfort, einem LVR-Museum mit Alleinstellungsmerkmal.
Eine Zeitreise durch 85 Millionen Jahre Erdgeschichte in drei Stunden erwartet Euch auf dem Korallen Wanderweg in Bergisch Gladbach, dazu das größte Deutsche Papiermuseum vom LVR (Landesverband Rheinland), die Quelle von Deutschlands fleißigstem Bach und die Malteser Komturei, ein Romantik-Hotel mit Seeterasse - perfekt für einen Tag Urlaub.
Wunderschöne mediterrane Impressionen aus einem der schönsten Parks in Europa, Schlösser und Burgen 'Entlang der Straße der Weserrenaissance', Fachwerkaltstadt Hameln mit der Legende vom Rattenfänger und das größte Goldmosaik Europas im weltweit drittgrößten Mausoleum.
Ein pädagogischer Wanderweg führt uns zu schönen Aussichten auf dem Künstlerweg an der Sieg. Dabei kommen wir an einem fragwürdigen Mahnmal des 1000-jährigen Reiches vorbei und können noch allerhand Neues an der Sieg erleben.
Der zweite Road-Trip ist eine Eifel-Tour durch den Nationalpark Eifel. Wir besuchen das Wohnzimmer der Neandertaler, den Eifeldom, Kloster Steinfeld, das "Gold"-Dorf Reifferscheidt mit fantastischem Eifelblick von der Burgruine und zuletzt geht es zum höchsten Punkt des Rheinlandes.
Zur Weinlese in das Ahrtal, dem 'Rotweinparadies' des Landes. Eine Wanderung über den Ahrsteig und den Rotweinwanderweg an einem Tag dazu als Höhepunkt Besichtigung der Weinkeller der besten Winzergenossenschaft Deutschlands.
Mittelalter pur - unterwegs auf der Burgenroute in der Eifel. Meine erste Kooperation mit dem DJH Rheinland führt uns zur Burg Blankenheim, dem Quellort der Ahr und zu einer wunderschönen Streckenwanderung zu zwei weiteren Burgen. Ergänzt wird die Tour um das Eifelmuseum und eine Römervilla.
Der goldene Herbst bezaubert im Oktober mit seinen Laubfärbungen auf dieser Fahrradtour durch den Düsseldorfer Süden. Wir erleben zwei Schlösser, Schloss Garath und Schloss Benrath, den Unterbacher See und genießen die Wegführung auf zu 90% verkehrsfreien landschaftlich reizvollen Wegen. Diverse Biergärten und zwei Strandbäder werde ergänzt um einen Kletterpark und eine Surfschule.
Magische Orte im Rheinland, so heißt ein Reiseführer und daraus ausgesucht habe ich den Werwolf-Wanderweg der neben schaurigen Geschichten über Deutschlands einzigen dokumentierten Werwolfprozess auch noch eine mittelalterliche Stadt und ein Schloss bereit hält. Ein zweites Schloss findet sich inklusive Wohnmobilstellplatz in unmittelbarer Nähe, ebenso Europas größter Braunkohletagebau.
Ein Ausflug zum 'Einzigen Weinanbaugebiet in NRW' wird uns in die Klosterlandschaft des Klosters Heisterbach führen. Über 600 Jahre wurde hier nach dem Orden der Zisterzienser gelebt und gearbeitet, heute verzaubert eine romantische Ruine den Besucher. Der Rheinsteig verläuft hier, ein Premiumwanderweg entlang des Siebengebirges und des Rheintales.
Die zweite Kooperation mit dem DJH Rheinland führt in das 'Alte Herzogtum Gelderland und in das historische Kleve'.
Da darf ein Besuch der Wallfahrtskirche Kranenburg mit dem wundertätigen Kreuz ebenso wenig fehlen wie der Besuch von Europas grüner Hauptstadt 2018.
Ohne das Verständnis und die Geduld meiner Familie wäre dieser Reiseblog nicht möglich, denn er verschlingt Stunden und Tage mit der Planung, Ausarbeitung und Berichterstattung. Aber ohne die Resonanz und Eure Zustimmung, liebe Leser, wäre dieser Blog ein rein privates Hobby. Ihr macht den Blog erst möglich und motiviert mich dazu auch in 2019 weitere Touren zu veröffentlichen.
Seid dem 31.01.2017 ist der Reiseblog nun online. Dass ich in 22 Monaten über 40.000 Aufrufe generieren würde, hätte ich niemals geglaubt. Es macht mich stolz und dankbar, dass ich nun endlich meiner Berufung folgen darf. Alleine deswegen schon verspreche ich Euch auch in 2019 wieder die schönsten Ausflüge, die besten Wanderungen und romantischsten Plätze zu besuchen um davon zu berichten.
Selbstverständlich nehme ich reichlich Bilder mit nach Hause, die wie gewohnt, die Berichte ausgiebig bebildern werden, denn auch als Fotograf möchte ich, wenn auch mit einfachsten Mitteln ausgestattet, für Aufmerksamkeit sorgen.
Für Anfragen zu Gastbeiträgen, Bloggertreffen und jedweder touristischer Kooperation stehe ich gerne zur Verfügung. Wer daran Interesse hat benutzt einfach die Kontaktseite für eine persönliche E-Mail, sie erreicht nur mich.
Noch mehr Touren? Die gibt es hier auf einen Blick, in meinem Jahresrückblick 2017 finden sich weitere 30 Touren, 54 also insgesamt.
Im März des Jahres 2018 bekam ich einen Anruf aus Hamburg. Es war eine Redakteurin des Verlages fischer appelt am Telefon und fragte mich, ob ich Interesse hätte eine Gastkolumne für ein Lifestyle Magazin zu schreiben. Heraus kam ein Artikel in der "TAKT" mit einer Auflage von 65.000 Stück. Ich berichtete auf einem ganzseitigen Artikel über einen Ausflug nach Köln, mal komplett ohne Dom. Dabei wurden auch 6 Bilder veröffentlicht.
Im Juni 2018 fand ich eine E-Mail in meinem Postfach vor mit der Anfrage, ob ich mir eine online Kooperation mit einem Reiseveranstalter vorstellen könnte. IX-Tours ist ein Veranstalter von Schüler- und Bildungsreisen und deren Redakteurin Frau Brandenburg interviewte mich auf ihrer Homepage zu diesem Reiseblog. Auslöser war mein Reisebericht in die Bergische Schweiz gewesen.
Im September wurde ich zur Naturarena Bergisches Land GmbH mit Sitz im Bergischen Haus in Bergisch Gladbach eingeladen. Der tolle Empfang und das mehr als einstündige Gespräch mit dem Geschäftsführer Herrn Kelter läßt auf eine Kooperation im kommenden Jahr hoffen.Die konkreten Ergebnisse sind noch in der Ausarbeitung.
Ebenfalls im September 2018 fand die vom ADAC initiierte Reisemesse für Grenzenloses Reisen in Essen statt. Es war eine Informationsveranstaltung für Menschen mit Handicap an der ich als Begleiter teilnahm. Daraus resultierte wiederum meine neue Kooperation mit dem DJH Rheinland, was mich sehr erfreut. Zwei Arbeiten sind im letzten Quartal bereits daraus entstanden.
Als Botschafter des Stellplatz und Genussreiseführers Landvergnügen berichte ich, wann immer es geht über dieses fantastische Konzept.
Auf Deutschlands größter Camping- und Caravanmesse im Düsseldorf in diesem Jahr war ich mit Landvergnügen am Messestand. Diese Arbeit hat mir wahnsinnig Spaß gemacht und ich durfte sehr wertvolle und liebe Menschen kennen lernen. Danke dafür!
Im Dezember 2018 reiste ich zur Weihnachtsfeier des Verlages Landvergnügen nach Berlin. Zurück kam ich mit einigen neuen Erkenntnissen und Ausblicken für das Jahr 2019. Der Stellplatzführer Landvergnügen ist der erfolgreichste Reiseführer des Jahres 2018 geworden. Meinen herzlichen Glückwunsch dazu nach Berlin. In der kommenden Zeit sollen weitere Destinationen in NRW und in der gesamten BRD dazu kommen und wir werden aus diesem Grunde die Zusammenarbeit intensivieren. Nächstes Highlight im Januar ist die CMT Stuttgart, die Landesmesse ist die erste Messe des Jahres und versammelt die gesamte Reisebranche - 9 Tage Business nonstop, ich freue mich darauf und auf jede Menge neuer Kontakte! Wir sehen uns in Stuttgart!
Nach einer wunderschönen 50. Tour im Blog mit dem Ziel Burgenroute in der Eifel folgt nun die zweite Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendherbergsverband Rheinland. "Gut Ding will Weile haben", sagt ein rheinisches Sprichwort. Recht so, denn es wurde eine Kurzreise ganz nach meinem Geschmack. Wir starteten in die Adventszeit zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes nach Kleve und genossen 'alle Wetterlagen', die der erste Advent so zu bieten hatte. Heraus kam auch ein Trip zu Europas Grüner Hauptstadt 2018. Eine spannende Story!
Die Adresse für die Anreise lautet:
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zur Zieladresse beträgt 130 Kilometer und dauert ca. 1:30 Stunde.
Die Anfahrt kann auch mit der Deutschen Bahn erfolgen. Ab Düsseldorf Hbf mit dem Niersexpress RE 10 bis Bahnhof Kleve sind es 1:26 Stunden-ohne Umsteigen.
Die zweite Zieladresse in Nijmwegen ist (neben mehreren anderen Parkhäusern) das Parkhaus:
Hier kommen die Highlights dieser Kurzreise, die für unvergessliche Erlebnisse sorgen werden:
Hier kommen die üblichen weblinks, die Euch bei der Planung der Reise eine Erleichterung bieten können:
Das Wetter im Dezember 2018 war nicht winterlich kalt und dennoch an manchen Tagen ziemlich ungemütlich. Da mag mancher lieber auf dem heimischen Sofa den Tag verbracht haben. Doch was ihm da entgangen ist, das könnt Ihr nun in dieser kurzen Reisegeschichte über ein Wochenende in Kleve und Umgebung erfahren.
Dank der Zusammenarbeit mit dem DJH Rheinland verschlug es mich nach mehreren Optionen Anfang Dezember nach Kleve. Mehrere Optionen? Ja durchaus, denn auch zur Adventszeit sind viele Jugendherbergen restlos ausgebucht und keine Zimmer mehr zu bekommen, beispielsweise in Monschau oder Aachen - da muss man 'ganz schön auf Zack sein', wie wir Rheinländer sagen, wenn man noch ein Zimmer bekommen will.
"Okay", dachte ich bei mir, "das hast Du schon lange für diesen Reiseblog geplant, schließlich soll es ein würdiger Artikel für die Geburtsstadt meines Vaters werden. Aber musste das jetzt im Dezember sein? Ich meine ausgerechnet Dezember? Was kann man da schon unternehmen? Gärten ja, aber die sind im Winterschlaf. Wandern geht, aber doch nicht bei Schneeregen! Radfahren? Mit Schal und Mütze-nein besser ab Frühling. Böötchen-Touren auf dem Kermisdahl, ideal für Familien, aber nicht im Winter! Na, das kann ja heiter werden!" so prasselten die Gedanken aus mir heraus und ich war befangen. Ob es mir wohl gelingen würde einen spannenden Artikel zustande zu kriegen? Ich war plötzlich zum ersten Mal unsicher. Doch dann packte mich die Zuversicht: "Eine Auszeit vom Alltag ist immer schön! Egal wann, denn sie bietet Neues, Schönes und Spannendes - und das abseits des Trubels der Massenströme, da wird sich ganz sicher etwas finden! "
Also los, Tasche gepackt und rein ins Auto. Nach einer guten Stunde Fahrt rollten wir auf den Parkplatz der Jugendherberge in Kleve und fanden uns in einer anderen Welt wieder. Über mein Mobiltelefon erreichte mich die whatsapp -Nachricht eines Freundes: " An alle die jetzt wie verrückt putzen: An Weihnachten kommt das Christkind-nicht das Gesundheitsamt" Ein Schmunzeln zog über mein Gesicht. Da bin ich hier wohl genau richtig: Ein Aufenthalt in einer Jugendherberge- zum ersten Advent, hatte ich noch nie im Leben so erlebt. Das Haus empfängt uns festlich geschmückt mit Tannenzweigen, Fensterbildern, Lichterketten und einem großen Adventskranz im Frühstücksraum.
Frau Jansen, die Leiterin der Jugendherberge in Kleve, bereitete uns einen freundlichen Empfang und wies uns unser Zimmer mit Duschbad im zweiten OG zu. "Sauber und gepflegt" ist mein erster Gedanke und "ein großes Bad, allein für uns!" Das kenne ich aus meinen Kindheitstagen noch anders - mit Gemeinschaftswaschräumen auf dem Flur beispielsweise.
Am Infoschalter, der Rezeption des Hauses liegen diverse Flyer und touristische Informationen zu Kleve und Umgebung aus, die aktuellen Tageszeitungen zum Lesen für die Gäste mit Sitzgelegenheiten und Kaffeeautomat, vis-a-vis ein Aufenthaltsraum mit Fernseher. Weitere Getränke, von Wasser über Apfelschorle bis Cola, Bier und Wein bekommen wir auf Nachfrage an der Rezeption bis 22:00 Uhr.
Am heutigen Freitag Abend, dem 30.11.2018 eröffnet der Klever Weihnachtsmarkt im Tiergarten mit Kapelle, Weihnachtsliedern und Live-Musik zum Glühwein. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen!
Wir finden einen kostenlosen Parkplatz (zum Laufen ist es ein wenig zu weit) und geniessen es hier zu sein. Es ist trocken geblieben, das Wetter meint es gut mit uns. Wir genießen die vorweihnachtliche Stimmung bei Holzbuden rund um einen großen illuminiertem Schwan-das Wappentier von Kleve inmitten der beleuchteten Wiesenflächen im Tiergarten. Nicht sehr groß ist dieser Weihnachtsmarkt, dafür aber auch nicht überlaufen.
Am Mittwoch der darauf folgenden Woche eröffnet einer der schönsten Weihnachtsmärkte am Niederrhein auf Schloß Moyland. Wer diesen noch nicht besucht hat, sollte sich den Tipp für die kommenden Jahre merken, denn es lohnt sich.
Mit den ersten schönen Eindrücken krabbeln wir in die Betten, denn für Samstag steht unser Programm schon fest.
Frisch und ausgeschlafen begrüßt uns der neue Tag mit einem wunderschönen winterlichen Sonnenaufgang und frischen Brötchen zum Kaffee. Wir sind positiv überrascht, denn die Wettervorhersage hatte vor Tagen noch ganz andere Prognosen vorher gesagt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es los nach Kranenburg, einer mittelalterlichen Stadt in Richtung Nijmwegen/Holland.
In Kranenburg befindet sich auch ein großer Wohnmobilstellplatz auf einem Wiesengelände an der Umgehungsstraße inklusive Strom und Wasser ab 4,00 Euro pro Nacht, in Zentrumsnähe.
Kranenburg, ist der nordwestlichste Ort Deutschlands. Bereits 1227 gründete Graf Dietrich VI. von Kleve zum Schutz seiner Siedlung längs der Straße von Kleve nach Nijmwegen eine Burg. Im Jahre 1294 erhielt Kranenburg Stadtrechte und wurde erstmals urkundlich erwähnt. Nach den Kranichen im Wappen der Stadt wurde Kranenburg benannt. Die Stadt zählt zu den ältesten Kreuzwallfahrtsorten Europas. Der Legende nach wurde bei Baumfällarbeiten im Reichswald im Jahre 1308 ein "wundertätiges" Kreuz gefunden, welches den Pilgerstrom nach Kranenburg auslöste und den Neubau der Kirche im 14. Jahrhundert stark vorantrieb.
Nach Kriegszerstörungen im zweiten Weltkrieg zeigt sich die Wallfahrtskirche heute dem Besucher als eine der schönsten und buntesten, spätgotischen Hallenkirchen am Niederhein wieder im alten Glanz.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Kranenburg sind die mittelalterlichen Wohnhäuser, die sich in den Schutz der alten Stadtmauer schmiegen und der Mühlenturm als Teil der alten Stadtbefestigung. Auf dessen Turmspitze erblicken wir einen Kranich, das Wahrzeichen der Stadt. Der Mühlenturm wurde um 1500 Stadtmühle, heute ist hier ein Heimatmuseum untergebracht. Entlang der alten Wallgraben und Stadtmauern läßt sich ein entspannter Spaziergang tätigen.
Zurück am Parkplatz fahren wir weiter nach Nijmwegen, die älteste Stadt der Niederlande. Hier kann man den Atem der Geschichte spüren, denn einerseits war diese Stadt im Hochmittelalter Regierungssitz der Herzöge des Herzogtums Gelderland, andererseits auch Kriegsschauplatz schlimmer Gefechte im Zweiten Weltkrieg. Die Region zwischen Rhein und Maas war, wegen der Brücken und den über sie führenden Truppentransporten von Freund und Feind ein stark umkämpftes Gebiet. Durch Bomberangriffe der Alliierten Verbände unter Führung der Royal Airforce und der US-Streitkräfte erlitten die Städte Nijmwegen, Arnheim und Kleve starke Zerstörungen. Davon erzählt das Bunkermuseum im Valkhofbunker am Valkhofpark, welches erst 2016 eröffnet wurde. Weiter zurück bis zu den Römern reicht die eindrucksvolle Ausstellung im Museum 'Het Valkhof', ebenfalls am Valkhofpark gelegen.
Wir laufen vom Park in Richtung Altstadt und sind sofort begeistert vom niederländischen Flair und der Tatsache hier eine verkehrsberuhigte Fußgängerzone vorzufinden. Kein Verkehrslärm, dafür geschäftiges Treiben auf dem Wochenmarkt, der jeden Samstag stattfindet. Ein Erlebnis für Augen, Ohren und Gaumen. Mit den Ausrufen 'lekker, lekker, lekker' zieht uns der Fischstand auf dem Großen Markt in seinen Bann. Natürlich müssen wir frischen Kibbeling mit Knoblauchsoße verkosten. Kaum ist das getan, geht es zwei Stände gleich weiter: eine bestimmt sechs Meter lange Auslage nur mit Nüssen und Knabbereien, ergänzt um den Duft frisch gebrannter Mandeln - erneut muss Geld gegen Ware getauscht werden. Kaum eingepackt sehen wir an einem Geschäft gegenüber ein großes Schaufenster vor dem die Menschen Schlange stehen. Was gibt es dort denn nun schon wieder?
Oh klar, wir sind in Holland: ein Käsefachgeschäft in den Auslagen gestapelte Käselaiber hinter der Theke bedienen vier freundliche Mädels und der Chef die Kunden und lassen uns probieren. Und wieder wechselt das Geld gegen Naturalien seinen Besitzer. Weit gekommen sind wir noch nicht, aber wir lassen uns von diesen Genüssen gerne verführen, frei von Glühwein und Reibekuchen - es ist einfach anders hier. Man merkt, dass es Wochenende ist, denn obwohl hier geschäftiges Treiben herrscht ist kein Mensch ungeduldig, genervt oder unfreundlich. Im Gegenteil es macht sich holländische Gelassenheit breit. Das ist wohltuend ansteckend.
In den Fußgängerzonen finden wir Einzelhandelsgeschäfte unterschiedlichster Ausprägung, wo sich in deutschen Innenstädten fast identische Bilder mit Filialen der großen Handelsketten finden, stolpern wir in ein sehr stylisches Bekleidungsgeschäft und merken erst auf den zweiten Blick, dass es sich um einen second-hand Laden handelt. "Nehmen wir das Kleid, oder die Lederjacke? So günstig kommen wir da nicht wieder dran!" Doch auch der nächste Laden lockt zum Weihnachtsschlußverkauf mit 'Korting 40%' und 'SALE'.
Die Entscheidung fällt schwer und so merken wir erst an der Tatsache dass wir durstig geworden sind, dass schon Stunden vergangen sein müssen. "Das liegt bestimmt am Fisch," konstatiere ich und weiß sofort die Lösung: "der muss jetzt wieder schwimmen."
Was wäre da naheliegender, als der schönen Stadtbrauerei hinter der Stevenskerk einen Besuch abzustatten? Aufwärmen in gemütlichem Ambiente, die Füße freut es und das Bier schmeckt!
Den wunderschönen Ausflug nach Nijmwegen beschlossen wir mit dem obligatorischen Besuch der Stevenskerk. Diese gotische Hallenkirche zählt zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Der Eintritt ist zu den Öffnungszeiten frei und wer Glück hat, darf hier als Höhepunkt ein Orgelkonzert in fantastischer Akustik erleben. Wir hatten leider nicht das Glück, aber der Besuch war auch so beeindruckend. Ein Videomonitor in der Kirche zeigt einen Film zur Historie, die monumentalen Grabplatten der Herzöge sind Kunstwerke hochmittelalterlicher Grabplastik.
Da die Wintertage kurz sind, waren wir bereits gegen 18:00 Uhr zurück in Kleve und ergatterten einen Tisch für zwei in dem sehr gut besuchten japanischen Restaurant Fujiyama. Die Empfehlung der Jugendherbergsmitarbeiterin hatte uns hierhin gelockt, denn nicht nur das Sushi ist wirklich erstklassig sondern auch die warmen Speisen lassen keine Wünsche offen. Es hat uns sehr gut gefallen-vielen Dank für diese kulinarische Empfehlung.
1. Adventssonntag: Der Tag beginnt mit Regen. Der klatscht mit fiesem kalten Wind an die Fensterscheiben und ich weiß es schon vor dem Frühstück: die Wettervorhersage hat sich nur etwas verspätet. Dauerregen steht für den Tag fest, was kommt also in Frage? Erstmal lecker Frühstücken! Am Adventskranz im Frühstücksraum brennt die erste Kerze, es gibt Eier zum Frühstück, frische Brötchen und eine gute Auswahl. an Tees, Kaffee heißem und kaltem Kakao und noch vielem mehr. Da lassen wir uns heute Zeit, denn am Sonntag sind die Frühstückszeiten in der Jugendherberge eine Stunde länger.
Frisch gestärkt verabschieden wir uns von Frau Jansen und dem Küchenpersonal, mit dem Versprechen uns zu melden, sobald die Geschichte geschrieben ist. Bei 'Schietwetter' stehen heute erstmal zwei Dinge auf dem Programm: Besichtigung der Schwanenburg und des Museums im Turm, sowie ein Gang durch die Probsteikirche Maria Himmelfahrt, vorbei am Mahnmal des gefallenen Soldaten von Ewald Mataré. Das grundlegende Neue an diesem bildhauerischen Meisterwerk ist: der Soldat steht nicht heldenhaft auf einem Sockel (wie sonst üblich), sondern er liegt vor dem Betrachter als gefallener Soldat, ohne schützenden Helm, der ihm im Zeitpunkt seines Todes keinen Schutz mehr bieten kann. Dieses Mahnmal hat eine spannende Geschichte. Der Künstler Ewald Mataré gilt heute als Wegbereiter der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts und sein Mahnmal des gefallenen Soldaten erinnert an die Schrecken des Ersten Weltkrieges. Den Getreuen der Nazidiktatur war solch ein Mahnmal natürlich ein Dorn im Auge und passte nicht zu deren Leitbildern von Herrenvolk und Herrenrasse mit einer Blut- und Boden Ideologie. Was passierte?
Schlicht und ergreifend wurden die Kunstwerke Matarés der sogenannten "entarteten Kunst" zugeordnet und das Mahnmal in einer Nacht- und Nebelaktion 1938 von den Nationalsozialisten zerstört und an unbekanntem Ort vergraben. Erst im Jahre 1975 konnte durch Zufall bei Grabungen das Kunstwerk wieder gefunden werden. Es gelang die Restauration und so konnte es 1980 wieder aufgestellt werden. Heute ist es Mahnmal gegen den Wahnsinn des Krieges und gegen Unrecht und Gewalt.
Die Konsequenzen der Gewaltherrschaft trafen Kleve am 07. Oktober 1944 mit voller Härte. Nach der Einnahme von Arnheim wurde ein Fliegerangriff auf Kleve geplant. Meine Großmutter, die unerlaubter Weise "Feindsender" hörte ( so hieß es damals), wurde durch die Nachrichten des BBC gewarnt und ergriff mit ihren zwei Söhnen die Flucht in Richtung Ruhrgebiet. Gerade noch rechtzeitig, denn am nächsten Tag bereits fiel auch ihr Haus dem Bombardement zum Opfer. 80 Prozent der Stadt wurden bei dem Fliegerangriff zerstört. Die Stadt wurde nicht evakuiert. Die Folgen waren verheerend: Ca. 400 Bürger der Stadt verloren an jenem 07.10.1944 ihr Leben, insgesamt über 2000 in den letzten Kriegsmonaten. Wäre meine Großmutter mit ihren Söhnen nicht geflohen, würde es mich nicht geben. Die Soldaten und Bürger der Stadt Kleve sind in der Kriegsgräberstätte in der Donsbrüggener Heide bestattet.
Nach dem Krieg ging es stetig aufwärts. Insbesondere die Wahrzeichen der Stadt, die Schwanenburg, die von einem abgeschossenen Bomber getroffen wurde, wurde zusammen mit der Kirche Maria Himmelfahrt wieder aufgebaut. Heute können wir nur noch durch die Bilddokumente jener Zeit einen Eindruck davon gewinnen, welch schlimme Zerstörungen es gab, denn die Zeitzeugen, die davon erzählen könnten versterben alle nach und nach. Am alten Markt finden wir auch das Bodendenkmal der alten Synagoge, die in der Reichsprogromnacht (Audiolink zum Zeitzeichen) zerstört wurde.
Erhalten blieben jedoch vor allem die barocken Gartenanlagen des 17. Jahrhunderts, die zweifelsohne zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt zählen. Besonders zur wärmeren Jahreszeit ist es ein Genuss durch den barocken Park zu wandeln und dem alten Kurhaus einen Besuch abzustatten. Genau aus diesem Grunde werden wir deshalb auch im Sommer wiederkommen und uns diese Gärten anschauen, wenn sie wieder in Ihrer grünen Pracht zu sehen sind. Der Blogartikel dazu folgt, versprochen! Kurzzeitig war die Stadt der Herzöge zu Kleve auch Kurstadt,nachdem man eine Quelle mit Heilwasser entdeckte. Heute befindet sich im ehemaligen Kurhaus das Museum der zeitgenössischen Kunst und hier begegnen wir auch wieder einigen Kunstwerken und Skulpturen Ewald Matarés und seines Schülers Josef Beuys.
Wenn der Wunsch nach Mitteilung über schöne Erlebnisse kein Ende nehmen will, dann kann man daraus zwei Dinge schließen:
1. Eine spätere Wiederholung in einer schöneren Jahreszeit ist höchst wahrscheinlich.
2. Es muss zu einem späteren Zeitpunkt einen zweiten Bericht in diesem Blog aus dieser Region geben, denn alles in einen zu packen sprengt den Rahmen!
Eins ist klar: Wenn Ihr diese Melange aus holländischer Gelassenheit und niederrheinischer Gemütlichkeit einmal ausprobieren wollt, dann seid Ihr hier genau richtig - und zwar zu jeder Jahreszeit! Kulturgenuss in spannenden Museen, außergewöhnlich schöne Kirchen, spannende Geschichte, Legenden und Geschichten, faszinierende Natur gewürzt mit Parks, Gärten, Burgen und Schlössern. Herz, was brauchst Du mehr, um einen schönen Tag (oder mehrere) zu erleben?
Kulinarische Highlights wären nicht schlecht?
Damit kann hier gedient werden, egal ob in Kleve oder in Nijmwegen, wenn am Samstag Markt gehalten wird. Schmackhafte Appetizer, leckerer Käse, Knabbereien, Nüsse in orientalischen Gewürzen, diverse leckere Biere im Brauhaus, gemütliches Ambiente und gute Restaurants. Dazu muss man nicht weit fahren, das verspreche ich Euch. Lediglich eines muss man tun: sich auf den Weg machen.
Ich bedanke mich mit dieser letzten Tour für 2018 bei allen Lesern, denen ich hoffentlich mit meinen Reisegeschichten eine Freude bereiten konnte und die durch das Ausprobieren mindestens so schöne Tage hatten, wie ich sie erleben durfte. Da bleibt mir abschließend nur noch "Danke" zu sagen mit der Gewissheit, dass auch in 2019, dem dann beginnenden dritten Jahr dieses digitalen Tourguides, weitere spannende Reisetipps folgen werden. Mir gehen die Ideen da noch lange nicht aus *zwinker*
Ich wünsche allen Bloglesern einen guten Rutsch in das neue Jahr, vor allem viel Erfolg, Gesundheit, Liebe , Glück und schöne Erlebnisse in 2019! Herzliche Grüße sendet Euch Matthias
Der Besuch des archäologischen Parks Xanten ist etwas ganz Besonderes! Im Park wird die Antike wieder lebendig und ein "Muss" für jeden Besucher ist das neue spektakuläre Römermuseum im Park - Eintritt inbegriffen und barrierefrei!
Englische Landschaftsparks mit holländischen Stilelementen, Schweizer Impressionen und Freizeitvergnügen der exklusiven Art: Schlosshotel mit Hubschrauberlandeplatz, Schlossrestaurant, Goldplatz, Wildpark, und mehr Geschichten
Voltaire, Friedrich der Große, Bernhard Montgomery, Winston Churchill, das Dritte Reich, der Zweite Weltkrieg und ein Heilkräuterbuch aus dem Jahre 1470. Dazu Gärten, Schlösser, Dünen und ein Bed & Breakfast im Schloss - alles in einer Story!
Romantisches Wesel? - Romantisches Wesel! Eine Mystery-Tour zu den vergessenen Orten Wesels - oder was von dieser einst so stolzen Hansestadt nach dem Zweiten Weltkrieg übrig blieb. Da kann man nur staunen -komm mit nach Wesel!
Es war ein Urlaubstag, den ich dazu benötigte einen lieben Menschen zum Köln-Bonner Flughafen zu begleiten. Am späten Vormittag ging es los. Gegen 13:30 Uhr hatten wir den 'check in' erledigt und den Parkscheinautomat mit 5 Euro für 15 Minuten gefüttert. Nun stellte ich mir, nach der Verabschiedung die Frage, was ich im November mit dem restlichen Tag und dem kurzen Tageslicht noch würde anfangen können. Da kam mir spontan Oberdollendorf in den Sinn mit seinem schönen Weinwanderweg, dem Rheinsteig und einer tollen Einkehr im Weingut Sülz. Es wurde ein ausgesprochen schöner Ausflug für einen Tag im Herbst, ideal für Langschläfer.
Die Zieladresse für die Navigation lautet: Bachstr. 157 53639 Königswinter
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte bis zum Weingut Sülz in der Bachstraße beträgt 38 Kilometer und dauert ohne Stau 31 Minuten.
Ab Flughafen Köln-Bonn sind es nur 28,80 Kilometer über die A 59 und es dauerte 30 Minuten.
Kostenlose Parkplätze sind in Oberdollendorf zu finden, am Wochenende ist es schon mal sehr voll im Weingut, da es den Status als "Geheimtip" leider in den letzten Jahren eingebüßt hat. Ein Besuch ist gleichwohl sehr lohnenswert.
Einen P & R Parkplatz findet Ihr in Oberdollendorf Nord, auf der Oberkasseler Str. 36.
Hier kommen die Highlights im Kurzüberblick, die für einen heiteren und kurzweiligen Tagesverlauf sorgen werden:
Hier kommen einige Weblinks, die Euch bei der Planung Eures Kurztrips gute Dienste leisten werden:
Wir steuern heute Oberdollendorf als Ausgangspunkt unseres Spaziergangs an, aus zweierlei Gründen. Der erste ist, dass es in diesem kleinen Fachwerkstädtchen eine Location gibt, die zu den besten Weinbars in Deutschland nominiert wurde (Falstaff 2017/2018), zum anderen weil hier genau der Startpunkt ist für meine Rundtour durch Nordrhein Westfalens einziges Weinanbaugebiet!
Auf den folgenden knapp sechs Kilometern Rundkurs gibt es schöne Aussichten, Weinberge, Waldwege, einige Pfade, malerische Ruinen, spannende Geschichten von und in einem Klosterhof, und vieles mehr-doch dazu später!
Die Tour ist für naturverbundene Kinder absolut kindgerecht und überfordert sie nicht. So kann man von einem schönen Familienausflug inklusive mehrerer Einkehrmöglichkeiten sprechen.
Die Anzahl der Parkplätze am Weingut ist äußerst begrenzt (KEIN Wanderparkplatz). Da muss man ein bisschen kreativ sein. Wir nehmen den hinter dem Weingut bergauf führenden, geteerten Weg hinauf in den Weinberg und finden schon nach wenigen Schritten die ersten Hinweistafeln auf Rundkurse und den Weinwanderweg. Erstes Etappenziel ist der Aussichtspunkt "Hülle" am obersten Rand des Weinberges, von wo wir die ersten fantastischen Fernsichten über den Rhein nach Bonn zum langen Eugen und zum Posttower genießen. Der Rhein als wichtigster Strom in NRW ist Lebensader, Transportweg und Schiffahrtsstraße zugleich und prägt als solcher seit Jahrhunderten die Region. Im Süden erkennen wir den Drachenfels und einige Berge des Siebengebirges.
Still ist es hier oben, besonders im (Spät-)Herbst, wenn die Schönwetter-Ausflügler ausbleiben und man den Ausblick oft für sich alleine hat. Dann glitzert wahlweise die Sonne im Rhein, weil sie im Winterhalbjahr besonders tief steht, oder der Fluss verschwindet unter einer Nebelbank, während wir über sie hinweg schauen können. Beides hat seinen Reiz, in der Abendsonne ganz besonders.
Wer im Sommer kommt, wird es lieben, hier oben auf diesem schönen Aussichtspunkt ein Picknick zu machen, Holzhaus/Unterstand inklusive. Wir machen uns nach einigen Fotos jedoch auf den Weg und folgen nun dem Rheinsteig "2 R 4" in Richtung Heisterbach. Das sind von hier gut zwei Kilometer und in etwa einer halben Stunden ist der Weg gut zu schaffen.
Dort wartet das Highlight der heutigen Wanderung auf uns, die Chorruine des einstmals einflussreichen Klosters von Heisterbach.
Die Chorruine des Klosters zählt neben dem Drachenfels in Königswinter und der Ruine der Löwenburg zu den meist besuchten Zielen im Siebengebirge. Hier hat sich dank tatkräftiger finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und des Landes NRW einiges getan. So sind in dem archäologisch bedeutendem Gelände Grabungen erfolgt, das Gelände komplett neu gestaltet worden und eine Klosterstube ins Leben gerufen worden, in der wir uns heute aufwärmen können, bzw im Sommer eine Erfrischung genießen.
Die Klosterkirche wurde bereits im Jahre 1237 geweiht und hatte für die damalige Zeit wahrhaft himmlische Ausmaße: Mit 44 Metern Breite und 88 Metern Länge zählte sie zu den größten Kirchen im Rheinland und wurde in der Größe nur vom Kölner Dom übertroffen, der bekannter Maßen die größte gotische Kathedrale der Welt ist. Das Kloster wurde am Übergang von der Romanik zur Gotik erbaut, stand fast 600 Jahre und wäre heute, falls noch existent, ein Sakralbau, der unzweifelhaft zum Weltkulturerbe zählen würde. Aber die Säkularisation im beginnenden 19. Jahrhundert hatte ein völlig anderes Schicksal für den Kirchenkomplex geplant: das Gotteshaus wurde nach dem Auszug der Mönche mit Sprengsätzen versehen und gesprengt. Einzig der Sprengsatz im westlichen Chor zündete nicht, wodurch wir heute diese romantische Ruine besichtigen können.
Sie ist dadurch auch zum Symbol des romantischen Rheins geworden, gleichzusetzen mit der Ruine des Klosters Oybin im Zittauer Gebirge, welches von dem Maler Caspar David Friedrich als Hauptvertreter der deutschen Romantik so wundervoll gemalt wurde. Ein weiteres Beispiel dieses Künstlers ist auch die Klosterruine von Eldena in Greifswald, die mir in diesem Zusammenhang ebenfalls in den Sinn kommt.
Es kommt ja nicht von ungefähr, wenn die erste Etappe des Rheinsteigs in der ehemaligen Bundeshauptstadt der BRD, auf dem Marktplatz von Bonn beginnt, um genau hier vorbei zu führen. Das bringt die Langschläfer unter uns zu dem Genuss der Höhepunkte dieser Tour, ohne dafür gleich vier Stunden wandern zu müssen.
In der heutigen Zeit gibt es in der Klosterlandschaft Heisterbach, insbesondere innerhalb der alten Klostermauern einiges wissenswertes zur Geschichte dieses besonderen Ortes zu erfahren. Dazu sind in der Klosterstube Audioguides gegen Kaution erhältlich, mittels derer man sich durch den Klostergarten im Stile eines englischen Landschaftsparkes führen lassen kann.
Dabei erfahren wir beispielsweise, dass der Zisterzienserorden im Jahre 1089 als Reformbewegung im benediktinischem Mönchtum gegründet wurde. Weitab von besiedelten Gebieten sollten die Mönche nach der Maxime "ora et labora", "Bete und arbeite", Klöster gründen. Als bedeutendster Vertreter und geistiger Vater dieses Ordens wird Bernhard von Clairvaux (* 1090 in Dijon, gestorben am 20. August 1153 in Clairvaux) genannt. Durch sein Bestreben breiteten sich in den folgendenen Jahrhunderten die Zisterzienser in ganz Europa aus und gründeten Klöster, in NRW beispielsweise geht der Altenberger Dom auf eine Klostergründung der Zisterzienser zurück. Das bis heute besterhaltene, unzerstörte mittelalterliche Kloster nördlich der Alpen steht in Maulbronn (Baden-Württemberg) und ist UNESCO Weltkulturerbe.
Die Mönche prägten die Region um Heisterbach über 600 Jahre lang. In diesem Zusammenhang muss der wichtigste Mönch dieses Klosters noch genannt werden: Caesarius von Heisterbach(1180-1240) Er war Prior und Novizenmeister und hinterließ als Schriftsteller bedeutende Zeugnisse des mittelalterlichen Lebens: Sein Werk "Dialogus miraculorum" und die Biografien der heiligen Elisabeth von Thüringen und des heiligen Engelbert von Köln (siehe auch Tour 43 hier im Blog)
Die Wegekennzeichnung "2 R 4" bezeichnet den Themenwanderweg "Mühlen, Wald und Wein" der uns durch die Klosterlandschaft wieder zurück nach Oberdollendorf geleitet. Die Wegstrecke ist ca. 2-3 Kilometer maximal und führt uns entlang von Feldern und Wiesen durch den Wald zu den Ruinen der hundertjährigen Mühle, die im 17 Jahrhundert die wichtigste Getreidemühle des Klosters war und bereits 1809 als verfallen beschrieben wurde.
Im weiteren Verlauf führt uns der Wegweiser durch den Wald entlang des Mühlenbachs zurück zum Weingut Sülz, wo wir die Eindrücke des heutigen Tages mit einer geselligen Weinprobe auf uns wirken lassen. Hier im nördlichen Teil des Siebengebirges in Oberdollendorf, Niederdollendorf und an den Hängen des Drachenfelses wird bereits nachweislich seit 1000 Jahren Wein angebaut.
Dennoch findet das kleine, aber feine Anbaugebiet in der einschlägigen Weinfachliteratur keine Erwähnung (z.B. Gault Millau, Weinenzyklopädie von Larousse, "Der große Johnson Die Enzyklopädie der Weine, Weinbaugebiete und Weinerzeuger der Welt" von Hugh Johnson). Die vergleichsweise geringen Erträge werden höchstwahrscheinlich mehrheitlich vor Ort ausgeschenkt und getrunken.
Insofern ist ein Besuch eines Weingutes im einzigen Weinanbaugebiet Nordrhein Westfalens wohl ein außergewöhnliches Erlebnis und zugleich ein Pflichtbesuch. Wein, Siebengebirge und Rhein gehören einfach zusammen und sind als solches schon immer ein wichtiger Bestandteil der besagten Rheinromantik, die Touristen aus aller Welt in das Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal zieht.
Hier kann man auch so manch romantischen Weihnachtsmarkt für sich entdecken, Schlösser und Burgen erkunden und vielleicht ein schönes Geschenk mit nach Hause nehmen, denn diese Weinerzeugnisse finden sich garantiert nicht im heimischen Supermarkt, oder Fachhandel. Na, wäre das was? Ich denke schon.
Mein bereits vierter Tourenvorschlag in diese Region hält wieder einmal ein spannendes Gesamtpaket für den Tag bereit. Dabei kommen weder die Geschichte noch die kulinarischen Genüsse zu kurz. Wer sich die Landschaft und die Umgebung näher anschauen möchte findet weiterführende Informationen dazu direkt im Anschluss .
Eine Kurzwanderung ist genau das richtige Programm für Sonntagnachmittage und auch die Kinder dürften das Erkunden der Ruinen im Wald und im Kloster als spannend empfinden. So kann es ein Ausflug mit dem Partner oder der ganzen Familie werden, bei dem für jeden etwas dabei ist. Wer mit diesem Tourvorschlag das Siebengebirge erstmals bereist, dem verspreche ich weitere erlebnisreiche Touren in diese Region, denn es handelt sich um den ältesten Naturpark von NRW. Da kommt noch etwas nach, versprochen! Wer es nicht abwarten kann dem sei natürlich ein Blick in meinen Online-Shop empfohlen. Hier findest Du mein erstes Buch mit 19 ausgearbeiteten Reisetouren für Dein Zuhause oder als Geschenk.
Bis dahin bedanke ich mich für Euer Interesse und eure Unterstützung und grüße herzlich, Euer Matthias!
Der Beethoven Wanderweg im Siebengebirge ist eine anspruchsvolle Wanderung die alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten des ältesten Naturparks in NRW miteinander verbindet. Auch hier geht es für die Genusswanderer um das Thema Wein - schau mal rein!
Die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn der BRD hat vieles zu bieten. Auf dieser Erkundungstour komme ich auf meine persönlichen Highlights zu sprechen und verspreche Euch einen unvergesslichen Tag, nicht nur mit einem der "most beautiful treetunnels of the world" hier gibt's was zu entdecken!
Pilgern ist der Trend. Auf der Reise zur eigenen Selbsterkenntnis muss man aber nicht bis Spanien laufen, wir können auch direkt hier starten: Die Jakobspilgerwege im Rheinland führen über mehr als 300 Kilometer durch NRW. Hier kommt meine erste Etappe und meine Erfahrung dazu - spannend!
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Der Werwolf Wanderweg war ein Kapitel in einem der vielen Reiseführer, die in meinem heimischen Regal nur darauf warteten von mir persönlich erkundet zu werden. Alleine der Titel klang verheißungsvoll und beim Studium der Freizeitkarte wurde meine Neugierde immer größer. So kam in diesem Herbst, was kommen musste: zusammen mit einem guten Freund machte ich mich auf den Weg diese Tour für Euch zu erkunden und hier aufzubereiten. Eine Tour zu Schlössern, Burgen und schaurigen alten Geschichten...
Die Zieladresse zum Startpunkt der Wanderung für die Navigation lautet:
Hauptstraße 81, 50181 Bedburg
Die Anfahrt ab der Kölner Domplatte zur Zieladresse beträgt 49 Kilometer und dauert ca. 40 Minuten.
Die zweite Zieladresse zum Schloss Paffendorf lautet:
Burggasse 1, 50126 Bergheim
Die Distanz vom Parkplatz zum Schloss Paffendorf beträgt 6,71 Kilometer und dauert 12 Minuten.
Weihnachtsmarkt auf Schloss Paffendorf:
Hier kommen die Highlights der Tour, die diesen Ausflug aus dem Alltag zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen:
Hier folgen nun einige nützliche weblinks, die Euch die spontane Durchführung dieses schönen Ausflugs noch einfacher machen:
Die Rundwanderung beträgt insgesamt rund 10 Kilometer, wobei auch eine Aufteilung in zwei kürzere Touren zu je 5 Kilometern möglich wäre. Der Werwolf - Wanderweg ist mit Hinweistafeln an historisch belegten Plätzen versehen und erzählt die Geschichte von Peter Stubbe, der am 31.10.1589 als vermeintlicher Werwolf gefoltert, verurteilt und hingerichtet wurde. Es ist der spektakulärste Fall seiner Art, der uns bis in die heutigen Tage genau überliefert ist. Freut Euch also auf schaurige Informationen und Geschichten zu den Greueltaten dieses Mannes und zu seinem Leben und Sterben in aller Öffentlichkeit.
Dabei ist die Wegführung zwar vor Ort mehrfach ausgeschildert, aber einige Souvenirjäger haben sich der angeschraubten Schilder bemächtigt und die aufgeklebten sind auch nicht immer optimal angebracht. Hier gibt es Entwicklungspotential, es ist aber auch (noch) kein offizieller Premiumwanderweg mit Auszeichnung des Wanderinstituts - das muss man dabei erwähnen. Also, Euer Gefühl für den Weg, Eure Erfahrung hinsichtlich Landmarken, und Himmelsrichtungen wird an manchen Stellen schon benötigt. Ich habe mir die Karte (siehe links vom Text) zur groben Orientierung einfach abfotografiert.
Der Beginn ist eigentlich simpel, denn zunächst erkunden wir das schöne, mittelalterliche Ortsbild bevor wir im Uhrzeigersinn der Beschilderung der Hinweistafeln 1-4 folgen. Dabei genießen wir schöne Ausblicke von der Kasterer Höhe auf den Kasterer See und erreichen das Seeufer mit schönen Aussichten auf Wald und Wasser.
Die Merkmale des Weges werden gekennzeichnet von Spazierwegen (geschottert), kleinen Brücken, Waldpfaden durch Laubwald, Treppenstiegen in Fichtenschonungen, Uferwegen und Pfaden sowie Altstadt-Kopfsteinplaster - ein schöner Mix, leider für Rollies eher nix.
Der Zweite Teil des Rundweges, der wie eine verzerrte 8 daher kommt, beginnt bei Tafel 7 (von 7) und verläuft dann parallel zum Bach in Richtung Bedburg- Wasserschloss vorbei an Tafel 6 und später an Tafel 5, so bin ich versehentlich gelaufen, oder wieder im Uhrzeigersinn: Tafel 7 dann Tafel 5, dann Tafel 6 zuletzt wieder 7.
Unser Weg führt uns nach dem Verlassen der Stadt durch das rückwärtige Tor am Bach entlang zu den letzten Ruinen der Burg der Grafen zu Jülich. Nachdem wir kurz durch die Ruine gestreift sind geht es zurück über den Bach der Wegbeschreibung folgend nach rechts (aus der Stadt kommend nach links) um dem Werwolf-Wanderweg zur ersten Infotafel zu folgen.
Im weiteren Verlauf erklimmen wir auf schönem Pfad die Kasterer Höhe wo wir über landwirtschaftliche Ackerflächen die ersten Windkrafträder sehen und zu einem Aussichtspunkt gelangen, der jetzt im Herbst und Winter eine Aussicht erlaubt, die im Sommer wegen der hochgewachsenen Büsche nicht mehr möglich ist. (Stand 10.2018)
Bald geht es hinunter zum See vorbei an zwei weiteren Infotafeln mit gruseligen Geschichten von Mord, Tod und Verderben, Inzucht und Vergewaltigung - alles Taten des Werwolfes von Epprath.
Die letzten blühenden Rosen, der blaue Himmel, das leuchtende Herbstlaub in strahlender Sonne und der so idyllisch daliegende See, wollen so gar nicht zu den schaurigen Geschichten passen - na vielleicht ist es ja auch besser so. Wie die Geschichte nun weitergeht und vor allem wie sie zu Ende geht wollen wir natürlich jetzt erst recht wissen und darum drehen wir nach den ersten 5 Kilometern auch die zweite Runde, die uns parallel zum Bach durch den Wald bis zum Wasserschloß Bedburg führt.
Zu unserer großen Freude hat der Schlosskeller geöffnet, so dass wir hier eine schöne Pause in gediegener Atmosphäre erleben können.
Die Landschaft um Altkaster wird heute geprägt durch die riesigen Braunkohletagebaugebiete Garzweiler Nord und Garzweiler Süd, den Tagebau Fortuna und weiter westlich den Tagebau Hambach. Doch wie durch ein Wunder entging der kleine Ort Altkaster den Plänen der Braunkohlewerke und blieb als Baudenkmal und mittelalterliches Ensemble bestehen. Bereits 1148 erstmals urkundlich erwähnt, wurde Altkaster spätestens 1361 zur Stadt und schmückt sich heute noch mit türmebesetzten Ringmauern aus Backstein und zwei Stadttoren.
Ein besinnlicher Ort mit großem Missionskreuz und alter Kellnerei, dem früheren Wirtschaftshof der 1648 zerstörten Burg.
Das Wasserschloß Bedburg wurde als "Betbure" 893 erstmals im Güterverzeichnis der Abtei Prüm erwähnt und gehörte seit 1291 den Grafen von Reifferscheidt (wir erinnern uns an die Burgenroute, Tour 50 hier im Blog). Diese befestigten die Burg und bauten sie im Jahre 1360 mit Wehrtürmen aus. Eine architektonische Kostbarkeit sind die zweigeschossigen Säulenarkaden des Innenhofes (1550-88). Sie vermitteln uns hier am Niederrhein heute noch den Eindruck der norditalienischen Renaissance nach dem Vorbild Lauranas Palasthofes in Urbino, Italien, welches heute UNESCO Welterbestätte ist. Nun, bis zu dieser Auszeichnung hat es in Bedburg nicht gelangt, schön ist es trotzdem. Das griechisch-mediterrane Restaurant im Schlosskeller, wo man romantisch unter Gewölbe speisen und dinieren kann, ist auch ohne Werbung eine Empfehlung wert.
Wie Braunkohle entstand, von welchen Pflanzen sie stammt, was sie unentbehrlich macht, wie sie gefördert und genutzt wird und wozu wir sie brauchen - das und noch viel mehr erfahrt Ihr im Schloss Paffendorf. Dieses, in einem wirklich schönen Park gelegene Schloss, welches in den Jahren 1531-1546 erbaut und im Jahre 1865 in neugothischem Stil umgebaut wurde, ist seit dem Jahre 1958 Informationszentrum der Rheinischen Braunkohlewerke AG und kann als außerschulischer Lernort zum Thema Biologie, Geologie und Technologie angesehen werden.
In der bevorstehenden Adventszeit gibt es nur an zwei Wochenenden im Dezember einen Weihnachtsmarkt, in der warmen Jahreszeit werden Konzerte im Innenhof veranstaltet und das Gartenlokal der Brasserie lädt zu einem Besuch ein.
Die Geschichte von Peter Stump, genannt Stubbe-Peter, dem einzigen gefassten, gefolterten, verurteilten, öffentlich hingerichteten Werwolf (1525-31.10.1589) in Deutschland verrate ich Euch hier nicht, denn die Geschichte gibt es ja auf der Wanderung zu erfahren. Ein wenig Neugierde muss ja bleiben, oder? Mich hat es jedenfalls fasziniert und darum möchte ich hier nicht vorgreifen, auch wenn ich es könnte.
Romantische Locations, zum Heiraten, zu besonderen (Firmen-) Events, Tagungen, runden Geburtstagen und außergewöhnlichen Anlässen gleich aus welchem Grund: diese werden Euch auf den hier vorgestellten zwei Schlössern geboten.
Damit nicht genug, punktet diese Tour mit schaurigen Geschichten aus dem späten Mittelalter, die faszinierend in ihren Bann ziehen. Lecker essen in Kellergewölben, oder gemütlich im (Bier-) Garten sitzen? Das geht ebenfalls problemlos.
Außerschulische Lernorte sind zu finden in der Daueraustellung des Schlosses Paffendorf, verbunden mit einem weiteren Ausflug zu einem der Aussichtspunkte an Europas größten Tagebau - das wäre eine Klassenfahrt mit spannenden Lerninhalten.
Die Rundwanderung sorgt für Kurzweil und ist mit 10 Kilometern Länge als Halbtagestour einzustufen, bleibt anschließend noch genügend Zeit für einen Aufenthalt im Schloß und Park.
Fahrradtouren kann man hier entlang des Erftradweges planen und diese sogar bis zu einer Drei-Flüsse-Tour als Mehrtages-Trip genießen.
Ihr seht, langweilig wird es bestimmt nicht und jetzt in der kalten Jahreszeit, wo aller Orten Weihnachtsmärkte die Besucher anlocken bietet sich der kleine, aber feine Weihnachtsmarkt auf dem Schloßinnenhof von Paffendorf einfach an, um einen gemütlichen Bummel bei einem Glas Glühwein zu unternehmen. Anschließend krabbelt man ins eigene Bett des Wohnmobils, welches direkt neben dem Schloßpark auf einem kostenlosen Stellplatz abgestellt wurde. Im Sommer gibt es hier zur weiteren Unterhaltung noch eine Minigolfanlage und an bestimmten Tagen gibt es Mittelaltermärkte, Schlossfeste und Konzerte, alles Gründe um die Tour hier mal im Hinterkopf zu behalten.
Ich wünsche Euch viel Spaß und schöne Erlebnisse auf dieser neuen Tour "Raus aus dem Alltag", und bedanke mich für Euer Interesse und Eure Rückmeldungen. Es grüßt herzlichst Euer Matthias