Ein perfekter Familien-Wandertag
Spannender und abwechlungsreicher kann eine Wanderung in unserer Heimatregion wohl kaum sein. Ich entführe Euch heute zu einem kurzweiligen Familien-Wandertag, bei dem wir die Erdgeschichte der Vulkaneifel auf dem Gerolsteiner Felsenpfad erkunden und erleben werden. Die Höhepunkte dieser Wandertour durch die Gerolsteiner Dolomiten werden gekrönt von einer Vogelflugschau mit den größten flugfähigen Vögeln der Erde, im Umfeld einer historischen Ritterburg. Viel Spass mit dieser neuen Geschichte!
Die Bebilderung dieser Geschichte entstand mit freundlicher Unterstützung von CANON Deutschland. Vielen Dank!
Anfahrt
Die Anfahrt von der Kölner Domplatte zum Parkplatz am Bahnhof Gerolstein beträgt ca. 100 Kilometer und die Fahrt dauert 1:18 Stunde.
Die Adresse für die Navigation lautet:
- Bahnhofstraße, 54568 Gerolstein
Die Adresse für den Wohnmobilstellplatz direkt neben dem Hallen- und Freibad Gerolstein lautet:
- Raderstraße, 54568 Gerolstein
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis Bahnhof Gerolstein problemlos möglich.
Extratipp
Ein sehr spannender und eindrucksvoller Roadtrip führt hier im Blog durch das Kylltal zu Ruinen, Burgen und einem bedeutsamen, frühmittelalterlichem Kloster:
Highlights
Hier folgt ein Kurzüberblick zu den Highlights der heutigen Tour " Raus aus dem Alltag":
- Unser Tageshighlight ist der Rundwanderweg Gerolsteiner Felsenpfad
- Die Weinstube, Heimatmuseum und Erlebniscafé " Alt Sarresdorf" liegt auf dem Weg und lädt zur Pause und Besichtigung ein
- Die Kasselburg aus dem 12. Jahrhundert
- Der Wildpark rund um die Kasselburg mit Vogelflugschau, kostenpflichtig!
- Die Buchenlochhöhle ist frei zugänglich, Taschenlampe nicht vergessen!
- Vulkankrater Papenkaule und Sarresdorfer Lavastrom
- Tolle Panoramablicke über Gerolstein und das Kylltal
Nützliche Weblinks
Hier folgen einige nützliche Weblinks, die Euch die spontane Gestaltung dieser Kurzreise noch einfacher machen werden:
- 25 Mobile finden Platz auf dem Wohnmobilstellplatz Gerolstein, direkt am Frei- und Hallenbad. (ab 10,00 Euro, Stand 10.2019, ohne Gewähr, inklusive V/E, Wasser, Strom, Hunde erlaubt)
- Im Vier-Sterne Hotel Löwenstein läßt sich genussvoll entspannen und übernachten
- Low-Budget-Empfehlung! Die Jugendherberge Gerolstein ist ein modernes Gästehaus ideal auch für Familien.
- Idylle PUR: Waldferienpark Gerolstein, ein familienfreundlicher Campingplatz inklusive Bungalows zum mieten und Gratis Hallenbad für Camper.
Wanderspecial:
Eine Routenbeschreibung inklusive gpx-download von der Seite Eifelsteig/Partnerwege findest Du hier:
Geologie zum anfassen!
Kurze Charakteristik der heutigen Wanderroute:
Ideale Rundwanderung für Familien mit Kindern und Genusswanderer mit einer Gesamtlänge von knapp 9 Kilometern in 2,5-3 Stunden reiner Gehzeit gut zu schaffen, wird es aufgrund des Erlebnisprofils wohl eher den ganzen Tag dauern, wenn man sich Zeit läßt. Start und Ziel ist der große Parkplatz direkt neben der Stadtbrücke über die Kyll im Zentrum Gerolsteins. Kostenlose Flyer zur Rundwanderung und jede Menge zusätzliches Infomaterial bekommt Ihr in der Touristeninformation, wahlweise auch über den weblink oben inklusive gpx-Download. So kann es ohne lange Vorplanung direkt losgehen! Der Parkplatz ist an Wochentagen kostenpflichtig und Sonntags kostenlos nutzbar; der Wohnmobilstellplatz ist quazi "um die Ecke".
Geologie zum anfassen, dazu wunderschöne Pfade, tolle Aussichten vom Felsplateau der Munterley, eine geheimnisvolle Höhle und eine alte Ritterburg mit Wölfen und Adlern! Mit diesen Versprechungen habe ich natürlich auch meine Kinder sofort überzeugt. Schnell sind die Tagesrucksäcke gepackt und so rollen wir nach einer Stunde und 10 Minuten Fahrtzeit auf den Parkplatz des Start-und Zielpunktes. Sofort fühlen wir uns angesichts der Felsnadeln und Steilwände in eine andere Welt versetzt. Urlaub vor der Haustüre! Mein Konzept "Raus aus dem Alltag" wird heute aufgehen, da bin ich schon vor Beginn der Wanderung überzeugt.
Wir verschaffen uns einen ersten Überblick an der großen Informationstafel, die extra für Wanderer auf dem Parkplatz aufgestellt wurde, noch eben schnell in die ebenfalls ausgeschilderte Touristinfo hinein und schon kann es losgehen. An der Kyll entlang, vorbei an der Helenenquelle und dem Sarresdorfer Lavastrom geht es zu den Gerolsteiner Dolomiten. Doch bevor wir die Höhe über die Gartenstraße und dann folgende steile Bergpfade durch den Wald erklimmen werden, machen wir schon den ersten Stop.
Nachdem wir die Kyll auf einer Brücke mit schönem Blick auf die Erlöserkirche überquert haben, nehmen wir die steilen Stufen der Gittertreppe hinauf, vorbei an einem Parkplatz mit Glascontainern erreichen wir so einen Kreisverkehr. Hier stiftet die Beschilderung "Eifeler Felsenpfad" einige Verwirrung, da die Beschilderung "Gerolsteiner Felsenpfad" nicht mehr vorhanden ist. Wir halten uns im Kreisverkehr rechts und ignorieren den "Eifeler Felsenpfad" der uns geradeaus schicken möchte. So gelangen wir mit der Sarresdorfer Straße zum Heimatmuseum mit Museumscafe und Weinstube "Alt Sarresdorf", welches sehr fotogen auf der linken Straßenseite, schräg gegenüber der Erlöserkirche mit der Villa Sarabodis liegt.
Hier lohnt sich eine Pause, denn auch wenn wir erst kurze Zeit unterwegs sind lohnen die beiden Museen einen kurzen Besuch - nicht nur des leckeren Kuchens und der leckeren Weine wegen. Nach der Pause nehmen wir die Gartenstraße, die links von der Sarresdorfer Straße abzweigt (etwa in Höhe der Erlöserkirche) in Richtung der Gerolsteiner Dolomiten. Auch an dieser Abzweigung haben weniger lustige Menschen die Beschilderung einfach demontiert. dort wo die Strasse nach links abknickt sehen wir einige Treppenstufen, die wir nach rechts hinauf gehen und schon erblicken wir den schönen Wanderpfad, der uns zunächst nach rechts und an der ersten Gabelung links haltend auf das Felsenplateau der Munsterley hinauf führen wird. Durch fast tunnelartige Waldpfade erreichen wir schon bald die wunderbare Aussichtsplatform auf der steil abfallenden Felskante der Munsterley. Der Felsenabsturz ist durch Handläufe und Zäune gesichert, hier oben findet sich eine Schutzhütte und eine Informationstafel über die Möglichkeit die sogenannte Gerolsteiner Dolomiten-Acht zu erwandern - sicherlich ebenfalls eine attraktive Möglichkeit.
Wir genießen die fantastische Aussicht auf Gerolstein und das Kylltal bevor wir der Ausschilderung des Gerolsteiner Felsenpfades weiter folgen.
Höhlenexkursion und Vulkankrater
Über Wiesen- und Hohlwege, vorbei an einigen Felspassagen geht es nun zur Buchenlochhöhle mitten im Wald. Zuvor kommen wir an einem wunderschönen Aussichtspunkt vorbei, wo wir die Aussichten über die Landschaft genießen, bevor wir über Waldpfade und Treppen die frei zugängliche Höhle erreichen. Zunächst sind wir ganz alleine vor Ort. In der Stille der Höhle kann uns angesichts der Dunkelheit und der Kälte schon ein Schauer über den Rücken laufen. Definitiv ein besonderer Ort. Eine Taschenlampe ist hilfreich.
Als wir die Bank vor der Höhle wieder erreichen sehe ich eine Wandergruppe mit kleinen Kindern (Alter 5-10 Jahre) auf uns zukommen, die ganz fasziniert auf den Höhleneingang schauen. Meine Bemerkung " Da müßt Ihr ganz leise sein, denn ich habe den Drachen gerade erschreckt, der in dieser Höhle wohnt, und der ist jetzt mächtig sauer!" macht offensichtlich ganz schön Eindruck, denn die Kinder machen große Augen - wir Erwachsenen haben unseren Spass und nach kurzer Verabschiedung höre ich es noch zischen: "PSSST!LEISE!" Manchmal ist es nur das eigene Kopfkino, was aus einer Wanderung ein großes Abenteuer werden läßt...
Im weiteren Verlauf der Wanderung ist man schnell vorbei gelaufen am Vulkankrater Papenkaule, denn er wird durch Büsche verdeckt, aber ausgeschildert ist der Weg jetzt bis zum Ende tadellos! Die berühmtesten Vulkankrater der Eifel sind heute die sogenannten Eifelmaare (z.B. der Laacher See). Dieser Vulkankrater ist trocken und sieht deswegen so aus, als wäre in dieser kreisrunden Kuhle ein Meteorit eingeschlagen. Die geologischen Hinweistafeln werden uns jetzt noch vermehrt begleiten auf unserem Weg zur Kasselburg und wir können Vulkanasche genauso bestaunen wie geologische Aufschlüsse und Verwerfungen , die hier offen zu Tage treten und analysiert werden können. Vielleicht habt Ihr ja das Glück und findet noch eine versteinerte Muschel, oder Pflanzen und Farne.
Wildpark und Ritterburg
Sicherlich ein Tageshighlight erleben wir, als wir den Adler- und Wolfspark Kasselburg erreichen (ist natürlich auch mit dem Auto anzufahren). Hier wird für Abwechslung gesorgt. Daher sollte man genügend Zeit einplanen und den Eintrittspreis nicht scheuen, denn man bekommt wirklich etwas Außergewöhnliches geboten.
Da sind die schwarzen und sehr seltenen weißen Wölfe zu nennen, die Flugschau mit einem Steinkopfadler ist angesichts der riesigen Spannweite dieser Vögel schon sehr beeindruckend. Ein großes Schwarzwildgehege und diverse Vogelschauen in der Burg sorgen für Kurzweil. Dort kann man z.B. Mönchsgeier bestaunen, die zu den größten flugfähigen Vögeln unseres Planeten zählen. Ihre Spannweite beträgt 240-290 cm bei einem Gewicht von 7-14 Kilogramm.
Es gibt im Sommer Ritterspiele für Kinder und Erwachsene,und die riesigen Türme der imposanten Kasselburg aus dem 12. Jahrhundert kann man auch auf steilen Treppen ersteigen. Von dort oben ergibt sich ein fantastischer Eifelblick, den ich so schnell nicht vergessen werde und eine Gastronomie mit großem Abenteuerspielplatz runden das Angebot zusätzlich ab.
So vergeht die Zeit in diesem Park sprichwörtlich wie im Flug. Was viele vielleicht nicht unbedingt wissen ist, dass der Adler- und Wolfspark Kasselburg zur Deutschen Wildstraße gehört. Diese touristische Abenteuer-Route ist für Wohnmobilreisende sehr empfehlenswert, denn sie verbindet alle sehenswerten Wildparks der Eifel miteinander. Die Idee entstand im Jahre 1968/69 und sie wurde am 26.Juli 1970 eröffnet. Da ich die Bildrechte an der Karte nicht besitze und Informationen hierzu im Netz nicht allzu üppig sind, verlinke ich hier mal eine Karte aus dem Jahr 1970. Vielleicht erscheint ja in 2020 zum 50-jährigen Jubiläum ein update zu dieser guten Idee, die heute sicher als Geheimtipp zu bezeichnen sein dürfte.
Fazit dieses erlebnisreichen Wandertages:
Die Gerolsteiner Dolomiten haben für mich gehalten, was sie versprochen haben. Natürlich sind wir hier im Mittelgebirge der Eifel unterwegs und nicht in den Dolomiten der italienischen Kalkalpen in der Region Venetien -Tirol. Dahin müßte man ja auch viel länger Reisen.
Und doch gibt es auch und gerade vor der Haustüre immer wieder neue Wanderungen voller Überraschungen zu entdecken, die für einen wunderschönen Tag "Raus aus dem Alltag" sorgen werden. Dabei kommen die Interessen von Erwachsenen und Kindern nicht zu kurz.
Lass uns mal schauen: Da war die Helenenquelle mit dem gesunden Heilwasser am Start der Wanderung, der ehemalige Römerbrunnen und das Heimatmuseum mit leckeren Kuchen und Weinen, Felsplateaus, Felspassagen, eine Höhle, eine Ritterburg und auf dem Rückweg kamen wir noch an einer römisch-keltischen Kultstätte mit den Fundamenten einer römischen Tempelanlage, dem Juddekirchhof auf dem Munterleyplateau vorbei, bevor wir nach Gerolstein auf schmalen Pfaden wieder hinabgestiegen sind. Mehr geht an einem Tag wohl nicht. Der Wohnmobilstellplatz direkt neben dem Freizeit- und Hallenbad der Stadt Gerolstein lädt am zweiten Tag zum Entspannen ein, gleiches ist auch auf dem Campingplatz mit Hallenschwimmbad möglich. Und wer tatsächlich mehr Zeit mitbringt, der folgt meinem Roadtrip durch das Kylltal hier im Blog, oder erkundet die Deutsche Wildstraße mit noch mehr Parks und Burgen. Ich freue mich auf Eure Rückmeldung und wünsche mit dieser Geschichte einen wunderschönen Tag. Bis bald, dann schon wieder mit einer ganz anderen Geschichte, liebe Grüße
Euer Matthias
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Babett (Donnerstag, 22 Oktober 2020 15:54)
Hallöchen,
da bekommt man direkt Lust loszuwandern.
DANKE! Schöner Blog
Viele Grüße
Babett
Matthias Berns (Freitag, 23 Oktober 2020 22:00)
Hallo Babett,
vielen Dank für Deine liebe Nachricht vom gestrigen Donnerstag Nachmittag, die ich heute erst gelesen habe. Darüber habe ich mich sehr gefreut DANKE ;o) und viel Spaß mit meinen Touren hier im Blog.
Viele Grüße
Matthias